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Jagd im Feld - Jagdhund vor dem Schuss

15/07/2012
jaeger-werden
Jagd im Feld - Jagdhund vor dem Schuss

Jagd im Feld
Der Jäger im Feld kann bei der Jagdausübung eigentlich allen Wildarten begegnen, die es zu bejagen gibt. Indessen wird er Sauen nur dann im Feld bejagen, wenn sie im Getreide, Rapsschlag oder im Maisfeld stecken. Ähnliches gilt für Rotwild oder Damwild. Es gibt auch Fuchsbaue im Feld, die ebenso wie im Wald bejagt werden, und auch das Reh wird vornehmlich, wenn die Feldreviere entsprechend Deckung bieten, dort bejagt. Für diese Jagdarten gilt all das, was auch für die Jagd im Wald vor und nach dem Schuss schon ausgeführt ist. Spricht man von der Feldarbeit eines Jagdgebrauchshundes, so geht es vornehmlich um die Jagd auf Hase, Fasan und Rebhuhn.

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Vor dem Schuss
Spricht man vom Feldhund, so hat auch der heutige Jäger häufiger noch Bilder aus vergangener Zeit vor Augen: Große Rübenschläge, Stoppelschläge noch im September, Kartoffelfelder, auf denen Bauernfamilien von Hand Kartoffeln roden, qualmende Kartoffelfeuer und dazwischen der Jäger mit seinem weiträumig vor ihm suchenden Hund. Der Grünrock winkt den Landwirten zu, sein Hühnergalgen ist prall gefüllt mit schweren Herbsthühnern.
Diese Zeiten sind heute fast überall lange vorbei. Es folgte zwar vorübergehend eine Epoche, in der relativ hohe Fasanenbesätze Suchjagden mit dem Hund im Feld ermöglichten, aber auch die Fasanen wurden auf die Dauer mit der großflächigen intensiven Bewirtschaftung der Feldflur letztlich nicht fertig. Die Besätze gingen z. T. erheblich zurück oder erloschen ganz. Der Anbau von Mais nahm gebietsweise erheblich zu, dort, wo noch Rebhühner in ausreichender Zahl Vorkommen, nimmt das hohe Halmenmeer die zur Hühnerjagdsuche mit dem Hund notwendige Sicht. Einmal hochgemachte Rebhühner „verschwinden“ fürs erste im Maisdschungel. Der Jäger vermag nicht festzustellen, wo die Hühner einfielen oder wo, wenn überhaupt, der Hund vorsteht. Ähnlich steht es vielerorts, aber gottlob nicht überall, um die Bejagung des Feldhasen auf der Suche.
Der großflächige Rückgang des Niederwildes prägt jedoch die Arbeit des Jagdhundes vor dem Schuss, wenngleich Flächenstillegungen, Ackerrandstreifen- Programme und weniger werdender Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft für die Zukunft ein wenig hoffen lassen. Gebietsweise steigen die Niederwildbesätze nicht unerheblich an.
Aber auch heute bleiben kaum noch Stoppel liegen, mehr und mehr Straßen ziehen sich durch die Reviere, die letzten Feldwege werden befestigt, und der Verkehr auf ihnen nimmt zu. Das bedeutet, dass der Feldhund der Gegenwart oft nicht mehr Gelegenheit hat, wie seine Vorfahren praktische Erfahrungen auf arten-, deckungs- und äsungsreichen Feldern zu sammeln, die für die Arbeit vor dem Schuss erforderlich sind. Nach wie vor jedoch muss der gute Feldhund bei der Jagd auf Rebhühner Wind nutzend und ausdauernd das Feld absuchen. Hat er gefunden, soll er anziehen, vorstehen und gegebenenfalls nachziehen, wenn das Wild gelaufen ist, um letztlich fest vorzustehen, bis der Jäger ohne Übereilung herangekommen ist. Auf der Fasanensuche muss der Hund ebenfalls, wenn auch häufig nicht ganz so weiträumig, zu finden versuchen. Auch hier gilt es, häufig am
