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Allround-Zielfernrohre für Drückjagd, Pirsch und Ansitz - Tests und Tipps

21/07/2017
jaeger-werden
Allround-Zielfernrohre für Drückjagd, Pirsch und Ansitz - Tests und Tipps

Allround-Zielfernrohre
Stellvertretend für andere Zielfernrohre 1,5-6x42 sei am Beispiel des Schmidt und Bender Zenith dargestellt, wie universell dieser Zielfernrohrtyp verwendbar ist. Das Schmidt und Bender Zielfernrohr 1,5-6x42 Zenith mit Flash-Dot Leuchtabsehen soll ein Allrounder für Drückjagd, Pirsch und Ansitz sein. Die Praxis zeigte, dass tatsächlich die Verwendbarkeit weit gefächert sein kann.

Die Geräusche verrieten nahende Sauen. So packte ich meine Büchse mit dem neuen Schmidt und Bender Zielfernrohr 1,5-6x42 mit dem Flash Dot Leuchtabsehen fester und war für einen Schuss bereit. Da tauchten sie auch schon auf. Die Waffe flog an die Schulter, mitgefahren und Schuss. Der rote Zielpunkt hatte ruhig auf dem Überläufer geruht. Im Knall rollierte die Sau fast so wie ein Hase. Szenenwechsel: In meinem Revier mühte ich mich den steilen Hang hoch, als ich etwa 80 Meter entfernt im Hochwald einen Sprung Rehe sah. Angestrichen am Bergstock konnte ich sicher ein Kitz erlegen. Die Vergrößerung des Zenith stand dabei auf 6fach. Auch bei gutem Mondlicht war man beim Sauenansitz an der Kirrung mit dem Zenith 1,5-6x42 nicht „unterbewaffnet". Das Bild war erstaunlich hell und scharf. Für wirklich schlechte Lichtbedingungen ist natürlich ein 50er oder 56er Zielfernrohr vonnöten. Doch ist es keinesfalls so, dass man mit dem „42er" keine Sau beim Nachtansitz erlegen kann. Ich habe etliche durch das „42er" Objektiv erlegt.

Das Schmidt und BenderZenith 1,5-6x42 vereinigt einiges in sich, das es als Allround-Zielfernrohr für ein weites Einsatzspektrum prädestiniert. Das Zielfernrohr ist lediglich 313 mm lang und 580 g schwer. Das 30 mm starke Mittelrohr bietet genug Montagespielraum. Es reicht aus für ein übliches Magnumsystem, ohne dass man auf gekröpften Vorderfuß zurückgreifen muss. Das Zielfernrohr ist auch mit der Innenschiene von Schmidt und Bender lieferbar. Die Innenschiene ermöglicht dank Wölbung einen Seitenschwenk, so steht das Absehen auch bei ungenau gearbeiteten Hülsen immer waagrecht. Angenehm fällt bei der Handhabung der Vergrößerungswechsler auf. Dank breiter Gummiarmierung mit kräftigen Rippen lässt er sich sehr gut fassen und drehen. Der Gang war gleichmäßig und geschmeidig, bei arktischer Kälte musste aber durchaus kräftig zugelangt werden. Den gesamten Vergrößerungsbereich kann man mit halber Umdrehung abdecken. Das Okularende wurde ebenfalls mit einer Gummiarmierung entschärft. Der Dioptrienausgleich erfolgt mittels Schnellverstellung mit Steilgewinde. Der Gang ist auch bei großer Kälte ausreichend leicht und geschmeidig. Der Objektivkonus hat die von anderen Zenith-Zielfernrohren bereits gewohnte abgerundete Form. Sie ist dank gleitender Übergänge sehr ansprechend. Beim einteiligen Aluminiumrohr wurde nicht an Gewicht gespart. Es hat eine hohe Wandstärke und ist entsprechend verwindungssteif sowie robust. Das Rohr wurde feinmatt harteloxiert, was eine robuste, sehr kratzfeste Oberfläche ergibt.

Flash-Dot Leuchtabsehen
Das Absehen in der 1. Bildebene (Objektivbildebene) vergrößert sich mit. Es ist mit Klickrastung ohne Werkzeug leicht und einfach verstellbar (1 Klick = 1 cm/100 m). Wie eine Prüfung ergab, arbeitet die Absehenverstellung zuverlässig und millimetergenau. Sowohl Höhen- als auch Seitenabsehenverstellturm sind mit einer Umdrehungsanzeige (POSICON) ausgestattet. Man kann an einer „Uhr" kontrollieren, wie weit man das Absehen aus der mittigen Ausgangsstellung bewegt hat. Der grüne Bereich ist unproblematisch. Im roten Bereich beschneidet man dagegen den Verstellweg der weiteren (Seite oder Höhe) Absehenverstellung, die dann rechteckig arbeitet. Im grünen Bereich arbeitet die Absehenverstellung quadratisch (Verstellweg +/- 85 cm). Die maximale Höhenverstellung ist mit +/-120 cm auf 100 m mehr als ausreichend. Bei Verstellung steht natürlich das Absehen immer mittig im Bild.

