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Die Jäger und die Natur

10/08/2011
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Die Jäger und die Natur

Gebrauch heißt heutzutage sogar das Jagen. Auf diese Weise zieht der Jäger Nutzen aus dem Erlebnis von Natur und Jagd. Sonstiger Nutzen ergibt sich nicht zuletzt aus der Bewirtschaftung von Wildbeständen durch das anfallende Wildbret. Auf den gerade gestoßenen Nutzungszielen wird kein Jäger widersprechen, die meisten werden sogar das Erlebnis als das wichtigere beider Ziele nennen. Infolgedessen sollen die Jagd dazu prädestiniert sein, Regeln extensiver Nutzung zu verwirklichen. Bedingung hierfür ist allerdings, dass das Erlebnis mit dem Erkennen und Beachten ökologischer Spielregeln einhergeht.

Dadurch übernimmt der Jäger mit seiner Rolle als „übergeordneter Räuber" nicht nur Verantwortung für jagdbares Wild, sondern auch für die Lebensräume und Lebensgemeinschaften, in die dieses eingebunden ist.

Dieser sieht dann seine Aufgabe darin, diese in ihrer Vielfalt zu erhalten, indem er dazu beiträgt, schädliche Nutzungsansprüche zu begrenzen, naturnahe Ausweichgebiete zu erhalten und/oder neu zu gestalten, sowie durch regulierenden Eingriff die Folgen von Umweltveränderungen zu kompensieren. Diese letzte Anordnung kommt ihm allein zu. Durch mehrere Anwendungsbeispiele ökologischer Gesichtspunkte soll dieser Teil des Buches deshalb enden. Die Berücksichtigung wohl jeden Jägers in seinem Revier gilt zunächst einmal dem Wild. Via Errichtung von Wildäckern mit reichhaltigen Äsungsmischungen versucht er, Rehwild und Hasen vielfältige Nahrung auch dann zu bieten, wenn die Äcker abgeerntet sind oder wenn der Waldbestand eine solche nicht ausreichend enthält.

Der Jägersmann kann seiner wichtigen Aufgabe nicht mehr gerecht werden, wenn er beginnt, Hege und Jagd nur noch unter dem Gesichtspunkt einer maximalen Förderung einiger weniger jagdbarer Arten zu sehen. Dieser würde dann Nutzungskonzepte, denen sich der Landwirt zur Erwirtschaftung hoher Erträge kaum entziehen kann, ohne Not selbst in Lebensräume und Lebensgemeinschaften hineintragen, die bisher von ihnen noch weniger betroffen waren. Auch wenn die Gefahr ökologisch falscher Hege etwas überspitzt dargestellt ist, so wird vielleicht die falsche Tendenz verschiedener Hegeansätze umso klarer, die tatsächlich hier und da zu beobachten sind.

Schon an früherer Stelle wurde die Problematik erwähnt, die mit der Anlage von Wildäckern auftreten kann.

Dieser gibt sich Mühen, in den Feldern für Reh und Hase, für Rebhuhn und Fasan Deckung zu schaffen. Am Rande von Gewässern ist er bestrebt, der Stockente sichere Brutmöglichkeiten zu bieten. Ebenso bedürfte es nicht der gesetzlichen Verpflichtung, dass er Mangelzeiten durch Fütterung zu überbrücken hilft.

Durch alle diese vielfältigen Bemühungen entsteht allerdings auch die Gefahr, sich ausschließlich auf wenige jagdbare Arten zu konzentrieren. Solches Risiko ist freilich umso geringer, je besser der Jäger mit den ökologischen Zusammenhängen in den Lebensräumen seines Reviers vertraut ist.

Ohne Zweifel sind Wildäcker sinnvoll, wo es, zumindest zeitweise, an ausreichender Nahrungsvielfalt und -Qualität mangelt. Die Bedeutung davon geht allerdings verloren, wenn sie auf Flächen angelegt werden, deren ökologischer Wert und deren Nahrungsvielfalt (ggf. nach Pflege) bereits höher sind, als sie durch die Wildackeranlage je sein können.

Verschiedenartige Reste mageren Grünlandes stellen in vielen Gebieten wichtige Rückzugsgebiete für Arten der umliegenden Intensivflächen dar. Zudem bedeutsam für viele Feldbewohner sind diese Flächen durch ihre reiche Insekten- und vielfältige Pflanzennahrung. In aller Regel können sie aus irgendwelchen Gründen nicht in die intensive Nutzung einbezogen werden. Ebendiese sind folglich relativ leicht für die Anlage von Wildäckern zu erhalten und werden auch so genutzt.

Fehlerfrei wäre es, die wertvollen Restflächen, deren ökologische Funktion ein Wildacker nicht erfüllen kann, zu erhalten und zu pflegen. Der sollte auf einem ohnehin durch Düngung veränderten Streifen angelegt werden. Man braucht auch sehr genauer Überlegungen, ob es vertretbar ist, auf Wildäckern die Formen intensiver Landbewirtschaftung nachzuvollziehen, die in mehr oder weniger intensiver Düngung oder gar Herbizid Anwendung bestehen. Etwas wie wir sahen, liegt ein großes Problem unserer Lebensräume im allgemeinen Nährstoffüberangebot, in der Eutrophierung der Landschaft. Würde es daher nicht verantwortungsvoller sein, auf Pflanzenarten zu verzichten, die starke Düngung voraussetzen, Pflanzenarten zu wählen, die bei vorhandenem Nährstoffangebot gedeihen, Kompost einzubringen, der durch die notwendige Mand einer Wildwiese gewonnen wurde? Unmittelbar der Jäger muss sich sehr genau fragen, ob in einem bestimmten Rehwildterritorium ein Wildacker sinnvoll ist (auch diesen Gesichtspunkt der Territorialität gilt es zu berücksichtigen), wie er den Wildacker ggf. anlegen muss, dass der erreichte Vorteil nicht geringer wiegt als der ökologische Nachteil, der dafür in Kauf genommen wird. Anderer Ansatz ergibt sich aus den Möglichkeiten, notwendige Deckung zu schaffen.

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