Vogeljagd in Deutschland - Trends und Jagdpraktiken Die Jagd auf Vogelwild in Deutschland hat eine lange Tradition und erfreut sich […]
Familie Entenartige Wildenten - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten
Familie Entenartige Wildenten - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten
Unterfamilie: Wildenten
Aussehen und Unterscheidung
• Was ist kennzeichnend für Wildenten?
Wildenten sind Schwimmvögel, deren Leben sich ganz auf nahrungs- und deckungsreichen Gewässern oder in deren unmittelbarer Nähe abspielt. Die Geschlechter sind im Winter und Frühjahr sehr verschieden gefärbt, im Sommer und Herbst tragen jedoch auch die Männchen (Erpel) das „Schlichtkleid“ wie die Weibchen. Brut und Jungenaufzucht obliegt nur den Weibchen, während sich die Erpel in oft weit entfernten Mausergebieten versammeln.
Sie fliegen schnell mit weit ausgestrecktem Hals. Die Ständer sind mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen zu „Latschen“ (auch „Ruder“ genannt) ausgebildet. Typisch ist auch der breite Schnabel.
• Was versteht man unter „Schwimmenten“?
Schwimmenten (Gründelenten) besiedeln eher flache Gewässer, in denen sie, Kopf nach unten, Steiß nach oben, nach Nahrung gründeln (sie tauchen nur bei Gefahr). Sie kommen zum Äsen oft an Land. Schwimmend liegen sie hoch zu Wasser, der Stoß ragt über die Oberfläche. Sie fliegen ohne Anlauf vom Wasser auf (s. Abb. 2.108) Die mittleren Federn der Schwinge bilden den „Spiegel“, der bei jeder Art anders gefärbt ist. Schwimmenten äsen meist bei Nacht und liegen tagsüber auf dem Wasser.
• Welche Schwimmenten kommen bei uns vor?
Entweder als Brutvögel oder während des Zuges kann man die folgenden Arten regelmäßig beobachten
• Die Stockente (Anas platyrhynchos) ist die größte und am weitesten verbreitete Schwimmente. Stockenten haben stahlblaue Spiegel, die (beiderseits auf der Mittelschwinge) weiß gesäumt sind. Die Ente ist braun „geschuppt“ und hat blassrote Latschen. Der Erpel hat einen grünen Kopf, einen weißen Halsring sowie eine rotbraune Brust (Prachtkleid). Der Oberrücken ist dunkelbraun, der Unterrücken schwarz mit grünlichem Schein. Junge Erpel haben zwei, alte vier Erpelfedern. Im Schlichtkleid ist der Erpel der Ente sehr ähnlich, allerdings sind die Latschen leuchtend orangerot und der Schnabel ist grüngelb (bei der Ente bräunlich).
• Die Schnatterente (Anas strepera) ist kleiner als die Stockente. Die Geschlechter sind ähnlich gefärbt, beide haben einen weißen Spiegel.
• Bei der Pfeifente (Anas penelope) ist der Spiegel schwarz und bronzegrün. Der Kopf des Erpels ist braun mit hellbraunem Scheitel, seine Brust ist rostbraun, sein Schnabel grau und kurz. Der Erpel hat ein weißes Schwingenband, die Ente einen blaugrauen Schnabel sowie einen hellen Schwingenstreif.
• Die Löffelente (Anas elypeata) ist durch einen großen Löffelschnabel gekennzeichnet, der Spiegel ist bronzegrün. Beim Erpel sind Kopf und Hals metallgrün, Oberschwingen himmelblau, die Brust ist weißlich, der Bauch bräunlich. Das Gefieder der Ente ist schlicht braun (ähnlich wie bei der Stockente).
Abb. Schwimmenten:
1. Krickente, Erpel
2. Schnatterente, Paar
3. Pfeifente, Erpel
4. Löffelente, Erpel
5. Spießente, Paar
6. Knäkente, Erpel
7. Stockente, Paar
• Was versteht man unter „Tauchenten“?
