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Fleischqualität Hirschkarren Beutegreifer - Bergen und Abtransport des Wildes

31/03/2019
jaeger-werden
Fleischqualität Hirschkarren Beutegreifer - Bergen und Abtransport des Wildes

Fleischqualität Hirschkarren Beutegreifer - Bergen und Abtransport des Wildes
Nicht in allen Revieren ist das Wegenetz so ausgebaut, dass mit dem Geländewagen nahe an das erlegte Wild herangefahren werden kann. Vor allem im Hochgebirge muss manches Stück Wild auf einem Karren oder auf dem Rücken des Jägers „geliefert“ werden.

• Warum soll aufgebrochenes Wild nur über kürzere Strecken im Rucksack transportiert werden?
Bei einem längeren Transport im Rucksack besteht Aufgrund des Luft- und Temperaturstaus die Gefahr des Verhitzens bzw. der stickigen Reifung. Das gleiche gilt für den Transport in geschlossenen Kunststoffwannen.

• Was ist nach dem Erlegen von Wild für den Erhalt der Fleischqualität unverzichtbar?
Das schnelle Verbringen des erlegten Wildes in kühle und gut belüftete Räume. Das Transportieren über 2 Stunden Dauer muss unter Kühlbedingungen erfolgen, wenn erlegtes Haarwild nicht unmittelbar an Verbraucher abgegeben wird.

• Was sind noch weitere Ursachen für einen raschen Verderb des Wildbrets?
Langdauernde Beförderung im Kofferraum oder auf Wildwagen, vor allem wenn die Wildkörper übereinandergelegt werden. Wild darf nur so befördert oder aufbewahrt werden, dass eine ausreichende Belüftung und erforderlichenfalls Kühlung gewährleistet ist.

• Was ist wichtig, wenn ein Stück nicht sofort geborgen werden kann?
Man muss es nach dem Aufbrechen so legen, dass es gut lüften und auskühlen kann. Beim Schwarzwild sollten in der warnten Jahreszeit noch zusätzlich die Blätter zur Belüftung geöffnet worden. Wichtig ist das Verblenden gegen das Anschneiden vom Fuchs oder im Hochgebirge gegen den Kolkraben. Um den Fuchs abzuhalten genügt meist ein Taschentuch, Handschuh oder ähnliche Gegenstände.


Abb. Für ein größeres Revier ist die Kühlzelle unverzichtbar


Abb.  Einfaches Bergen von schwerem Wild

• Wie verhält sieh der Jäger, wenn er erkennbar krankes Wild transportieren muss?
Erkennbar krankes Wild ist unbedingt getrennt von anderem Wild zu transportieren und der Fleischuntersuchung zuzuführen. Der Transport vom Aufbruch für eine evtl. Untersuchung oder für die Entsorgung ist in wasserundurchlässige Behältnisse durchzuführen.

• Wie lässt sich ein Reh oder ein Gams bequem tragen?
ln der Schweiz ist es Brauch, die Gams zu schränken und im Genick zu tragen. Die geschränkten Läufe liegen dabei vor der Stirn des Trägers. Eine andere, auch beim Rehwild gelegentlich praktizierte Möglichkeit ist, sich das geschränkte Wild über die Schulter zu hängen. Sehr unbequem ist das Tragen am Bergstock.

• Wie lässt sich Rot- oder Schwarzwild zum nächsten Fahrweg verbringen?
Ein mitgeführtes Seil wird einmal hinter das Haupt (Nacken) und dann einmal um den Äser/ Gebrech fest geschlungen. Mit dieser Methode kann man nicht nur gut ziehen, sondern man hebt auch dabei den Äser/Gebrech vom Boden und verhindert dadurch ein Hängen bleiben an Bodenhindernissen. Hirsche zieht man meist an den Geweihstangen.
Will man beim Bergen die Decke schonen, so legt man das Stück zum Ziehen auf eine kräftige Plane.

• Was ist ein Hirschkarren oder ein Hirschschlitten?
In unwegsamen Gelände (meist Hochgebirge) und wenn über größere Entfernungen geliefert werden muss, leistet ein einrädriger, hinten und vorne mit je zwei Handgriffen und einer Bremse versehener Karren gut Dienste. Er wird von zwei Personen geführt.

Hirschschlitten sind besonders leichte Hörnerschlitten, unter die sich- in der Regel auch noch eine Achse mit zwei Gummirädern schrauben lässt. Bergauf werden diese Schlitten auch getragen. Zu diesem Zweck sind sie mit einem Tragegurt (zum späteren Festschnallen der Stücke) in der Mitte der „Ladefläche“ ausgestattet oder man hängt sie sich rucksackähnlich auf den Rücken.

• Was macht man mit schwerem Wild in ganz unwegsamen Gelände?
Kann schweres Hochwild nicht herausgezogen werden, so wird es an Ort und Stelle zerwirkt. Die Einzelteile werden in mehreren Gängen auf sogenannten Kraxen (Tragegestelle) getragen.

• Wie geht man mit einem erlegten Murmeltier um?
Murmeltiere werden wie Schalenwild aufgebrochen, der Drosselschnitt unterbleibt jedoch. Nach dem Ausschweißen werden sie mit den Hinterläufen geschränkt und am Bergstock auf dem Rücken getragen.

• Wie trägt man erlegte Beutegreifer?
Entweder mit allen vier Läufen auf dem Rucksack geschränkt oder nur mit den Hinterläufen geschränkt am Stock und nicht im Rucksack. Da die Beutegreifer, insbesondere der Fuchs, Überträger der Tollwut und des Fuchsbandwurmes sind, sollte man zur Vorsicht vor dem Berühren Einweghandschuhe anziehen.

• Wie wird das Niederwild bei Gesellschaftsjagden versorgt?
Hase und Kaninchen werden ausgeweidet und an den Hinterläufen aufgehängt. Beim Federwild muss möglichst bald nach dem Schuss das Gescheide (Magen und Därme), sowie bei Wildtauben und Hühnervögeln der Kropf entfernt werden. Für den Transport muss das Niederwild mit ausreichender Belüftung rasch auskühlen können. Dabei darf sich das aufgehängte Wild (Galgen am Wildwagen) nicht gegenseitig berühren.

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