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Krellschuss Jägerschüsse Streifschüsse Eingriffe - Jagd mit Hunden

25/04/2019
jaeger-werden
Krellschuss Jägerschüsse Streifschüsse Eingriffe - Jagd mit Hunden

Krellschuss Jägerschüsse Streifschüsse Eingriffe - Jagd mit Hunden
• Was ist ein Krellschuss?
Bei einem Krellschuss streift das Geschoss die Wirbelsäule des Wildes. Dadurch wird das Stück sofort von den Läufen geworfen. Nun kommt es darauf an, wie schwer die Wirbelsäulenverletzung ist. Tiere, die unter fünf Minuten wieder aufstehen sind in der Regel auch mit einem erfahrenen Schweißhund nicht zu bekommen. Wichtig ist auch hier die Wartezeit von mindestens vier Stunden bzw. einer Nacht, Am Anschuss findet man in der Regel viel Schweiß, evtl. Teilchen vom Dornfortsatz und sichtbar die Stelle wo das Stück in der vorübergehenden Lähmung lag und schlegelte. Bei Nachsuchen auf Krellschüssen ist immer mit einer Hetze zu rechnen.

• Wie erkennt der Jäger Leber-, Milz- und Weidwundschüsse und wie verhält er sich bei diesen?
Meist findet man Pirschzeichen von diesen Organen. Bei Milz und Leber ist es oft nicht einfach diese als winzige Teilchen genau einzuordnen; hinzu kommt noch, dass bei solchen Treffern viel Schweiß zu finden ist.

Bei Weidwundschüssen werden die Ein- und Ausschussseite oft durch Weißes (Fett) zugesetzt, so dass sich am Anschuss keinerlei Hinweise auf die Lage des Schusses ergeben. Die klassischen Weidwund- Pirschzeichen sind Darmteile und Darminhalt.

Jungjäger sollten sich die Organe von jedem erlegten Stück Wild beim Aufbrechen genau nach Größe, Farbe, Konsistenz*und Geruch ansehen.

Diese Erkenntnisse kann man dann für eine evtl. Anschussbestimmung gebrauchen.
Bei Leber-, Milz- und Weidwundschüsse ist eine Wartezeit von mindestens vier Stunden bzw. einer Nacht einzuhalten. Da bei diesen Schüssen die Nachsuchen sehr schwierig sein können und das Wild noch leben kann, sollte der erfahrene Schweißhund gerufen werden.

• Wie erkennt der Jäger Magen- (bei Schwarzwild) und Pansenschüsse (bei Wiederkäuer) und wie verhält er sich bei diesen?
Bei diesen Schüssen findet man in der Regel Magen- oder Panseninhalt (Nahrungsteile) und oft die Netzhaut vom Verdauungstrakt. Hier gelten die gleiche Regeln wie bei Leber-, Milz- und Weidwundschüsse.

• Was gilt bei Äser- und Gebrechschüssen?
Diese Schüsse zählen für das Wild zu den schlimmsten überhaupt. Am Anschuss findet man Zahnteile, Knochenteile vom Nasenbein, Ober- oder Unterkieferbein, evtl. Stücke vom Lecker, sowie schleimiger Schweiß. Grundsätzlich ist eine Wartezeit von mindestens vier Stunden bzw. einer Nacht zu berücksichtigen und immer ein erfahrener Schweißhund einzusetzen. Da diese Stücke organisch vollkommen gesund sind und alle vier Läufe benutzen können, bleiben die Hetzen bei diesen Schüssen häufig ohne Erfolg. Hier hat man bessere Chancen, wenn mit mehreren Jägern der Dickungsbereich umstellt wird, in dem das kranke Stück zu vermuten ist. Durch die Riemenarbeit „tritt“ der Schweißhund das kranke Stück in der Dickung los und ein vorgestellter Schütze kann es dann beim Verlassen der Dickung erlegen.

• Was sind Streifschüsse?
Streifschüsse liegen dann vor, wenn keine Organe und Knochen, sondern nur Decke/Schwarte und Muskelfleisch verletzt wurden. Da solche Schüsse nach ihrer Qualität nur schwer einzuschätzen sind, muss der erfahrene Schweißhund die Nachsuche durchführen. Erst nach einer längeren Riemenarbeit kann man beurteilen, ob die Nachsuche Erfolg haben kann. Leichte Streifschüsse heilt das Wild oft aus.