Tauchenten besiedeln meist größere und tiefere Gewässer, in denen sie tauchend nach Nahrung suchen, oft mehrere Meter tief und einige Minuten lang. Sie liegen beim Schwimmen tief im Wasser, das Körperende schließt dabei mit der Wasserfläche ab. Zum Abfliegen benötigen Tauchenten einen kurzen Anlauf und laufen dabei platschend über das Wasser. An Stelle der bunten Flügelspiegel der Schwimmenten zeigen Tauchenten im Flug ausgedehnte, meist weiße Flügelfelder unterschiedlicher Form und Größe.
• Die Spießente (Anas acuta) hat einen langen Hals und spitzen Stoß. Ihr Spiegel ist dunkel bronzefarben sowie weißlich umrandet. Sie brütet in Nordeuropa und überwintert auf größeren Gewässern.
• Die Krickente (Anas crecca) ist die kleinste europäische Ente. Ihr Spiegel ist grün und schwarz mit weißer Binde. Der Erpel hat einen dunkelbraunen Kopf mit grüner Augenbinde, sein Körper ist überwiegend grau, am Hinterende befindet sich ein gelber Fleck. Die Ente ist schlicht braun. Krickenten brüten in Nordosteuropa. Im Winter sind sie bei uns nach der Stockente die zweithäufigste Schwimmente.
• Die Knäkente (Anas querquedula) ist fast ebenso klein wie die Krickente. Ihr Spiegel ist grünlich mit weißer Einfassung. Den Erpel kennzeichnen ein weißer Kopfstreif, bläuliche Schulterflecken sowie Zierfedern an den Schultern. Die Ente hat graue Schwingen. Das Hauptbrutgebiet befindet sich in Osteuropa und Asien. Die Knäckente ist ein reiner Zugvogel, der den Winter in Afrika verbringt. Sie ist also von Oktober bis März bei uns nicht zu sehen.
Abb. 2.108: Schwimmenten (jcw. li.) und Tauchenten (jew. re.) lassen sich durch ihre Lage im Wasser bzw. beim Abfliegen unterscheiden
Abb. Tauchenten (1 bis 5 nur Erpel):
1. Tafelente,
2. Reiherente,
3. Bergente,
4. Moorente,
5. Kolbcnente,
6. Schellenten
• Welche Tauchenten kommen bei uns vor?
Sechs Arten sind regelmäßig als Brutvögel oder Wintergäste zu beobachten: • Charakteristisch für die Tafelente (Aythya ferina) ist die wenig ausgeprägte graue Flügelbinde. Die Tafelente ist Brutvogel und häufiger Wintergast. Der Erpel hat einen schwarzen Schnabel mit hellblauem Sattel. Kopf und Hals sind rotbraun. Die Brust ist schwarz, der Körper grau und der Steiß dunkel. Auch die Ente besitzt einen dunklen Steiß. Außerdem sind Kopf und Brust braun. Der Schnabel ist dunkel mit einem hellen Fleck am Schnabelgrund.
• Die Reiherente (Aythya fuligula) kennzeichnet ein weißes Flügelband. Sie ist Brutvogel und häufiger Wintergast. Die dunkelbraunen Weibchen werden gelegentlich für Moorenten gehalten. Der Erpel hat eine schwarze Oberseite und einen schwarzen Rücken. Bauch und Flanken sind weiß. Der Erpel besitzt einen Federschopf am Hinterkopf, der bei der Ente nur angedeutet ist.
• Die ßergente (Aythya marila) ist sehr ähnlich gefärbt wie die Reiherente, aber der Erpel hat einen grauen Rücken. Bergenten haben zudem keinen Federschopf. Beim Erpel sind Kopf und Brust schwärzlich, die Flanken weiß und der Schnabel blaugrau. Die Ente ist braun mit einem weißen Recken am Schnabelgrund, Der Flügelstreifen ist schmal und weiß. Bergenten sind Brutvögel in nördlichen Gebieten und bei uns unregelmäßige Wintergäste.
• Die Moorente (Aythya nyroca) ist ein Brutvogel Südosteuropas, der bei uns nur gelegentlich brütet bzw. durch Mitteleuropa zieht. Der kastanienbraune Erpel hat ein ausgeprägtes weißes Flügelband und weißliche Augen. Die Ente ist wie der Erpel gefärbt, allerdings etwas matter, ihre Augen sind braun.