Gegenüber dem Seitenabsehenverstellturm befindet sich der Leuchtregler für das Flash-Dot Leuchtabsehen. Die Stufen 1 bis 6 sind für den Nachtansitz oder die späte Dämmerung gedacht. Auch bei sehr geringem Licht überstrahlt der Punkt nicht und bildet sich scharf ab. Er ist bestens für die Nachtjagd geeignet. Mittels klarem Trennstrich und Sonnensymbol erkennt man, dass man von Stufe 7 bis 11 die Tageslichteinstellung zur Verfügung hat. Zwischen den Stufen hat man einen Stand-by-Modus. Man spart damit Batteriestrom und ein kurzer Dreh genügt zum Einschalten der vorher gefundenen Leuchtstufe. Der rote Punkt ist dann auch bei hellem Tageslicht tadellos erkennbar. Auch bei Schnee bildet er sich sehr gut wahrnehmbar und scharf ab. Die Flash-Dot Technik ermöglicht die Einspiegelung des roten Punktes in die Absehenmitte.

Bleibt die Leuchteinheit ausgeschaltet, hat man ein normales Absehen zur Verfügung. Erst bei eingeschalteter Beleuchtung erkennt man den Punkt. Das ist eine ideale Technik. Mich störten schon immer abgesetzte Punkte oder Kreuze in anderen Zielfernrohren. Vor allem die Punkte waren bei weiten Schüssen auf kleine Ziele störend. Meist sind sie dafür viel zu dick. Beim Zenith 1,5-6x42 hat man für Pirsch und Ansitz bei gutem Licht das normale A7 Absehen mit seinem dünnen Fadenkreuz zwischen den Balken (gegenüber Nr. 4 vergrößerter Balkenabstand) für weite Punktschüsse zur Verfügung. Das erwies sich als der Idealfall. Den Leuchtpunkt wählte man zunächst mit rund 10 cm/100 m als viel zu stark. Bei schnellen, weiten Schüssen auf einen verhoffenden Fuchs ist das zu viel. Ein solch starker Punkt ist in einem Zielfernrohr nicht nötig. Das erkannte man auch bei Schmidt und Bender und fertigt nun den Punkt in der akzeptablen Stärke von rund 5 cm/100 m.

Brillante Optik
Die Optik im neuen Zenith kann sich sehen lassen. Sie hat weder Blaustich noch sonstige Farbfelder. Sie bildet gestochen scharf ab. Auffallend die sehr hohe Randschärfe. Das helle Bild (Lichttransmission weit über 90%) ist zudem plastisch und kontrastreich. Vor allem bei geringem Licht macht sich das positiv bemerkbar. Die Qualität der Optik lässt keine Wünsche offen. Im 50 cm tiefen Wasserbad erwies sich das gegen Innenbeschlag mit Stickstoff gefüllte Zielfernrohr als dicht. An der Schussfestigkeit bestehen keine Zweifel, da ich mit dem Zielfernrohr zahlreiche Handladungen mit meiner .375 Rem. UM getestet habe. Die Belastung mit diesem Kaliber ist im obersten Bereich anzusetzen. Das Sehfeld reicht übrigens von 6,7 bis 21,7 m auf 100 m. Bis vor wenigen Jahren kannte man Sehfelder von 24 m/ 100 m nur in speziellen Drückjagd-Zielfernrohren (1,25-4x20). Das Sehfeld von 21,7 m/100 m reicht für Drückjagden vollkommen aus. Ich wähle meist eine Vergrößerung von 2- bis 3fach.

Natürlich muss man bei weiten Punktschüssen (geringe Vergrößerung) oder dem Nachtansitz bei geringem Licht (Objektivdurchmesser nur 42 mm, aber Austrittspupille immerhin 7 mm bei 6fach) Kompromisse in Kauf nehmen. Dafür hat man aber ein universell einsetzbares Zielfernrohr für sehr, sehr viele Jagdgelegenheiten. Besonders ideal ist es für eine Pirschwaffe, die man auch zu Drückjagden einsetzt. Auch beim Ansitz im Wald ist man damit sehr gut gerüstet. Das Schmidt und Bender Zielfernrohr Zenith 1,5-6x42 erwies sich als robust. Mit der gebotenen Flash-Dot-Technik ist es nach meinem Wissen konkurrenzlos am Weltmarkt.

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