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Familie Fasanenartige Fasan - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten

29/10/2018
jaeger-werden
Familie Fasanenartige Fasan - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten

Familie Fasanenartige Fasan - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten
Fasan (Phasianus colchicus)


Abb. Fasane: Henne (li.), Hahn (re.)

Herkunft und Aussehen 32 Wie werden Fasanen zoologisch eingeordnel und wie sehen sie aus?
Sie gehören zu den Hühnervögeln und stammen ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Sie waren allerdings bereits im Mittelalter bekannt und als Beizwild beliebt. Viele verschiedene Rassen sind bekannt, einige davon auch in Deutschland. Allen gemeinsam ist die unterschiedliche Färbung der beiden Geschlechter. Der farbenprächtige Hahn hat warzige, scharlachrot gefärbte „Rosen“ als Augenkranz und kurze Federohren oder „Hörner“ sowie einen langen spitzen Stoß. Die Flenne ist schliclit braun bis gelblich braun gefärbt sowie dunkel gefleckt und hat einen kürzeren Stoß als der Hahn.

Die Farbe des Federkleides ist bei den einzelnen Rassen und infolge von Rassenkreuzungen sehr verschieden. Es gibt Formen mit und ohne „Halsring“.

Der früher am weitesten verbreitete, heute zurückgedrängte oder mit anderen Rassen vermischte Fasanentyp ist der Colchicus (Phasanius colchicus colchicus), der auch als Kupfer- oder Böhmischer Jagdfasan bezeichnet wird. Das Gefieder des Hahnes ist kupferrot, sein Hals ringlos. Die Hennen sind kräftig graubraun.

Eine dunkle Spielart des „Colchicus“ ist der Tenebrosus (Phasanius colchicus var. tenebrosus). Er wird auch Dunkelfasan genannt, da das Gefieder des Hahnes schwarzblau und das der Hennen dunkel schwarzgrau ist. Der Hahn ist ringlos. Das unterscheidet ihn vom Torquatus (Phasanius colchicus torquatus). Der Hahn besitzt einen schmalen weißen Halsring, sein Gefieder ist hell rostbraun, seine Schwingen sind hell graugelb. Die Hennen sind hell grau-


Abb.  Fasanenfedern (Hahn)

Alula = Daumenfeder, HD = Handdecke, H = Handschwinge,-Carpal remex = äußere Armschwinge, A = Armschwinge, S = Schwanz-/ Stoßfeder braun gefärbt. Der Torquatus oder helle Ringfasan, Feldfasan bzw. Chinesische Reisfasan lässt sich im Unterschied zum nächsten Vertreter leicht züchten.

Der Hahn des Versicolor (Phasanius colchicus versicolor) oder Japanische Buntfasan hat ein blaugrünes Gefieder und rotbraune Schwingen, er ist ringlos. Die Hennen sind von blaugrauer Farbe.

Der Mongolicus (Phasanius colchicus mongolicus) wird auch als dunkler Ringfasan bezeichnet. Den Hahn kennzeichnet nämlich ein breiter weißer Halsring. Sein Gefieder ist dunkel rotbraun, die Schwingen sind heller und am Rücken ist der Hahn grünlich schillernd. Die Hennen sind braungrau gefärbt.

Lebensweise
• Welche Lebensräume bevorzugt der Fasan und wie lebt er dort?
Er liebt vor allem tiefere Lagen unter 500 m Höhenlage insbesondere Auen und Bruchwälder mit je 1/3 Wald, Wiese und Feld, mit Weizen-, Mais- und Hackfrucht-Anbau. Weiter sollten auch genügend Deckung gegen Sicht sowie Wasser (Wassergräben, schilfreiche Gewässer), Grünäsung und Schlaf-bäume (Fichten in Dickungen) vorhanden sein. Reine Feld- und Waldreviere sind für den Fasan ungeeignet.

Fasanen sind tagaktiv. Der Hahn „meldet“ beim abendlichen Aufbaumen und „schreckt“ (mit „Gockgock“), wenn er aufgejagt wird. Die Henne steht stumm auf.
Merke: Der Lebensraum des Fasans ist charakterisiert durch die fünf W`s (Wald, Wasser, Weizen, Wiese, Wärme).

• Wie ernähren sich Fasanen?
Fasanen bevorzugen Körner (Weizen, Mais), junges Grün, Sämereien sowie Beeren. Die Küken brauchen Insektennahrung.

• Welche Rassen kommen zur Ansiedlung in Frage?
Über die fünf W`s hinaus haben die verschiedenen Rassen verschiedene Ansprüche an ihren Lebensraum. Einige Rassen leben lieber im Wald, wo sie am Abend die Möglichkeit haben aufzubaumen. Dazu gehören v.a. der Colchicus (Böhmischer Jagdfasan), der Tenebrosus (Dunkelfasan) und der Versicolor (Japanischer Buntfasan). Andere wiederum, wie der Torquatus (Ringfasan), bevorzugen klimatisch mildere Feldebenen mit Hecken und Feldgehölzen. Der Mongolicus (Mongolischer Ringfasan) wiederum kann in Revieren angesiedelt werden, die eine Kombination von beiden Lebensräumen bieten.

