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Lust auf Nachtjagd geht nicht ohne Nachtsichtgeräte und Thermalgeräte Teil 1
Thermalgeräte, bei den Geräten wird zwischen Infrarot-Nachtsichtgeräten (Aktivgerät) und Restlichtverstärkern (Passivgerät) unterschieden. Die Infrarot-Nachtsichtgeräte sind für den Zivilgebrauch weniger geeignet. Die Geräte sind recht schwer und volumig. Aufmontierte Scheinwerfer machen sie unhandlich und der hohe Stromverbrauch der Infrarot-Scheinwerfer macht schwere Batterien erforderlich.. Die brauchbaren Reichweiten bei kleineren Geräten liegen zwischen 50 und 100 Metern. Oft wird eine Infrarotleuchte in einen Restlichtverstärker integriert. Restlichtverstärker verstärken das vorhandene Licht von Mond, Sternen oder nahe gelegenen Orten.
Restlichtverstärker gibt es seit dem 2. Weltkrieg (Generation 0). Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden die alten Geräte weiterentwickelt (Generation 1). Geräte der Generation 1 haben eine geringe Lebensdauer der Verstärkerröhre und starkes Bildrauschen. Inzwischen gibt es drei oder vier Generationen (je nach Sicht der Kategorien) der Verstärkerröhre (einschließlich Zwischenvarianten). Die Entwicklungen zielen auf eine Bildverbesserung hin. Wunsch ist es, ein Bild wie im Fernsehen (Camcorder) zu erreichen. Für den Zivilmarkt werden diese Generationen über Jahre hin-weg nicht erhältlich sein. Ihre Kosten stehen auch in keinem Verhältnis zum Nutzen beim Zivilgebrauch. Führende Röhren-Hersteller sind ITT und Philips.
Geräte der ersten Generation sind veraltet und dementsprechend preiswert. Sie erbringen normalerweise eine Lichtverstärkung von rund 1500fach, während eine rund 20.000fache Lichtverstärkung bei den Geräten der 2. Generation möglich ist. Bei den meisten Geräten liegt die Verstärkung aber bei 10.000- bis 15.000fach. Alles, was darüber liegt, ist höchst selten. Für die Angabe der Lichtverstärkung gibt es die verschiedensten Ermittlungsmethoden, sodass die Werte nur einen Anhalt geben. Werte von rund 35.000facher Lichtverstärkung sind wenig glaubhaft, wären aber hinsichtlich der Auflösung auch nicht sinnvoll. Die Funktion der Restlichtverstärker kann vereinfacht wie folgt dargestellt werden. Das ins Objektiv einfallende schwache Licht trifft auf die Bildwandlerröhre, wo es an einer speziellen Photokathode Elektronen freisetzt, die in einem elektrischen Feld beschleunigt werden und an der anderen Seite der Röhre auf einen fluoreszierenden Schirm treffen, wo sie sich wieder in ein sichtbares Bild verwandeln. Das grüne Bild kann durch ein Okular betrachtet werden.
Es sei hier erwähnt, dass unter Umständen nur die Geräte der 1. Generation den Benutzer im geringen Umfang mit Röntgenstrahlen belasten können. Bei der Generation 2+ handelt es sich um Geräte, die bei zuviel Lichteinfall schnell „abschalten", damit eine Röhrenbeschädigung größt möglichst verhindert wird. Geräte der 2. Generation benutzen zur Lichtverstärkung so genannte „Microchannel"-Platten (MCP). Es handelt sich um flache Glasdiscs mit 18 Millimeter Durchmesser. Es wird die Fiberglastechnologie verwendet, um Millionen mikroskopisch kleiner Zellen (bis zu rund 10 Millionen) in der Disc zu erzeugen. Auf dem Weg durch die Disc werden die Elektronen verstärkt bzw. vermehrt. Die Vermehrung erfolgt klarer und qualitativ besser als bei Geräten der 1. Generation. Bei der 3. Generation werden die Discs mit einem speziellen Film überzogen, der die Lebensdauer erhöht. Als Photokatode wird eine so genannte Gallium- Arsenide (Ga As) verwendet, die Licht wesentlich klarer und besser in Elektronen umwandelt. Höhere Bildqualität mit weniger Rauschen und mehr Kontrast ist die Folge.
Je nach Anbieter unterscheidet man bei der 2. Generation zwischen 2+, 2.S und 2. Super Generation. Je höher die Generation, desto höher sind die Fotokathoden-Empfindlichkeit, die Bildauflösung, die Lichtverstärkung und die Mindestempfindlichkeit. Ebenfalls ist die Lebensdauer höher. Sie beträgt bei einer Röhre der 2. Generation rund 2000 bis 4000 Stunden, bei der 2. Super Generation (Philips) rund 10.000 Stunden. Je höher die Generation, desto weniger Bildrauschen gibt es. Die Schärfe und der Kontrast werden höher. Ferner gibt es Vorteile bei integrierter automatischer Helligkeitsregelung.
