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Familie Raufußhühner Auerwild - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten

31/10/2018
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Familie Raufußhühner Auerwild - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten

Familie Raufußhühner Auerwild - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten
• Was versteht man unter Raufußhühnern?
Hierzu zählen die Waldhühner, nämlich Auerwild, Birkwild und Haselwild und die Schneehühner (Alpen- und Moorschneehuhn). Mit Ausnahme des Haselhuhns sind sie „raufüßig“, d.h. die Ständer sind bis zu den Krallen befiedert. Bei diesen Hühnervögeln sind die Hähne oft prächtig gefärbt, die Hennen meist tarnfarbig.

Auerwild (Tetrao urogallus)
• Wo kommt Auerwild vor?
In Deutschland finden sich Vorkommen insbesondere noch im Alpengebiet, im Schwarzwald, Spessart und in geringer Zahl auch in einigen Mittelgebirgen.

• Was ist kennzeichnend für das Auerwild?
Die auffallende Größe, die dunkle Färbung, die leuchtend roten Rosen (nackte Hautstellen) über den Augen und der fächerartige Stoß. Der Auerhahn (Urhahn oder Großer Hahn) erreicht eine Flügelspanne von 1.30 m und ein Gewicht von 5 kg, die Hennen spannen etwa 1 m, sind bedeutend leichter (ca. 2 kg) und von erdbrauner, gut tarnender Grundfärbung. Auerwild lebt polygam, d.h. ohne Paarbindung. Die Hennen kommen zum Balzplatz, wo sie meist vom ranghöchsten Hahn getreten (= begattet) werden. Das Auerwild wird zum Hochwild gerechnet. Es zieht eine „Fährte“ und hinterlässt „Losung“. Der Hahn wird „aufgebrochen“ oder „ausgefahren“. Bei mehreren Hähnen spricht man von „Hahnen“.

• Was versteht man unter „Schild“ und „Spiegel“?
Schild nennt man die große, unterschiedlich gefärbte Gefiederpartie auf der Brust dieser Hühnervögel. Der Auerhahn hat ein blaugrünes, die Auerhenne ein braunes Schild. Spiegel nennt man den weißen Fleck auf der Schwingenbeuge des Auerhahns und des Birkhahns.

• Was sind „Balzstifte“ (oder Zehenstifte)?
Die verhornten Federn an beiden Seiten der Zehen unserer Waldhühner. Sie sind nur im Winterkleid vorhanden und ermöglichen, wie „Schneereifen“, ein besseres Fortkommen im Schnee. Sie stehen in keinem Zusammenhang mit der Balz und fallen bei der Frühjahrsmauser ab.

• Welche Merkmale dienen zur Altersfeststellung?
Die Schaufeln oder der Fächer und der Oberschnabel. Die Schaufeln, also die Stoßfedern, sind beim Junghahn kürzer mit abgerundeter Spitze, beim älteren Hahn enden sie wie abgeschnitten. Der Oberschnabel ist beim älteren Hahn stärker gehäkelt und bekommt oft eine ausgeprägte Rille. Die Schnabelfarbe wechselt von blaugrau (jung) bis horngelb (alt). Eine genaue Altersfeststellung ist jedoch wie bei fast allen Vögeln sehr schwierig.

• Welchen Lebensraum (Biotop) braucht Auerwild und wie lebt es dort?
Es braucht ausgedehnte und ruhige Waldgebiete der Mittelgebirge und Alpen, die ihm genügend Unterwuchs als Deckung bieten. Reichlich Knospen, Kiefern- und Fichtennadeln, Beeren (Heidelbeere) und Sämereien sichern den Nahrungsbedarf. Feinde sind besonders Marder, Dachs und Schwarzwild (Gelege!), Fuchs, Waschbär und Habicht. Auerwild übernachtet auf Schlafbäumen (es „tritt zum Baum“ und „verstellt sich“ oft).

• Woran erkennt man die Anwesenheit von Auerwild?
An der herumliegenden Losung und zur Balzzeit an der Balzstrophe des Hahnes (auch Vers, Spiel und „G'setzl“ genannt).