• Die Kolbenente (Netta rufina) ist seltener Brutvogel an nährstoffreichen Gewässern. Sie hat ein breites weißes Flügelband. Der Erpel hat einen kolbenartig verdickten Kopf mit rotem Schnabel. Seine Brust ist schwarz, die Flanken weiß. Die Ente kennzeichnet ebenfalls ein roter Schnabel. Ihr Scheitel ist dunkel, das Gefieder blassgrau, das Flügelband hellgrau. Die Wangen sind grau.
• Die Schellente (Bucephala clangula) - mit großem rechteckigen weißem Flügelfeld ist Brutvogel Osteuropas, der sich nach Westen ausbreitet. Sie brütet in Baumhöhlen und künstlichen Nisthilfen. Der Erpel hat einen weißen Backenfleck. Kopf, Stoß und Rücken sind schwarz, Hals und Bauch weiß. Die graue Ente hat einen braunen Kopf sowie ein weißes Halsband.
• Welche Arten zählen zu den „Meeresenten“?
Der Begriff „Meeresente“ einmal kein eigener Begriff aus der zoologischen Systematik. Man bezeichnet damit aber Tauchenten, die einen großen Teil ihres Lebens auf dem Meer verbringen und nur zum Brüten nördliche Binnengewässer aufsuchen. Es sind langlebige Arten mit später Geschlechtsreife, deren Erpel erst nach zwei bis drei Jahren das volle Prachtkleid tragen. An deutschen Küsten und gelegentlich im Binnenland überwintern folgende Arten:
• Die Eiderente (Somateria mollissima) ist die größte europäische Ente und ein zunehmender Brutvogel und Wintergast in Deutschland. Der Erpel hat einen großen, keilförmig zugespitzten Kopf. Er ist zudem weiß mit schwarzem Scheitel, der Hinterkopf grün, Wangen, Brust und Rücken sind weiß, Schwingen und Bauchseite dunkel. Auch die Ente hat einen großen, keilförmigen Kopf. Ihr Körper ist braun mit schwarzen Bändern gestrichelt und geschuppt.
• Die Samtente (Melanitta fusca) ist Wintergast an den Küsten Nord- und Mitteleuropas. Der Erpel ist schwarz mit weißem Spiegel und Augenfleck, die Ente braun mit zwei hellen Recken am Kopf und weißem Spiegel.
• Auch die Trauerente (Melanitta nigra) ist Wintergast im Küstengebiet. Der tiefschwarze Erpel hat keinen Spiegel. Auch der Ente fehlt der Spiegel. Sie ist bräunlich, allerdings sind die Wangen grau und der Scheitel schwarz.
• Bei der Eisente (Clangula hyemalis) variiert die Gefiederzeichnung sehr stark. Beim Erpel sind in der Regel Kopf, Hals und Unterseite weiß, Rücken und Schwingen dunkelbraun. Die Ente hat einen weißen Kopf mit dunklem Scheitel. Brustband und Oberseite sind dunkel. Die kleine Meeresente ist Brutvogel der Hocharktis und Wintergast in der Küstenregion.
• Warum ist das Weibchen der Enten unscheinbarer gefärbt?
Wie bei vielen Vogelarten fällt den weiblichen Enten die Versorgung des Nachwuchses zu, vom Legen der Eier, über das Ausbrüten und die Führung der Jungen. Durch die unscheinbare Färbung fällt es weniger auf. Dadurch ist es vor Feinden (behaarten und befiederten Beutegreifern) besser geschützt.
• Wie verläuft die Mauser bei Enten?
Unter Mauser versteht man den alljährlichen Gefiederwechsel. Ab Ende Mai vertauscht der Erpel sein Prachtkleid gegen das Schlichtkleid. Im Juni/Juli wechselt er alle Schwungfedern gleichzeitig und ist daher drei bis vier Wochen lang flugunfähig. Danach legt er in der Herbstmauser wieder das Prachtkleid an. Mausernde Erpel nennt man „Rauerpel“. Bei der Ente verläuft die Mauser später und unauffälliger. Die Ente befindet sich Ende Juli, Anfang August in der Vollmauser und ist in dieser Zeit flugbehindert (die Anfang August flugfähigen Enten sind Jungenten oder Erpel nach der Großgefiedermauser).
