Vogeljagd in Deutschland - Trends und Jagdpraktiken Die Jagd auf Vogelwild in Deutschland hat eine lange Tradition und erfreut sich […]
Familien Ohreleun und Käuse - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten
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• Gehören Eulen zu den Greifvögeln?
Die Eulen haben zwar einige Merkmale die auch für die Greifvögel kennzeichnend sind, es gibt jedoch viele Unterschiede, die dazu führen, dass die Eulen nicht zu den Greifvögeln gerechnet werden. Sie bilden eine eigene systematische Ordnung mit zwei Familien.
• Was kennzeichnet die Eulen?
Eulen haben einen krummen Schnabel, mit längerem, hakenförmig gekrümmten Oberschnabel. Sie haben befiederte Fänge und starke, sehr spitze Krallen. Ihr Gefieder ist weich und locker. Die großen Augen sind nach vorn gerichtet und im Kopf unbeweglich. Der Hals kann bis zu 270° gewendet werden.
Sie haben ein plattes Gesicht, in dem die kranzförmig um die Augen angeordneten Federn einen „Schleier“ bilden. Ganz besonders entwickelt ist ihr Gesichts- und Gehörsinn, was mit der Nacht- und Dämmerungsaktivität verbunden ist. Ihre Nahrung besteht zum Großteil aus Wirbeltieren, hauptsächlich Kleinnagern.
• Wie viele Eulenarten kommen in Mitteleuropa vor?
In Mitteleuropa zählen acht Eulenarten zu den Brutvögeln. Die größte Eule ist der Uhu mit einer Flügelspannweite bis 180 cm und einem Körpergewicht bis zu 3.200 g, während unsere kleinste Eule - der Sperlingskauz - eine Spannweite von nur 35 cm und ein Gewicht von 65 g aufweist.
Einige der acht Arten sind schon sehr selten geworden, so der Sperlingskauz wie auch der Steinkauz und die Sumpfohreule. Am häufigsten ist der Waldkauz und die Waldohreule vertreten. Dann folgt die Schleiereule, die allerdings in manchen Gebieten völlig fehlt. Auch der Raufußkauz kommt nur gebietsweise vor. Aufgrund großer Bemühungen scheint sich der Bestand des Uhus langsam wieder etwas zu stabilisieren.
• Was sind die spezifischen Kennzeichen und Merkmale der mitteleuropäischen Eulen?
• Uhu (Bubo bubo).- Größte Eule mit einer Spannweite bis zu 180 cm. Das Gewicht beträgt bis zu 3.200 g. Auffällige sind seine bis zu 8 cm lange Federohren. Das Federkleid ist auf der Brust gelbbraun, breit längsgestreift, auf der Oberseite gelbbraun mit dunkelbraunen Flecken. Die großen Augen sind orangerot. Sein Ruf ist ein tiefes, weit hörbares u-ho. Er bewohnt größere Waldgebiete sowohl im Gebirge als im Flachland. Wichtig ist ein genügendes Beutetierangebot, und gute Tagesverstecke. Sein Jagdgebiet erweitert er auch gerne außerhalb des Waldes.
• Waldohreule (Asio otus): Sie ist viel kleiner als der Uhu, hat eine Spannweite von ca. 95 cm und ein Gewicht von nur etwa 300 g. Gut erkennbar sind die langen Federohren. Die Oberseite ist gelbbraun und graubraun gesprenkelt, die Unterseite ist rostgelb mit kräftigen dunklen Schaftstreifen und feiner dunkler Querbänderung. Die Augen sind leuchtend rot. Der Revierruf des Männchens ist ein leises, aber deutliches huu. Lebt in den Randzonen von Nadel- und Mischwäldern, nicht selten aber auch in Feldgehölzen, Baumgärten und auf Friedhöfen. Sie jagt Sumpfohreule (Asio flammeus): Ist etwas größer als die Waldohreule Mit einer Spannweite bis zu 105 cm und ein Gewicht um 400 g. Die Federohren sind klein und kaum zu sehen. Das Gefieder ist rostgelb, oberseits mit breiten, schwarzbraunen Flecken gezeichnet, unterseits mit dunkelbraunen Schaftstrichen. Die Augen sind schwefelgelb. Der Balzruf ist ein dumpfes bububu. Liebt offene Landschaften, wie Moore und sumpfige Niederungen mit geringem Baumbestand. Im Gegensatz zu anderen Eulen ist sie auch am Tage aktiv.
vorwiegend auf den angrenzenden freien Flächen.
Abb. Uhu (li.) und Waldohreule (re.)
Waldkauz (Strix aluco): Ist größer und kräftiger als die Waldohreule, wenn die Spannweite mit durchschnittlich 95 cm auch die gleiche ist. Das Gewicht beträgt jedoch bis zu 700 g.
Kennzeichnend ist der große runde Kopf, ohne Federohren. Es kommen zwei Farbvarianten vor, eine graue und eine rostbraune Phase, ober- und unterseits mit dunklen Längsflekken. Auf den Schultern und Flügeln befinden sich deutliche weiße Tropfenflecke. Die Augen sind braunschwarz. Der Revier- und Balzruf ist ein am Schluß absinkendes huh-huch, huhuhuhu. Bekannt ist auch das gellende, hohe kuwitt. Der Waldkauz ist in allen Waldungen zu finden. Kommt auch in Ortschaften, vor allem in Parkanlagen vor.
