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Familie Feldhühner Rebhuhn - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten

09/11/2018
jaeger-werden
Familie Feldhühner Rebhuhn - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten

Familie Feldhühner Rebhuhn - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten
Rebhuhn (Perdix perdix)
Aussehen und Unterscheidung
• Was ist kennzeichnend für das Rebhuhn?
Rebhühner sind taubengroß mit ausgeprägter bräunlicher Tarnfärbung. Infolge der von jeher großen jagdlichen Bedeutung hat die Weidmannssprache für einige Verhaltensformen besondere Ausdrücke entwickelt: Das Paar mit den Jungvögeln bildet eine „Kette“ oder ein „Volk“. Das Trittbild nennt man „Geläuf“, die Losung „Gestüber“, sie mausern, wenn sie die Federn wechseln, sie „weiden“ oder äsen, wenn sie Nahrung suchen und aufnehmen; sie „hudern oder stäuben sich", wenn sie sich im Sand oder Staub baden; sie „locken (oder rufen) sich wieder zusammen“, wenn die Kette „gesprengt“ worden ist.

• Wie kann man das Vorkommen der Rebhühner feststellen?
Am Gestüber an Huderstellen (Stellen, an denen sie ein Sand- oder Staubbad genommen haben), an dem lauten Lockruf „rirapp“ des Hahnes und „kirrit“ der Henne, durch Verhören der Hühner am Morgen sowie Abend und am Geläuf.

• Wie kann man die Geschlechter unterscheiden?
Hahn und Henne sind lebend nur sehr schwer, im Flug überhaupt nicht zu unterscheiden. Auch das „Schild“, ein kastanienbraunes Abzeichen in der Form eines nach unten offenen Hufeisens auf der Unterbrust, ist nicht als untrügliches Kennzeichen des Hahnes anzusehen, da auch Rebhennen mit stark ausgeprägtem Hufeisenfleck Vorkommen.

Das beste Unterscheidungsmerkmal sind die oberen Flügeldeckenfedern. Sie sind beim Hahn mit einem hellbraunen Längsstrich entlang dem Kiel und einem rostbraunen und einem schwarzen Fleck versehen. Bei der Henne weisen sie keine Fleckung auf, zeigen aber vom breiten hellen Schaftstrich ausgehende schmale Querbinden.

• Wie unterscheiden sich junge und alte Rebhühner?
Junge Rebhühner haben gelbe bis gelbgraue Ständer (Füße), besonders an den Zehenballen, einen schwarzen Schnabel und spitz zulaufende erste Handschwingen; die Schädeldecke lässt sich leicht eindrücken; das Gefieder der unteren Halsfläche ist gelb, der Augenring ist glatt und bleigrau (ohne rote Rose).

Ältere Hühner haben blaugraue bis schiefergraue Ständer und einen harten, grau gefärbten Schnabel; die Spitze der ersten Handschwinge ist stumpf


Abb. Rebhuhn


Abb. 2.100: Gefiederzeichnung beim Rebhahn (abgerundet); die Schädeldecke ist druckfest, das Halsgefieder aschgrau, und der hochrote Augenring ist als „Rose“ bei der Henne klein, beim Hahn größer.

Ernährung und Lebensweise
• Wie ernähren sich Rebhühner?
Hauptsächlich von Grünäsung (Knospen, Blattspitzen, Gräsern, Kohl, Klee) und Samen (Beikrautsamen), aber auch Körnern verschiedener Getreidesorten. Vor der Brutzeit und in der Nahrung der Küken überwiegen jedoch Insekten, Würmer und Schnecken.
• Welchen Lebensraum bewohnen Rebhühner?
Rebhühner bewohnen als typische Steppenvögel zwar die offene Agrarlandschaft, lieben jedoch abwechslungsreiche, kleinflächiger Vegetationsstrukturen mit ausreichend Deckungsmöglichkeit (Hecken) und vielfältigem Nahrungsangebot.

• Wann ist die „Paarzeit“ der Rebhühner?
Im Februar/März. Die Rebhühner leben in Einehe (monogam). Wild lebende Rebhühner verpaaren sich ungern innerhalb der Familie. Daher bedarf es in einem Revier mehrerer Ketten, die untereinander Kontakt halten können.

• Wann und wie viele Eier legt die Rebhenne?
Sie legt ab Ende April etwa 15 einfarbig olivbraune Eier unter Hecken, in Wiesen, im Klee oder wachsenden Getreide, die nach 24 bis 25 Tagen schlüpfen. Wenn das erste Gelege im frühen Brutstadium verunglückt, macht die Henne ein zweites oder Nachgelege, das dann aber nur aus 5 bis 10 Eiern besteht. Die Küken fallen dann erst im August aus. Jedes Paar hat sein Revier, das energisch verteidigt wird.

• Aus wie vielen Rebhühnern besteht ein Volk (eine Kette)?
Aus den zwei alten und etwa 8 bis 18 jungen Rebhühnern.
Ab Oktober schlagen sich manchmal mehrere Ketten von Rebhühnern zusammen. sodass man 30 bis 50 Hühner antreffen kann. Die Vereinigung mehrerer Ketten heißt „Schar“. Bei der Hühnerjagd versprengte Ketten finden sich durch Lockrufe schnell wieder zusammen. Die Rebhuhnketten bleiben bis zur nächsten Paarzeit (Februar bis März) vereinigt, Fasanengesperre hingegen nur bis zur Herbstmauser.

