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Hilfsmittel und Ausrüstung, Zweckmäßige Ausrüstung - Jagdhund Ausbildungsplan

08/11/2017
jaeger-werden
Hilfsmittel und Ausrüstung, Zweckmäßige Ausrüstung - Jagdhund Ausbildungsplan

Zweckmäßige Ausrüstung Jagdhund
Die Ausrüstung für den Alltag braucht nicht luxuriös, sondern zweckmäßig zu sein. Eine kurze und starke Führerleine mit solidem Karabinerhaken, der sich nicht von selbst öffnen kann, stellt die Verbindung zu einem bequemen Lederhalsband oder einer großgliedrigen Halskette dar. Feingliedrige Ketten beschädigen oft den Haarwuchs in der Halsgegend. Lassen wir den Jagdhund irgendwo alleine angebunden, so geschieht dies zweckmäßigerweise mit einer Anbindekette oder einem dünnen, in Plastik eingefassten Stahlseil, sonst entdeckt der Vierbeiner schnell einmal, dass er die Leine durchbeißen und sich so befreien kann. Zu Hause benötigen wir eine oder mehrere weiche Liegestellen, einen unzerbrechlichen Futter- und Wassernapf sowie ein paar gute Jagdhundebürsten. All diese Utensilien sind der Größe und Rasse des Tieres anzupassen und variieren je nach Geschmack des Besitzers. Der Fachhandel bietet heute ein großes Sortiment an nötigen Sachen an. Der Jagdhund selbst ist mit recht wenig zufrieden; hier dürfen wir ruhig einmal Minimalisten sein.

Die „verlängerte Hand"
Eine acht bis zehn Meter lange Leine oder starke Schnur trägt zur Vergrößerung unseres Einflussbereichs bei. Ausziehbare Leinen (Flexilinen) können ebenso nützlich wie gefährlich sein. Um den Junghund während des Ausbildungsaufbaus in unserem Einflussbereich zu behalten, stellen sie in besonderen Fällen eine echte Erziehungshilfe dar. Dann haben sie aber, abgesehen von Ausnahmefällen, aus-gedient. Nie darf der Jagdhund aus Faulheit oder weil man ihm keinen Appell beizubringen versteht sein Leben lang an der Flexileine herumgeführt werden.

Ein Würge- oder Zughalsband hängen wir nie im Zug ein: Wollen wir beispielsweise bei der Leinenführigkeit zupfen, dämpft dies nur die Wirkung. Zudem halte ich es für unsinnig, den Jagdhund zu würgen. Sind wir ausnahmsweise für bestimmte Korrekturen auf eine gewisse Schmerzeinwirkung am Hals angewiesen (zum Beispiel beim Abgewöhnen des Fahrzeughetzens), so verwenden wir dazu ein schmales Kettenhalsband. Stachelbänder sind nach neuer Tierschutzverordnung verboten und verursachen unter Umständen noch tagelang unnötige Schmerzen am Hals.

Wurfketten oder Kieselsteine können im richtigen Moment unsere Hand verlängern und eindrückliche Ferneinwirkungen erzeugen. Der Sinn dieses Hilfsmittels liegt nicht darin, beim Jagdhund Schmerzen zu verursachen, sondern es soll ihn leicht erschrecken bzw. unangenehm wirken. Geworfen wird an den Hintern oder zwischen die Beine des Tieres, wobei wir uns stets die vornerwähnten Grundsätze für eine tiergerechte Verhaltensänderung vor Augen halten und dieses Hilfsmittel vernünftig und gefühlvoll anwenden.

Das Jagdhundehalfter „Haiti"
Eine weitere Erziehungshilfe besteht aus einem Kopfhalfter, das dem Jagdhund zusätzlich zu seinem Halsband übergezogen wird (siehe Skizze). Die Leine wird unter der Schnauze an einem Ring festgemacht, so dass sie bei Zug dem Tier die Schnauze zuhält und seinen Kopf zur Seite wendet. Der Vorteil dieses Hilfsmittels besteht darin, dass dem Jagdhund kein körperlicher Schmerz zugefügt werden muss, ihm durch den „Schnauzengriff" trotzdem seine Dominanz etwas vermindert werden kann. Das Gerät ist aber nicht für alle Jagdhunde geeignet, sondern passt vor allem auf die Kombination „dominanter Jagdhund/schwacher Jagdhundeführer".

