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Komponenten Hülse Bandhülsen Gürtelhülsen der Büchsenpatronen für Jagd

22/11/2018
jaeger-werden
Komponenten Hülse Bandhülsen Gürtelhülsen der Büchsenpatronen für Jagd

Komponenten Hülse Bandhülsen Gürtelhülsen der Büchsenpatronen für Jagd
• Aus welchen Komponenten oder Elementen ist die Büchsenpatrone aufgebaut?
Aus der Hülse, dem Zündhütchen, dem Treibladungmittel und dem Geschoss.

• Aus welchem Material ist die Hülse der Büchsenpatrone?
Aus Hülsenmessing, einer Legierung aus Kupfer und Zink.

• Welche Hülsentypen werden bei den Büchsenpatronen nach ihrer Anlage im Patronenlager unterschieden?
Handhülsen, randlose Hülsen, Gürtelhülsen und Sonderformen.

• Was kennzeichnet die Bandhülsen?
Hülsen mit Rand sind die älteste und einfachste Form der Hülse. Der Verschlussabstand wird über den Rand der Hülse gebildet; der Rand liegt auf der Randausfräsung des Patronenlagers. Der stabile Auszieher greift unter den Rand. Randhülsen werden meistens in Kipplaufwaffen verwendet.

• Was kennzeichnet die randlose Hülsen?
Hülsen ohne Rand haben eine Auszieherrille, in die der Auszieher greift. Bei ihnen wird der Verschlussabstand über die Anlage der Schulter im Patronenlager gebildet.

• Was kennzeichnet die Gürtelhülsen?
Hülsen mit Gürtel haben eine Auszieherrille in die der Auszieher greift. Der Verschlussabstand wird über die Vorderseite des Gürtels gebildet; der Gürtel liegt an der entsprechenden Ausfräsung des Lagers an. Der Gürtel ist keine die Leistung beeinflussende „Verstärkung“ der Hülse, sondern dient der Herstellung des Verschlussabstandes.

• Welche Sonderformen von Hülsen für Büchsenpatronen gibt es noch?
1. Die bei den Kurzpatronenhülsen wie z.B. 9 mm Luger gängigen Hülsenmundanlieger (Beispiel .30 Ml Carbine).
2. Die Halbrandhülse. Sie hat zwar einen kleinen („halben“) Rand zum Ausziehen, liegt aber mit der Schulter im Patronenlager an (Beispiel .220 Swift).
3. Hülsen mit eingezogenem Boden d.h. mit im Vergleich zum Pulverraumdurchmesser PI geringeren Durchmesser RI (Beispiel 7 x 66 S.H.v.M., .300 WSM 9,5 x 66 S.E.v.H.) können trotz ihres übergroßen Pulverraumes in Systemen mit normalem Stoßbodendurchmesser verwendet werden.

• Kann man die Hülsenarten bestimmten Waffenarten zuordnen?
Nein. Fast alle Hülsenarten können in mehreren Waffenarten verwendet werden. So findet man Randhülsen sowohl in der Kipplaufwaffe als auch in der Repetierbüchse und sogar in der Selbstladebüchse.

• Welche Hülsenart ist für Kipplaufwaffen besonders geeignet?
In Kipplaufwaffen können alle Hülsentypen eingebaut werden. Allerdings bietet sich wegen der Ausziehsicherheit und um Hemmungen im Jagdbetrieb vorzubeugen die Randpatrone besonders an.

• Welche Zündungsarten gibt es bei Büchsenpatronen?
Die Randfeuerzündung (z.B. bei den KK-Patronen .22 HB sowie bei der .22 Magnum) und die Zentralfeuerzündung.

• Welches ist die fast ausschließlich verwendete Zentralfeuerzündung?
Die Amboss- oder (nach ihrem Erfinder so benannte) Boxerzündung. Bei ihr ist der Amboss im Zündhütchen integriert, was ein zentrales Zündloch ermöglicht und so das Entfernen des verbrauchten Zündhütchens erleichtert. Hülsen mit Boxerzündung sind zum Wiederladen geeignet und sollten nicht weggeworfen werden.

• Welche Treibladungspulver kommen in Büchsenpatronen zur Anwendung?
Meist mittlere oder progressive Sorten. Es werden zylindrische, röhrenförmige und seltener kugelförmige Pulver verwendet.