Die Losung besteht beim Auerhahn aus etwa 5 cm langen und bis 1 cm dicken Walzen, die Reste der Äsung enthalten (Kiefernnadeln, Beerenkerne, Insektenpanzer). Bei der Henne sind die
Walzen kürzer.

• Was versteht man unter der ßalzlosung oder dem „Falzpech“?
Die dunkle, fladenförmige, zähflüssige Blindarmlosung, die von Hahn und Henne neben der normalen Losung (meist in den Morgenstunden) abgesetzt und das ganze Jahr unter den Schlaf- und Balzbäumen gefunden wird. Sie hat mit der Balz nichts zu tun.

• In welche Monate fällt die Auerhahnbalz?
In die Monate April und Mai, in höheren Lagen später als in tieferen. Sie findet auf traditionellen Balzplätzen statt. Unter der Balzgesellschaft der Hahnen wird durch Kämpfe eine Rangordnung ausgetragen. Die Hennen kommen nur während einer relativ kurzen Phase, in Mittelgebirgen gegen Ende April/Anfang Mai zum Balzplatz und verlassen diesen nach dem Tretakt wieder. Die Balzzeit endet in der Regel mit dem Ausschlagen des Buchenlaubs.

• Aus welchen Peilen besteht die „Gesangsstrophe“ (auch „Vers“ oder „G'setzl“) genannt)?
Aus vier Teilen: dem Knappen (Schnalzen oder Zählen), dem Triller, dem Hauptschlag und dem Wetzen oder Schleifen. Die Strophe beginnt mit einem rhythmischen hölzernen Knappen („telac-telac“), das immer rascher wird (Triller) und plötzlich mit dem Hauptschlag endet (der Hauptschlag klingt wie „tirock“ oder wie das Herausziehen eines Korkens aus der Flasche). Dann folgt als letzter Teil der Balzstrophe das Schleifen oder Wetzen. Es klingt wie das Sensenwetzen. Während des Schleifens streckt der Hahn den Kopf und Stingel (Hals) bei weit geöffnetem Schnabel nach oben, fächert die Stoßfedern und senkt die Schwingen. Dabei ist er auf etwa drei Sekunden so gut wie taub (jedoch nicht blind). Man unterscheidet eine Baum- und eine Bodenbalz. Der Hahn „tritt zu Boden“, er „reitet ab“, wenn er auffliegt.

• Wie lange brütet die Auerhenne?
Auerwild brütet im April bis Juni 28 Tage.

• Wie viele Eier legen Auerhennen?
Sie legen in ein kunstlos in den Boden gescharrtes Muldennest 6 bis 10 Eier. Die Küken sind gegen Kälte und Nässe sehr empfindlich. Sie benötigen in den ersten 14 Tagen fast ausschließlich animalische Kost. Wie alle Hühnervögel sind sie Nestflüchter. Das Gesperre bleibt bis zum Winter zusammen. Die Hähne beteiligen sich nicht an der Aufzucht.

• Wie wird die Jagd - wo sie noch erlaubt ist - auf den Auerhahn ausgeübt?
Der Hahn wird am Abend auf dem Balzplatz „verhört“, da er die Balzstrophe oder knarrende Laute (das Worgen, Wörgen oder Kröpfen) hören lässt, sobald er sich auf seinen Schlafbaum „eingeschwungen“ hat. Dort beginnt er in der Regel am nächsten Morgen etwa Vk Stunden vor Sonnenaufgang zu balzen. Diese Zeit benutzt der Jäger, um durch vorsichtiges Angehen in Schussnähe zu kommen (ihn „anzuspringen“).

Der Auerhahn wird meist ganz präpariert (in Balzstellung oder als Stillleben). Als weitere Trophäe gelten die glatt geschliffenen und oft schön gemusterten Magensteine, Magenkiesel oder Weidkörner. In Deutschland ist das Auerwild ganzjährig geschont.

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