Steinkauz (Athene noctua): Eine kleine Eulenart, mit einer Spannweite bis zu 60 cm und einem Gewicht bis zu 200 g. Er nimmt oft eine etwas geduckte Haltung ein und „knixt“ bei Erregung. Kennzeichnend ist der flache Kopf mit den schwefelgelben Augen. Die Oberseite des Gefieders ist erdbraun, die Unterseite gelblichweiß, beides mit reichlicher Fleckung. Der häufig erschallende Balzruf ist ein langgezogenes guhk. Außerdem ertönt öfter der Erregungsruf kuitt oder kwiu. Der Steinkauz kommt in der Agrarlandschaft vor, die mit Feldgehölzen, Baumreihen, Kopfweiden und alten Obstbäumen angereichert ist. Auch Dorfgärten mit alten Bäumen, Friedhöfe und Parkanlagen werden besiedelt.
• Raufußkauz (Aegolius funereus): Ist etwa so groß wie der Steinkauz, jedoch mit einem größeren Kopf, mit breiteren Augenbrauen und hellerem Gesicht mit kräftig begrenztem Schleier. Die Oberseite ist dunkelbraun, dicht weiß gefleckt und gebändert. Die Unterseite ist hell, breit dunkelbraun gestreift. Die Augen sind gelb. Der Balzruf besteht aus einer lauten, häufig wiederholten u-u-u-u Strophe. Er liebt ausgedehnte Waldungen mit Altholzbeständen, in denen er alte Schwarzspechthöhlen zum Brüten findet. Notwendig sind jedoch auch Fichtendickungen als Tageseinstände.
• Sperlingskauz (Glaucidium passerinum): Ist die kleinste unserer Eulen.
Die Spannweite beträgt nur ca. 35 cm und das Gewicht etwa 70 g. Das Gefieder ist oberseits dunkelbraun, dicht weiß gefleckt, unterseits bräunlichweiß, breit graubraun gestreift. Die Augen sind gelb. Der häufig erschallende, recht weit hörbare Ruf klingt wie düh oder gühg. Er ist Bewohner der Gebirgswälder, mit lockeren, hochstämmigen Baumbeständen, wo es nicht an Spechthöhlen mangelt, die ihm Brutgelegenheit bieten. Auch er ist ein Tagvogel. Gern sitzt
er auf exponierten Plätzen, z.B. den Wipfeltrieben von Fichten und Tannen.
Schleiereule (Tyto alba); Hat keine Federohren, dafür aber einen großen Kopf mit dem charakteristischen herzförmig langem weißen Gesichtsschleier. Spannweite ca. 95 cm, Gewicht bei 350 g. Die Färbung des Gefieders ist ziemlich hell, oberseits goldgelb, fein gesprenkelt, unterseits rostgelb bis weiß, ohne Fleckung. Die Augen sind dunkelbraun. Der häufigste Ruf ist ein langgezogenes, heiseres chrüüi. Sie ist ausgesprochener Kulturfolger und haust in alten Gehöften, Kirchtürmen, Ruinen etc. Waldgebiete werden gemieden. Sie jagt vornehmlich in der offenen Landschaft.
• Woraus besteht die Nahrung der Eulen?
Alle Eulen ernähren sich mit Vorliebe von Kleinsäugern, Waldohreule und Schleiereule beinahe ausschließlich. Andere Eulen erbeuten auch Kleinvögel, selten Frösche und Kröten. Im Sommer werden auch Großinsekten gefangen. Der Uhu ist in der Lage, auch Igel, Eichhörnchen, Kaninchen, Junghasen, mittelgroße Vögel, darunter auch Greifvögel und andere Eulen zu erbeuten.
• Was sollte man über die Fortpflanzung der Eulen wissen?
Die Eulen beginnen früh im Jahr mit dem Brutgeschäft - im März, mitunter sogar schon im Februar. Das hängt damit zusammen, dass die ausgeflogenen Jungen erst nach acht bis zehn Wochen selbständig werden, was noch im Sommer stattfinden muss, wenn das Beuteangebot am größten ist.
Die Brut findet teils in Baumhöhlen oder anderen Höhlungen im Fels, im Gemäuer usw. statt, teils in alten Nestern anderer Vögel oder am Erdboden. Mit Ausnahme der Sumpfohreule werden keine eigenen Nester gebaut. Die Eier liegen auf der Vorgefundenen Grundlage. Bei allen Eulen sind die Eier weiß. Die Gelegegröße beträgt, artspezifisch unterschiedlich, insbesondere jedoch vom Nahrungsangebot abhängig, 2 bis 10 Eier, die in Abständen von zwei bis drei Tagen gelegt und meistens schon vom ersten Ei an bebrütet werden.
Daher sind dann später in den Nestern auch Junge von verschiedener Größe. da altersmäßig unterschiedlich, vorzufinden. Wenn die Nahrung knapp ist, überleben nur die größeren Jungen.
• Welche Hilfsmaßnahmen von Seiten des Menschen gibt es für unsere Eulen?
Einigen Arten mangelt es mancherorts an Nistgelegenheiten. Für die Schleiereule sind dann Nistboxen im Gebälk von Kirchtürmen, alten Scheunen und Dachböden sehr hilfreich. Manchmal hilft auch schon das Annageln einiger Brettstücke, wodurch eine Brutnische geschaffen wird. Für den Steinkauz sollte man bei Mangel natürlicher Baumhöhlen in Dorfgärten und dergleichen auf alten Bäumen ein Meter lange Holzröhren von etwa 16 cm Durchmesser waagerecht aufhängen. Eine Öffnung muss fest verschlossen sein, die andere dagegen muss ein Schlupfloch von ca. 7 cm Durchmesser haben. Beim Raufußkauz haben in den ihm zusagenden Waldgebieten ausgehängte Nistkästen von entsprechender Größe, mit einem Schlupfloch von 8,5 cm, gute Erfolge gezeigt.