Abb. Meeresenten : 1. Eiderenten, 2. Eisente, 3. Samtenten, 4. Trauerenten
• Wie unterscheidet sich der Stockerpel im Schlichtkleid von der Ente?
Durch seinen schwarzen Oberkopf. Der Schnabel ist beim Erpel olivgrün mit schwarzem Nagel, bei der Ente dagegen orangefarben. Die Stimme des Erpels ist ein leises „räb-räb“, die der Ente ein lautes „quaak, quaak, quaak“.
• Wie unterscheiden sich junge von alten Enten?
Jungenten haben dunkle Latschen (Ruder) von graugrünlicher Farbe, die mit zunehmendem Alter in ein helles Gelb und vom zweiten Jahr ab in ein Orangerot übergehen (das ist beim Erpel markanter als bei der Ente). Junge Enten haben außerdem einen rötlichhornfarbenen Schnabel.
Ernährung und Fortpflanzung
• Wovon ernähren sich Schwimmenten?
Sie haben ein breites Nahrungsspektrum. Die Enten weiden auf Wiesen (insbesondere die Pfeifente), rupfen und picken am Uferrand, „schlabbern“ das schlickreiche Oberflächenwasser auf und seihen Essbares durch den Filter aus Schnabel und Zunge. Zudem gründeln sie bis 50 cm tief.
• Wenn beginnt die Reihzeit (Paarzeit)?
Eine lockere Verpaarung beginnt schon im Herbst und flaut im Winter wieder ab. Nach einer Verlobungszeit setzt im Januar/Februar erneut eine Partnersuche ein. Jetzt „reihen“ sich vor allem allein stehende Erpel, die zahlenmäßig überwiegen, hinter einer Ente. Nach der festen Verpaarung gehen beide Geschlechter auf Brutplatzsuche (meist tiefer Suchflug). Nistgelegenheiten können bis zu 2 oder 3 km vom Wasser entfernt u.a. auch auf Bäumen (Kopfweiden) angenommen werden. Der Erpel verlässt die Ente zu Beginn der Brutzeit.
• Aus wie vielen Eiern besteht das Gelege?
Aus 7 bis 16 Eiern, die 24 bis 28 Tage bebrütet werden. Die Eiablage erfolgt bei der Stockente meist im März. Tauchenten brüten dagegen viel später. Täglich kommt ein Ei hinzu. Die ersten vier Eier bleiben offen im Nest liegen (Sicherheitstest!). Dann wird das Gelege abgedeckt, wenn es von der Ente verlassen wird. Geschlüpfte Küken verlassen bereits nach 6 bis 12 Stunden das Nest. Die Mutter führt sie ans Wasser, das sie sofort schwimmend annehmen.
• Wie nennt man geschlüpfte Entengelege?
Ein Schof (auch Schoof). Schof ist der Sammelname für eine Gänse- oder Entenfamilie, solange Eltern und Junge beisammen sind. Mehrere Schofe schlagen sich zu Flügen, diese wiederum zu Scharen zusammen. Die Schofe der Stockente sind etwa Mitte Juli/Anfang August „beflogen“ und können ab September bejagt werden.
• Wie heißen die Füße der Gänse und Enten?
Latschen oder Ruder. Mit ihnen machen sie (im „Gänsemarsch“) das „Geläuf.
Bejagung und Hege
• Wie ist die Bestandssituation der Wildenten zu beurteilen?
Die meisten Arten, also keineswegs nur die Stockente, weisen seit über zwei Jahrzehnten positive Bestandstrends hinsichtlich der Zahlen der Durchzügler und Wintergäste auf. Bei mehreren Arten haben auch die Brutpopulationen in Mitteleuropa zugenommen.
• Worauf ist die positive Bestandsentwicklung zurückzuführen?
ln erster Linie auf die Anreicherung der Gewässer mit organischen Abfällen (Eutrophierung), die zur Verbesserung der Nahrungsgrundlage für Enten führt.
• Wodurch ist das unausgeglichene Geschlechterverhältnis bei Enten zu erklären?
