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Landwirtschaftliche Anbaupflanzen Feldbau - Jägerprüfung Fragenkatalog Teil 2

16/03/2019
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Landwirtschaftliche Anbaupflanzen Feldbau - Jägerprüfung Fragenkatalog Teil 2

Landwirtschaftliche Anbaupflanzen Feldbau - Jägerprüfung Fragenkatalog Teil 2
• Wo gedeihen Lupinen (Lupinus spec.) am besten?
Die Heimat der Lupinenarten ist der Mittelmeerraum. Landwirtschaftliche Bedeutung haben die gelbe Lupine, die schmalblättrige Lupine und die weiße Lupine. Genutzt werden sie vor allem zur Grünfutter-, aber auch zur Körnerernte.

Lupinen gedeihen am besten auf warmen, nicht zu schweren Böden. Als Vorfrüchte sind andere Leguminosenarten zu meiden. In der Fruchtfolge stehen sie am besten nach Getreide. Für den Wildacker kommen vor allem die gelbe Süßlupine und die perennierende (ausläufertreibende und mehrjährige) Bitterlupine in Betracht.

• Was muss man über die Sojabohne (Glycine soja L.) wissen?
Ihre Heimat ist Südostasien. Von den Chinesen wurde sie schon 2.700 Jahre v. Chr. angebaut. Die Sojabohne dient als Grünfutter-, Körner- und Gemüselieferant. Die Körner haben den höchsten Nährstoffgehalt aller Kulturpflanzen. Sie lassen sich zu den unterschiedlichsten Nahrungsmitteln verarbeiten.

Aufgrund der hohen Wärmeansprüche spielt der Sojabohnenanbau in Mitteleuropa keine Rolle. In neuerer Zeit sind allerdings Sorten gezüchtet worden, die bei uns in wärmeren Lagen angebaut werden können. Soja benötigt warme, tiefgründige lockere und lehmige Böden. Dort kann sie auch als Grünäsungspflanze auf dem Wildacker angebaut werden.

• Welcher Raps (Brassica napus oleifera D.C.) wird bevorzugt angebaut?
In der Hauptsache wird Winterraps, in geringem Umfange auch Sommerraps angebaut. Genutzt werden vornehmlich die Körner für die Ölgewinnung. Raps spielt aber auch als Grünfutterpflanze, vor allem im Zwischenfruchtanbau, eine Rolle.

Am besten gedeiht er auf tiefgründigen Lehmböden. Raps hat eine sehr schlechte Selbstverträglichkeit. Raps ist auf dem Wildacker die wichtigste Anbaupflanze. Die einzelnen Sorten können in Reinsaat, aber auch im Gemenge angebaut werden. Je nach Aussaattermin kann Raps das ganze Jahr über dem Wild als Äsungspflanze sowie als Deckung für das Niederwild zur Verfügung stehen.

• Welche Rolle spielen Rübsen (Brassica rapa oleifera D.C.) in der modernen Landwirtschaft?
Er spielt im Anbau eine untergeordnete Rolle. Seine Bedeutung liegt darin, dass er noch in raueren Lagen und auf ärmeren Standorten als der Raps angebaut werden kann. Auch bei ihm gibt es Winter- und Sommerarten. Beide werden auf dem Wildacker in Reinsaat oder im Gemenge angebaut.

• Wozu dient Senf (Sinapis alba L.)?
Er ist eine alte Gewürz- und Heilpflanze und hat auch als Sommerölpflanze geringe Bedeutung. Die Ansprüche sind ähnlich denen der Rübsen. Auf dem Wildacker kann die kurzlebige Futterpflanze im Sommer angebaut werden.

• Was ist Ölrettich (Raphanus sativus L.)?
Er ist eine der ältesten Ölpflanzen und wird in Mitteleuropa hauptsächlich als Futterpflanze auf leichten und mittleren Böden angebaut. Ölrettich kann wiederholt auf derselben Fläche angebaut werden. Auf dem Wildacker wird er als wichtige Äsungs- und Deckungspflanze allein oder im Gemenge angebaut.

• Woher stammt die Sonnenblume (Helianthus annaas L.)?
Sie stammt aus der „neuen Welt“. Heute ist sie eine der wichtigsten Speiseöllieferanten. Auch für Mitteleuropa sind geeignete Sorten gezüchtet worden. Die Sonnenblume wird auch als Futterpflanze, vor allem im Zwischenfruchtanbau auf fast allen Böden angebaut. Die Sonnenblume ist nicht frosthart.
Auf dem Wildacker spielt sie als Deckungspflanze sowie als Stützfrucht im Gemenge eine Rolle.

