Wärmebildgeräte und Jagdzubehör
Anmeldung und Registrierung
Aktionsangebote im April 2024

Aufbrechen und Transport des Wildes

26/06/2012
jaeger-werden
Aufbrechen und Transport des Wildes

Die Art und Weise des Aufbrechens hat sich nach dem Sitz des Schusses zu richten.
1.Bei reinen Kammerschüssen ist die nachfolgend beschriebene Methode die geeignete.
2.Bei „Weichschüssen“ hingegen müssen wegen der Verunreinigung der Bauchhöhle zuerst die Bauchorgane entnommen, die Bauchhöhle gereinigt, und erst dann die ja noch saubere Brusthöhle angegangen werden. Man denke daran, dass, das Zwerchfell weit in die Brusthöhle vorgewölbt ist und Treffer im Magen-Leberbereich beide Körperhöhlen öffnen. Das sind elementar zu berücksichtigende Fakten.
Jedes zur Strecke gekommene Stück Wild muss so schnell wie möglich versorgt werden. Im Normalfall geschieht dieses Versorgen durch das Aufbrechen. Im engeren Sinn ist hiermit nur das Auftrennen der Beckennaht und das Auseinanderbrechen der Beckenknochen gemeint. Der Jäger versteht hierunter je-doch vor allem das Öffnen der Leibeshöhle und das Entfernen von Geräusch und Gescheide einschließlich des anschließenden Aufbrechens des Beckenraumes.
Unter bestimmten, allerdings seltenen Gegebenheiten fehlt die Zeit für ein gründliches Aufbrechen, bei besonders starkem Wild ist es auch mitunter einem
einzelnen Menschen rein kräftemäßig nicht möglich, die notwendigen Wendebewegungen des Stückes durchzuführen. In solchen Fällen wird das Stück nur „gelüftet“, d. h., es wird die Bauchdecke bis an den Brustkorb aufgeschärft und soviel wie möglich vom großen und kleinen Gescheide herausgezogen. Ein Abschärfen der herausgezogenen Teile findet nicht statt. Sinn dieses Lüftens ist, dass nicht durch Wärme und Gärung im Wildkörper Fäulnisprozesse eingeleitet werden, die zu einer merklichen Verschlechterung der Wildbretqualität führen.
Es ist selbstverständlich, dass gelüftetes Wild so bald wie möglich einer ordnungsgemäßen Versorgung zugeführt werden muss.

Wildkameras und Fotofallen Testberichte und Reviews können Sie beu uns seit 4 Jahren lesen