In den meisten Entenbeständen überwiegen die Erpel, weil Weibchen während der Brutzeit in höherem Maße Beutegreifern zum Opfer fallen.
• Was ist bei der Entenjagd zu beachten?
Wenn möglich sollten vor allem Erpel erlegt werden. Zu Beginn der Entenjagd Anfang September sind Schilffelder von der Bejagung auszunehmen, da darin oft noch mausernde Mutterenten liegen. Jagdbedingte Störungen lassen sich erheblich reduzieren, wenn man Ruhezonen einhält und ein Gewässer nur gelegentlich bejagt. Häufige Störungen veranlassen die Enten zum Abwandern.
Geflügelte Enten, die vor dem Hunde wegtauchen, lässt man in Ruhe und sucht sie am Morgen des folgenden Tages an Land nach. Erlegte Enten müssen sofort versorgt und luftig aufgehängt werden.
• Was ist bei der Wahl der Schrotpatronen zu beachten?
Enten neigen dazu, beim Gründeln und Tauchen Schrote als Magensteinchen oder vermeintliche Nahrungspartikel aufzunehmen. Diese werden im muskulösen Kaumagen zerrieben. Das dadurch pulverisierte Blei wird im Darm absorbiert und führt zu Bleivergiftungen, oft mit tödlichem Ausgang. Daher sollen bei der Jagd auf Wasserwild keine Bleischrote verwendet werden.
• Welche Alternativen gibt es zum Bleischrot?
Im Handel sind derzeit Patronen mit Schroten aus Weicheisen, Zink und Molybdänverbindungen. Die Entwicklung in dieser Richtung ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
• Welche Jagdarten sind auf Enten üblich?
Die Suche und Pirsch, bei der mit dem Stöberhund Gräben, Tümpel, Wasserlöcher und kleine Gewässer vom Lande aus abgesucht werden, der Anstand und Ansitz beim abendlichen „Strich“ (z.B. beim „Enteneinfall“ auf Stoppelfeldern) und beim morgendlichen „Strich“ (beim Einfall auf dem Wasser), besonders günstig sind Nebel und Schneetreiben (aber nicht bei Wintersnot!), die Lockjagd mit künstlichen und natürlichen Lockenten (wo sie erlaubt ist) und die Treibjagd auf Seen unter Benutzung von Kähnen.
• Wie übt man eine erfolgreiche Hege bei Wildenten aus?
Die Hege der Enten hat sich auch auf die Schaffung natürlicher Nistgelegenheiten und Deckung (Röhricht, Weidendickicht, Kopfweiden, Hecken, Schilf, auf den Schutz der Gelege, die Schonung der weiblichen Enten, das Fernhalten von Störungen durch Menschen (Brombeerhecken gegen unerwünschte Badegäste), die Bekämpfung der Beutegreifer und Streuner (Fuchs, Waschbär, Marder, wildernde Hunde, streunende Katzen, Wanderratte und Hecht, Habicht, Krähe und Elster, gegebenenfalls mit Sondergenehmigung) und eine vernünftige Bejagung zu erstrecken. Wanderratten werden durch „Giftfutterkästen“ (Warnung auf dem Deckel!), die entsprechende Köder enthalten, reduziert.
• Wie lassen sich die Entenbesätze anheben?
Am einfachsten und natürlichsten durch die Schaffung von geeigneten Lebensräumen.
Keine anderen Wildarten sind so abhängig von bestimmten Biotopen, nämlich Feuchtgebieten wie die Wildenten, auf deren Neuschaffung sie rasch reagieren und sie besiedeln. Insofern ist es nicht nötig, und für die Erhaltung der Wildform unserer Stockente sogar sehr abträglich, künstlich gezüchtete „Hochochbrutflugenten“ im Revier auszusetzen.
Ähnliches gilt hinsichtlich der Anlage von „Entenhäuschen“. Solche unnatürlichen Konstruktionen sind keine Zierde des Feuchtgebiets, von ihnen profitieren allenfalls Stockenten. Viel sinnvoller ist es, Nisthilfen in Form von Inseln oder natürlich bepflanzten Schwimmflößen zu schaffen, die ebenfalls einigermaßen beutegreifersicher sind und auch anderen Entenarten und sonstigen Wasservögeln zugute kommen.