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Waldschutzmaßnahmen Formen von Zäunen und Waldbau - Jägerprüfung Fragenkatalog

30/03/2019
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Waldschutzmaßnahmen Formen von Zäunen und Waldbau - Jägerprüfung Fragenkatalog

Waldschutzmaßnahmen Formen von Zäunen und Waldbau - Jägerprüfung Fragenkatalog
• Wie lässt sich das Verbeißen, Fegen und Schälen des Schalenwildes durch Maßnahmen des Einzelschutzes eindämmen?

Beim Schutz von Einzelpflanzen gibt es mechanische und chemische Mittel. Der beste - aber auch sehr aufwendige - mechanische Schutz ist der Pfahlschutz, indem vier Pfähle um die Pflanze eingeschlagen und mit Latten verbunden werden. Andere mechanische Mittel sind Manschettenschutz aus Ästen, Maschendrahthosen, Drahtringen oder Pappe, ferner Stachel-, Blend-, Faserund Rauschutz. Beim Rauschutz wird mit Rindenhobeln bzw. Rindenkratzorn die Rinde von Fichtenstämmen verletzt, so dass Harzfluss auftritt und Wundkork entsteht, was das Schälen des Rotwildes verhindert. Auf chemischen Schutz sollte in aller Regel verzichtet werden.
Falls dennoch die Notwendigkeit, z.B. zum Schutz von Minderheiten, bestellt, kann auf von vielen Firmen angebotene und zugelassene Handelsmittel zurückgegriffen werden. Zur Information wende man sich an das nächste Forstamt oder an die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig.

• Welche Formen von Zäunen gibt es?
Feste Zäune (Spannzäune), Scherenzäune und Gatterzäune (Hordengatter). Sie sollen im Waldrevier Schalenwild davon abhalten, Kulturen zu verbeißen bzw. im Stangenholz zu schälen. Spannzäune sind am stabilsten und werden am häufigsten gebaut. Man befestigt ein Viereckgeflecht oder ein in Bodennähe dichter geknüpftes Knotengatter längs von im Abstand von etwa 7 m eingeschlagenen Pfählen. Der Hängezaun ist am einfachsten und am kostengünstigsten zu errichten. Das Drahtgeflecht wird einfach auf Scheren ge-hängt und am Boden durch Heringe fixiert.

Das Hordengatter setzt sich aus 3 bis 4 Meter langen Einzelstücken zusammen, die aus Latten oder aufgetrennten Stangen zusammen genagelt und beidseitig durch Stützen oder Haltedrähte befestigt sind. Die Horden lassen sich leicht auf- und abbauen, versetzen und notfalls reparieren. Zudem sind sie im Abbau und vor allem in ihrer Entsorgung problemlos, werden sie nicht mehr benötigt, kann man sie einfach am Boden verwittern lassen. Draht dagegen muss mit hohem Aufwand entsorgt werden. Auch kann das Wild die auffälligen Horden wesentlich besser erkennen als ein unscheinbares Drahtgeflecht und verfängt sich nicht darin.

Die Zaunhöhe ist davon abhängig, welche Tierarten man von der zu schützenden Fläche abhalten will. Rot- und Damwild ist ab 2 m Mindesthöhe sichergestellt. Reh- und Schwarzwild braucht mindestens 1,50 m, Muffelwild gar 2,50 m hohe Zäune. Kaninchendicht wird ein Zaun von 1 m Höhe und einer Maschenweite von höchstens 40 mm, wenn man ihn mindestens 20 cm in die Erde eingräbt. Eine gegatterte Fläche sollte nicht größer als 3 ha sein. Jeder Zaun bedarf ständiger Kontrolle. Schneedruck, Windwurf und mutwillige Zerstörung können ungewollte Einlässe schaffen. Vor allem in Gegenden, in denen Schwarzwild vorkommt, ist eine regelmäßige Kontrolle notwendig, denn dieses dringt häufig in Zäune ein um sich in den Dickungen zu stecken. Durch die dadurch geschaffenen Löcher im Zaun gelangt dann auch anderes Wild, insbesondere Rehwild in die zu schützenden Bereiche.

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