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Universal-Zielfernrohre, alte und neue Generationen, der Testsieger Teil 1

15/07/2017
jaeger-werden
Universal-Zielfernrohre, alte und neue Generationen, der Testsieger Teil 1

Universal-Zielfernrohre sind heute kleine technische Wunderwerke. Die neueste Generation ist kaum mehr mit früheren Zieloptiken vergleichbar. Für die Auswahl ist neben Qualität und Preis vor allem der Einsatzzweck entscheidend.

Bei Universal-Zielfernrohren ist es so wie mit Universalkalibern oder -waffen. Sie gibt es eigentlich nicht. Eine Zieloptik für „Ein und Alles" wurde noch nicht erfunden. Einsatzgebiete wie zum Beispiel die Drückjagd erfordern eine eigene, spezielle Zieloptik. Es gibt aber eine große Anzahl von Zielfernrohren, die mehr oder weniger universell zur Jagd in Mitteleuropa einsetzbar sind. Bei der Auswahl unter diesen universellen Zielfernrohren ist vor allem die Frage wichtig: „Sollen sie unter schwierigen Lichtverhältnissen zur Nachtjagd eingesetzt werden oder reicht es aus, wenn sie für die Dämmerung gut geeignet sind?" Viele Jäger benutzen eine Waffe für die Nachtjagd auf Sauen und haben für Pirsch und Ansitz bei Tag- und Dämmerungslicht andere Waffen. Die Frage nach der idealen Zieloptik ist eine sehr individuelle. Sie sollte vor allem vom Einsatzzweck der damit zu bestückenden Büchse oder kombinierten Jagdwaffe bestimmt werden.

Für den Gebrauchswert ist in erster Linie die Qualität eines Zielfernrohrs entscheidend. Die technischen Daten oder rechnerischen Werte, wie beispielsweise die Dämmerungszahl, geben darüber keine Auskunft. Bei zwei Zielfernrohren mit denselben Kenndaten kann ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht bestehen. Während man mit dem einen in der später Dämmerung schon lange kein Wild mehr erkennen kann, kann man es mit einem anderen Zielfernrohr noch klar ausmachen.

Zeiss Victory VM 2,5-10x50T2
Zeiss Victory VM 2,5-10x50T

Der Absehenturm auf dem Okular stört bei Vergrößerungswechsel.
Der Absehenturm auf dem Okular stört bei Vergrößerungswechsel.3

Absehenlage
Beim Kauf gibt es deshalb einiges zu beachten. Von der Bauweise des Zielfernrohrs gibt es bei der Absehenlage Unterschiede. Beim Absehen in der 1. Bildebene (Objektivbildebene) vergrößert sich das Absehen bei Vergrößerungswechsel mit. Das heißt, die Balkenabstände bleiben gleich und die Abdeckmaße ebenfalls. Der Vorteil besteht in gut wahrnehmbaren Balken, da diese - besonders bei hoher Vergrößerung - sehr stark erscheinen. Man kann sie auch bei schwindendem Licht gut erkennen. Der Nachteil besteht darin, dass sie relativ viel von Ziel und Umgebung verdecken und somit störend wirken. Man hat weniger Orientierung, und oft findet man den korrekten Haltepunkt nicht schnell. Das Absehen könnte man theoretisch recht einfach zum Entfernungsschätzen durch Körperlängeneinpassung zwischen den dicken horizontalen Balkenheranzie gesamten Sehfeld, und vom Ziel wird sehr wenig verdeckt. Man findet den korrekten Haltepunkt extrem schnell. Punktschüsse sind genauso kein Problem wie bei weiten Entfernungen eine Haltepunktkorrektur. Man sieht das Plex-Absehen auch in der späten Dämmerung noch gut. Solange man einen Rehbock mit dem 8x56 noch auf 100 Meter ansprechen oder das Geweih erkennen kann, kann man auch schießen. Das Plex-Absehen kann man durch die sichere Körperhöheneinpassung zum Entfernungsschätzen verwenden, wenn man bei einer bestimmten Vergrößerung den Balkenabstand kennt. In der 2.

