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Langwaffen Schrotläufe Flinten - welche Gewehre benützt man für den Schrotschuss
Langwaffen Schrotläufe Flinten - welche Gewehre benützt man für den Schrotschuss
• Welche Gewehre benützt man für den Schrotschuss?
Kombinierte Waffen und Flinten, mit innen glatten Läufen. Läufe für den Schrotschuss werden Schrotläufe oder Flintenläufe genannt.
• Wie werden Schrotläufe hergestellt?
Durch Ausbohren massiver Flussstahlstangen, auch aus tiefgezogenen Rohren.
• Was sind „Damastläufe“?
Früher verwendete man für Flinten sog. Damastläufe mit ihrer charakteristischen Oberflächenstruktur (der Begriff Damast kommt vom „Damaszenerstahl“ und weist auf den Schmiedevorgang hin). Sie wurden aus dünnen, um einen Dorn aufwendig verschweißten Eisenblechen oder tordierten (gedreht verschmiedeten) Eisenstangen hergestellt.
• Was sind „Schwesternflinten“?
Zwei in allen Einzelheiten übereinstimmende Flinten. Man benutzt sie zum wechselweisen Schießen und bedient sich dabei eines „Flintenspanners“, der die jeweils abgeschossene Flinte neu lädt, spannt und dem Schützen bei Bedarf zureicht.
• Was ist mit „Bohrung des Schrotlaufes“ gemeint und welchen Zweck hat sie?
Es ist die Ausformung des Innenprofils an der Laufmündung. Ihr Zweck ist die Beeinflussung der Schrotgarbe und damit der Trefferleistung. Dies kann sowohl durch eine Erweiterung der Schrotlaufmündung, als auch durch eine Verengung geschehen.
• Welche gebräuchlichen Bohrungsarten unterscheidet man?
• Skeetbohrung
• verbesserte Zylinderbohrung
• Würgebohrung oder Chokebohrung
• Was ist eine „Skeetbohrung“?
„Skeetbohrung“ ohne weiteren Namenszusatz ist ein untechnischer Begriff, da er sich nur auf die Auswirkung der Mündungsform auf die Schrotgarbe bezieht und sowohl leicht verengte Bohrungen umfasst (Skeet Nr. 2, entspricht etwa 1/4-Choke), als auch leicht erweiterte Schrotlaufmündungen (Glockenchoke) und sogar Kombinationen aus Verengung und Aufwertung (z.B. Skeet Nr. 1). Läufe mit Skeetböhrung werden für Nahschüsse auf schnelle Ziele eingesetzt, z.B. beim Skeetschießen, jedoch auch in entsprechenden jagdlichen Situationen (Frettieren).
• Was versteht man unter Zylinderbohrung?
Ein Lauf mit gleichmäßigem Innendurchmesser ohne jede Erweiterung oder Verengung. Darf keinesfalls mit der leistungsfähigen „verbesserten Zylinderbohrung“ verwechselt werden.
• Was ist eine „verbesserte Zylinderbohrung"?
• Eine jagdlich vielseitig einzusetzende, aber seltenere, nur bei hochwertigen Waffen zu findende, konzentrisch-kegelförmig sich zur Mündung hin gleichmäßig auf ganzer Lauflänge verjüngende Bohrung, also keine „Chokebohrung“ (die sich ja nur auf den letzten Zentimetern verjüngt). Entspricht etwa 1/8 bis 1/4-Choke.
• Vom englischen „Improved Cylinder“ abgeleitete Bezeichnung für 1/4- Choke.
• Was ist eine Würgebohrung oder Chokebohrung?
Die gebräuchlichste Mündungsform der Schrotläufe. Bei ihr wird der Lauf bis ca. 5 bis 10 cm vor der Mündung zylindrisch gebohrt, verengt sich dann kegelförmig und läuft mit meist gleich bleibender Verengung zur Mündung aus.
• Welchen Zweck hat die Würgebohrung?
Man erzielt eine bessere Verdichtung, gleichmäßigere Deckung und kleinere Streuung der Schrote auf weitere Entfernungen.
