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Wildschaden im Jagdrevier und Wildkameras

12/08/2011
jaeger-werden
Wildschaden im Jagdrevier und Wildkameras

 

Sämtliche Wildarten Mitteleuropas leben heute inmitten einer in Jahrtausenden gewachsenen und heute meist intensiv genutzten (Land- und Forstwirtschaft, Freizeit) Kulturlandschaft. Besonders die als Kulturfolger geltenden Wildtiere beanspruchen die veränderte Umwelt in Menschennähe als Lebensraum und ernähren sich zum Teil von den dort wachsenden Nutzpflanzen. Dieses unantastbare Lebensrecht wird den Wildtieren von den Grundeigentümern land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen als selbstverständliche Verpflichtung gegenüber der Lebensgemeinschaft grundsätzlich eingeräumt. Erst wenn bei der Nahrungsaufnahme oder durch bestimmte Verhaltensweisen die Grenzen des Zumutbaren überschritten werden, spricht man von Wildschaden. Das ganze kann immer wieder mit eine GPRS Wildkamera überwacht werden.

Es sind in erster Linie wirtschaftliche Schäden, die an Grundstükchen, den darauf befindlichen Nutzpflanzen und Erzeugnissen sowie an den darauf lebenden Haustieren, zum Beispiel Hausgeflügel, angerichtet werden. Zwar liegen die Ursachen für Wildschäden z. T. an den im Rahmen einer Überhege zu stark angewachsenen Wildbeständen, oftmals jedoch kommt auch Mangel an ausreichender natürlicher Äsung, insbesondere in den von reinen Monokulturen beherrschten Forsten, als Auslöser in Betracht. Scheue Wildarten, wie z. B. Rotwild, verursachen deshalb oft erhebliche Schäden (insbesondere Schälschäden), weil sie durch den Erholungsverkehr und Freizeitsportler am Verlassen der Einstände gehindert werden.

Schälschäden im Jagdrevier
Das Schälen der Rinde von Bäumen und Sträuchern wird von den Schalenwildarten Rot-, Dam-, Sika- und Muffelwild sowie als Nageschaden von Hasen, Kaninchen und in einem oftmals nicht unerheblichen Umfang auch von Mäusen verursacht. Die Ursachen sind Hunger, Langeweile und Streß. Störungen im natürlichen Äsungsrhythmus des Wildes durch menschliche Beunruhigung füh-ren häufig zu Schälschäden. Schließlich zwingt der Mangel an bestimmten Nährstoffen, die in der sehr gehaltvollen Rinde enthalten sind, das Wild zum Schälen. Rehwild schält nicht. Am auffälligsten tiirs schwerwiegend ist der Schälschaden des Rotwildes. In einer Höhe von etwa 80-140 cm wird die nicht verborkte Rinde (Spiegelrinde) der Fichte, Kiefer, Rotbuche und verschiedener Edel-laubhölzer hauptsächlich im Winter (Winterschäle), manchmal aber auch im Sommer geschält (Rotbuche). Damwild meidet Fichten, schält dafür aber gelegentlich an Kiefern und besonders gern an Eschen. Die Schälschäden und die Tiere, die das verursachen kann im Jagdrevier mit einer Fotofalle beobachtet werden.

Die Schälschäden des Sikawildes fallen infolge des geringen Vorkommens kaum ins Gewicht, können örtlich jedoch ähnlich wie hei Rotwild erhebliche Ausmaße annehmen. Besonders schlimm ist die Sommer-schäle. Beim Abreißen ganzer Rindenpartien entstehen flächige Schäden. Im Winter werden die Stämme nur mehr oder weniger benagt. Echtes Muffelwild schält nur selten. Ist das Wild allerdings nicht reinrassig, können an älteren Baumbeständen, ab Stangenholzalter, insbesondere an Fichten und Rotbuchen von den Wurzelausläufern her und im unteren Stammbereich bis zu einer Höhe von etwa 75-80 cm, z. T. erhebliche Schäden verursacht werden. Hasen- und Kaninchenschälschäden entstehen meistens im Feld. Das Abnagen der Rinde an stehenden Bäumen wird am häufigsten durch Hasen verursacht. Besonders hei Schnee sind Obstbäume wie Äpfel, Birnen und Kirschen stark gefährdet. Kaninchen können besonders den Weinhauern große Sorgen bereiten, indem sie die jungen Rebstöcke schälen.

Die Frage, ob Nageschäden durch Hasen oder Kaninchen verursacht wurden, lässt sich nach gründlicher Untersuchung des Schadensbildes relativ leicht beantworten. Die Zahnspuren des Hasen sind 5-6 mm breit, während Kaninchen etwa 4-5 mm breite Bissspuren hinterlassen. Wühlmäuse (vor allem Rötelmäuse), die manchmal immense Nageschäden an jungen Waldbäumen, häuptsächlich Eichen, Buchen und Tannen anrichten, hinterlassen Zahnspuren von 1,49 mm Breite.