Nikon Monarch Zielfernrohr 6,5-20x44 (silber)
Nikon Monarch Zielfernrohr 6,5-20x44 (silber)4

Bildebene gibt es natürlich auch andere Absehen wie das Nr. 4. Bei den Varipoint-Zielfernrohren von Zeiss liegt der beleuchtbare Punkt ebenfalls in der 2. Bildebene. Bei niedriger Vergrößerung, die man auf kurze Entfernungen benutzt, sieht man ihn groß, und bei hoher Vergrößerung auf weite Entfernungen verdeckt er für präzise Schüsse wenig. Übrigens kann ein Punkt extrem genau und sehr schnell ins Ziel korrekt eingepasst werden. Kein anderes Absehen vereint diese Vorteile in so idealer Weise (vorausgesetzt, der Punkt ist nicht zu stark). Zeiss kombiniert mit den Absehen Nr. 54 und 56 zwei Absehen in erster Bildebene . Auf Entfernungen von über 150 oder 200 Meter, wo es überhaupt sinnvoll wäre, ist die Methode aber sehr ungenau. Man denke nur an leicht schräg stehendes Wild. Geätzte Absehen auf Glas zeichnen sich sehr scharf ab und sind extrem haltbar und robust. Jedoch kommt es auf Grund der extrem reißfesten, leichten Folien- oder Drahtabsehen heute ebenfalls kaum mehr zum Durchreißen. Auch sie zeichnen sich sehr scharf ab.

Bei den Absehen in der 2. Bildebene ist eine extrem korrekte Montage erforderlich, sonst kommt es bei Vergrößerungswechsel zu Treffpunktverlagerungen. Bei Spitzenprodukten von Swarovski und Zeiss habe ich bei den letzten Messungen verschiedener Zielfernrohre keine Abweichungen festgestellt. Bei einigen Billigprodukten kam es zu Verlagerungen von mehr als 10 Zentimetern auf 100 Meter. Bei Absehenlage in der Okularbildebene (2. Bildebene) vergrößert sich das Absehen nicht mit. Da das Bild bei hoher Vergrößerung größer wird, verdeckt das Absehen - vor allem bei hoher Vergrößerung - extrem wenig (beispielsweise Swarovski AV 6-18x50P, Plex- Absehen bei 6fach 75 mm für dicke Balken, 25 mm für Fäden, bei 18fach sind es 18 bzw. 6 mm). Man behält einen Überblick über das Geschehen im zontal und vertikal ähnlich Nr. 4) und zweiter Bildebene (beleuchtbarer Punkt). Absehen sind Geschmacks- und Gewöhnungssache. Ich beschränke mich deshalb auf meine Lieblingsabsehen: Bei Zielfernrohren in der 2. Bildebene verwende ich ausschließlich das Plex-Absehen oder Absehen 4A mit vergrößertem Balkenabstand. Sie gewährleisten beste Übersicht, sind sehr ausgewogen und auch für flüchtiges Schießen ideal. Für Bewegungsjagden gibt es wohl nichts Besseres als den roten Punkt im Varipoint oder einen roten Punkt in Fadenkreuzmitte eines Absehen 4 oder Plex. Ideal ist hier das Flash Dot Absehen von Schmidt und Bender, da man ein normales Absehen hat (ohne abgesetzte Linien) und erst bei Beleuchtung der Punkt eingespiegelt wird. Bei Absehen in der 1. Bildebene habe ich auf kurze und mittlere Entfernungen gerne das Absehen Nr. 1, mit dem man auch sehr präzise schießen kann. Der Nachteil besteht bei weiten Entfernungen, bei dem dieses Absehen zuviel vom Wild verdeckt. Vor allem bei weiten Entfernungen ist das Absehen 8 (bei Swarovski 7A) mit doppelten Balkenabständen ideal. Das Absehen ist zudem sehr ausgewogen. Ich bevorzuge es vor dem beliebten Allroundabsehen 4.

Zeiss Varipoint VM 1,5-6x42T* (alte Version)
Zeiss Varipoint VM 1,5-6x42T* (alte Version)5

Absehen Nr. 8
Absehen Nr. 8

Präzisionsmechanik
Die Optik eines Zielfernrohrs muss in extrem aufwändiger Mechanik verpackt werden. Die Mechanik ist für den Erfolg eines Zielfernrohrs entscheidend. Heute üblich sind einteilige Rohre, bei denen das Okular nicht nur aufgeschraubt wurde. Die Aluminiumrohre dürfen nicht zu schwach sein, da sie raue Behandlung aushalten sollen. Standard ist heute eine kratzfeste, harteloxierte Oberfläche. Natürlich kann diese auch durch beispielsweise spitze Steine beschädigt werden.

