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Bakterielle Erkrankungen beim Wild

21/01/2012
jaeger-werden
Bakterielle Erkrankungen beim Wild

Brucellose. Brucellose steht hier als Sammelbegriff für Krankheiten, die durch verschiedene Brucellenarten verursacht werden. Als Zoonose ist sic auch für den Menschen von Bedeutung.

Die drei wichtigsten Formen der Seuche sind das Verkalben beim Rind (Erreger: Brucella aborius) sowie das Verferkeln beim Schwein (Brucella suis) und das Maltafieber oder Verlammen bei Ziege und Schaf (Brucella melitensis). Für den Menschen sind wohl alle Brucella-Arten pathogen, das Maltafieber und Brucella suis von besonderer Bedeutung.

Eine Rolle spielt die Brucellose bei etlichen Schalenwildarten, besonders aber beim Hasen. Während die Seuche im Anfangsstadium meist nicht bemerkt wird, sind im fortgeschrittenen Stadium Lahmheit, Abmagerung und Schwächung sowie Veränderungen im organischen Bereich zu erkennen: u. a. Vergrößerung und Entzündung der Hoden bzw. der Gebärmutter, Vergrößerung der Milz sowie käsige Knoten in Leber und Milz (Brucellome).

Pasteurellose (Hasenseuche)
Die Pasteurellose, Hasenseuche oder Hämorrhagische Septikämie zählt zu den auch jagdwirtschaftlich bedeutenden Erkrankungen des Feldhasen. Begünstigt wird ihr Auftreten durch ungünstige Lebensbedingungen. Hierzu zählen u. a. Nässe, Kälte, Parasitenbefall sowie Äsungsmangel. Sonnenlicht und trockene Witterung hingegen vernichten die Bakterien relativ schnell.

Erkrankte Hasen zeigen Apathie und Bewegungsstörungen sowie nicht selten einen wässrigeitrigen Nasenausfluß. Auffallende Veränderungen an inneren Organen sind u. a.: Geschwollene Milz, Entzündungen der Atmungsorgane (Lunge, Brustfell) sowie des Magens und Darms, gelbe Einschlüsse in der Leber.

Häufig verenden befallene Hasen innerhalb eines Tages an einer Sepsis (durch Bakterien verursachte Blutvergiftung). Bei chronischem Verlauf kann sich der Tod allerdings erst nach Tagen oder Wochen einstellen.

Auch die Geflügelcholera ist eine Pasteurellose, die jedoch, ob ihrer Seltenheit, in der freien Wildbahn fast bedeutungslos ist. 

Pseudotuberkulose, Rodentiose
Die Pseudotuberkulose kommt bei Nagetieren (Rodentiose). Hasenartigen, Rehwild und verschiedenen Wildvogelarten sowie bei Haustieren und auch beim Menschen vor. Für den Feldhasen ist sie großräumig die wohl verlustreichste bakterielle Krankheit. Lokal wird sie vom EBHS übertroffen.

Wie bei der Pasteurellose werden auch bei der Pseudotuberkulose zwei Krankheitsverläufe unterschieden. Bei der akuten Form verenden die Langohren innerhalb weniger Tage an einer Blutvergiftung, oft einhergehend mit einer Entzündung des Magen-Darm-Traktes sowie der Lunge. Bei chronischem Krankheitsverlauf (8 - 10 Tage) verenden die Tiere letztlich unter völliger Abmagerung und Entkräftung. Mitunter sitzen erkrankte Hasen bewegungslos und apathisch herum und lassen sich leicht greifen.

Neben der meist stark vergrößerten Milz fallen gelbe, käsige Einschlüsse in Milz, Lunge, Leber, Niere und Darm sowie in den Lymphknoten auf. Häufig ist die Pseudotuberkulose ein Grund für den auffälligen Hasenrückgang in vielen Revieren vom Frühling und Frühsommer bis zum Aufgang der Jagdzeit.

Salmonellose (Paratyphus)
Salmonellosen sind Durchfallerkrankungen im weitesten Sinne (incl. Magen-Darm-Entzündungen), die sowohl beim Haar- und Federwild sowie Haustieren als auch beim Menschen auftreten.