Zu beachten ist jedoch, dass es auch viele verschiedene Kreuzungsprodukte gibt, deren Zuordnung nicht so eindeutig möglich ist. Ansiedlungen in Gebieten mit ungünstigen Klimaverhältnissen und Biotopstrukturen sollten grundsätzlich unterbleiben. Derlei Mängel sind auch durch die Wahl bestimmter Rassen nur unbefriedigend auszugleichen.

• Was ist bei der Ansiedlung zu beachten?
Die Einbringung der Fasanen ist leicht. Sie scheitert aber regelmäßig, wenn nicht das ganze Jahr hindurch wöchentlich geschüttet, d.h. gefüttert, wird und durch Bejagen sowie fleißiges Fallenstellen die Beutegreifer und streunenden Katzen, Habichte und Rabenvögel entsprechend der gesetzlichen Möglichkeiten kurz gehalten werden. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Schüttungen. Dort kann man mit Glaskugeln größer als 20 cm), die man auf 3 m hohe Stangen steckt, Greifvögel in gewissem Maße fern halten. Am besten wildert man Fasanenhennen im Frühjahr aus, wenn sie unter Legezwang stehen. Dabei sollte man die Vögel erst über „Auswilderungsvolieren“ an ihre neue Heimat gewöhnen.

• In welchen „Eheverhältnissen“ lebt der Fasan?
Er lebt in Vielehe (Polygamie). Das beste Geschlechterverhältnis ist beim Aussetzen (Anfang Mai) ein Hahn zu drei Hennen, ln Revieren mit geringem Besatz 1:4 und in gut besetzten Revieren 1:6, um eine volle Befruchtung der Eier zu garantieren. Die Balz- oder Paarungszeit beginnt Ende März/Anfang April.

• Welches Geschlechterverhältnis ist anzustreben?
Vor der Balzzeit sollen auf einen Hahn (drei bis) sechs Hennen entfallen. Es sind deshalb zur Jagdzeit hauptsächlich Hähne zu schießen. Wo der Bestand zunehmen soll, sind die Fasanenhennen zu schonen.

• Aus welchem Ruf besteht der Balzlaut des Fasans?
Aus dem zweisilbigen Ruf „körk-kük", dem gewöhnlich ein schwirrender Flügelschlag folgt.

• Wann legt die Fasanenhenne, und wie lange dauert die Brutzeit?
Die Fasanenhenne legt Ende April/Anfang Mai in ein gescharrtes Mulden- nest 8 bis 18 einfarbig olivbraune Eier. Die Brutzeit dauert 24 Tage. Bei Ausfall des Erstgeleges macht die Henne ein Zweitgelege, dessen Jungfasane zu Beginn der Jagdzeit noch nicht ausgefiedert sind. Die Küken sind Nestflüchter und nach 14 Tagen flugfähig. In der Voliere nimmt man den Hahn heraus, sobald die Henne auf dem Gelege sitzt.

• Wie lange bleiben Fasanengesperre vereinigt?
Sie bleiben - im Unterschied zur Rebhuhnkette - nur bis zur Herbstmauser vereinigt.

Bejagung
• Welche Jahreszeit ist die beste für die Fasanenjagd?
Für die Suchjagd im Feld ist es der späte Oktober. Die Fasanen liegen dann in niedriger Deckung. Suchjagden im Walde sollten erst stattfinden, wenn das Laub gefallen und die Deckung niedergefroren ist.

• Auf was ist beim Schuss auf den Fasan zu achten
Die Entfernung von bis zu 30 Meter sollte nicht überschritten werden. Fasanen, die nach dem Schuss den Kopf noch hoch haben, sind geflügelt und laufen nach dem Aufschlag, so weit wie möglich fort. Ein weiterer Schuss ist daher noch während des Fallens oder beim Weglaufen erforderlich.

• Welche Schüsse sind auf den Fasan verpönt?
Der Schuss in ein „Bukett“ (mehrere nahe beieinander fliegende Vögel), auf aufgebaumte Fasanen und auf „Infanteristen“ (Fasanen zur Fuß). Geflügelte oder geständerte Fasanen müssen natürlich auch auf dem Boden beschossen werden. Es darf immer nur ein Fasan anvisiert und beschossen werden!

• Wie unterscheiden sich junge von alten Fasanen?
Beim jungen Fasan ist das Brustbein biegsam, beim alten nicht oder nur schwer. Der Sporn, auch das Krönchen genannt, ist als Unterscheidungsmerkmal nur bis zu einem Alter von etwa 18 Monaten brauchbar. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er die Form eines stumpfen Kegels. Ein älterer Fasan besitzt ein spitzes Krönchen. Die Länge des Sporns, seine Biegung (stark, schwach nach oben oder nach unten) und die Anzahl der Hornringe an diesem können (entgegen früherer Meinung) nichts über sein Lebensalter aussagen.


Abb. Schussbilder (v.l.n.r.): himmelnd (Lunge oder Rücken), taumelnd (Nicht tötlicher Kopftreffer), geflügelt (Ein oder beide Flügel verletzt) geständert (zwei bzw. ein Ständer zerschossen) „weich“ (Eingeweide verletzt)

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