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Fütterungseinrichtungen und Werkzeuge im Reviereinsatz - Fangjagd in Deutschland

03/04/2019
jaeger-werden
Fütterungseinrichtungen und Werkzeuge im Reviereinsatz  - Fangjagd in Deutschland

Fütterungseinrichtungen und Werkzeuge im Reviereinsatz - Fangjagd in Deutschland
• Was sind Futterlager für Schalenwild?
Rübenmiete, Kraftfuttervorratsbehälter, Eichelbehälter und Silos.

• Was gehört speziell zur Rotwildfütterung?
Neben dem Futterlager gehören zur Rotwildfütterung freistehende Tröge mit Geweihabwurfstangenvorrichtung, Heuraufe und Pressballenraufe.

• Was sind Kälberställe?
Eingezäunte Fütterungsbereiche an der Rotwildfütterung, durch deren Öffnung nur Kälber hinein können. Besteht eine intakte Sozialstruktur im Rotwildbestand, so sind Kälberställe unnötig, da die Alttiere immer mit ihren Kälbern an der Fütterung stehen. Kälberställe braucht man dort, wo falsch gejagt wird und die „Waisenkälber“ an die Fütterung kommen.

• Was gehört zur Schwarzwildfütterung und was zur Schwarzwildkirrung?
Zur Schwarzwildfütterung (Ablenkfütterung zur Wildschadensabwehr- bzw. -Verhütung) gehören neben dem Futterlager Futtertröge, Futterautomat und ein Futtereisen zum tiefen Vergraben vom Mais. Zu beachten sind die rechtlichen Vorgaben, die in manchen Bundesländern Fütterungen für Schalenwild einschränken oder völlig verbieten.

An einer Schwarzwildkirrung wird in geringen Mengen artgerechtes Futter ausgebracht. Das Futter (meist Mais) soll vergraben oder durch andere Vorrichtungen so angeboten werden, dass anderes Wild dies nicht aufnehmen kann. Kirrungen sollten nicht als „Hinrichtungsstätten“ für das Schwarzwild missbraucht werden. Fütterungsexzesse und übermächtige Hochsitze als Schwarzwildkirrung sind keine gute Öffentlichkeitsarbeit für die Jagd.

Dort wo Schweinemastbetriebe im oder am Revier Vorkommen, sollten Kirrungen oder Ablenkfütterungen einen Mindestabstand von 1.000 m von diesen halten. Dies dient der Vorbeugung gegen die Schweinepest.

• Ist die Rehwildfütterung überhaupt notwendig?
Das Rehwild ist als Äsungstyp unter die Konzentratselektierer einzureihen. Es ist sehr nährstoffreiche, zellulosearme Blatt-, Kraut-, Knospen- und Blütenpflanzen. Das frühere Hegesymbol, die Heuraufe, gehört nach Erkenntnissen der Wildernährung der Vergangenheit an. Im Rehwildpansen sind zu wenig zellulosezersetzende Bakterien vorhanden, um faserreiche Äsung wie Grasheu zu verdauen. Eine im Winter einsetzende Rehwildfütterung kommt zu spät für die physiologische Abläufe beim Rehwild. Die Feistzeit für das Rehwild ist ab September bis Ende November. Danach erfolgt eine Drosselung der Futteraufnahme und ein Stoffwechseltief bis Ende Februar. In dieser Zeit lebt das Rehwild nur von Erhaltungsfutter (meist Knospenäsung, Brombeere) und den Fettreserven in Verbindung mit einem geringen Energieverbrauch. Wird in dieser Zeit des gedrosselten Stoffwechsels Kraftfutter verabreicht, so kann das Rehwild diese energiereiche Nahrung überhaupt nicht verwerten. Es kommt unter Umständen zu Entzündungen im Verdauungstrakt (Labmagen, Dünndarm), die zum Tod führen können. Auch die Knospenäsung (und somit die Verbissschäden) wird dadurch nicht verringert.

Aus diesen Gründen lehnen auch Wildbiologen eine Fütterung des Rehwildes außerhalb strenger Notzeiten (langanhaltende hohe Schneedecke) mittlerweile überwiegend ab.

