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Endoparasiten Toxoplasmen Kokzidiose - Infektiöse Wildkrankheiten

02/02/2019
jaeger-werden
Endoparasiten Toxoplasmen Kokzidiose - Infektiöse Wildkrankheiten

Endoparasiten Toxoplasmen Kokzidiose - Infektiöse Wildkrankheiten
• Welche Endoparasiten kommen beim Wild vor?
Lungenwürmer, Magen-, Darmwürmer, Rotwurm, Spulwürmer, Hakenwürmer, Peitschenwürmer, Trichinen, Leberegel, Bandwürmer, Kokzidien u.a.m..
22 Wie schützt sich das Wild vor dem tödlichen Befall mit Endoparasiten?
Bei einem Befall mit Parasiten bildet der Wildkörper Abwehrstoffe (Immunität), die ihm helfen, einen wiederholten Befall abzuwehren. Bei einer massiven Erstinfektion kommt es zu schweren akuten Krankheitserscheinungen, da der Körper noch nicht über die notwendigen Schutzstoffe gegen die Parasiten verfügt, also noch nicht immunisiert ist. Das ist besonders bei Jungwild der Fall, welches nicht so schnell und kräftig Antikörper zu bilden vermag wie erwachsene Tiere, und gilt besonders für die Kokzidiose und die großen Lungenwürmer der Wiederkäuer.

Einzellige Parasiten Toxoplasmen (Toxoplasmose)
• Welche Bedeutung hat die Toxoplasmose für den Menschen?
Die Toxoplasmose ist ein Zwischenstadium der Katzenkokzidiose. Als Zwischenwirte fungieren der Mensch und viele Tiere, z.B. Hasen, Kaninchen und Federwild (Auerwild, Fasan und Rebhuhn). Sie werden durch mikroskopisch kleine Erreger (Toxoplasma gondii) befallen. Es dürfen keinesfalls Milz, Leber oder Gescheide an Katzen verfüttert werden, da diese der Hauptwirt sind und durch ihren Kot zur Ansteckungsquelle für Menschen werden können. Bei erstmals mit Toxoplasmose infizierten schwangeren Frauen kommt es zu Tot-, Miß- oder Frühgeburten. Darum Vorsicht: Katzen lieben Kinder- Sandkästen zum Kotabsatz!

Kokzidiose
• Wie verläuft die Entwicklung der Kaninchenkokzidien?
1. Abschnitt: Entwicklung im Tierkörper
Die mit der Äsung aufgenommenen Sporen vermehren sich in den Epithelzellen der Gallengangs- oder Darmschleimhaut zunächst ungeschlechtlich und bilden sichelförmige Keime, die neue Schleimhautzellen befallen (Schizogenie). Aus den sichelförmigen Keimen entwickeln sich männl. und weibl. Geschlechtszellen. Sie befruchten sich und bilden Oocysten. Diese mischen sich dem Darminhalt bei und werden mit der Losung ausgeschieden (Gametogonie).

2. Abschnitt: Entwicklung im Freien (Sporogonie)
Die Oocysten werden mit der Losung ausgeschieden und entwickeln sich im Freien in 4 bis 10 Tagen bei Feuchtigkeit und Wärme zu reifen Sporen. Werden sie mit der Äsung aufgenommen, dringen sie als sichelförmige Keime in die Epithelzellen der Gallengangs- oder Darmschleimhaut ein, und der Kreislauf beginnt aufs neue. Durch Kälte und Frost wird die Sporenbildung stark gebremst. Die Kokzidiose tritt deshalb seuchenartig besonders vom August bis zum Frosteinbruch auf.

• Welche Bedeutung haben die Kokzidiosen?
An ihr erkranken sehr viele Tierarten, z.B. Fasanen, Rehe, Hasen und Kaninchen. Sie scheiden mit der Losung große Mengen der mikroskopisch kleinen Krankheitserreger (Oocysten) aus. Werden diese mit der Äsung von bisher gesunden und noch nicht immunen Stücken aufgenommen, so erkranken sie an Kokzidiose. Besonders gefährdet sind Jungtiere. Es gibt sehr viele Kokzidioseerreger, die für einzelne Tierarten spezifisch sind. Es ist wichtig zu wissen, dass die vielen Arten von Kokzidiosen ausgesprochene Jungtierkrankheiten mit hohen Verlusten durch Darmentzündungen sind. Eine überstandene Kokzidiose bewirkt Immunität.

• Welche Krankheitserscheinungen verursachen die Kokzidien?
Sie verursachen eine Gallengangs- (bei Kaninchen) oder Darmentzündung (bei anderen Tieren) mit Aufblähen und starkem Durchfall. Die Darmwand erscheint bei Betrachtung glasig und durchsichtig und zeigt zahlreiche grauweißliche Herde. Das Weidloch und die Hinterläufe sind mit dünnflüssiger Losung beschmutzt. Der mit dem Durchfall verbundene Wasserentzug führt zu Abmagerung und bei Junghasen mit massiver Erstinfektion zum Tod. Wiederholte schwache Infektionen bewirken Immunität.

Die „durchgeseuchten“ Hasen und Kaninchen u.a.m. verenden also nicht, bleiben aber Parasitenausscheider und sind die ständige Ansteckungsquelle für gesunde Tiere, insbesondere für Jungtiere. Anhaltende Niederschläge und Wärme von September bis November begünstigen die Sporenentwicklung, so dass dann massive Infektionen mit schweren Verlusten unter den Junghasen und Kaninchen u.a.m. auftreten. Das Vorliegen der Kokzidiose kann mit einem starken Befall mit Magen- und Darmwürmern vergesellschaftet sein und kann durch Gescheideuntersuchungen in einem Veterinäruntersuchungsamt festgestellt werden. Es äußert sich dadurch, dass von den vielen Junghasen, die man im Sommer antrifft, im Herbst fast keine mehr leben. Eine medikamentöse Behandlung von Hasenbeständen gegen Kokzidiose hat sich nicht bewährt.


Abb. Dünndarmcoccidiose eines Junghasen; charakteristisch sind die durch die Darmwand hindurch-scheinenden rundlichen hellen Schleimhautdefekte.

• Welches Federwild ist für Kokzidiose empfänglich?
Alle Hühnervögel, besonders die in Fasanerien gehaltenen Jungfasanen (wegen der Massierung) sowie Gänse und Tauben. Die Kokzidiose befällt hauptsächlich Jungtiere und äußert sich durch Durchfall. Die Sterblichkeit kann sehr hoch sein. Eine besondere Art ist die rote Kükenruhr mit blutigem Durchfall. Die Behandlung der Roten Ruhr erfolgt mit Amproliumpräparaten nach tierärztlicher Verordnung.

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