Die zahlreichen verschiedenen Salmonellenarten sind z.T. von sehr unterschiedlicher und wirtsspezifischer Pathogenität. Salmonellen bilden Giftstoffe, die bei Tieren mitunter tödliche, beim Menschen schwere Vergiftungen bewirken können. Salmonellen werden durch den Darm mit der Losung ausgeschieden, beim weiblichen Federwild und Hausgeflügel auch über die Eier.

Tiere (bes. Vögel, hier bes. Tauben) mit Durchfall sind stets potentielle Salmonellenträger! Während die verschiedenen Salmonellosen in freier Wildbahn nur eine untergeordnete Rolle spielen, führen sie in Form der Weißen Kükenruhr in Hausgeflügelbeständen und Fasanerien zu teilweise großen Verlusten.

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Tuberkulose
Erreger der Tuberkulose sind das Mycobacterium bovis (Rind), M. avium (Vögel) sowie M. tuberculosis (Primaten). Die Erreger bleiben allerdings nicht auf ihre Hauptwirte beschränkt. Auf Menschen wirken alle drei Arten in unterschiedlichem Ausmaß pathogen. Der Infektionsdruck auf Wildtiere, hauptsächlich auf Schalenwild, ging bis Anfang der 60er Jahre in nicht unerheblichem Maße von Haustierbeständen (Rinder!) aus. Seit die Rindertuberkulose weitgehend getilgt ist, wird auch beim Schalenwild nur noch selten Tuberkulose diagnostiziert. Gleiches gilt fürs Federwild.

Typisch sind unterschiedlich große gelbliche Eiterherde (Tuberkel) in Lunge, Leber, Nieren, Milz und Darm. Äußerlich ist die Tuberkulose nur in Ausnahmefällen zu erkennen. Eine struppige Decke, verzögerter Haarwechsel sowie Husten bei Lungen- und chronischer Durchfall bei Darmtuberkulose sind weitere Anzeichen. Später verenden die Tiere nach völliger Abmagerung und Entkräftung.

Tularämie (Nagerpest)
Infektionsketten der Tularämie nehmen ihren Ursprung fast immer bei Nagetieren, Feldhase (!) oder Wildkaninchen. Später ist sie auf zahlreiche Säugetierarten. Vögel und Menschen übertragbar.

Die Tularämie ist demnach ebenfalls eine Zoonose. Die Infektion erfolgt über direkten Kontakt mit infizierten Tieren (z. B. Abbalgen, Zerwirken), durch stechende oder beißende Insekten oder indirekte Übertragung durch Wasser, Heu usw. das durch Kot oder Urin infizierter Tiere verunreinigt wurde. Beim Menschen verläuft die Tularämie grippeähnlich unter Mattheit, Fieber. Schüttelfrost und Lymphknotenschwellungen bis hin zu Lungenentzündungen. Todesfälle sind selten.

Erkrankte Hasen und Kaninchen sind apathisch mit Bewegungsstörungen und zeigen auffällige gelbe oder weißliche Knoten in Leber, Milz und Lunge. Milz und Lymphknoten sind geschwollen. Bei akutem Verlauf verenden Hasen und Kaninchen nach wenigen Tagen (Blutvergiftung), bei chronischem Verlauf nach etwa zwei bis drei Wochen. Die Symptome der Tularämie werden leicht mit denen der Pseudotuberkulose, Tuberkulose und Pasteurellose verwechselt.

Botulismus
Betroffen sind vor allem Wasservögel, in erster Linie Enten. Erreger des Botulismus sind weitverbreitete Chlostridien, die erst dann gefährlich werden, wenn sie selbst oder ihre Sporen in ein anaerobes (sauerstofffreies) Milieu in Boden, Wasser oder Kadavern bei Temperaturen von 20, besser 25 bis 35 Grad Celsius gelangen. Unter diesen Verhältnissen vermehren sie sich massenhaft und bilden Toxine, die letztlich für die Krankheit verantwortlich sind.

