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Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten - Familie Marder

01/11/2018
jaeger-werden
Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten - Familie Marder

Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten - Familie Marder
• Wie wird die Familie der Marder eingeteilt?
Sie wird eingeteilt in die Gattungen der eigentlichen Marder (Baum- und Steinmarder), der Erd- und Stinkmarder (Hermelin, Mauswiesel, Iltis und Nerz), der Dachse (Dachs) und der Otter (Fischotter).

Gattung: Eigentliche Marder
Edel- oder Baummarder (Martes martes) und Steinmarder (Martes foina)
• Wie unterscheidet man Baum- und Steinmarder?
Am lebenden Tier ist dies nur dann möglich, wenn die äußeren Unterscheidungsmerkmale wie Kehlfleck, Balgfarbe und Kopfform idealtypisch ausgeprägt sind und aus nächster Nähe angesprochen werden können.

Diese Merkmale sind allerdings bei der heute vorkommenden Vielzahl von Farbvariationen beider Marderarten keine exakten Ansprechmerkmale mehr.

Baummarder Steinmarder
Kehlfleck rund und goldgelb bis zur Mitte der Vorderlaufinnen­seite gegabelt und rein weiß
Balgfarbe kaffeebraun mit gelber Unterwolle kakaofarben mit weißer Unterwolle mit Grannen
Nase schwarz Fleischfarben
Sohlen behaart Unbehaart
Gewicht dl 1.000- 1.800 g 9/ 850- 1.400 g cf / 1.200-2.200 g 9/ 1.000-1.700 g


Abb. Baummarder (H.), Steinmarder (re.)

• Welches ist das sicherste Unterscheidungsmerkmal zwischen Baum- und Steinmarder?
Bei gleicher Zahnformel unterscheiden sie sich in der Form des letzten Bakkenzahns (M,) und des dritten vorderen Backenzahns (P3). (M,) beim Steinmarder deutlich gekerbt (außen), beim Baummarder fehlt diese Kerbung. P3 ist beim Steinmarder außen konvex, beim
• Welche anderen Bezeichnungen sind für Baum- und Steinmarder noch im Sprachgebrauch?
Baummarder: Gelbkehlchen, Edelmarder, Goldmarder, Waldmarder. Steinmarder: Weißkehlchen, Hausmarder, Dachmarder.

• Wie und wo leben die Marder?
Der Baummarder ist Kulturflüchter und ein ausgesprochenes Waldtier. Er bevorzugt den Misch- und Nadelwald. Als Tagesunterschlupf dienen hohle Bäume, Spechthöhlen, Eichhornkobel, verlassene Krähen- und Greifvogelhorste. Er jagt allerdings auch am hellen Tag.

Der Steinmarder hingegen gilt als besonders anpassungsfähiger Kulturfolger. Er lebt außer im Wald auch im Feld (Steinhaufen, Strohdiemen), in Gehöften aber auch zunehmend mitten in Städten („Automarder“). Den Tag verschläft er auf Heuböden oder Speichern, unter trockenen Wegdurchlässen, in Stein- und Reisighaufen oder anderen Schlupfwinkeln (im Unterschied zum Baummarder selten auf Bäumen). Er ist mehr Nachttier. Außer der Ranz leben beide Geschlechter getrennt.

• Wovon ernähren sich die Marder?
Die Hauptnahrung besteht aus Mäusen, Ratten, Kleinvögeln. Beeren und Obst. Im Spätsommer bis Winter ist der Anteil der pflanzlichen Kost sehr hoch (bis zu 100%). Daneben werden auch junge Hasen und Kaninchen, Wildgeflügel und vom Baummarder auch Eichhörnchen (Lieblingsbeute) gerissen.

Der Marder raubt gerne Eier, die er oft weit verschleppt. Um ein Ei für den Transport richtig fixieren zu können, hält es der Marder zunächst mit den Vorderbranten fest und schiebt den weitaufgerissenen Fang vorsichtig darüber. Wenn er in Ställe oder Fasanerien eindringen kann, würgt er Geflügel bis aufs letzte Stück, da ihn heftiges Geflatter reizt (der Iltis begnügt sich meist mit einem Stück). Zum Nahrungsspektrum zählen auch Fallwild und Aas.

• Woran erkennt man Marderlosung?
Im Herbst ist die Losung der Marder oft mit Beerenresten durchsetzt, sie ist in ihrer Wurstform etwas gedreht.

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Abb. 2.72: Zahnvergleich Baummarder (lt.), Steinmarder (re.)

• Wann ranzen die Marder?
Die Ranzzeit der echten Marder fällt in die Zeit der Rehbrunft (Juni bis August). Als „Poltergeister“ rauben besonders die Steinmarder ihren menschlichen Mitbewohnern durch Verfolgungsjagden über Dachböden und katzenähnliches Geschrei den Schlaf.

Nach einer Tragzeit von ca. 9 Monaten (Eiruhe!) bringt die Fähe im März bis April ihr aus ca. 2 bis 4 Jungen bestehendes Geheck. Die Jungen sind behaart, aber ca. 38 Tage blind und werden acht Wochen gesäugt. Kreuzungen zwischen Baum- und Steinmarder gibt es nicht.

• Hält der Steinmarder feste Pässe ein?
Er hält nicht nur bestimmte Pässe ein, sondern er durchstreift sein Revier auch in einem regelmäßigen Turnus. So kehrt der Steinmarder im Abstand von einigen Tagen an dieselben Stellen zurück. Dieses Verhalten ist für den Jäger interessant.

• Wie bejagt man die beiden Marderarten?
Man kann sie in Fallen (Kastenfallen, Abzugseisen) fangen und auf dem Ansitz mit der Schusswaffe erlegen, wenn man sie ankirrt. Sehr erfolgreich ist das Ausneuen: man verfolgt die Spur eines Marders im frischen Schnee bis zu seinem Tagesversteck, das man oft daran erkennt, dass der Marder Losung absetzt oder nässt, bevor er aufbaumt. Beim Baummarder gilt es, die Baumkrone nach seinem Unterschlupf abzusuchen, um ihn aus seinem Versteck herauszuklopfen und zu erlegen. Der Steinmarder steckt sich in Reisig-, Steinhaufen oder Holzstapel. Diese werden umgeschichtet, bis der Marder springt. Steinmarder kann man aus Heuböden etc. auch ausklopfen.

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