Vogeljagd in Deutschland - Trends und Jagdpraktiken Die Jagd auf Vogelwild in Deutschland hat eine lange Tradition und erfreut sich […]
Allgemeines und Revolver – Kurzwaffen Arten
Allgemeines und Revolver – Kurzwaffen Arten
• Wozu führt der Jäger Kurzwaffen?
Zum Fangschuss, sowie bei der Bau- und Fallenjagd. Weiter für die Verteidigung im Notwehrfall; auch zur Ausübung polizeilicher Befugnisse, falls dazu eine Berechtigung vorliegt.
• Welche Kurzwaffen verwendet der Jäger?
Pistolen und Revolver
• Was ist ein Revolver?
Eine mehrschüssige Kurzwaffe mit drehbar gelagerter Trommel zur Aufnahme von fünf und mehr Patronen.
• Was ist eine Pistole?
Eine meist mehrschüssige Kurzwaffe, die kein Revolver ist.
• Welcher Kurzwaffentyp ist für den Jäger vorzuziehen?
Die Frage „Pistole oder Revolver“ kann nicht allgemein beantwortet werden, weil dies von den waffenpraktischen Fähigkeiten und von der Einstellung des Schützen zur Art der Waffe abhängt.
• Darf man mit der Kurzwaffe (Pistole, Revolver) auf Wild schießen?
Ja, aber nicht zum Zwecke der Jagd, sondern nur zum Zwecke des Fangschusses sowie bei der Bau- und Fallenjagd.
• Welche Einschränkungen hinsichtlich der Zulässigkeit des Gebrauchs der Kurzwaffe sind zu beachten?
• Für Fangschüsse auf Schalenwild muss die Mündungsenergie des Geschosses mindestens 200 Joule betragen.
• Für den Schuss auf anderes Wild als Schalenwild (gleich ob Fangschuss, Bau- oder Fallenjagd) ist keine Mindestenergie vorgeschrieben.
• Wie trägt man eine Kurzwaffe?
In einem Gürtel- oder Schulterholster, auch in speziellen Gürteltaschen. Trageweisen ohne Holster z.B. im Hosenbund oder in der Bekleidung sind aus Sicherheitsgründen und wegen der Gefahr des Abhandenkommens der Waffe bedenklich.
• Was muss der Jäger bei Verlust der Kurzwaffe befürchten?
Der Jäger kann als „unzuverlässig“ im waffenrechtlichen Sinn erklärt werden, was zum Verlust aller waffenrechtlichen Genehmigungen führen kann, und er haftet bei einem Missbrauch der Kurzwaffe durch Dritte.
• Was ist der Vorteil von DA-Waffen?
DA heißt Double Action. DA-Waffen haben eine Abzugsspannung (einen Spannabzug), d.h. sie können geladen geführt werden und sind trotzdem lediglich mit dem Durchziehen des Abzugs (gleichzeitig wird die Schlagfeder gespannt) schnell schussbereit. Soll ein präziser Schuss abgegeben werden, so ist der Hahn der DA-Waffen (Pistole wie Revolver) mit der Hand vorzuspannen.
Abb. Kurzwaffen gehören in ein verliersicheres Gürtel- oder Schulterholster; nicht nur die Jüngerinnen Dianas benützen gerne die nicht so grimmig aussehende Gürteltasche (li.). Der Hundeführer wird sich einen Nachsuchengürtel zulegen, komplett mit passendem Holster sowie weiteren Behältern zum Beispiel für Verbandspäckchen, Taschenlampe und Reservemagazin (re.).
• Was bedeutet „Nur-Spannabzug-Waffe“ (Double Action Only - DAO)?
Das sind besonders für den Polizeieinsatz konstruierte Pistolen und Revolver mit verdecktem Hahn, die ausschließlich per Spannabzug geschossen werden können, was Unfälle durch Handhabungsfehler vermeiden soll. Als ei-genständige Konstruktionen mit Sonderfunktionen (z.B. „Safe Action“) und als Sondermodelle bewährter (DA-)Waffen zu finden.
• Was bedeutet Single Action (SA)?
SA-Pistolen und SA-Revolver haben keinen Spannabzug. Der Hahn der SA- Pistole muss vor dem ersten Schuss gespannt werden; der Hahn des SA- Revolvers vor jedem Schuss. Bei älteren SA-Revolvern darf die im Ruhezustand unter dem Hahn liegende Kammer nicht geladen werden.
• Sind Sicherungen an Kurzwaffen notwendig?
Bei älteren Pistolensystemen muss die Sicherung benützt werden. Revolver dagegen brauchen keine von Hand zu bedienende Sicherung; ebenso wenig Pistolen moderner Konstruktion mit Spannabzug oder mit Griffspanner oder DAO-Pistolen. Diese Waffen können auch ohne Sicherung geladen und ungespannt sicher geführt werden.