• Was ist eine Fasanenschütte?
Von dem Niederwild ist der Fasan am meisten auf die Fütterung im Winter angewiesen. Die Fasanenschütte besteht aus einem ca. 5 qm großen schrägen Pultdach auf vier Pfählen (80 cm u. 40 cm). Unter dem Dach werden Druschabfall (Kaff) bodenständiges Getreide, Mais an Kolben und Eicheln gefüttert.

• Kann man Rehhühner im Winter füttern?
Das Fehlen von Wildkräutersamen im Herbst und Winter kann ein Ernährungsengpass der Rebhühner werden. Mit Baustahlmatten bespannte Holzrahmen sind mit wenigen Handgriffen zum Giebeldach zusammengefügt. Die Reisigabdeckung auf den Stahlmatten sorgt für Wetterschutz und die Hühner haben eine kleine „Ersatzhecke“ in der ausgeräumten Feldflur. Die Rebhuhnfütterung darf nicht unter Hochspannungsleitungen oder in die Nähe von Bäumen usw. aufgestellt werden, da dies günstige Greifvögel- Aufblockstellen sind. Als Futter werden Reste der Getreidereinigung, Druschabfälle und Weizen verwendet.

• Was ist ein Entenbruthaus?
Eine Bruthilfe (aus Brettern gebaut in den Grundmaßen 50 x 60 cm), besonders für die Stockente, die eine einfache Hegemaßnahme an den Gewässern darstellt. Allerdings ist die beste Entenhege die natürliche Lebensraumgestaltung an den Gewässern und sollte dem in der Landschaft auffälligen Entenbruthaus bevorzugt werden.

• Was sind Salzlecken?
Es ist die geringste Hegemaßnahme für das Schalenwild. An Fütterungen, Wildäcker- Wiesen und Einstände u.a. wird der Salzleckstein als Baumsulze, Baumstubbensalzlecke und Pfahlsalzlecke dem Wild angeboten. Salzlecksteine gibt es als Bergkernsalz (Bruchsalz) oder in künstlicher Würfelform. Hier sollte man keine auffällige weiße Salzlecken im Revier verwenden (Diebstahl). Neben den Mineralstoffen wird besonders das Natrium für die Milchbildung und den Haarwechsel vom Wild benötigt. Daher werden die Salzlecksteine im zeitigen Frühjahr ins Revier gebracht. Im Winter ausgelegte Salzsteine können Verbissschäden erhöhen.

• Was ist ein Wintergatter?
Wintergatter werden im Hochgebirge im Winter bis zum Frühjahr (Mai) für das Rotwild zum Schutze des Waldes eingesetzt. Sinnvoll sind Wintergatter in solchen Gebieten, in denen infolge hoher Schneelage das Rotwild im Winter talwärts zieht und dort in tiefer gelegenen Bereichen weitgehend von der Winterfütterung abhängig ist. Man versucht, das Rotwild dadurch aus dem sensiblen Bergwald (Schutzwald) in tiefere (schneeärmere) Bereiche zu ziehen und dort zu halten. Ist es notwendig im Wintergatter einen Selektionsabschuss zu tätigen, so wird dieser meist von erfahrenen Berufsjägern durchgeführt. Nach dem Öffnen der Wintergatter im Mai wird angestrebt, dass das Botwild dann sofort aus der Schutzwaldregion in die Hochlagen zieht und dort Äsung und Ruhe findet.

• Wie verhält sich der Jäger, wenn sich Rehwild in einem Kulturgatter befindet?
Kulturgatter dienen dem Schutz vor Verbiss- und Fegeschäden. Sie müssen rehwildsicher errichtet und regelmäßig auf Lücken und Schlupflöcher kontrolliert werden. Besonders in Schwarzwildrevieren kommt es vor, dass die Sauen Öffnungen schaffen durch die Rehwild in die Gatter einwechselt und in der Kultur zu Schaden geht. Diese Stücke sind so schnell wie möglich aus dem Gatter zu entfernen.

Dazu legt man an den Gatterecken ein Zaunfeld um und versucht das Wild vorsichtig hinauszudrücken. Wichtig ist dabei, dass eine Person an den geöffneten Zaunfeldern genau beobachtet welches Wild auswechselt. Beim „Drücken“ im Gatter, je nach Gattergröße, sollten nur wenige Treiber und nur Teckel eingesetzt werden. Gerät das Rehwild im Gatter durch Hetzen in Panik so sind schlimme Verletzungen die Folge.