Am Jagdhundehalfter darf nicht ruckartig eingewirkt werden; um den Jagdhund beispielsweise zum Abgewöhnen des Fahrzeughetzens mittels der Zehn-Meter-Leine abzublocken, ist es ungeeignet. Nachteile von „Haiti" sind auch die sehr lange Angewöhnungszeit des Jagdhundes und ein mögliches Ausschlüpfen, weshalb der Jagdhund stets zusätzlich am Halsband angebunden sein soll. Ebenso kann „Haiti" unter Umständen für den Jagdhund eine starke psychische Belastung sein. Sinnvoll angewendet wird „Haiti" eine nützliche Sache sein. Man hüte sich aber davor, es unbedacht als Allerweltsmittel zu benützen.

Der „automatische Vorhang"
Das Beispiel ist uns geläufig: Kaum ist der Jagdhund abgelehnt, verliert sein „Meister" jegliche Kontrolle über ihn. Oft stimmt dabei auch das ganze Unterordnungsverhältnis nicht: Armer Jagdhund mit unfähigem Führer. Nur durch intensives Training von beiden kann man hier versuchen zu retten, was es noch zu retten gibt.

Auch bei normalen Verhältnissen verpasst es der Jagdhundehalter aber vielfach, dem Jagdhund das Fortspringen oder Nachhetzen von Wild und Fahrzeugen rechtzeitig zu vergällen. Darauf kommen wir später noch. Nachdem in solchen Situationen der Jagdhund nach der Rückkehr natürlich erfolglos (wie uns nun hoffentlich klar ist) zusammengeschlagen wurde, ertönt dann oft der Ruf nach einem Elektroschockgerät. Dies ist eine Apparatur, welche mit einem Lederband am Hals des Jagdhundes befestigt wird und ihm mittels Fernauslösung Stromstöße - ähnlich wie bei einem elektrischen Viehhütedraht - versetzen kann. Eine solche Vorrichtung darf aber nur im Notfall und unter strenger Aufsicht wirklicher Fachleute zur Anwendung gelangen.

Als Alternative und humanere Möglichkeit bietet sich der „automatische Vorhang" an. Dabei wird ein genügend starkes Nylon-Stoffstück unten mit einigen eingenähten Bleistücken beschwert und oben an einem speziellen Halsband solid angenäht. Dann rollt man das Ganze auf und befestigt es mittels einem Stift, der mit einer Fernsteuerung elektromagnetisch zurückgeschoben werden kann. Hetzt der Jagdhund nun davon, drückt der Führer aufs Knöpfchen, der Vorhang rollt sich auf und blockt den Jagdhund ab. Er kann einfach nicht mehr weiter, weil er auf den mit ihm verbundenen Stoff tritt. In schnellem Lauf ausgelöst, wird es ihn allenfalls einmal überkugeln, was aber höchstens heilsam ist.

Die großen Vorteile des „automatischen Vorhangs" bestehen darin, dass man dabei praktisch keine Fehler machen kann, dass seine Anwendung an keine Rechtsvorschriften gebunden sind und man - im Gegensatz zum Elektrogerät - nicht in der Wut tierquälerisch „überborden" kann.
Allerdings muss auch auf Nachteile hingewiesen werden: Bei sehr triebstarken, schnellen und dominanten Tieren kann mit dem Vorhang zu wenig stark oder zu wenig präzise eingewirkt werden, womit der Erfolg ausbleiben wird. Zudem ist zu erwähnen, dass die Bemühungen für eine serienmäßige Herstellung des „automatischen Vorhangs" bislang im Versuchsstadium steckengeblieben sind, womit jeder Jagdhundehalter selbst zum „Bastler" werden muss, wenn er nicht irgendwo eine solche Vorrichtung ausleihen kann.

Kotentfernungsgeräte
Wo Jagdhundekot für die Mitmenschen eine Belästigung darstellt, vor allem also auf Trottoirs, Futterwiesen usw., ist es unsere Pflicht, ihn möglichst schadlos zu beseitigen. Wir nehmen den Kot an unpassenden Stellen auf, verknüpfen den Sack sorgfältig und werfen ihn in die dafür vorgesehenen Behälter. Nie, aber auch gar nie, lassen wir solche Plastiksäcke in der freien Natur liegen

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