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Aufgabe der Abzüge Höhe des Abzugwiderstandes – Langwaffen Arten

02/11/2018
jaeger-werden
Aufgabe der Abzüge Höhe des Abzugwiderstandes – Langwaffen Arten

Aufgabe der Abzüge Höhe des Abzugwiderstandes – Langwaffen Arten
• Welche Aufgabe hat der Abzug?
Der Fingerdruck auf den Abzug löst den Schuss aus: Die Abzugstange wird aus der Spannraste des Schlagstückes gehoben und dieses durch die Kraft der Schlagfeder auf den Schlagbolzen geschlagen. Durch die Energie des Schlages wird der Zündsatz und damit die Pulverladung angezündet.

• Wie hoch soll der Abzugwiderstand bei Kipplaufwaffen sein?
Etwa 16 N (Newton) beim vorderen und 22 N beim hinteren Abzug; zu „weich“ stehende Abzüge vergrößern die Gefahr des „Doppelns“. Manche Systeme (Seitenschlosse und Handspannerkonstruktionen) erlauben etwa 3-6 N niedrigere Abzugswiderstände. (1 N entspricht 0,1 kg)

• Wie misst man den Abzugwiderstand?
Mit Abzuggewichten oder einer Abzugfederwaage. Der Wert wird aus dem Durchschnitt mehrerer Messungen ermittelt.

• Welche Abzuganordnungen gibt es bei mehrläufigen Kipplaufwaffen?
Den Doppelabzug und den Einabzug. Beim Doppelabzug sind die Abzüge den Schlossen meist zugeordnet (z.B. vorderer Abzug rechter/unterer Lauf). Manche Doppelabzüge können auch als Einabzüge verwendet werden. Beim Einabzug ist die Zuordnung meist mit einem Laufwählschalter wählbar. Beim normalen Drilling bedient der hintere Abzug i.d.R. den linken Schrotlauf, der vordere den rechten Schrot- oder den Büchslauf, je nach Stellung des Umschalters oder der separaten Kugelschlossspannung.

• Welche Abzugarten gibt es bei Jagdwaffen?
Bei Repetierbüchsen den empfehlenswerten Flintenabzug, den Kombiabzug (Flintenabzug kombiniert mit Rückstecher), weniger den Druckpunkt- und den Matchabzug, in neuen Waffen nur noch selten eingebaut, der Deutsche oder Doppelzüngel-Stecherabzug. Bei Selbstladebüchsen, bei Vorderschaft- und Unterhebelrepetiergewehren sowie bei Flinten finden Flinten bzw. Druckpunktabzug Verwendung. Kombinierte Waffen haben Flintenabzüge, manchmal mit Rückstecher.

• Wo befindet sich der Laufwählschalter der Flinte?
Entweder als im Sicherungsschieber integrierter Schieber (sog. Browning- Umschaltung - anfällig gegen Verschmutzung und unbeabsichtigtes Verstellen) oder als robuster, deutlich sicht- und fühlbarer Umschaltknopf im Abzugbügel.

• Manche mehrläufige Flinten haben einen „Einabzug mit Bückstoßumschaltung“. Was versteht man darunter?
Der Rückstoß des ersten Schusses bewirkt die Umschaltung des Abzugmechanismus vom ersten auf das zweite Schloss. Nachteil: Bei einem Versager oder „schlappen Schuss“ wird nicht auf den zweiten Lauf umgeschaltet und somit kann der zweite Schuss nicht abgegeben werden.

• Was versteht man unter „Einabzug mit mechanischer Umschaltung?
Die Umschaltung vom ersten zum zweiten Schloss nach Abgabe des ersten Schusses wird beim abermaligen Abdrücken zwangsgesteuert durchgeführt, d.h. ist nicht vom Rückstoß abhängig.

• Was sind die Vorteile des Einabzugs?
Der zweite Schuss kann abgegeben werden, ohne mit dem Finger auf den zweiten Abzug und mit der Hand am Schaft umgreifen zu müssen.

• Welche Abzuganordnung ist bei einer mehrläufigen Büchse anzuraten?
Erfahrene Jäger bevorzugen den Doppelabzug, weil bei Versagen eines Schlosses oder Abzugs das zweite Schloss mit dem zweiten Abzug ausgelöst werden kann. Dies gilt besonders bei der Jagd auf wehrhaftes Wild. Ein Stecherabzug ist bei solchen Waffen unnötig und wegen der Anfälligkeit seiner Mechanik bedenklich.

• Wozu soll der Stecherabzug nützen?
Der Stecher wurde mit dem Ziel konzipiert, das „Verreißen“ des Schusses zu verhindern. Der jagdpraktische Wert des Stechers ist bei Fachleuten allerdings sehr umstritten.

• Wieso wird der Stecherabzug von Fachleuten als „unsicher“ abgelehnt?
Wegen seiner nachgewiesenen Unfallträchligkeit: der geringe Abzugwiderstand kann zu ungewollter Schussabgabe führen (z.B. im „Bockfieber“ oder mit kalten Händen). Außerdem führt die umständliche Handhabung und das störende Geräusch des Stechers dazu, die Waffe bereits lange vor der Schussabgabe einzustechen, was die Unfallgefahr bei falscher Bedienung stark erhöht.

• Welche Stecherabzüge gibt es?
Bei Kipplaufbüchsen und Repetierern baute man früher vor allem den Deutschen Stecher (Doppelzüngelstecher) ein. Dieser wird durch Druck von vorne auf den hinteren Züngel eingestochen und durch Abziehen des vorderen Züngels ausgelöst. Mehrläufige Kipplaufwaffen und Repetierbüchsen, sofern überhaupt noch mit Stecher ausgestattet, werden mit dem Rückstecher („französischer Stecher“) versehen. Der Rückstecher wird durch Druck von hinten eingestochen; Druck von vorne löst ihn aus.

• Woran erkennt man das Vorhandensein eines Stechers?
Beim Rückstecher und beim Deutschen Stecher am Stecherschräubchen. Es befindet sich beim Deutschen Stecher zwischen den beiden Züngeln; beim Rückstecher hinter dem vorderen Abzug. Beim Hineinschrauben der Stecherschraube wird der Abzug feiner eingestellt; durch Herausschrauben härter. Die Justierung des Stechers sollte aus Sicherheitsgründen dem Fachmann Vorbehalten bleiben.

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