Bewachen von Gegenständen ist wichtig - Jagdhund Ausbildungsplan

Jagdhund Ausbildungsplan

Abgelegt eine Tasche oder einen Gebrauchsgegenstand zu bewachen, das heißt gegen den mit einem Stock (meist einer Astgabel) „bewaffneten" Prüfungsrichter verteidigen, während der Jagdhundeführer in einem angewiesenen Versteck weilte. Beim Anmarschieren des keine Schutzbekleidung tragenden Richters musste der bei der Tasche abgelegte Jagdhund durch Bellen, Knurren oder drohende Haltung zu warnen beginnen, ohne seinen Standort zu verlassen. Der Richter marschierte bis auf sechs Meter gegen den Jagdhund, umkreiste diesen und ging dann frontal bis auf drei Meter zum Jagdhund, wo er ihn mit Abrufen, Wegschicken oder Fortwerfen eines Bringgegenstandes zu verleiten versuchte und (bis 1991) in der höchsten Klasse sogar drei Wegnahmeversuche mit der ungeschützten Hand durchführen musste. 1991 wurde die Disziplin „Bewachen eines Gegenstandes" modifiziert; 1994 (meines Erachtens zu recht) ersatzlos gestrichen, weil sie für den Jagdhundesport nicht mehr zeitgemäß erschien. Die früheren Auflagen dieses Artikeles und andere, ältere Ausbildungsbücher (beispielsweise Ochsenbein) beschreiben den Aufbau des Bewachens noch detailliert. Weil diese Disziplin als schweizerische Eigenkreation weltweit einzigartig dastand, möchte ich mit zwei heute schon historischen Bildern an sie erinnern.

Noch aktuell kennen die französische Ringprüfung und das ähnliche Mondioring-Reglement innerhalb des Schutzdienstes ein Bewachen von Gegenständen, wobei jedoch der mit dem Anzug versehene Schutzdiensthelfer entsprechende Wegnahmeversuche macht, der Jagdhund innerhalb eines gewissen Umkreises fassen darf und dann aber wieder auslassen und zum Gegenstand zurückkehren muss. Zur diesbezüglichen „Abrichtung" sei auf das Artikel von Debonduwe verwiesen. Persönlich halte ich auch das französische Gegenstandsbewachen für überholt und abschaffungswürdig, weil meines Erachtens zu heftig auf den Jagdhund eingewirkt werden muss, dass dieser nach dem Fassen selbständig auslässt und zum Gegenstand zurückkehrt.

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