Schadensverhütung im Jagdrevier
Die meisten Wildschäden entstehen aufgrund mangelnder natürlicher Äsung. Die Schaffung zusätzlicher Nahrungsquellen, wie die Anlage von Wildäkkern, gezielt durchgeführte Ablenkungsfütterungen sowie die Einhaltung einer land- und forstwirtschaftlich angemessenen Wilddichte, gilt als wichtigste vorbeugende Maßnahme. Darüber hinaus bieten die zum Teil hochwirksamen Prophylaxemittel mechanischer, chemischer, biologischer oder mechanisch-biologischer Art sehr gute Möglichkeiten zur Schadensabwehr.

Der Anwendungsbereich erstreckt sich je nach den örtlichen Erfordernissen auf den Schutz von Einzelpflanzen oder von ganzen Flächen. Die Wahl des Mittels richtet sich nach Ausmaß und Dauer der Gefährdung. Manche Pflanzen werden nur in einer kurzen Wachstumsphase vorn Wild angenommen. In solchen Fällen bieten einfache biologische Vergällungsmittel, deren Wirkungsdauer begrenzt ist, ausreichenden Schutz. Aber auch bei längerfristiger Gefährdung sollten die Wildschadensverhütungsmaßnahmen grundsätzlich so durchgeführt werden, dass der Lebensraum und die Asungsmöglichkeiten nicht unnötig eingeschränkt werden. Eigens zur Ermittlung einer tragbaren Wilddichte angelegte Weiserflächen geben Aufschluß über die vom Wild verursachten Schäden an der Vegetation. Ist der Verbissgrad zu hoch, muss zunächst über die konsequente Einregulierung des Wildbestandes der erste Schritt zur Schadensabwendung eingeleitet werden.

Verbissschäden im Jagdrevier
Der Verbissschaden an jungen Laub- und Nadelbäumen wird von den Schalenwildarten Rot-, Dam-, Reh-, Muffel- und Gamswild sowie von Hasen und Wildkaninchen verursacht. Am stärksten ins Gewicht fallen, gebietsweise unterschiedlich, die Schäden durch Rot- und Rehwild. Dabei unterscheidet man zwischen Sommer- und WinterVerbissschaden. Am häufigsten tritt der WinterVerbiss auf. Dabei werden meist infolge unzureichender natürlicher Nahrung die Knospen und jungen Triebe abgebissen und geäst. Verbissschaden durch Schalenwild ist deshalb besonders schwerwiegend, weil das Wild zunächst grundsätzlich die nach oben wachsenden Vertikaltriebe verbeißt, womit das Höhenwachstum unterbunden wird, was dazu führt, dass die Bäume allmählich eine heckenähnliche Kugelform annehmen. Eine MMS Wildkamera hilft den Jäger Verbissschaden in Echtzeit zu beobachten und zu dokumentieren.

Im Gegensatz dazu verheißen Wildkaninchen überwiegend die seitwärts wachsenden Horizon-taltriebe. Der von ihnen verursachte Schaden an Forstkulturen ist deshalb meistens nicht schwer-wiegend. Hasenschaden, der bekanntlich nicht ersetzt wird, tritt hauptsächlich an jungen Laubbäumen, insbesondere im Winter bei Schnee auf.

Die Frage, ob Schalenwild oder Hasen und Kaninchen als Verursacher in Betracht kommen, lässt sich an den Zahnspuren feststellen. Da Rehwild bspw. bekanntlich nur im Unterkiefer Schneidezähne besitzt, weisen die Bissstellen auf der unteren Seite einen glatten, abgeschnittenen Rand auf, während der Rand oben uneben und faserig ist. Der Biss von Hasen und Kaninchen dagegen gleicht einem wie mit dem Messer durchgeführten, glatten Schrägschnitt.

Fege- und Schlagschäden im Jagdrevier
Die Cerviden schieben bekanntlich alljährlich ein neues Geweih, das von den einzelnen Arten zu verschiedenen Zeiten gefegt wird. Rehböcke entfernen den Bast von Mitte März bis Anfang Mai. Später erfolgt das Fegen zur Einstandsmarkierung. Dabei reihen sie ihre Gehörne besonders gern an den glatten Stämmen der jungen Lärchen, Douglasien, Weymouthskiefern und der Laubweichhölzer. Mitunter wird die Rinde in einer Höhe zwischen 25 und 75 cm restlos abgescheuert, so dass der Baum abstirbt. Rot-und Damwild fegen im Sommer zwischen Juli und September. Sie wählen alle forstlich wichtigen Baumarten, wobei nicht nur die Stämme blankgefegt werden, sondern auch erhebliche Schäden durch das Schlagen des Geweihes in den Kronen jüngerer Bäume entstehen. Schlagschäden, die vor allem beim Abreagieren des Kampftriebes verursacht werden, treten bis zum Ende der Brunftzeit auf.