Gelüftetes Wild wird auf die Seite gelegt, damit das Gescheide nicht abreißen kann.
Es wird fernerhin die geschaffene Körperöffnung zum Auskühlen weitestmöglich (mit einem Stock o. ä.) gesperrt und anschließend gegen Mensch und Tier, vor allem aber gegen Fliegen, verblendet, d. h. mit grünen Zweigen belegt. Geschah die Erlegung während der Nacht und kann das Stück erst nach einigen Stunden abgeholt werden, so muss es gegen Raubwild und Sauen verwittert werden, weshalb man beispielsweise ein Taschentuch oder die Hülse der abgeschossenen Patrone darauf legt.
Schalenwild kann auf zweierlei Art und Weise aufgebrochen werden. Entscheidend ist, ob das Stück ohne schwierige Bergung transportiert werden kann oder ob es noch weite Strecken geschleift werden muss.
Im Normalfall wird das Aufbrechen wie folgt ausgeübt: Man legt das Stück auf den Rücken und tritt hinter das Wild, spreizt die Hinterläufe auseinander und entfernt bei männlichen Stücken Kurzwildbret und Brunftrute. Großzügig wird die Pinselregion umschärft, und man zieht Brunftrute samt Brunftkugeln mit Samensträngen vorsichtig nach hinten heraus und schärft sie ab.
Um nun das Gescheide und Geräusch auszulösen, fährt man, nachdem man mit äußerster Vorsicht einen kleinen Schlitz in die Bauchdecke geschärft hat, mit dem auf dem Rücken liegenden Messer, das zwischen Zeige- und Mittelfinger der Hand liegt, langsam vor, bis das Brustbein erreicht ist. Je nach Stärke bzw. Alter des Stückes lässt sich dann das Brustbein mit dem Messer oder der Knochensäge öffnen. Der Schnitt wird dann vom Stich bis zum Haupt fortgeführt. Drossel und Schlund werden abgeschärft und nach hinten Richtung Kammer herausgezogen. Mit wenigen Hilfsschnitten ist das Geräusch gelöst. Ein nächster Kreisschnitt umrandet das Zwerchfell. Danach können Geräusch und Gescheide aus dem Wildkörper herausgelegt werden. Noch befindet sich allerdings der Weiddarm im Stück. Um ihn zu entfernen, kann man auf zwei Arten fortfahren. Soll das Stück noch lange gezogen werden, so dass eine Verunreinigung des Wildbrets zu befürchten steht, empfiehlt es sich, das Schloß nicht zu öffnen. Im Weiddarm befindliche Losung wird weitestmöglich herausgedrückl und das Weidloch anschließend ringförmig, ohne den Weiddarm zu verletzen, von der Decke gelöst. Anschließend kann der Weiddarm in die Bauchhöhle hineingezogen und mit dem Gescheide herausgelegt werden. Die übliche Methode sieht allerdings das Aufbrechen des Schlosses vor. Dazu werden mit sorgfältigen Schnitten die Muskeln der Keulen möglichst genau zwischen den blauen Muskelhäuten durchschärft und das Schloß freigelegt und das Messer hebelnd mit sanftem Druck an der von oben fühlbaren Schloßnahl angesetzt. Bei älteren Stücken verlangt dies Können und sogar Kraftanstrengung; insbesondere bei Rotwild wird man sehr oft von der Säge Gebrauch machen müssen, ln das geöffnete Schloß greift man vorsichtig (wegen der scharfen Knochenbruchkanten) mit beiden Händen und hebt das Becken an, bis es im Darmbein- Kreuzbeingelenk einseitig auseinanderbricht. Nun liegen Blase und Weiddarm frei und können entfernt werden, wobei der Weiddarm mit einem Kreisschnitt am Weidloch angeschärft wird.
Bei weiblichen Stücken sind hiermit auch Scheide, Uterus, Eileiter und Eierstöcke entfernt, da diese zwischen Blase und Weiddarm liegen. Alsdann werden die an der Innenseite der Keulen am Beckenrand liegenden Brandadern aufgeschärft. Lymphknoten und Bindegewebe werden aus dem Lenden-Beckenraum entfernt. Letztlich lässt man das Stück ausschweißen.

