Wild für den Präparator vorbereiten

Wildarten, die man nur selten bejagen kann, aber auch Wild, das an seinem Kopfschmuck Anomalien ausgebildet hat, werden häufig ganz oder teilweise präpariert. Will man bei besonderen Stücken ganz sicher gehen, so setzt man sich am besten telefonisch mit dem Präparator seiner Wahl in Verbindung und führt die Erstversorgung und den Transport nach seinen Anweisungen aus.
Generell gilt folgendes: Flugwild muss sofort nach dem Erlegen gesäubert werden, d. h., jeder ausgetretene Schweißtropfen wird mit saugfähigem Material abgetupft, das Gefieder geglättet und alle Körperöffnungen - nach dem Auskühlen - verschlossen. Letzteres geschieht dadurch, dass man kleine Wattebäusche zusammendreht und die so entstandenen Würste in Ein- und Ausschuss, Schnabel und Weidloch stopft. Ist der Vogel gut ausgekühlt, wird ihm ein Nylonstrumpf vom Kopf her übergezogen. So vorbereitet geht er per Express auf den Transport.
Soll von Haarwild ein Ganzpräparat angefertigt werden, so muss man beim Aufbrechen darauf achten, dass keine Knochen, auch nicht das Schloß, verletzt werden. Auch an der Decke sollten möglichst wenige Schnitte vorgenommen werden, also z. B. kein Drosselschnitt. Die Öffnung der Bauchdecke reicht nur bis an das Brustbein. Der Transport erfolgt so, dass kein Haar ausgerissen wird. Das Auskühlen muss im aufgehängten Zustand vorgenommen werden.
Bei Halbpräparaten, also Kopf und Vorschlag eines Stückes Schalenwild, wird das Stück bis auf das Fortlassen des Drosselschnittes normal aufgebrochen und dann zum Lüften frei aufgehängt. Faustregel ist hierbei, dass der Präparator ungefähr die Decke des Vorderkörpers bis hinter die Blätter gebraucht. Am sinnvollsten ist der Schnitt an der Trägeroberseite, der, von innen her geführt, kein Haar verletzt. Alsdann löst man den Träger und restlichen Wildkörper aus. Sodann klappt man nach eintägigem Austrocknen in luftigem, kühlem Raum die Decke nach innen ein und versendet dieses per Express-Paket an den Präparator.

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Am besten aber ist es, sich nach dessen Wünschen zu richten und bei Unsicherheit immer diejenige Lösung zu wählen, die am zu präparierenden Teil den geringsten Schaden anrichten kann.