Feldschäden im Jagdrevier
Frisch eingesäte Getreidefelder sind durch verschiedene körnerfressende Vögel gefährdet. In Ballungsgebieten richten Haustaubenschwärme zuweilen große Schäden an. Aber auch Rabenvögel, Fasanen und Ringeltauben nehmen häufig das keimende Saatgut auf. Bei Maissaaten kommen neben Flugwild auch Ratten, Hamster, Mäuse, Kaninchen und Sauen in Betracht. Mit Ausnahme der Schwarzwildschäden, die als solche stets leicht erkennbar sind, ist bei allen anderen Schäden eine gründliche Untersuchung des Schadensbildes notwendig, um den tatsächlichen Verursacher herauszufinden. Um späteren Streitigkeiten vorzubeugen, empfiehlt es sich grundsätzlich, die oft in großer Zahl am Tage zu Schaden gehenden Tiere, wie bspw. Tauben- oder Krähenschwärme, auf dem Acker aufzunehmen und somit Beweismittel zu sichern. Die kleine Vögel können sehr einfach mittels einer HD Wildkamera aufgenommen werden.

Körnerreifes Getreide wird zwar von den meisten Wildarten gern angenommen, doch fallen hei dem üblichen Überfluß die geringen Verluste kaum ins Gewicht. Echte Wildschäden werden lediglich durch Rot-, Damund Schwarzwild verursacht. Gefährdet sind insbesondere Hafer-, Weizen- und Maisschläge, bei denen durch Heruntertrampeln die größten Verluste entstehen. Hackfrüchte und die teilweise als Sonderkulturen angebauten Garten- und hochwertigen Handelsgewächse sind im Jugendstadium besonders durch Hasen und Wildkaninchen gefährdet. Kaninchenschäden, die meist an den Ackerrändern entstehen, erkennt man an den hinterlassenen Kratzspuren und den Losungshaufen. Hasen äsen meist in der Mitte des Ackers. Ihre Losung wird dort einzeln abgelegt.

Knollenfrüchte, vor allem Kartoffeln, sind besonders durch das Schwarzwild gefährdet. Bestimmte Sorten werden auch von Rot- und Damwild gern angenommen. Erhebliche Wildschäden an Kartoffeln und Rüben entstehen meist während sommerlicher Dürreperioden. Betroffen sind dann in erster Linie Reviere, in denen es keine Tränken gibt. Dort versucht das Wild, über die saftigen Knollen seinen Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Auf Wiesen und Viehweiden führen Verbissschäden nur hei überhöhten Beständen von Rot-und Damwild zu wirtschaftlich nennenswerten Futterverlusten. Viel gravierender sind die Wühlschäden durch Schwarzwild. Auf der Suche nach tierischem Eiweiß, wie Würmern, Larven, Käfern und Mäusen, drehen die Sauen die Grasnarbe um, so dass das Wachstum aussetzt und die Arbeiten hei der Heuernte erschwert werden. Die Schäden durch Raubwild und Greifvögel an Haustieren sowie durch Graureiher an den Fischbesätzen zählen zwar zu den Wildschäden, doch sind sie nicht ersatzpflichtig.

Schadenserkennung im Jagdrevier
Zwar ist das Verfahren bei Wildschäden, bspw. Schadensersatz und Geltendmachung des Schadens, im Bundesjagdgesetz und den dazu ergangenen Länderbestimmungen klar geregelt, dennoch treten bei der Beurteilung der sehr unterschiedlichen Erscheinungsbilder oftmals Probleme auf. Um Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft möglichst gering zu halten, gibt es wirksame Methoden der Schadensverhütung. Abwehrmaßnahmen verlaufen allerdings nur dann erfolgreich, wenn der tatsächliche Schadensverursacher genau bekannt ist. Das bereitet oft große Schwierigkeiten, denn neben den Wildarten, deren Schäden ersatzpflichtig sind, gibt es viele freilebende Tiere, für die keine Ersatzpflicht besteht, z. B. für Hasen, Wildtauben und Rabenvögel. Auch können Krankheiten, Insekten, Keimunfähigkeit und Witterungseinflüsse das Pflanzenwachstum oft entscheidend beeinflussen. Es bedarf also einer genauen Beobachtung und guter Grundkenntnisse sowohl des agrar- und forstwirtschaftlichen Bereiches als auch der Lebensgewohnheiten und Ernährungsweise des Wildes, um Schäden an Pflanzen richtig beurteilen zu können.

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