• Wie gliedern sich die Jagd-Büchsengeschosse nach ihrem Aufbau?
• Mantelgeschosse: Dazu rechnen alle Vollmantel- und Teilmantel-Geschosse, die einen Mantel (meist aus einer Messinglegierung wie Tombak oder Gilding) und einen Kern (meist aus Blei) aufweisen.
• Vollgeschosse: Dazu rechnen alle Projektile aus homogenem Material wie Blei (fast nur in KK-Randfeuerpatronen) oder Messing bzw. Geschosse aus anderen Kupferlegierungen. Sollen Vollgeschosse wie Teilmantelgeschosse wirken, so haben sie eine verdeckte oder offene Hohlspitze.
• Sonderkonstruktionen: So ist z.B. das Hirtenberger ABC wegen des kleinen Bleikerns weder zu den Vollgeschossen zu rechnen, noch zu den Mantelgeschossen.

• Wie unterscheidet man die Mantelgeschosse nach ihrem Aufbau?
In Vollmantel-Geschosse und in Teilmantel-Geschosse. Bei Mantelgeschossen ist der Bleikern von einem stabilen Mantel aus Tombak (seltener Flusseisen) umgeben. Der Mantel ist bei den Vollmantelgeschossen an der Spitze geschlossen und am Heck offen; bei den Teilmantelgeschossen ist das Heck geschlossen, der vorne aus dem Mantel ragende Bleikern ist in verschiedenen Formen Teil des Geschosskopfes.

• Was ist die Aufgabe der Vollmantel-Geschosse?
Sie sollen ähnlich wie die auf Durchschlag konstruierten Vollgeschossen wirken. Der Mantel an der Spitze von Vollmantelgeschossen darf nicht entfernt werden, weil es wegen des offenen Geschosshecks sonst zu „Durchbläsern“ und damit zu „Mantelsteckern“ im Lauf kommen kann.

• Was ist die Konstruktion und die Aufgabe der Teilmantelgeschosse?
Unter den Begriff Teilmantelgeschosse fallen alle Projektile, die einen Kern aus weichem und einen vorne offenen Mantel aus hartem Material haben. Der Mantel ist meist aus Tombak, Gilding oder anderen, dem Messing ähnlichen Legierungen, auch aus Flusseisen oder Kupfer. Die Öffnung vorne im Mantel ist (mit vielen Zwischenstufen) entweder als Bleispitze, Hohlspitze oder Lochspitze ausgeführt. Die Form des Geschosskopfes geht von Flachkopf über Rundkopf zu Spitzkopf. Alle diese Konstruktionen sollen auf die Art und die Schnelligkeit der Geschossdeformation beim Auftreffen auf das Medium Einfluss nehmen.

• Welche Aufgaben haben Vollgeschosse?
Es gibt Vollgeschosse, die auf Grund ihrer Konstruktion wie Deformationsgeschosse wirken und auf alles Wild eingesetzt werden können, z.B. das Barnes „X“-Geschoss, das Reichenberg HDB oder die ebenfalls bleifrei konstruierten Deformationsgeschoss von RWS. Auf Durchschlag konstruierte monolithische Vollgeschosse sollen tief in das Medium eindringen und es durchschlagen, ohne durch Verformung Energie abzugeben. In diese Kategorie fallen schwere und großkalibrige Rundkopf-Geschosse für Dickhäuter genauso wie leichte, kleinkalibrige Spezial-geschosse für den balgschonenden Schuss auf Beutegreifer.

• Was ist mit „Spezialgeschosse“ gemeint?
Konstruktionen wie z.B. Nosler Partition, RWS H-Mantel, RWS KS, Brenneke TUG, Brenneke TIG oder MEN Starkmantel und Norma PPC werden von den Herstellern oft als „Spezialgeschosse“ bezeichnet, sind aber von der Wirkungsweise ebenfalls Teilmantelgeschosse, auch wenn ihr Aufbau komplizierter ist als der eines einfach aus (Blei)Kern und Mantel bestehenden Teilmantelgeschosses.

• Was sind Zerlegungsgeschosse und wie wirken sie?
Sie stellen die einfachste Form des Teilmantelgeschosses dar und heißen auch Splittergeschosse, wenn sie einen ausgeprägt dünnen Mantel haben oder deutliche, axiale (längsgerichtete) Sollbruchstellen aufweisen. Ihr vergleichsweise wenig stabiler Mantel und die entweder als Hohlspitze, Lochspitze oder als Blei-Rundkopf ausgeführte, „weiche“ Geschossspitze tragen zum schnellen Ansprechen und oft vollständigen Zerlegen im Wildkörper bei. Kleinkalibrige Splittergeschpsse dienen dem schnell tötenden Schuss auf kleine Beutegreifer. Großkalibrige Zerlegungsgeschosse (wie die meisten TMR-Geschosse) können auf Hochwild zufrieden stellend wirken, aber nur bei ausreichend starkem Mantel und bei Kammerschüssen.