Dritte Generation
Die Röhren der 3. Generation (entwickelt Mitte der 70er, in Gebrauch seit 1980) sind in den USA frei verkäuflich. Sie dürfen ab einem gewissen Qualitätsstandard aber nicht exportiert werden. Ausnahmen werden nur für Polizei- und Militärzwecke gemacht. Legal kann der Zivilist also weder ein Gerät der 3. Generation aus den USA ausführen noch außerhalb der USA erwerben.
Höchstenfalls Ausschussröhren, die den Qualitätsstandard nicht erfüllen, können zum Export gelangen. Geräte der 3. Generation werden teilweise schon ab 3000 US-Dollar gehandelt. Zwar werden in Europa öfter Geräte der 3. Generation angeboten, diese sind es aber in engerem Sinne nicht. Der Begriff 3. Generation trifft als geschützte Bezeichnung vor allem auf Röhren von ITT zu.
In Frankreich wird eine in etwa vergleichbare Röhre namens „Hypergen" angeboten. In der Schweiz fertigt Leica ebenfalls vergleichbare Geräte (Exportbeschränkung!). Die Bildwandler namens DEP-xD-4 (Geräte BIG 25,35, BIM 25,35) kommen in der Leistung an die Röhren der so genannten 3. Generation heran. Auch Sony fertigt hochwertige Verstärkerröhren. In Europa wird eine Anzahl von Röhren gefertigt, die in der Qualität deren der 3. Generation entsprechen oder gar besser sind. Die 3. Generation verstärkt das Restlicht nicht wesentlich mehr als dies bei Geräten der 2. Generation der Fall ist. Das Bild, insbesondere das Rauschverhalten (Schnee im Bild), ist aber wesentlich besser sowie die Lebensdauer der Röhre wesentlich länger. Es wird ein wesentlich klareres Bild mit viel mehr Kontrast und Schärfe geboten, auf dem Einzelheiten wesentlich besser erkannt werden (Reichweitenvergrößerung).
Es sei hierbei erwähnt, dass Top-Geräte eine „dunkle" Nacht benötigen. Bei zuviel Restlicht wird das Bild schlechter.
Röhren der 3. Generation wurden ständig weiterentwickelt und verbessert. Die Bandbreite an Leistung ist enorm. Keinesfalls kann man sagen, dass jede Röhre mit der Bezeichnung 3. Generation dieselbe Leistung bietet. In Europa entwickelte man ab 1985 das Gegenstück zur amerikanischen 3. Generation: die so genannte Super Generation. Es gibt auch bei der Super Generation verschiedene Entwicklungsstufen. Die Top Röhren Hypergen oder XD4 sind mit der höchsten amerikanischen Generation 30MNI V vergleichbar.
Minox Nachtsichtgerät
Besonderheiten
Geräte, die ohne Schaden bei vollem Licht eingeschaltet werden können, gibt es nicht. Es gibt allerdings Geräte mit spezieller Reglertechnik. Trifft zuviel Licht auf die Röhre, wird sofort die Verstärkung herunterreguliert. Durch solch ein Notprogramm wird gröberer Schaden vermieden. Aber auch hier kann ein sichtbarer Fleck eingebrannt werden. Grundsätzlich soll kein Restlichtverstärker ohne Schutzkappe bei Tageslicht eingeschaltet werden. Die Leistung fällt oft nach etwa 2000 Betriebsstunden ab. Ferner sind die Röhren mit Batterien vergleichbar. Auch bei Nichtbenutzung verlieren sie durch Lagerung geringfügig an Leistung. Bei Geräten der 2+ Generation gibt man rund 4000 Betriebsstunden an, bei der 3. Generation sind es mehr als 10.000 Stunden. Man sollte deshalb vor allem Qualitätsprodukte erwerben, die weder überlagert wurden noch schon Betriebsstunden auf dem „Buckel" haben. Vor allem bei Geräten aus Osteuropa ist da Vorsicht geboten. Es sei erwähnt, dass sehr hochwertige Röhren, wie sie Zeiss oder Swarovski benutzen, etwa 10 bis 15 Jahre halten sollen. Ihre Leistung wird sich aber auch mit den Betriebsstunden mindern. Ferner sollte man auf Garantie und die Möglichkeit der schnellen Ausführung achten. Die Röhren sind extrem empfindlich. Gewiss wird zum Beobachten eine Vergrößerung benötigt, damit man vernünftig überhaupt Einzelheiten erkennen kann. Natürlich wird damit auch das Bildrauschen (Schnee) verstärkt. Es hat sich gezeigt, dass man selbst bei sehr guten Geräten keine höhere Vergrößerung als 6fach haben sollte. Die meisten Geräte haben eine Vergrößerung zwischen 2,5- und 5fach.
Handgroßes Nachtsichtgrät der Generation 2+
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Lust auf Nachtjagd geht nicht ohne Nachtsichtgeräte und Thermalgeräte Teil 2