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Aufbau des Verweises und Legen der Fährte - Jagdhund Ausbildungsplan

04/11/2017
jaeger-werden
Aufbau des Verweises und Legen der Fährte - Jagdhund Ausbildungsplan

Aufbau des Verweises - Jagdhund Ausbildungsplan
Das Verweisen von Gegenständen durch Hinlegen kann schon mit dem sehr jungen Jagdhund in den Anfängen der Fährtenausbildung fast nebenbei gelernt werden, weshalb ich selbst, wenn ich mit einem Junghund den Fährtenaufbau mache, das Verweisen dem Aufnehmen vorziehe. Den gleichen Jagdhund werde ich später, falls ich ihn zum Revieren nach Sachen ausbilde, dort später die Gegenstände aufnehmen und bringen lassen, was bei konsequentem Training zu keinen Konflikten führen wird.

Für das Anlernen des Verweisens besorgen wir uns als erstes einen geeigneten kleinen Beutel aus Leder oder Stoff, der sich gut verschließen, aber rasch öffnen lässt, zum Beispiel einen Geldbeutel. Darin versorgen wir ein Stück Wurst. Sobald der Jagdhund trainingsmäßig wie vorne beschrieben entsprechend fortgeschritten ist, kommt dieser „Wurstbeutel" ans Ende der Fährte. Bei der allerersten Begegnung mit diesem Gegenstand wird der Jagdhund versuchen, ihn mit der Schnauze oder Pfote zu öffnen, was ihm aber nicht gelingen darf. Am besten legt sich der Jagdhundeführer nun flach auf den Boden und veranlasst seinen Jagdhund mit Gesten und leichtem Händedruck, aber ohne Hörzeichen, ebenfalls abzuliegen. Genau im Moment, wo sich der Jagdhund hinlegt, öffnen wir blitzschnell den Beutel und lassen den Jagdhund das Stück Wurst fressen. Er soll nach dem Fressen noch ganz kurz, anfänglich nur etwa drei Sekunden, liegen bleiben, dann sagen wir „auf", ziehen ihm das Geschirr aus und lassen ihn frei. Wenn wir dies alle zwei Tage wiederholen, merkt der Jagdhund rasch, dass er Futter erhält, sobald er sich hinlegt - und schon haben wir das erste Ziel, ein selbständiges Verweisen in Liegestellung, erreicht.

Mit zunehmendem Alter und fortschreitender Ausbildung dehnen wir die Wartezeit nach dem Fressen in der Liegestellung etwas aus; wichtig ist, dass sich der Jagdhund von Anfang an immer erst auf unsere Aufforderung hin aus dieser Stellung löst. Er muss auch hier lernen, dass wir als ranghöhere Führer die Aktionen einleiten, und nicht er! Nachdem der Jagdhund den „Wurstbeutel" selbständig und korrekt - natürlich schon lange ohne unsere Hilfe durch unser Abliegen und Händedruck etc.-verweist, beginnen wir vorerst, den Beutel ohne Wurst hinzulegen und ihn mit Wurst aus unserer Hosentasche zu bestätigen. Dann werden andere Fährtengegenstände ohne Futter eingebaut. Wenn der Jagdhund nun die ersten paar Male zu diesen neuen Gegenständen kommt und nicht spontan abliegt, erhält er einen kräftigen, aber kurzen Klaps auf den Rücken und nach schnellem Hinlegen sofort sein Stück Wurst aus der Hosentasche. Diese Kombination von „Zwang und Trieb" führt zu einem raschen und konsequenten Verweisen und wird vom Jagdhund, wenn korrekt angewendet, problemlos „ertragen".

Legen der Fährte - Jagdhund Ausbildungsplan
Auch das Legen einer Fährte will gelernt sein: Anfänger legen gerne zu schwierige Fährten oder setzen Hilfen am falschen Ort, indem sie beispielsweise im anstatt vor und nach dem Winkel das Duftfeld durch festere Schritte verstärken. Der Fährtenleger sollte deshalb etwas vom Fährtenaufbau verstehen und die Prüfungsordnung kennen. Eine sehr gute Methode, einen Neuling in dieses Gebiet einzuführen, besteht darin, ihn einem erfahrenen Jagdhundeführer beim Legen der Fährte im Abstand von zwei Metern genau hinterhergehen zu lassen. Für das Ausarbeiten mit dem Jagdhund bringt dieses „doppelte Begehen" keinen Nachteil.

An Prüfungen ist für das Legen der Fährte, sofern keine besondere PO-Vorschrift besteht, folgendes zu beachten:
• Abgang fair, nicht zu nahe an der Straße oder bei Bäumen etc. legen
• Geht die Fährte einem Weg entlang, halten wir einen seitlichen Abstand von mindestens 30 Metern
• Die Gegenstände sind genau auf die Spur zu legen, nach Weisung des Prüfungsleiters, jedoch nie näher als 30 Meter vor oder nach einem Winkel
• Bei einem Geländewechsel machen wir weder einen Winkel noch legen wir dort einen Gegenstand
• Nach dem Ablegen des letzten Gegenstandes gehen wir noch mindestens 30 Meter geradeaus
• Die ganze Fährte ist im normalen Schritt, ohne irgendwelche Hilfen, zu legen. Die Anzahl Winkel, Schenkel und Distanzen sind immer genau nach PO einzuhalten
Beim Üben weichen wir jedoch, den Ausbildungsstand von Führer und Jagdhund berücksichtigend, von diesen Regeln ab und bauen Schwierigkeiten systematisch ein.

Die Fährtenausrüstung - Jagdhund Ausbildungsplan
Zur Ausrüstung gehören vorerst zwei Leinen: eine kurze, etwa zwei Meter lange für die Ausbildung, eine Zehnmeterleine für die Prüfung. Material und Farbe ist Geschmackssache. Die Leine wird entweder am Halsband oder am Spurengeschirr festgemacht. Selbst wenn sie am Halsband festgemacht wird, ist das Spurengeschirr von Nutzen, um die Leine am Bauch des Jagdhundes festzuhalten. Man führt in diesem Fall die Leine vom Halsband des Jagdhundes zwischen den Vorderläufen, dann zwischen Bauch und Geschirr und von dort zwischen den Hinterläufen durch. Befestigt man die Leine direkt am Spurengeschirr, so soll es beim Zug an der Leine nicht den Jagdhundekopf hochziehen. Als Geschirr-Modelle sind unter anderen das System Fatio, das Böttgersche und das deutsche Diagonalmodell bekannt. Viele Jagdhundesportgeschäfte führen heute eine reiche Auswahl an verschiedenen Modellen.

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