• Wie wirkt die Würgebohrung?
Beim Durcheilen der Würgebohrung wird die Schrotgarbe in die Länge gezogen, so dass sich der gewünschte Effekt (bessere Verdichtung, gleichmäßige Deckung, kleinere Streuung) durch die „hintereinander“ im Ziel auftreffenden Schrote ergibt. Die Ladung wird durch den Choke also nicht etwa „besser zusammengehalten“.
• Hat die Würgebohrung (der Choke) Einfluss auf den Pfropfen der Schrotpatrone?
Nein. Früher glaubte man allerdings, dass die Würgebohrung den Pfropfen aufhielte und somit eine ungestörte Garbenentwicklung ermöglichte. Richtig ist aber, dass der Pfropfen oder Schrotkorb spätestens von der Mündung weg langsamer fliegt als die Garbe, selbst bei zylindrisch gebohrten Läufen.
• Welche Würgebohrungen sind gebräuchlich?
Es gibt Laufverengungen von etwa 0,25 bis 1,0 mm, welche in Stufen von „Viertelchoke“ bis „Vollchoke“ eingeteilt werden. Während früher zumindest bei der Wasserjagd der Schwerpunkt auf den engen Chokes lag, verwendet man heute richtigerweise die mehr offenen Bohrungen, z.B. „1/4 bis 3/4“ als Universalbohrungen für Wasser und Feld, sowie „verbesserte Zylinder bis 1/2“ in der ausgesprochenen Waldwaffe, sei es Flinte oder Drilling. Dabei wird die engere Bohrung dem 2. Schuss, d.h. dem linken bzw. oberen Lauf zugeordnet.
• Woran erkennt man die Art der Bohrung?
An den an der Unterseite der Läufe angebrachten Bezeichnungen (Vorderschaft abnehmen), die entweder ausgeschrieben oder (bei den auswechselbaren Choke-Einsätzen bzw. Multichoke-Aufsätzen) durch Zeichen wie „X“ „Y“, oder Einkerbungen kenntlich gemacht sind. Dabei bedeutet * usw. = Vollchoke und ***** usw. = verbesserte Zylinderbohrung.
• Was sind Wechselchokes
Meist als einzeln einschraubbare Choke-Einsätze, seltener als aufschraubbare, im Durchmesser variable Laufverlängerungen ausgeführte Vorrichtungen sollen den Jäger in die Lage versetzen, die Mündungsweite seiner Waffe an wechselnde jagdliche Bedingungen anpassen zu können.
• Was ist ein „FLG-Lauf“ oder „Sluglauf“?
Ein für die Verwendung von Flintenlaufgeschossen (FLG am. Slug) konzipierter, kurzer, als Wechsellauf z.B. für Selbstladeflinten oder Bockflinten gedachter, meist mit verbesserter Zylinderbohrung sowie offener Visierung oder speziellem Zielfernrohr versehener Schrotlauf, mit dem die Niederwildflinte zur Saujagdwaffe umfunktioniert werden kann. Manche FLG-Läufe sind gezogen und dann nur noch eingeschränkt für Schrotpatronen verwendbar.
• Welchen Einfluss auf die Trefferleistung in Abhängigkeit von der Laufbohrung hat die Schrotpatronenart und die Schrotgröße?
Die Weitschusseigenschaften der Patronen mit Schrotkorb hängen mehr vom Aufbau der Ladung ab als von der Art des Choke. Andererseits reagieren die mit hochwertigen Fettfilzpfropfen verladenen Schrotpatronen besonders effektvoll auf unterschiedliche Würgebohrungen. Insofern ist die Angabe der Mündungsverengung kein Maßstab für die „Leistung“ der Waffe. Der Einfluss der Bohrung ist bei kleinen Schroten am größten und bei groben Schroten bzw. Postenschrot kaum mehr zu erkennen. Zur Ausnutzung guter Leistungen sollte man selbst bei starker Mündungsverengung keine dickeren Schrote als 3,5 mm schießen (Ausnahme schwere Magnumladungen ab 12/ 76).