Gelingt das Herausdrücken nicht, so ist, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen (Jagdzeiten) sämtliches im Gatter stehende Wild zu erlegen. Auch hierzu kann der Einsatz von Teckeln hilfreich sein. Wird dabei bewusst mit hochläufigen Hunden Wild im Gatter gehetzt oder sogar außerhalb der Jagdzeit erlegt, so stellt dies einen eklatanten Verstoß gegen das Bundesjagdgesetz und Tier-schutzgesetz dar.


Abb. Das Pendeltor verhindert das Eindringen von Rehwild

• Was kann der Jäger unternehmen, damit das Schwarzwild Gatterzäune nicht anhebt?
Werden durch den Bau von Kulturgattern Schwarzwildwechsel unterbrochen, so sollte man an den bekannten Wildwechsel Pendeltore einbauen. Die Pendeltore müssen so konstruiert sein, dass kein anderes Schalenwild, außer dem Schwarzwild, wechseln kann. Deshalb müssen die Holzpendel aus dicken Rundhölzer sein. Ein Bodenholz verhindert ein Vertiefen durch das ständige Durchwechseln und somit ein Einlass für anders Schalenwild. Eine regelmäßige Kontrolle der Pendeltore wie auch der gesamten Zaunlinie ist wichtig.

Werkzeuge im Reviereinsatz
• Welche Werkzeuge finden bei den Revierarbeiten ihren Einsatz?
Neben den Großgeräten (Schlepper, landwirtschaftliche Anbaugeräte) leisten insbesondere motorgetriebene Geräte (Motorsäge, Freischneider) gute Hilfe bei vielen Arbeiten im Revier. Darüber hinaus finden Handbeil, Axt, Handsägen, Astungssäge, Hammer, Spaten, Schaufel, Spitzhacke, Pflanzgeräte (Wiedehopfhaue), Laubrechen und viele kleineren Geräte Verwendung für die verschiedenen Revierarbeiten.

• Was ist beim Einsatz von Werkzeugen zu beachten?
Alle Werkzeuge und Hilfsmittel müssen in einwandfreiem Zustand sein, notwendige Sicherheitshinweise sind zu beachten und die erforderliche Schutzkleidung sollte vorhanden sein und eingesetzt werden. Nach Möglichkeit sollten beim Einsatz von gefährlichen Werkzeugen (Motorsäge) zwei Leute beteiligt sein. Insbesondere die Gefährlichkeit der Motorsäge ist niemals zu unterschätzen.

• Was gehört zur persönlichen Schutzbekleidung, beim Einsatz der Motorsäge?
Schnittschutzhose, Sicherheitsschuhe/Stiefel, Arbeitshandschuhe, Schutzhelm mit Gehör- und Gesichtsschutz.

• Wie wird die Motorsäge (MS) richtig in Betrieb genommen?
Vor dem Starten ist die Kontrolle der Kettenspannung, von Treibstoff und Kettenöl wichtig.
Zum Anwerfen muss die MS einen festen Stand auf dem Boden haben, wobei Schiene und Kette genügend Bodenabstand aufweisen müssen. Man kann ersatzweise auch den Griff zwischen den Beinen festklemmen. Wird die MS beim Anwerfen nicht fest auf den Boden gedrückt oder zwischen den Beinen festgesetzt, so besteht die Gefahr, dass diese hochschlägt und den Jäger verletzt.

• Was wird beim Umgang mit der Motorsäge u.a. noch verlangt?
Nur mit scharfer und richtig gespannter Kette arbeiten. An der Kette darf nur bei abgestelltem Motor gearbeitet werden. Mit der MS nur aus sicherem Stand arbeiten. Die Säge soll nicht verkrampft geführt werden, der Daumen umfasst stets den Tragegriff, niemals mit der Schienenspitze sägen.

Die MS ist gleichzeitig eines der gefährlichsten Werkzeuge überhaupt, mit der auch bei Profis häufig Unfälle passieren. Daher ist ein MS-Lehrgang, bei dem der richtige Umgang erlernt wird, unbedingt notwendig.

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