• Wie kann Luzerne (Medicago sativa L.) genutzt werden?
Sie ist eine der leistungsfähigsten Futterpflanzen hinsichtlich Ertrag, Nährstoffgehalt und Ertragssicherheit. Luzerne kann mehrjährig genutzt werden. Angebaut wird sie in Reinsaat, aber auch im Gemenge mit Gräsern auf nicht zu sauren, durchlässigen Böden. Für den Wildacker ist sie nach der Süßlupine die eiweißreichste Futterpflanze. Neben der Grünäsung kann sie auch zur Heu- und Silagegewinnung dienen.

• Wo gedeiht Rotklee (Trifolium pratense var. Sativum)?
Er gedeiht besonders gut auf mittelschweren und schweren Böden. Rotklee wird in Reinsaat sowie im Gemenge mit Gräsern angebaut. Auch er kann mehrjährig genutzt werden.
Auf dem Wildacker wird er gerne als wertvolle Äsungspflanze im Gemenge angebaut. Auch auf der Wildwiese sollte er in großer Menge vertreten sein.

• Welche weiteren Kleearten sind von Bedeutung?
Bedeutung in Saatmischungen für den Wildacker und die Wildwiese haben noch folgende Kleearten: Schwedenklee, Inkarnatklee, Weißklee, Gelbklee, Alexandrinerklee (nicht winterhart), Hornklee und Wundklee.

• Was ist die Esparsette (Onobrychäs sativa Lam.)?
Sie ist die Futterpflanze auf ausgesprochen trockenen, flachgründigen und kalkhaltigen Böden in rauheren und höheren Lagen. Esparsette kann bis zu zehn Jahren genutzt werden. Die Erträge sind allerdings nicht hoch. In entsprechenden Revieren ist die Esparsette eine vorzügliche Wildäsungspflanze sowohl für den Wildacker als auch für die Wildwiese.

• Wozu wird die Serradella (Ornilhopus sativus Brot.) genutzt?
Sie stellt sehr hohe Feuchtigkeitsansprüche und gedeiht deshalb besonders gut auf frischen, humosen Böden, in der Landwirtschaft wird sie vor allem als Zwischenfrucht für die Futtergewinnung angebaut. Auf dem Wildacker ist sie in Reinsaat sowie im Gemenge ein hervorragender Eiweißlieferant.

• Wo wird der Ackerspörgel (Spergula arvensis L.) angebaut?
Er wird auf leichten Böden, vor allem als Zwischenfrucht, angebaut. Auf diesen Standorten wird er auch gerne als Wildackerpflanze gesät.

• Woher stammt Phacelia oder Büschelkraut (Phacelia tanacetifolia Benth.)?
Sie stammt aus Kalifornien und wird als Zwischenfrucht vor allem für die Gründüngung angebaut. Der Futterwert ist gering. In Niederwildrevieren kann sie als Deckungspflanze angebaut werden.
• Was ist Futterkohl (Brassica oleracea L.)?
Hierzu zählen Markstammkohl, Blattstammkohl sowie Westfälischer Furchenkohl. In der Landwirtschaft spielt Futterkohi im Zwischenfruchtanbau eine sehr große Rolle. Er dient hier als Futter- sowie als Gründüngungspflanze.

Auch auf dem Wildacker sind die verschiedenen Futterkohlarten in Reinkultur aber auch im Gemenge sowohl als Äsungspflanzen für alle Wildarten wie auch als Deckungspflanzen im Niederwildrevier hervorragend geeignet.

• Welche Bedeutung kommt dem Buchweizen (Fagopyrum esculentuin Moench.) zu?
Die Buchweizenkörner dienten früher auch der menschlichen Ernährung. Heute wird Buchweizen in der Landwirtschaft hauptsächlich als Zwischenfrucht zur Futtergewinnung angebaut. Er ist sehr schnellwüchsig und blattreich. Buchweizen ist frostempfindlich kann aber auf fast allen Böden angebaut werden.

