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Komponenten Hülsentyp Zündung und Zwischenmittel der Schrotpatronen für Jagd 1

03/12/2018
jaeger-werden
Komponenten Hülsentyp Zündung und Zwischenmittel der Schrotpatronen für Jagd 1

Komponenten Hülsentyp Zündung und Zwischenmittel der Schrotpatronen für Jagd 1
• Was bedeutet die Bezeichnung „Magnum“ im Zusammenhang mit Schrotpatronen?
Diese Patronen sind stärker verladen. Sie weisen bei höherem Druck eine schwerere Ladung, in der Geschwindigkeit der Normalladung jedoch vergleichbare Geschwindigkeit auf. Sie dürfen nur in entsprechend beschossenen und mit „Magnum“ oder z.B. mit „900 bar“ bzw. „1050 bar“ gekennzeichneten Waffen verschossen werden. Es gibt Magnum-Patronen mit 70 mm, 76 mm und noch längerer Hülse.

• Wie sind Schrotpatronen gekennzeichnet?
Auf dem Hülsenrohr sind aufgedruckt die Schrotstärke in mm (manchmal auch in Nummern, wobei diese je nach Herkunftsland trotz gleicher Schrotdurchmesser unterschiedlich sein können), sowie Hinweise auf verstärkten Gasdruck durch die Aufschrift „Magnum“. Bei europäischen Fabrikaten ist auch die Hülsenlänge (in mm) angegeben. Kaliber- und Herstellerbezeichnungen sind auf dem Hülsenboden eingeprägt.

• Welche Flintenkaliber gibt es?
Standard sind die Kaliber 12, 16 und 20. Darüber hinaus gibt es die Kaliber 10, 14, 24, 28, 32 und 36 (.410).

• Wie erfolgt die Bestimmung des Flintenkalibers?
Nach der Anzahl von Rundkugeln des Laufkalibers, die aus einem englischen Pfund Blei (453,6 g) gegossen werden können. Kaliber 20 bedeutet, dass der Lauf den Durchmesser einer Rundkugel hat, von denen 20 Stück aus einem englischen Pfund Blei gegossen werden können. Kaliber 12 ist demnach größer, denn hier gehen nur 12 Kugeln des Laufdurchmessers auf ein Pfund Blei. Je größer die Zahl, desto kleiner das Kaliber.

• Wie können die Flintenkaliber in Millimetern bezeichnet werden?
Kal. 10 = 19,3 mm; Kal. 12 = 18,20 mm; Kal. 16 = 16,80 mm; Kaliber 20 = 15,70 mm; Kal. 24 = 14,70 mm; Kal. 28 = 13,80 mm; Kaliber 32 = 12,70 mm; Kal. 36 = 10,20 mm.
Die Angabe der Flintenkaliber in Millimetern ist jedoch unüblich und dient ausschließlich Vergleichszwecken.

• Was ist das Schrotkaliber .410?
Das Kaliber 36 wird als einziges der Schrotkaliber manchmal nach dem Innendurchmesser benannt, allerdings nicht in Millimetern, sondern in Zoll (Inch). Kaliber 36 entspricht 0,410” (Inch) und wird im amerikanischen Sprachgebrauch als .410 bezeichnet.

• Wie werden die Standard-Flintenkaliber 12. 16 und 20 hauptsächlich verwendet?
Kaliber 12 ist das meistgeluhrte Standardkaliber und kommt hauptsächlich in Flinten, aber auch in kombinierten Waffen zur Anwendung. Kaliber 16 ist das typische Flintenkaliber für kombinierte Waffen, weil es einen guten Kompromiss zwischen Führigkeit und Leistung ermöglicht; viele Besitzer kombinierter Waffen schießen es auch in der Flinte, um nur ein Kaliber benützen zu müssen. Kaliber 20 ist das kleine Kaliber feiner Flinten; in leichten kombinierten Waffen wird es mittlerweile häufiger eingebaut als Kaliber 16.

• Wie werden die exotischen Flintenkaliber hauptsächlich verwendet?
Das Kaliber 24 wurde früher in Damenflinten geführt und ist, neben dem fast unbekannten Kaliber 14, am wenigsten gängig. Kaliber 28 und 36/.410 sind vornehmlich sportlich eingesetzte Spezialkaliber des amerikanischen Marktes und in Mitteleuropa wenig bekannt, genauso wenig wie Kaliber 10. Kaliber 10 spielt im Ausland in Form der 10/76 oder 10/89 eine gewisse Bolle bei der Wasserjagd: Mit WE-Schrot-Laborierungen hat das Kaliber 10 wegen seines größeren Volumens Vorteile.

• Welches sind die gängigen Hülsenlängen der Standard-Schrotpatronen?
12/67,5 und 12/70, sowie 12/76 (Magnum). 16/67,5 und 16/70, 20/67,5, 20/70 und 20/76 (Magnum).

• Welche Arten des Hülsenmundverschlusses gibt es bei Schrotpatronen?
Den Sternverschluss (Faltverschluss mit sechs oder acht Segmenten) und seltener den Bördelverschluss, bei dem der Hülsenmund über ein Deckblättchen gebördelt wird.'

• Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen dem Sternverschluss und dem Bördelverschluss?
Nein. Die früher gehörte Begründung für die Abkehr vom Bördelverschluss, dass das Deckblättchen die Entfaltung der Schrotgarbe störe, ist falsch: Weder der Sternverschluss, noch das Deckblättchen haben Einfluss auf die Garbenentwicklung.

• Patronen mit Sternverschluss sind kürzer als solche mit Bördelverschluss. Enthalten sie auch weniger Schrote?
Nein. Die Masse der Schrotladung wird zwar vom verfügbaren Hülsenvolumen bestimmt, jedoch kann der Ausgleich der (durch die Art des Hülsenmundverschlusses verursachten) fehlenden Hülsenlänge durch die Höhe des Zwischenmittels ausgeglichen werden.

• Was versteht man unter Streupatrone?
Eine Schrotpatrone mit gewollt größerer Streuung. Ein in der Schrotladung befindliches Streukreuz aus Pappe oder Kunststoff trägt beim Durchgang der Garbe durch die Laufbohrung zur (weitgehend kontrollierten) Verwirbelung der Ladung und damit zur Vergrößerung der wirksamen Garbe bei. Die Wirkung des Streukreuzes steigt mit dem Grad der Laufverengung, so dass ein eng schießender Lauf mit der Streupatrone universeller gemacht und damit aufgewertet werden kann. Streupatronen sind eine wertvolle Ergänzung und ideale Patronen für kurze und mittlere Distanzen.

• Was versteht man unter Posten?
Postenschrote oder „Roller“ sind Weichbleikugeln von 4,5 bis 8,6 mm. Sie sind nach dem BJagdG auf Schalenwild verboten.

• Kann man aus Flintenläufen auch Patronen mit Einzelgeschossen verwenden?
Ja. Solche Einzelgeschosse werden Flintenlaufgeschosse (FLG) genannt.

• Sind FLG-Patronen auf Schalenwild zulässig?
Sie dürfen auf alles Schalenwild verwendet werden, da die Einschränkungen der sachlichen Verbote hinsichtlich der Mindestenergie (1.000 bzw. 2.000 J) nicht zutreffen. FLG haben im Vergleich zu Büchsenpatronen eine niedrigere Geschwindigkeit (und damit Energie) und wirken vor allem durch große Geschossmasse und Kopffläche.

Tab. Schrotpatronen Jagd Geschwindigkeit und Energie von Flintenlaufgeschossen

Entfernung

(m)

V

(m/s)

Kal. 12 (31,5 g) Energie

Kal. 16 (27,0 g)

Kal. 20 (24,0 g)
0 430 2.865 2.495 2.220
25 370 2.110 1.860 1.680
50 330 1.655 1.460 1.330
75 300 1.375 1.215 1.110
100 275 1.170 1.040 955

• Wie groß ist der Wirkungsbereich des FLG?
Er wird von der Schussleistung der Waffe und der Leistung der FLG-Ladung bestimmt. Man sollte jedoch mit einem FLG nur bis etwa auf 50 m auf Wild schießen, wenngleich es v.a. gezogene Läufe mit einem weitaus größeren Wirkungsbereich (bis über 100 m) gibt. Aufschluss bringt nur ein Probeschießen mit der entsprechenden Waffe. Der sinnvolle Einsatz des FLG hängt auch von der Eignung der vorhandenen Visierung ab.

• Sind FLG-Patronen ausreichend präzise für den Schuss auf Schalenwild?
Ja. Die Präzision ist jedoch waffenabhängig (durch Schießversuche mit der eigenen Waffe überprüfen der Treffpunktlage).

• Hat die Würgebohrung Einfluss auf den Gasdruck der Patrone mit dem Flintenlaufgeschoss bzw. auf dessen Schussleistung?
Ja, abhängig von Bauart und Qualität des FLG sowie Ausführung des Choke. Allgemein schießen FLG bei normalem Gasdruck aus Läufen geringer Würgebohrung am besten. Manche Treibspiegel-FLG benötigen gezogene Läufe.

• Wozu wird das FLG verwendet?
Vor allem für Drückjagden auf Schwarzwild, entweder in der gewohnten, für schnelle Schüsse auf kurze Distanz geeigneten Flinte oder in kombinierten Waffen. Diese können mit dem FLG doppelbüchsenähnlich z.B. für Doubletten (Kugel/FLG) eingesetzt werden.

• Wie groß ist der Gefahrenbereich des FLG?
Etwa 1.500 m. Bei der Schussabgabe ist dem Hintergelände deshalb großes Augenmerk zu widmen (Geschossfang). Um Verwechslungen mit Schrotpatronen zu vermeiden (damit z.B. nicht mit dem FLG auf Flugwild geschossen wird), sollte man die FLG stets an gleicher Stelle des Patronengurtes oder der Bekleidung aufbewahren. Der Geschosskopf des FLG ist am offenen Hülsenmund fühlbar.


Abb. Schrotpatronen Jagd Aus der kombinierten Waffe mit Einstecklauf lassen sich große Kugel, kleine Kugel. Schrot sowie Flintenlaufgeschoße verschießen. Wichtig: Durch Pro-beschießen die Schussleistung und Treffpunktlage der FLG feststellen.

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