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Europäischer Mustela lutreola und Amerikanischer Nerz Mustela vison

27/10/2018
jaeger-werden
Europäischer Mustela lutreola und Amerikanischer Nerz Mustela vison

Europäischer Mustela lutreola und Amerikanischer Nerz Mustela vison
• Was muss der Jäger über den Nerz wissen?
Der Europäische Nerz ist in Mitteleuropa praktisch ausgestorben. Restvorkommen gibt es mit Sicherheit in Rumänien und der GUS. Der Nerz ähnelt dem Iltis stark: er ist dunkler gefärbt, seine Gesichtszeichnung weniger lebhaft (nur ein weißer Fleck am Unterkiefer). Er ist stärker an Wasser gebunden als der Iltis, weshalb er auch Sumpfotter genannt wird. Im Flachland waren Moorgebiete und Flussufer seine Lebensräume. Der Nerz hat angedeutete Schwimmhäute zwischen den Zehen. Aus Pelztierzuchten entwichene Amerikanische Nerze oder Minke sind in den neuen Bundsländern stark verbreitet, er besetzt die gleichen Lebensräume.


Abb. Nerz

Gattung: Dachse Dachs (Meies meles)


Abb. 2.77: Dachs

• Wie sieht der Dachs aus?
Auffällig sind der plumpe, auf kurzen Läufen stehende Körper, der vergleichsweise kleine Kopf und der kurze Schwanz (Bürzel). Der Kopf ist auffällig schwarzweiß ge-streift, die Körperunterseite ist dunkler als der Rücken (Verkehrtfärbung wie auch beim Iltis). Die Schwarte hat langes, steifes Grannen- und weiches Unterhaar.

• Welchen Lebensraum bevorzugt der Dachs?
Er lebt vornehmlich in Laub- und Mischwäldern, ernährungsbedingt bevorzugt er dabei Waldrandlagen mit Feld- und Wiesenanschluss. Er kommt allerdings auch in der deckungslosen Kultursteppe vor.

• Wie unterscheidet sich der Dachs- vom Fuchsbau?
Der Kessel ist ständig mit Laub, Moos oder Farn ausgepolstert (im Unterschied zum Fuchsbau). Es ist nicht selten, dass in den geräumigen Bauen neben dem Dachs auch andere Beutegreifer leben, wie etwa der Fuchs - natürlich durchweg in verschiedenen Kesseln und Etagen.

• Wie lebt der Dachs?
Der Dachs, auch (Meister) Grimmbart genannt, lebt gesellig, oft in größeren Familienverbänden. Dachse sind ausgesprochene Nachttiere, die tagsüber ihren Bau als Unterschlupf nutzen. Das Sehvermögen ist vergleichsweise schlecht, die Nase dagegen sehr gut und das Gehör mäßig ausgebildet.

• Wovon ernähren sich Dachse?
Der Dachs ist zwar wie der Fuchs Allesfresser (Mäuse, Gelege, Jungwild, Schnecken, Würmer, Käfer, Kriechtiere, Wurzeln, Beeren, Obst, Getreide, Mais), die Schwerpunkte des Nahrungsspektrums sind allerdings, wie das kräftige, aber stumpfe Gebiss vermuten lässt, anders verteilt. Der Dachs findet die meiste Nahrung unter der Erde (ca. 25% Regenwürmer), indem er mit den kräftigen Vorderbrauten trichterförmige Löcher gräbt (er „sticht“ nach Nahrung). Da er auch gern Getreide oder aber reifende Maiskolben annimmt, kann er im Feld Schäden verursachen.

• Wie verbringt der Dachs die Wintermonate?
Der Dachs ist kein echter Winterschläfer. Bei lauen Temperaturen oder Hunger unterbricht Meister Grimmbart seine Winterruhe und verlässt zwischendurch den Bau. Während der Zeit der Winterruhe lebt der Dachs von seinen Fettreserven, denn bis zum Herbst hat er sich einen fetten Wanst angefressen.

• Wann ranzen Dachse?
Die Ranz ist im Hochsommer (Juli/August). Ähnlich wie bei Reh, Seehund und Marder macht das befruchtete Ei bis Dezember eine sogenannte Eiruhe durch. Nach einer Tragzeit von 7 Monaten wirft die Fähe in einem warm ausgepolsterten Kessel 2 bis 5 Junge, die erst nach 28 Tagen sehen können. Ab Mitte April spielen sie vor dem Bau.

• Wie lang bleibt eine Dachsfamilie zusammen?
Im Unterschied zum Geheck der Füchse, das sich im Herbst auflöst, bleiben Jungdachse über den Winter im Mutterbau. Der Sozialverband löst sich dann erst im darauf folgenden Jahr auf. Manche Jungdachse bleiben allerdings bei der Familie.

• Warum ist die Vermehrungsrate des Dachses erheblich geringer als die des Fuchses?
Dachse sind erst im dritten Jahr geschlechtsreif und kommen daher nur auf ca. 'A der Vermehrungsrate des Fuchses.

• Welche natürlichen Feinde hat der Dachs?
Nässe und Kälte verursachen eine Jugendsterblichkeit von ca. 25% des Besatzes. Natürliche Feinde hat der Dachs praktisch keine.

• Ist der Dachs essbar?
Bei einem Lebendgewicht von bis zu 20 kg ist der Kern des Dachses geräuchert als Leckerbissen bekannt, ebenso Dachsschinken. Eine Trichinenschau ist vor der Zubereitung nicht nur zu empfehlen, sondern gesetzlich vorgeschrieben.

• Welche anatomische Besonderheit findet man am Dachsschädel?
Der Knochenkamm (Dachshelm) über dem Scheitelbein ist (besonders bei älteren Rüden) sehr stark ausgeprägt (ca. 10 bis 20 mm hoch). Der Unterkiefer ist in der Gelenkpfanne des Schädels fest verankert und nur mit Gewalt von ihr zu trennen.

• Welche Besonderheit kennen wir vom Dachs beim Absetzen der Losung?
Er gräbt zum Absetzen der Losung „Dachsaborte“ in Baunähe. Das sind trichterförmige, faustgroße Vertiefungen im Boden (Bestätigung eines Dachsbaues).

• Warum fällen dem Jäger Dachsspuren beim Reviergang leicht ins Auge?
Bei entsprechendem Untergrund erkennt man sie deutlich am „Nageln“, dem Abdrücken der fünf langen Nägel der Vorderläufe

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