5.2 Feldbau Feld- und Waldbau
Mittlere Ernteerträge in dt/ha*
Frucht Körner, Knollen Stroh und
oder Wurzeln Blätter
Winterweizen 40 - 80 50 - 90
Sommerweizen 35 - 70 40 - 80
Winterroggen 35-70 50 - 90
Sommerroggen 30 - 50 40 - 70
Wintergerste 40 - 80 50 – 90
Sommergerste 35 - 60 40 – 70
Hafer 35-70 40 – 80
Körnermais 45 - 90
Kartoffel 250 - 500
Zuckerrübe 360 - 700 300 – 600
Futterrübe
Massenrübe 600 - 1200 100 – 300
Gehaltsrübe 500 - 1000 150 – 400
Kohlrübe als Hauptfrucht 500 - 1000 100 – 170
als Zwischenfrucht 400 - 800 100 - 170
Stoppelrübe 170 - 400 30 - 90
Futterrübe 300 - 600
Erbse 20-40
Ackerbohne 20-50
Zottelwicke 8-20
Saatwicke 15 - 30
Gelbe Lupine 15 - 30
Blaue Lupine 15 - 30
Weiße Lupine 20 - 40
Sojabohne 10-30
Winterraps 20 - 40
Sommerraps 10-30
Weißer Senf 12 - 20
Sonnenblume 20 - 35
Mittlere Grünmasse- und Heuerträge in dt/ha*
Frucht Grünmasse Heu
Luzerne 380 80
Rotklee 60
Esparette 50
Wiesenheu 2 Schnitte 65
Mais 350
Markstammkohl 540
Raps/Rüben (Zwischenfrucht) 270
Futterroggen 300

*Maximalerträge können bis zu 20% darüber begen. Eine Dezitonne (dt) entspricht 100 kg

Als Wildackerpllanze ist Buchweizen deshalb besonders interessant, weil er auf allen geringen Böden, wie Heide-, Wald- und Moorböden ohne Düngung angebaut werden kann. Er dient als Grünäsung und für das Wildgeflügel als Körneräsung.

• Welche Gräser werden im Feldfutteranbau verwendet?
Wichtige Grasarten, die allein, vor allem aber auch in Klee-Grasmischungen angebaut werden sind Deutsches und Welsches Weidelgras, Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras, Knaulgras und Glatthafer.

• Wo kann man Topinambur (Helianthus tuberosus) anbauen?
Er stammt aus Amerika und kann je nach Sorte auf fast allen Böden angebaut werden. Hinsichtlich der Vorfrucht stellt er keine Ansprüche. In der Landwirtschaft spielt der Topinambur in Mitteleuropa keine Rolle.

Für den Wildacker ist der Topinambur sehr wertvoll. Die bis zu 2 m hohen Pflanzen bieten Deckung und Äsung. Von ihm kann Laubheu gewonnen und vor allem können die Knollen im Winter frei gegrubbert oder gepflügt werden und stehen so dem Wild als Äsung zur Verfügung. In nicht zu schweren Böden kann sich das Wild die Knolle selbst aus dem Boden brechen oder frei schlagen. Die im Boden verbliebenen Knollen reichen für die nächstjährige Bestandsneubegründung aus. Bis zu 20 Jahren kann so ein Topinamburakker genutzt werden.

• Was versteht man unter Grünland?
Es sind die landwirtschaftlichen Flächen, die aufgrund spezifischer Standortbedingungen nicht als Ackerland zu nutzen sind. Gründe hierfür können sein: Zu schwere Böden, Erosionsgefahr, hoher Grundwasserstand, Überschwemmungsgefahr, hohe Niederschläge, unebenes Gelände, etc...
• Welche Grünlandnutzung gibt es?
Am bekanntesten sind die Nutzungen als Wiese und Weide. Je nach der Standortverhältnissen sowie den Anforderungen des landwirtschaftlichen Betriebes kann die Nutzung intensiver (Umtriebsweide, Portionsweide, Wechselweide) oder extensiver (extensive Standweide, Hutung, Alm) genutzt werden.

• Was sind landwirtschaftliche Sonderkulturen?
Zu den Sonderkulturen zählen der Obst-, Wein-, Gemüse-, Hopfen-, Gewürz-, Heilpflanzen-, Zierpflanzen und Tabakanbau. Der Anbau von Sonderkulturen hat Folgen hinsichtlich der Ersatzpflicht von Wildschäden. Die Einteilung kann länderweise unterschiedlich sein, so gehören Weinberge in Rheinland Pfalz zu den Sonderkulturen, in Baden Württemberg dagegen nicht.

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