• Warum ist die Wartezeit zwischen dem Schuss und der Nachsuche wichtig?
Eine Wartezeit von mindestens vier Stunden oder einer Nacht ist ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg einer Nachsuche. Das Wild geht nach einer gewissen Zeit und Fluchtstrecke ins Wundbett. Im Wundbett kommt das Wild dann zur Ruhe und dem Schock folgt der Wundschmerz. Das kranke Wild verharrt dann im Wundbett und das Wundfieber macht es mit der Zeit richtig „krank“. Für den Prozess des „Krankwerdens“ von Flucht, ins Wundbett gehen und zur Ruhe kommen benötigt das Wild mehrere Stunden. Wird krankes Wild zu früh im Wundbett gestört, so sind Fehlhetzen und erfolglose Nachsuchen (bei Stücken die man sonst bekommt) vorprogrammiert.

• Wer gibt den Fangschuss, wenn der Hund bei einer Nachsuche das Stück Wild gestellt hat?
Grundsätzlich nur der Hundeführer. Es besteht bei aller Sorgfalt die Gefahr, beim Fangschuss aus Versehen den stellenden Hund zu erschießen. Auch ist es sehr gefährlich, wenn sich verschiedene Schützen aus unterschiedlichen Richtungen nähern, die nichts voneinander wissen. Daher sollten alle anderen beteiligten Jäger einer Nachsuche die Nerven behalten, wenn der Hund am kranken Stück Standlaut gibt.

• Was ist der Unterschied zwischen Schnitthaar und Risshaar?
Schnitthaar entsteht beim Eindringen und Verlassen der Kugel durch die Decke/Schwarte, wenn das Haar abgeschnitten wird. Risshaar hat immer eine Haarwurzel und nichts mit einer Schussverletzung zu tun. Es wurde aus der Decke/Schwarte herausgerissen.

• Was sind „Eingriffe“ und „Ausrisse“?
Eingriffe sind tief in den Boden eingreifende, auffällige Abdrücke der Schalen. Sie entstehen durch das heftige Zusammenfahren des Wildes in dem Augenblick, in dem das Geschoss den Wildkörper trifft. Eingriffe entstehen auch durch den Schreck beim Schuss und sind somit keine sichere Aussage über einen Treffer beim Wild. Werden Bodenüberzug, Gras oder Laub dabei ausgerissen und fortgeschleudert, so spricht man von „Ausrissen“.

• Welche Waffen benötigt man für die Nachsuche?
Die meisten Nachsuchespezialisten führen einen Repetierer mit möglichst kurzem Lauf und einem zuverlässigen Sicherungs- oder Entspannsystem (Mauser 98, Blaser R 93). Das Kaliber sollte mindestens 7 mm betragen. Sowohl die Kurzwaffe als auch die kurze Flinte mit Flintenlaufgeschossen sind wegen ihrer eingeschränkten Einsatzmöglichkeit und Geschosswirkung auf stärkeres Wild in der Regel ungeeignet und gefährlich für Dritte und den Hund.

Weiterhin gehört zur Nachsuche ein stabiles feststehendes Messer um gestelltes Wild abzufangen und evtl. gestrecktes aufzubrechen.

• Wann und wie wird mit der blanken Waffe krankes Wild getötet?
Bei Verkehrsunfällen mit Wild, auf Nachsuchen bei denen der Hund geringes Wild festhält und eine Schusswaffe wegen der Gefährdung von Mensch und Hund nicht eingesetzt werden kann, wird die blanke Waffe verwendet. Das feststehende Messer stößt man mit Kraft rechts und links in den Lungen- Herzbereich und öffnet mit einem Schnitt entlang der Rippen den Brustkorb. Dadurch bricht sofort das Vakuum der beiden Lungenflügel zusammen und mit dem Stich ins Herz ist das Leben getroffen. Aus Gründen des Tierschutzes (mehr quälen als töten) ist das Abnicken bei Rehwild nicht mehr zeitgemäß und abzulehnen.

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