Gerade in eutrophen, flachen Stillgewässern (Klärteiche, Faulschlamm!) können sich während länger anhaltender Hitzeperioden derartige Umweltbedingungen einstellen. An etlichen Stellen Deutschlands traten bereits Massensterben von Wasservögeln durch Botulismus auf. Äußere Anzeichen sind Lähmungen der Flügel, Ständer (Ruder) sowie der Halsmuskulatur mit entsprechenden Störungen der Motorik. Verendete Tiere treiben ohne äußerlich sichtbare Kennzeichen im Wasser oder liegen am Ufer.

Tote Tiere sollten als „Giftausscheider“ eingesammelt und unschädlich beseitigt werden. Kranke Tiere können bei Verbringen in entsprechende (toxinfreie) Umweltbedingungen relativ rasch genesen.

Aktinomykose (Strahlenpilz)
Die häufige Bezeichnung „Strahlenpilz“ ist irreführend, da es sich nicht um eine durch Pilze, sondern Bakterien hervorgerufene Krankheit handelt. Sie tritt vor allem beim Schalenwild auf, wobei Rehwild deutlich häufiger betroffen ist als andere Arten.

Bei der Knochenaktinomykose ist meist der Unterkiefer, seltener der Oberkiefer oder andere Kopfteile befallen. Die Knochenpartien werden aufgetrieben und wirken löchrig perforiert. Der Krankheitsverlauf ist chronisch und zieht sich nicht selten über Jahre hin, bis im Endstadium die Äsungsaufnahme, Atmung und das Wiederkäuen beeinträchtigt werden und die Stücke völlig abgekommen verenden. Da die Krankheit nicht von Tier zu Tier weitergegeben wird, handelt es sich um Einzel-erkrankungen. Die Infektion erfolgt meist über die Äsung und kleine Verletzungen im Mundraum (Zahnwechsel).

Die Weichteilaktinomykose tritt äußerst selten im Gesäuge des Schwarzwildes auf und ist ansonsten in der freien Wildbahn bedeutungslos.

Milzbrand
Noch im 19. Jahrhundert galt Milzbrand als eine der bedeutendsten und verlustreichsten Seuchen des Schalenwildes. Nach dem Zurückdrängen der Seuche in Haustierbeständen durch veterinärmedizinische Maßnahmen (Tierkörperbeseitigungsgesetz) ist sie auch bei Wildtieren in Mitteleuropa mittlerweile recht selten. Typische Symptome sind blutige, dunkle Ausflüsse aus den Körperöffnungen sowie beim Aufbrechen dunkler, teerfarbiger Schweiß sowie eine stark geschwollene Milz.

Als echte Zoonose gefährdet der Milzbrand auch den Menschen. Während der Hautmilzbrand u. a. durch Antibiotika geheilt werden kann, führen Darm und Lungenmilzbrand häufig zum Tod.

Eine große Gefahr liegt in der extremen „Haltbarkeit“ der Sporen des Milzbranderregers. Noch nach vielen Jahren können Sporen aus selbst tief vergrabenen Kadavern (ehemalige Abdeckereien) durch Erdarbeiten oder Grundwasseranhebungen an die Bodenoberfläche gelangen. Hingegen ist der Bazillus selbst nicht sehr widerstandsfähig. Im geschlossenen Kadaver geht er nach wenigen Tagen bei warmer Witterung zugrunde.

Gamsblindheit
Die Gamsblindheit ist mit der Sarcoptesräude die gefährlichste Seuche für die Bestände des Gams- und Steinwildes. Zuvor nur bei Haustieren bekannt, wurde die Krankheit erstmals 1915 bei Gemsen im Grenzgebiet zwischen Bayern und Nordtirol nachgewiesen. Erst 1995 gelang es in der Schweiz, beim Steinwild den Erreger einwandfrei zu identifizieren und zu isolieren. Es ist das Mykoplasma conjunctivae. Mykoplasmen sind Mikroorganismen mit Merkmalen von Bakterien (selbständige Vermehrung) und Viren (ohne eigene Zellwand).

Typisch für die Gamsblindheit sind eine Bindehautentzündung, Hornhauttrübung sowie Augenausfluß. Im fortgeschrittenen Stadium erblinden die Tiere, was zum Verhungern oder Absturz führt. In der Vergangenheit hat die Gamsblindheit in verschiedenen Gams- und Steinwildvorkommen zu verheerenden Verlusten geführt.

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