Am Okularende sollte sich ein Steilgewinde für die in Europa übliche Dioptrienschnellverstellung befinden. Eine Klickabsehenverstellung sollte millimetergenau arbeiten. Bei den meisten Zielfernrohren arbeitet sie recht ungenau und unzuverlässig. Eine verschleißarme, aufwändige Mechanik ist dazu nötig. Nullbare Absehenverstellungen sind vor allem bei Laborierungswechsel eine nutzbare Sache. Ob man eine quadratische oder rechteckige Absehenverstellung hat, ist bei der heutigen präzisen Waffen- und Montagefertigung zweitrangig. Bei der quadratischen Absehenverstellung kann man gleichzeitig denselben maximalen Absehen-Verstellweg in Höhe und Seite ausnutzen. Mir ist eine rechteckige Absehen-verstellung mit größerer Höhenverstellung lieber. Wer sportlich mal auf sehr weite Entfernungen schießt, kann oft nur mit großem Höhenabsehenverstellweg einen Fleckschuss auf sehr große Distanzen erreichen.

Bei Leuchtabsehen sollte ein Batteriecontainer für eine Ersatzbatterie nicht fehlen. Bei Swarovski ist die Beleuchtungseinheit abnehmbar (PV/PF-Modelle). Übrigens sind viele Zielfernrohre nur bei aufgesetzter Kappe auf den Absehenverstelltürmen wasserdicht. Gegen Innenbeschlag muss das Zielfernrohr mit Stickstoff gefüllt sein. Wasserdichtheit bis 0,2 oder 0,3 bar (2 bzw. 3 Meter Wassertiefe) ist für ein Jagdzielfernrohr ein „MUSS". Auch bei dicken Großwildkalibern muss ein Zielfernrohr schussfest sein. Es darf Treffpunktverlagerungen nicht geben. Das heißt, das Innenrohr im Zielfernrohr muss stets in seine Ausgangslage zurückfedern. Das gewährleisten heute alle Qualitätsprodukte. Eine Festlegung des Innenrohrs, wie das Burris mit dem „Posi-Lock-System" anbietet, ist nicht nötig.

Bei allen Zielfernrohren mit mehr als 12facher Vergrößerung sollte ein Parallaxenausgleich vorhanden sein. Wegen der Dichtheit muss die Verstellung durch Linsenverschiebung im Inneren erfolgen. Für Jagdzwecke ist es zweitrangig, ob die Verstellung am Objektiv oder seitlich gegenüber dem Seitenabsehenverstellturm erfolgt. Bei seitlicher Verstellung kann die Parallaxenverstellung allerdings bequem im Anschlag erfolgen. Parallaxenfehler entstehen zwar nur bei Schiefeinblick (nicht korrekt zentrierte Augenpupille zur Austrittspupille). Bei einem Zielfernrohr 4-12x50 liegen Abweichungen bei extremem Schiefeinblick und Parallaxenfreiheit bei 100 Meter, auf 200 Meter bei 2,3 cm, auf 300 Meter bei 4,6 cm und auf 400 Meter bei 6,9 cm Abweichung. Viel wichtiger ist aber, dass bei den hohen Vergrößerungen nur über die Parallaxenverstellung das letzte Quäntchen an Schärfe herausgeholt werden kann. Sie ist also für eine genaue und schnelle Scharfjustierung ideal.

Parallaxenausgleic am Objektiv
Parallaxenausgleic am Objektiv7

Brillante Optik
Die Optik entscheidet darüber, was man sieht. Sie sollte eine hohe Lichttransmission für Tag und Nacht (unterschiedliche Messungen) haben. Spitzenwerte liegen heute bei deutlich über 90 Prozent für das gesamte System bei beiden Werten. Ein Wert von um die 90 Prozent sollte erreicht werden. Swarovski, Schmidt&Bender und Zeiss garantieren ihn bei vielen Modellen. Jedoch sollten Kontrast und Lichttransmission in Einklang zueinander stehen. Hohe Lichttransmission ohne guten, klaren Kontrast nützt bei geringem Licht gar nichts. Ein hoher Kontrast ist unbedingt erforderlich. Schließlich will man die Sau vor der dunklen Dickung klar erkennen. Die Optik sollte zudem noch gestochen scharf mit hoher Randschärfe abbilden und einen ausreichenden Dioptrienausgleich (vor allem in den Minusbereich hinein für die Dämmerung und Nacht) aufweisen. Das Bild soll hell, farbtreu und möglichst randscharf sein. Es soll eine gleichbleibende, brillante Abbildungsqualität über den gesamten Vergrößerungsbereich aufweisen. Erkennbaren Abfall in der Bildqualität sollte es bei Vergrößerungswechsel nicht geben. Es darf keine Schattierungen, weiße Halbmonde oder Farbringe aufweisen. Ganz schlimm sind Reflexe, die vor allem durch ein mangelndes Innenrohr entstehen. Ein Tunneleffekt sollte bei Vergrößerungswechsel nicht auftreten.