• Wo befinden sich die Patronen bei der Kurzwaffe?
• beim Revolver in der (bei modernen Waffen ausschwenkbaren) Trommel.
• bei den Pistolen im Lager und bei der Selbstladepistole im herausnehmbaren Magazin
• Welche Kurzwaffen sind für die Bau- und Fallenjagd empfehlenswert?
Solche für schwache Patronen wie .22 lfB oder 6,35 mm (wegen geringer Balgzerstörung sowie Lärmbelastung).
• Welche Kurzwaffen sind für die Nachsuche vorteilhaft?
Für den Hundeführer bzw. Hochwildjäger (Verkehrsunfälle) bieten sich großkalibrige Mehrlader moderner Konstruktion an, ggf. leistungsstarke Einzellader. Für Rehwild stehen kompakte Kurzwaffen mittlerer Kaliber zur Verfügung. Die Frage des Waffentyps ist zweitrangig, nachdem es Pistolen und Revolver in moderner Ausführung und in starken Kalibern gibt.
• Wie viele Kurzwaffen darf ein Jäger erwerben?
Die Zahl der ohne Bedürfnisnachweis erwerbbaren Kurzwaffen ist auf zwei begrenzt. Weitere können erworben werden, wenn ein begründetes Bedürfnis nachgewiesen werden kann. Dieses liegt i.d.R. vor bei Kurzwaffen für die Bau- und Fallenjagd und für spezielle Nachsuchenwaffen starker Kaliber, sodass diese Waffen neben der kompakten Mittelkaliberwaffe und der Übungs- /Scheibenwaffe erworben werden können.
• Unterscheiden sich die Munitionen für Pistole und Revolver?
Grundsätzlich nicht: Die Hülsen der Revolverpatronen haben zwar meist einen Rand und die Hülsen der für Pistolen verwendeten Munition haben meistens eine Auszieherrille. Allerdings macht eine kompromisslose Unterscheidung zwischen „Pistolenpatronen“ und „Revolverpatronen“ keinen Sinn, da beim Stand der heutigen Waffentechnik fast alle Kurzpatronen aus beiden Systemen verschossen werden können, z.B. die „Pistolenpatrone“ 9 mm Luger auch im Revolver und die „Revolverpatrone“ .44 Magnum auch in der Pistole. Randfeuerpatronen .22 l.f.B. oder .22 Magnum lassen sich ohnehin in dafür eingerichteten Pistolen und Revolvern verschießen. Die Bezeichnung für die Munition der Kurzwaffen lautet Kurzpatronen.
Revolver
• Aus welchen Hauptteilen besteht der Revolver?
Aus dem Griffstück (samt Griffschalen) mit Rahmen und Lauf, dem Schlosswerk (Spann- und Abzugsmechanismus), sowie der Trommel samt Auswerferteilen.
• Welches sind die gebräuchlichsten Jagd-Revolver?
DA Modelle in oft rostfreier Ausführung mit Lauflängen zwischen 7,5 und 15 cm (drei bis sechs Zoll), verstellbarer Visierung und mindestens fünfschüssiger Schwenktrommel.
• In welchen Kalibern werden die für den Jäger geeigneten Revolvern hauptsächlich geführt?
In .38 Special, die gleichzeitig das Minimum für die geforderte Mindestenergie auf Schalenwild darstellt, aber die für den Fangschuss auf Schalenwild geforderten 200 Joule nicht mit allen Ladungen bzw. aus allen Lautlängen erreicht. Das frühere 7,5 g FS-Geschoss von Geco ist eine für Revolver .38 Special gut geeignete Fangschussladung.
Abb. Kontrolle des Laufes auf Fremdkörper (Daumennagel zum Entspiegeln von Licht)
Waffen .357 Magnum sind wesentlich flexibler, weil sie bei hoher Leistung kaum größer und schwerer sind als Revolver .38 Special.
• Kann man die schwächere Patrone .38 Special aus Revolvern .357 Magnum verschießen?
Ja. Die .38 Special paßt in das Lager der kalibergleichen, lediglich hülsenlängeren .357 Magnum, was ein Übungsschießen und den Schuss auf schwaches Wild mit der .38er-Patrone zulässt.
• Was ist zu beachten, wenn zu Übungszwecken die .38 Spezial aus einem Revolver .357 Magnum verwendet wird?
Der Jäger muss sich rechtzeitig mit den Nebenwirkungen der starken ,357er- Einsatzmunition wie Knall, Rückstoß und Mündungsfeuer vertraut machen. Ebenso ist auf die oftmals unterschiedliche Treffpunktlage der beiden Patronen zu achten.
• Was versteht man unter einem „Speed-Loader“?
Ein mit Patronen bestücktes, rundes Hilfsmagazin, das zum schnellen Befüllen einer Revolvertrommel dient.