Wegrandbewuchs, da die Felder kahl sind, das Wild „festzumachen“. Dabei zieht er in typisch schleichender Manier an, steht zwischendurch immer wieder vor und zieht nach, bis das Wild sich in Deckung fest drückt. Jetzt gilt es, dass der Feldhund in aller Ruhe durchsteht, bis der ihn begleitende Jäger herangekommen ist, das Stück Wild herausstößt und so auf waidgerechte Entfernung zu Schuss kommt. Der Hund darf aufstehendes Wild nicht verfolgen und apportiert erst auf ausdrückliches Kommando.
Ähnliches gilt, wenn der Hund einen Hasen oder ein Kanin in die Nase bekommen hat und vorsteht. Auch hier darf er nicht dem aufstehenden Wild folgen, sondern muss vielmehr verharren und weitere Befehle seines Herrn abwarten. Sei es, um den kranken, seinen Blicken entschwundenen Hasen nachzusuchen oder nach einem Fehlschuss die Suche wieder aufzunehmen.
Bei der Feldarbeit kommt es letztlich darauf an, dass der Jäger durch die Arbeit seines Hundes zu Schuss gebracht wird. Wichtig ist, dass der Hund sich so weit von seinem Herrn entfernen darf, als dieser in der Lage ist, ihm mit dem Auge zu folgen. Auf der Stoppel mag der Hund bei entsprechendem Gehorsam, also ruhig, ausgediente Schläge von 150 oder gar 200 Meter in der Breite absuchen, sein Herr und Meister ist ja in der Lage zu verfolgen, wenn er vorsteht. Anders ist es in Rüben- oder unter Umständen auch hochwüchsigen Zwischenfruchtschlägen. Hier ähnelt die Arbeit schon mehr der eines bu- schierenden Hundes. Wenn es allerdings gilt, Fasanen aus einem Maisschlag herauszutreiben, dann leistet der Hund überhaupt keine klassische Feldarbeit mehr, vielmehr stöbert er im schon beschriebenen Sinne. Voraussetzung für eine angenehme und erfolgversprechende Feldarbeit ist neben weiträumiger ausdauernder Suche die Feinnasigkeit, die sich im weiten Anziehen, Vorstehen und zuverlässigen Nachziehen ausdrückt. Besonders im Feld müssen die Hunde am Wild gehorsam sein. Dieser Wildgehorsam ist nicht zu verwechseln mit Wildreinheit. Letztere bedeutet, dass ein Jagdhund überhaupt nicht an einer ganz bestimmten Wildart jagt, also abbricht. Ersteres heißt, dass der Jagdgebrauchshund auf entsprechendes Kommando sofort davon ablässt, dem Stück Wild weiter nachzusetzen. Gerade heute in gebietsweise wildarmer Zeit ist es nicht immer leicht, einen Jagdhund entsprechend abzuführen, denn in vielen Gebieten fehlt es an der Möglichkeit entsprechender Einarbeitung. Wenn Niederwild aber für manche Hunde einen „gewissen Seltenheitswert“ hat, muss man sich nicht wundern, wenn sie diesem viel eher nachsetzen, als wenn aufstehendes Wild für ihn praktisch zu den täglichen Erlebnissen im Revier gehört. Und dennoch muss gerade heute auf einen unbedingten Gehorsam großer Wert gelegt werden, denn bei den schon angesprochenen Verkehrsverhältnissen ist Gehorsam die beste Lebensversicherung für den Jagdhund. Es kommt vor, dass ein zweiter Hund, ohne selbst Wildwittrung zu haben, einen anderen vorstehenden Hund eräugt und auch eine Vorstehhaltung einnimmt, in solch einem Fall spricht man vom Sekundieren. Steht ein Hund neben einem anderen mit Wildwittrung vor, spricht man vom „Mitstehen“.
Unerwünschte Eigenschaften bei Vorstehhunden sind: Ein-l springen, Blenden, Blinken, Knautschen, Totengraben und Anschneiden. Häufig führen solche Verhaltensweisen zum Nichtbestehen einer Prüfung, auf der der Hund läuft.

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