Leuchtabsehen müssen fein dimmbar sein und dürfen keinesfalls überstrahlen. Bei Leuchtabsehen für Tag- und Nachteinsatz müssen zwei Leuchtstufenbereiche vorhanden und dimmbar sein. Das Sehfeld ist vor allem beim flüchtigen Schuss entscheidend. Ansonsten kommt es auf ein oder zwei Meter Unterschied nicht an. Die Mehrschichtvergütung an allen Glas-/Luftflächen sollte an Außenflächen vom Objektiv und Okular kratz- und abriebfest sein. Swarovski verwendet dafür die sehr haltbare Swarodur-Vergütung, während an den inneren Glas-/Luftflächen die Swarotop-Vergütung eingesetzt wird.

Der Augenabstand wird viel diskutiert. Er wird natürlich von Okularlinse zur Augenpupille gemessen. Der Abstand variiert mit der eingestellten Vergrößerung und ist keinesfalls eine einzige Größe. Der Augenabstand (volles Bild sichtbar) kann beispielsweise bei 3facher Vergrößerung von 47,1 bis 87 mm (Mittel 67 mm) und bei 12fach von 50,6 bis 83,5 mm (Mittel 67,1 mm) variieren (gemessen bei altem Schmidt und Bender Zielfernrohr). Die Herstellerangaben beziehen sich immer auf maximale Werte. Ich denke, 8 Zentimeter sind bei korrekter Schäftung ideal. Selbst auf meiner .450 Dakota reichen mir 8 Zentimeter aus. Bei starken Kalibern sind rund 9 bis 10 Zentimeter wünschenswert. Man muss aber bedenken, dass mit größerem Augenabstand das Sehfeld kleiner wird. Natürlich sind Gewichte und Baulänge ebenfalls entscheidende Faktoren, je kürzer desto besser. Die Stabilität wird erhöht und man stößt weniger an. Zwar kommt es nicht auf jedes Gramm an, doch sollte ein Zielfernrohr möglichst leicht sein. Dies belastet auch die Montage weniger. Stahlrohre benötigt man heute nicht mehr.

Noch ein Wort zu Bushnells Rainguard Beschichtung. Sie lässt Nebel und Regentropfen perlen, sodass sie schnell abtropfen. Dadurch wird ein Beschlagen größtmöglich verhindert. In der Praxis ist der Wirkungsgrad eingeschränkt. Bei starkem Regen nützt auch diese Ausrüstung nichts mehr. Ähnliche Beschichtungen gibt es bei Zeiss-Zielfernrohren (Lotutech) und bei Swarovski. Bliebe noch die Montagefreundlichkeit zu erwähnen. Ob mit oder ohne Schiene entscheidet meist die Waffenart. Eine Montage an der Zielfernrohrschiene belastet das Zielfernrohr viel weniger. Ideal ist eine Innenschiene, die eine schnelle, problemlose Montage ohne Bohren erlaubt. Das Zielfernrohr kann im Abstand vom Jäger selbst verstellt werden. Die Schiene erhöht ferner die Stabilität.

Die Frage nach der Vergrößerung
Mein erstes Zielfernrohr war ein Redfield 6-18x42, mit dem ich viel Rehwild und Füchse jagte. Bei gutem Licht habe ich fast ausschließlich mit 18fach geschossen. Zwar ein Extrem, aber man konnte ganz genau den Haltepunkt wählen und erkannte auch, ob man zu stark wackelte. Es ist auch von Vorteil, eine Trophäe noch kurz vor dem Schuss beurteilen zu können. Allgemein gesprochen sieht und erkennt man mit 10- oder 12facher Vergrößerung schon ganz ordentlich das Ziel. Der subjektive Sprung von 12- auf 15- oder gar 18- auf 20fach ist allerdings enorm. Schon bei 14fach meint man sehr viel mehr Vergrößerung zu haben als bei 12fach. Aus technischen Gründen war ein variabler Vergrößerungsbereich in der Regel auf den vierfachen Faktor beschränkt (z. B. 3- bis 12fach = 3x4 = 12). Wichtiger als eine 4- oder 6fache Variable ist aber das zur Verfügung stehende Sehfeld. Der variable Bereich eines Zielfernrohrs wird nach Einsatzzweck und persönlichem Geschmack, sprich auch subjektiver Gewöhnung und Einstellung, bestimmt, daneben von der Leistungsfähigkeit des Schützen. Geübte Schützen bevorzugen vielmehr hohe Vergrößerungen als ungeübte. Variable Zielfernrohre sind heute Standard. Sichtbare oder praxisrelevante optische Einbußen gegenüber fixen Modellen braucht man nicht mehr hinnehmen.