Hege und Bejagung
• Wie ist die heutige Bestandssituation des Rebhuhns zu beurteilen?
Das Rebhuhn unterliegt langfristigen Bestandsschwankungen und ist heute seltener als vor einigen Jahrzehnten. In höheren Lagen (oberhalb 500 m) ist es meist ganz verschwunden. Das Rebhuhn wird nur noch vereinzelt bejagt, in Revieren in denen die Biotope intakt sind und die Bestände dies zulassen.

• Welche Faktoren beeinflussten die heutige Entwicklung?
Die „ausgeräumten“ Landschaften mit großen, eintönigen Flächen lassen keine hohen Hühnerdichten mehr erwarten. Der Einsatz von Herbiziden verringerte die Pflanzenvielfalt und damit das Insektenangebot für die Küken.

Wie bei allen Hühnervögeln wirkt sich ferner eine Reihe nasskalter Frühsommer sehr negativ auf den Bruterfolg aus, der durch hohe Dichten von Prädatoren (Fuchs, Rabenvögeln, Habicht u.a.) beeinträchtigt wird.

• Welche Hegemaßnahmen sind geeignet, die Hühnerbesätze anzuheben?
Anlage von Flächen mit deckungsreicher Vegetation zum Schutz der Bruten vor Ausmähen und Räubern, Schaffung kleinflächiger Strukturen. Appelle an die Landwirte, den Herbizideneinsatz auf ein Minimum zu reduzieren bzw. Flächen davon ganz auszunehmen. Reduktion der Prädatoren entsprechend den gesetzlichen Möglichkeiten.

• Wie verhält man sich, wenn Gelege der Fasane und Rebhühner ausgemäht werden?
Befruchtete Eier können innerhalb 24 Stunden weiter bebrütet werden. Man bringt sie, ohne sie stark zu schütteln, in eine Brutanstalt oder versucht, sie mit dem „Brutkissen“ zum Schlupf zu bringen. Auch Zwerg- oder Haushennen können beim Ausbrüten helfen. Für ausgemähte Gelege sind Fundprämien angebracht.

• Wie ernährt man künstlich erbrütete Rebhuhnküken?
Als Erstfutter eignet sich zerkleinerter Putenstarter. Man muss allerdings Ameisen und Raupen zufüttern. In der dritten Lebenswoche setzt man sie in der Nähe einer Kette aus. Die Jungtiere werden von ihr adoptiert.

• Was ist für die Aufzucht von Küken wichtig?
Das Einhalten einer vorschriftsmäßigen Fütterung. Für die Aufzucht der Küken haben sich fertige Aufzuchtfuttermittel in gepresster Form (Pellets) bewährt. Vor Kälte erstarrte (verklammte) Küken lassen sich durch vorsichtiges Wärmen mit Heizkissen oder durch Bestrahlen mit Infrarotwärmelampen retten.

• Was ist bei der Bejagung der Rebhühner zu beachten?
Die beste Jagdart ist die Suche mit dem Vorstehhund gegen den Wind. Dabei sollten nur Gruppen von zwei Schützen mit einem Hund auf die Hühnerjagd gehen. Sinnvoll ist noch ein zusätzlicher Gehilfe, der die abstreichenden Hühner beobachtet. Es darf immer nur ein Huhn anvisiert und beschossen werden.

Man schießt niemals auf das erste aufstehende Huhn einer Kette, denn das ist meistens die führende Henne. Die Bejagung soll sich in erster Linie auf die schussreifen Junghühner konzentrieren.

Die Hühner „halten“ am besten an sonnigen Tagen mit leichtem Wind. Regen ist denkbar ungünstig, da die Hühner nicht am Boden bleiben und auch die Hunde schlecht finden. Im Oktober streichen sie schon von weitem ab und sind nur schwer zu erlegen.

• Wie zeichnet das Rebhuhn im Schuss?
Ein geflügeltes Huhn lallt seitlich zu Boden, mit der gesunden Schwinge noch nach oben rudernd, und läuft dann sofort weiter in Deckung. Es gewinnt dabei einen so großen Vorsprung, dass es schwer zu finden ist. Bei Verletzung eines oder beider Ständer streicht das Huhn weiter, wobei der verletzte Ständer herabhängt. Nach dem Einfallen in Deckung drückt es sich fest und vermag nur schwer wieder aufzustehen.

Bei Lungenschüssen und Verletzungen des Rückens steigt das Huhn infolge von Atemnot in die Luft (es „himmelt“) und stürzt dann verendet herab. Himmelnde Hühner sind genau zu beobachten und an der Absturzstelle mit dem Hund nachzusuchen (ebenso auch geständerte Hühner). Werden solche Hühner vom Hund nicht sofort gefunden, dann ist die Nachsuche (besonders im Rübenacker) nach ein bis zwei Stunden zu wiederholen, weil sie dann meistens durch die aufsteigende Witterung leichter zu finden sind. Bei Kopfschuss schnellt das getroffene Huhn nach dem Herabstürzen, oft mehrmals in die Höhe, ehe es verendet.

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