Bei Schwarz-, Muffel- und Gamswild muss das Auslösen der Leber sehr vorsichtig geschehen, damit die Galle nicht reißt. Diese wird am Gallenleiter von der Leber gelöst und abgezogen.
Sobald das Geräusch aus dem Wildkörper entnommen ist, muss es durch eine Organbeurteilung hinsichtlich Geruch, Größe, Färbung und Beschaffenheit, auf Krankheiten und Genießbarkeit geprüft werden. Diese kann dadurch beeinträchtigt sein, dass es mit Gescheideinhalt verschmutzt ist, was durch sofortiges Waschen mit Trinkwasser behoben werden kann.
Weiterhin müssen alle Teile des Geräusches auf Anomalien untersucht werden. Am häufigsten wird festzustellen sein, dass die Lunge vom Lungenwurm befallen ist oder war. Solche Lungen sind nicht zu verwerten, sie sollten unschädlich beseitigt werden. In der Leber ist das Vorhandensein der Leberegel ein Grund, das Geräuschteil nicht zu verwerten, an den Nieren sind es Verformungen, Steine oder Zysten, die den Genuss ausschließen.
Das gesunde Geräusch wird sofort nach seiner Begutachtung zum restlosen Ausschweißen in einen Baum gehängt, wobei das Herz vorher so aufzuschärfen ist, dass der in beiden Kammern befindliche Schweiß auslaufen kann. Bereits geronnener Schweiß wird ausgedrückt.
Bei allem Wild, das eine Galle besitzt (z. B. Sau, Muffel, Gams, Hase, Kaninchen), wird diese vorsichtig entfernt, durch ausgetretene Gallenflüssigkeit verfärbte Teile der Leber sind großzügig abzuschärfen.
Zerschossene Geräuschteile sind ebenfalls abzuschärfen, Lunge oder Lungenteile mit größeren Blutergüssen sind nicht zum Verzehr geeignet. Es ist nicht ratsam, das Geräusch vor dem restlosen Auskühlen in den Rucksack zu legen. Die beste Transportart ist die, das Geräusch getrennt vom noch nicht ganz ausgekühlten Stück in einer Plastiktüte zu transportieren. Im Fahrzeug muss das Geräusch alsbald im Transportraum offen auf eine Unterlage gelegt werden.
Nieren und Lebern von brunftigem beziehungsweise rauschigem männlichen Wild sind nur bedingt genießbar, Herz und Lunge nehmen hingegen weniger Brunftgeschmack an. In der Brunft erlegten Gamsböcken werden die Brunftfeigen entfernt.

Aufbrechen und Transport des Wildes10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht alle Schüsse sind meisterhaft angebracht, oft auch sitzt die Kugel „mittendrauf" und hat Gescheideteile verletzt, so dass Pansen- oder Gescheideinhalt in den Innenraum des Wildkörpers gedrungen ist. Nichts wäre falscher, als solchen Gescheideinhalt mit Farn, Moos oder Gras auszuwischen. Dadurch werden die vorhandenen Magen- und Darmbakterien, die zur Fäulnis führen, verrieben und finden dann den besten Nährboden. Das beste ist, derart verschmutztes Wild so schnell wie möglich - wenn es geht, noch im körperwarmen Zustand - unter reichlich fließend Trinkwasser gründlich auszuwaschen.

Merke: Das Geräusch verdient die gleiche sorgfältige Behandlung wie alles übrige Wildbret.

Die Besten Wildkameras und GPRS Fotofallen sind nur in jaeger-werden erhältlich

Nach dem Aufbrechen muss jedes Stück Wild gründlich ausschweißen und mit aufgesperrter Bauchhöhle auskühlen und austrocknen. Wenn möglich, wird es hierzu an einen Baum gehängt oder mit der geöffneten Schlossseite abwärts an einen Hang gelegt.
Der Transport erlegten Schalenwildes von der Erlegungsstelle bis zu einem Punkt, wo es von einem Fahrzeug aufgenommen werden kann, erfolgt wie jede andere Behandlung des Wildbrets mit Sorgfalt. Nach Möglichkeit wird alles Schalenwild mit dem Haupt voran, nicht „gegen den Strich“ gezogen. Leichtes Wild wird so hoch wie möglich gehalten, damit es nicht mit der Erde in Berührung kommt. Sehr schweres Wild sollte man nicht durch ruckartiges Ziehen allein zu bewegen versuchen, sondern sich immer Hilfe holen. Beim Ziehen sehr schweren Wildes, insbesondere starker Hirsche, hat sich die Verwendung von Lederriemen, die um Geweih oder Läufe gebunden werden, sehr bewährt. Sehr schwierig sind starke Sauen zu bewegen. Am besten ist es, die Vorderläufe zu hessen, also einen Schnitt zwischen Knochen und Sehne zu legen, einen Stecken durch beide Läufe zu führen und dann zu zweit zu ziehen. Gams und auch schwaches Rotwild wird im Gebirge geliefert, indem man den Bergstecken durch die geheßten Läufe zieht und das Stück allein oder zu zweit transportiert.

magnifier Call Now Button