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Einsteckläufe Einsteckpatronen und Reduzierhülsen - Langwaffen Arten
Einsteckläufe Einsteckpatronen und Reduzierhülsen - Langwaffen Arten
• Was ist ein Einstecklauf?
Lose Läufe für (meist) kleinkalibrige Patronen, die in Läufe größeren Kalibers eingebaut (eingesteckt) werden. Im engeren Sinn meint man den in den Schrotlauf einer kombinierten Waffe eingebauten kleinkalibrigen E-Lauf; im weiteren Sinn zählen alle mit eigenen Läufen oder Laufansätzen versehenen „Einsteckpatronen“ und Fangschussgeber hinzu, auch KK-Einstecksysteme für Repetierbüchsen.
• Wozu dienen E-Läufe
Sie vergrößern den Einsatzbereich der Waffe und machen sie universeller, weil man z.B. neben der „großen“ Kugel für Schalenwild noch die „kleine“ Kugel für kleines Nutzwild und Beutegreifer oder zum Übungsschießen ein- setzen kann.
• Welche E-Läufe für Flintenläufe gibt es?
• Kurze E-Läufe für die Randfeuerpatronen
• Mündungslange E-Läufe für Randpatronen und Zentralfeuerpatronen
• Welche Patronen sind für den Einbau in E-Läufe geeignet?
Für kurze Läufe .22 l.f.B. und .22 Magnum. Mit der .22 Hornet ist bei häufigem Gebrauch die Grenze der Belastungsfähigkeit der meisten Verschlüsse erreicht. .222 Rem, 5.6 x 50 R und 5,6 x 52 R sind im Drilling nur bei gelegentlichem Einsatz anzuraten; die randlose .222 Rem ist wegen des fehlenden Randes und der zu erwartenden Ausziehprobleme zweite Wahl. E-Läufe für hochwildtaugliche Patronen sollten nur in Bockwaffen mit stabilem Verschlüssen eingebaut werden. Speziell für Einsteckläufe konstruiert, wurde die Patrone 6 x 70 11.
• Für welche Waffen gibt es E-Läufe?
Der Drilling wird durch den E-Lauf zum Bockdrilling; die Bockbüchsflinte zum Bergstutzen, oder bei Verwendung eines dem Büchsenlauf gleichkalibrigen E-Laufes zur Bockbüchse. Eine Sonderform sind E-Läufe .22 IfB für das Kaliber 9,3 x 74 R. Seltener werden E-Läufe für kleinkalibrige Schrotpa-tronen (z.B. .410 oder 28) in Flinten eingebaut.
• Was sind die Nachteile der langen E-Läufe?
• Oft verändert sich bei Einbau eines E-Laufes die Treffpunktlage der anderen Läufe.
• Der E-Lauf schießt nur bei fachgerechter Behandlung gleich bleibend zufrieden stellend.
• Der E-Lauf belastet den Verschluss und beschränkt die Lebensdauer einer Waffe.
• Die Waffe wird schwerer, vorderlastig und weniger führig.
• Die Pflege des Originallaufes wird erschwert.
• Was sind die Vorteile der langen E-Läufe?
Sie bieten die vollständige Ausnützung der Patronenleistung auch kräftiger Patronen und können meist an der Mündung verstellt werden, was einen Ausbau erübrigt. Einige werden in rostfreier Ausführung gefertigt.
• Was ist beim Einbau eines E-Laufes in den Drilling zu beachten?
• Für den schnellen zweiten Kugelschuss z.B. bei Doubletten auf Kitz und Geiß mit der rehwildtauglichen Kugel soll der E-Lauf im linken Schrotlauf eingebaut sein.
• Soll der Stecher des vorderen Abzugs auch für den E-Lauf benützt werden, so bietet sich der Einbau im rechten Schrotlauf an. Dann muss jedoch zwischen „Schrot" und „großer Kugel“ umgeschaltet werden (bei 3- Schloss-Drillingen) bzw. umgeschaltet und das Kugelschloss nachgespannt werden (bei 2-Schloss-Drillingen).
• Soll die kleine Kugel auch ohne Zielfernrohr benutzt werden, so ist entweder die automatische Visieraufstellung auszubauen oder ein zweites (Klapp)-Visier anzubringen.
• Welches ist der E-Lauf mit
den geringsten Problemen und dem im Vergleich zum Aufwand größten Nutzen?
Der kurze E-Lauf. Durch seine geringe Masse werden Führigkeit und Treffpunktlage der Waffe kaum verändert; er lässt sich leicht ausbauen und im Schaftmagazin verstauen. Die Leistung und Präzision der Randfeuerpatronen .22 l.f.B. HV und .22 Magnum reicht für kleines Wild auf kurze Entfernungen aus.
• Welche E-Läufe werden am häufigsten eingebaut?
Mündungslange, verstellbare m .22 Hornet sowie 5,6 + 50R und 5,6 + 52R
• Was sind KK-Einstecksysteme, Einsteckpatronen und Fangschussgeber?
1. KK- Einstecksysteme bestehen aus Lauf und Verschluss und werden in Lauf und Hülse von (meist 98er) Repetierbüchsen eingeschoben. Damit wird die großkalibrige Büchse im Kaliber .30 oder 8 mm zum KK-Gewehr. Mündungslange 4 mm M20 - Einstecksysteme für Kurzwaffen ermöglichen ein effektvolles Heimtraining.
2. Einsteckpatronen sind technisch gesehen formschlüssig d.h. ohne kraftschlüssige Befestigungen im Mutterlauf bzw. -lager gehaltene Einsteckläufe. Sie haben kurze oder nur angedeutete Läufe zum Verschießen von Patronen kleinerer Kaliber. Für Schrotpatronen und Büchsenpatronen, meist für Kurzpatronen und Randfeuerpatronen lieferbar.
3. Der Fangschussgeber ist eine Einsteckpatrone, mit deren Hilfe eine kleinere Patrone zum Zwecke des Fangschusses abgeschossen werden kann z.B. die Kurzpatrone .38 Special aus der Flinte. Diese wird somit für den Fangschuss legalisiert, denn der Raue Schuss auf Schalenwild ist verboten, auch als Fangschuss. Fangschussgeber sind auf Entfernungen bis etwa acht Meter ausreichend präzise.
• Was ist eine Reduzierhülse?
Im Unterschied zum Einstecklauf bzw. zur Einsteckpatrone wird mit Hilfe einer Reduzierhülse stets eine zwar hülsenkleinere, aber immer dem Kaliber der Waffe (zumindest weitgehend) entsprechende Patrone verschossen. Reduzierhülsen haben die äußere Form der Originalhülse. Sie nehmen eine dem Waffenlauf (etwa) gleichkalibrige, hülsenkleinere Patrone auf. Sollen Randpatronen aus für Zentralfeuerpatronen eingerichteten Waffen verschossen werden, so ist ein Zündstückübertrager notwendig, der den Schlagbolzenschlag auf den Rand der Randfeuerpatrone leitet. Gängige Reduzierhülsen sind 5,6 x 50 (R) usw. auf .22 l.f.B.; .30-06 usw. auf 7,65 mm Browning oder .30 Carbine, sowie 8 x 57 IS usw. auf .32 S & W lang.