Fixe Zielfernrohre haben nur noch einen Preisvorteil. Für Drückjagden eignen sich vor allem 1,25-4x24 (oder ähnliche Werte) mit Sehfeldern von über 24 Meter (bis 42,5 Meter) auf 100 Meter. Mehr universell ist dagegen ein 1,5-6x42, das sich auch für den Ansitz in der Dämmerung eignet. Diese Zielfernrohre sind vor allem für die Waldjagd (Ansitz und Pirsch) ideal. Dank großer Austrittspupille können sie auch gut in der Dämmerung eingesetzt werden. Mit Einbußen eignen sie sich gerade noch für Drückjagden und flüchtigen Schuss. Wer aber viel nachts oder in sehr später Dämmerung jagt, ist mit größeren Objektiven besser beraten.

Swarovski PV 4-16x50P
Swarovski PV 4-16x50P8

Für ein Allround-Zielfernrohr muss ferner eine Vergrößerung von mindestens 10fach empfohlen werden. Vor allem, wenn man außerhalb vom Wald jagt. Ein 2,5-10x50, 3,5-10x50 oder 3-12x50 ist ein wirkliches Allround-Zielfernrohr für Ansitz und Pirsch, das kaum noch Wünsche offen lässt. Es harmoniert auch auf schlanken, leichten Waffen noch sehr gut. Man kann es bestens für weite Schüsse und an der Kirrung auf kurze Entfernungen einsetzen. Die Lichtleistung reicht auch für schlechtes Licht aus. Wer aber sehr viel Schwarzwild bejagt und auf das letzte Quäntchen Lichtleistung angewiesen ist, dem rate ich zu einem 56er Zielfernrohr wie einem 2,5-10x56 oder 3-12x56. Die Unterschiede bei schwindendem Licht liegen aber oft nur bei wenigen Minuten, mit denen man mit einem 56er noch Wild erkennen kann.

Das größere Objektiv sammelt etwas mehr Licht. An der Kirrung habe ich meist eine Vergrößerung von 5- bis 7fach eingestellt. Zur Nachtjagd auf Schwarzwild und Fuchs kann ich nur ein Leuchtabsehen (egal ob Punkt oder kleines Fadenkreuz) empfehlen. Die Haltepunktfindung geht viel einfacher und schneller, sodass man sich mehr auf das Wild (beispielsweise Bewegungen, Verschiebungen in der Rotte) konzentrieren kann. Persönlich bin ich ein Fan hoher Vergrößerungen. Jagdlich sinnvoll ist eine Vergrößerung von maximal etwa 20fach. Ich schätze Zielfernrohre wie 4.5-14x42/50, 5-15x42, 6-18x50 oder 6,5-20x50 vor allem bei der Gebirgsjagd, aber auch bei der Ansitzjagd auf Rehwild und Füchse bei gutem Büchsenlicht. Vergangenes Jahr erlegte ich mit 15facher Vergrößerung einen Oberläuferkeiler auf 225 Meter (Laserentfernungsmesser!), der im Sommer (Blattzeit) um acht Uhr abends ein Getreidefeld Richtung Wald verließ. Bei dem schwierigen Winkelschuss (der Keiler stand nie breit) war die hohe Vergrößerung sehr nutzvoll. Auch für Rehböcke habe ich gerne eine Vergrößerung, die über 12fach liegt. Sie ist ideal bei Entfernungen von über 100 Metern.

Das Absehen sollte bei solchen Zielfernrohren in der 2. Bildebene liegen. Zielfernrohre mit geringem Objektivdurchmesser wie 2-7x36 (32), 3-9x36, 4-12x42, 3-10x42 oder 4.5-14x42 sind ideal für sehr leichte Waffen. Sie eignen sich besonders für die Pirschjagd bei gutem Licht. Wenn es bei Extremjagden (Gebirge) auf jedes Gramm Gewicht ankommt, sind sie ideal. Ich verwende sie auch gerne auf Schonzeitwaffen (.22 1. r. bis .22 Hornet). Ein 2-7x32 hat sich als ideales Zielfernrohr für meinen Marlin Unterhebelrepetierer erwiesen, den ich gerne zur Pirsch im Wald führe. Die Wahl des Zielfernrohrs hängt stark von der damit zu bestückenden Waffe ab und natürlich wozu man diese Büchse einsetzen möchte. Ist es eine reine Pirschbüchse für die Tagesjagd oder überwiegend eine Ansitzwaffe?

Swarovski revolutionierte mit seinem Z6 Zielfernrohren die Jagdzielfernrohre. Die Zielfernrohre mit 6fach Zoom vereinen praktisch zwei Zielfernrohre in einem.

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