• Was sind Teilzerlegungsgeschosse oder Zweikerngeschosse und wie wirken sie?
Ihr vorderer Geschossteil (oder ein durch radiale, d.h. umlaufende Sollbruchstellen, Einschnürungen oder Rillen definierter Teil davon) splittert nach dem Eindringen in den Wildkörper kontrolliert ab und gewährleistet die breiten Wirkung.


Abb. 1.25: Kompaktgeschoss Swift „Scirocco“ mit Starkmantel und Polycarbonatspitze für schwerstes Wild


Abb.  Teilzerlegungsgeschoss RWS DK mit Tombakmantel und Doppelkern für den universellen Gebrauch

Der verbleibende Geschossschaft soll möglichst unter Vergrößerung seines Querschnitts die erforderliche Tiefenwirkung sowie gegeben- falls Ausschuss erzielen. Sie übertreffen die wundballistische Leistung von Splittergeschossen bei weitem und kommen in ihrem Effekt den Deformationsprojektilen gleich. In der Augenblickswirkung sind sie manchen Deformationsgeschossen überlegen. Teilzerlegungsgeschosse kommen hauptsächlich für Hochwild zur Anwendung. Auf Rehwild sind sie wildbretschonender als Splittergeschosse. Eine wegweisende Konstruktion ist das im März 2000 vorgestellte Sudden Impact (SI)-Geschoss von RWS. Bei diesem „bleifreien“ Teilzerlegungsgeschoss verbleibt der vordere, härtere Geschossteil als kompakter Restkörper, während der weichere, hintere Geschossteil die erwünschte Breitenwirkung erzielt.

• Welche sind bekannte Teilzerlegungs-/Zweikerngeschosse?
Das RWS-ll-Mantelgeschoss (HMK), das Brenneke Torpedo-Idealgeschoss (TIG), das Brenneke Universalgeschoss (TUG), das RWS Doppelkerngeschoss (DK), das Speer Grand Slam usw..
• Was versteht man unter „Scharfrand“ bei Geschossen?
Bestimmte Jagdgeschosse (z.B. Brenneke TIG und Brenneke TUG oder Starkmantel) haben einen als Absatz am Geschossmantel ausgeführten Scharfrand, der ein glattes Einschussloch stanzen und so am Anschuss Schweiß und Schnitthaar liefern soll.

• Was sind Deformationsgeschosse?
So bezeichnet man alle Geschosse, denen von Konstruktion und Material die Fähigkeit der dem Zielwiderstand angepassten Querschnittvergrößerung unter möglichst gering gehaltenem Masseverlust und Beibehaltung eines Ausschuss verursachenden Geschossrestes mitgegeben wurde. Die angepasste Deformation wird im Falle von Mantelgeschossen durch eine Abstimmung von Geschossform, Mantelgestaltung und Bleikernhärte erreicht, während Voll- oder Spezialgeschosse ihre Wirkung hauptsächlich aus der Formgestaltung beziehen.

• Welches sind bekannte Deformationsgeschosse?
Konventionell mit Mantel und Kern ausgestattete Deformationsgeschosse sind z.B. das MEN-Starkmantelgeschoss, das KS-Geschoss von RWS und Zweikammergeschosse wie das Partitiongeschoss von Nosler. Wie bei anderen Konstruktionen stellt sich allerdings der Übergang zu den Teilzerlegungsgeschossen fließend dar. Als Vollgeschosse oder Spezialkonstruktionen zählen auch zu den Deformationsgeschossen die Hirtenberger ABC, die MEN SFS und die Vollgeschosse des Typs Barnes „X“ oder Reichenberg HDB.

• Welche Aufgaben stellt der Jäger an ein Büchsengeschoss?
Es soll das Wild weid- und tierschutzgerecht d.h. schlagartig töten, ohne zu viel Wildbret zu entwerten.

• Wovon hängt die Wirkung des Büchsengeschosses ab?
Vom Treffersitz, von der Auftreffgeschwindigkeit (Vz), von der Masse, der Konstruktion, dem Material und der Form des Geschosses. Auftreffgeschwindigkeit und Geschossmasse bestimmen die Auftreffenergie; Form und Konstruktion sowie Material des Geschosses bestimmen mit dem Verhältnis von Breiten- und Tiefenwirkung die Art und Schnelligkeit der Energieabgabe und der Wildbretentwertung.

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