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Erkennen kranken Wildes und Wildseuchen - Wildkrankheiten Jägerprüfung

31/01/2019
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Erkennen kranken Wildes und Wildseuchen - Wildkrankheiten Jägerprüfung

Erkennen kranken Wildes und Wildseuchen - Wildkrankheiten Jägerprüfung
• Wie kann man krankes Wild erkennen?
Krankes Wild zeigt ungewöhnliches Verhalten, Unsicherheit, Apathie, gestörtes Allgemeinbefinden, verminderte Fluchtdistanz, ungewöhnliche Vertrautheit, Durchfall, Husten, Abmagerung, verzögerten Haarwechsel u.a.m. Bei Krankheitsanzeichen ist besonders auf Verdachtsmerkmale von anzeigepflichtigen Seuchen zu achten.

• Was verstehen Sie unter der Inkubationszeit?
Die Inkubationszeit umfasst den Zeitraum vom Eindringen eines Krankheitserregers in den Tierkörper bis zum Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen. Sie ist bei den einzelnen Krankheiten recht unterschiedlich und beträgt z.B. bei Schweinepest nur wenige Tage, bei Tollwut dagegen meist 20 bis 60 Tage.

Wildseuchen
• Welche speziellen Wildseuchen gibt es?
Spezielle Seuchen bei Wild gibt es nicht. Es sind Krankheiten, die bei Haustieren und Wildtieren auftreten. Diese sind alle in der VO über anzeigepflichtige Seuchen vom 23.5.1991 (zul. geändert 18.4.2000) zum § 10 Tierseuchengesetz aufgeführt. Der § 24 des Bundesjagdgesetzes ist nicht anwendbar, da dort die Wildseuchen nicht genannt sind. Die Anzeige ist an die untere Verwaltungsbehörde (Amtstierarzt) zu richten.

• Welche beim Wild vorkommenden Seuchen kennen Sie?
Wichtige auch beim Wild vorkommende Seuchen sind:
Tollwut, europäische Schweinepest, Geflügelpest (Newcastle Disease - Aviäre Influenza).
Weniger wichtige „Wildseuchen“ sind:
Aujeszkysche Erkrankung, alle 3 Brucellosen, Psittakose (Ornithose).
Kaum Vorkommen werden folgende Seuchen beim Wild: ansteckende Schweinelähme, Maul- und Klauenseuche.

Keine Seuchen sind:
Myxomatose, Hämorrhagische Erkrankung des Kaninchen (HD), ansteckende Leberentzündung des Hasen (EBHS), Tularämie, Pseudotuberkulose u.a.m. Die Anzeigepflicht für Tierseuchen besteht, damit der Staat davon erfährt, um gemäss dem Tierseuchengesetz dagegen etwas unternehmen zu können.
• Welche Umstände begünstigen die Ausbreitung von Wildkrankheiten?
Zu hohe Wilddichte, ungenügende Bejagung der schwachen und krank erscheinenden Stücke, ungenügende Äsungsgrundlage, besonders zur Notzeit. Es muss zu jeder Jahreszeit artgerechtes Futter erreichbar sein. Darum darf das Wild nicht zu viel beunruhigt werden.

• Wie kann man Wildkrankheiten bekämpfen?
Durch Verbesserung der Äsung, Einregulierung der Wilddichte, Ruhe im Revier, Abschuss kranken Wildes, Schaffung von Deckung. Medikamentgaben sind nur begrenzt sinnvoll. Impfungen bei Seuchen (Tollwut, Schweinepest). Aufklärung der Krankheitsursachen.

• Welche Wildkrankheiten sind auf den Menschen übertragbar?
Tollwut, Ornithose, Pseudotuberkulose, Brucellosen, Leptospirose, Rotlauf, Listeriose, Salmonellosen, Milzbrand, Tuberkulose und Tularämie. Auch mehrere Parasitosen sind für den Menschen infektiös: Trichinen, Finnen des kleinen Fuchsbandwurmes. Durch Zecken werden Gehirnhautentzündung (FMSE) und Borelliose übertragen.

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