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Mittel-Ostafrika das vielfältigste Jagdrevier des Erdballs - gefährlichen Grosswildarten

06/09/2023
jaeger-werden
Mittel-Ostafrika das vielfältigste Jagdrevier des Erdballs - gefährlichen Grosswildarten

Mittel-Ostafrika das vielfältigste Jagdrevier des Erdballs - gefährlichen Grosswildarten
Unter Ostafrika versteht man jenes ungeheure Gebiet, das sich vom Somaliland bis zum Sambesi-Fluß erstreckt und im Norden ungefähr an die großen Seen grenzt. In diesem endlosen Erdstrich kommen alle denkbaren Landschaftstypen vor. Echte, leblose Wüsten neben blühenden Sodasteppen, über denen bei Tage die Fata Morgana ihr Gaukelspiel treibt, riesige begraste Ebenen, auf denen es von Wild wimmelt. Savannen mit schirmförmigen Akazien, undurchdringliche Waldungen mit Stachelgestrüpp, in dem der Jäger bald an Kleidung und Körper erfährt, warum die Buren Südafrikas die Dornen gewisser Sträucher als Wart-ein-wenig-Dornen bezeichnen. Das Wild in Afrika entfernt zu beobachten brauchen Sie unbedingt ein hochwertiges Fernglas und hier können Sie die besten Ferngläser im Vergleich ansehen

Aus den eintönig-grauen Stachelwäldern heben sich mächtige Bergketten empor. Die Höhen mancher Bergriesen, wie zum Beispiel der 6010 Meter hohe Kibo-Gipfel des Kilimandscharo, knapp am Äquator, ist von ewigem Schnee bedeckt. Und um die Buntheit voll zu machen, gibt es noch dazu eine Anzahl riesiger Seen, unübersehbare Papyrussümpfe und Brüche.

Die Betten der Flüsse, die sich durch die dürre Ebene winden, lassen sich aus großer Entfernung erkennen. Schon am saftigen Grün der Galeriewälder an den Ufern. Ein Großteil der Flüsse liegt jedes Jahr monatelang trocken, Mensch und Tier muß sich im sandigen Bett Wasserlöcher bohren, aus denen die Nässe tropfenweise hervorsickert. Freilich kann es vorkommen, daß nach wenigen Tagen, sobald es in den Bergen zu regnen beginnt, das brausende Wasser an der gleichen Stelle Bäume und Tierleichen mit sich reißt.

Dieses ungeheuere bunte Gebiet, das man als Mittel-Ostafrika bezeichnet, war seit je das artenreichste und ergiebigste Jagdrevier der Welt und scheint es vorläufig auch zu bleiben. Früher einmal - noch vor etwa hundert Jahren - konnte sich Südafrika mit Mittel-Ostafrika sowohl an Vielfalt wie an Größe seiner Wildbestände messen, doch hat dort die stürmisch vordringende Zivilisation und nicht zuletzt die menschliche Gewinnsucht jenen paradiesischen Zustand fast gänzlich vernichtet. Nur spätere Maßnahmen konnten den spärlichen Resten des ehemaligen Überflusses in scharfbewachten Wildschutz-gebieten ein ungestörtes Dasein sichern.

Das größte Landsäugetier nach dem afrikanischen und indischen Elefanten, das breitmäulige oder Weiß-Nashorn (Ceratotherium simum burchellii) - das seinerzeit zu Tausenden in den „Veldern“ Südafrikas äste - kommt zum Beispiel nur noch in ganz wenigen, sorgsam geschützten Exemplaren im nordöstlichen Mashunaland und in den Reservaten am Zusammenfluß des Schwarzen und Weißen Umvolosi vor. Der Rest fiel der menschlichen Habgier zum Opfer.

Doch war das Weiß-Nashorn nicht die einzige Tierart Süd-afrikas, die diesem Los verfiel. Unter vielen anderen gehört auch der südafrikanische Elefant dazu, dessen sorgsam geschonte Exemplare in den Wildschutzdschungeln des Knishna, Zizikama und Addo Zuflucht fanden. Auch die bezeichnendste Spielart des grotesken Gnus, der südafrikanische Weißschwanz- Gnu (Connochaetes gnou zimmermanni) stand an der Schwelle der Vernichtung, ebenso wie die rote Kuhantilope Kaplands, das Hartebeest (Alcelaphus caama caama G. Cuvier) und der Buntbock (Damaliscus pygargus), um nur die wichtigsten Arten zu nennen. Allein die weisen Maßnahmen einiger Tierfreunde konnten ihre letzten Stücke vor dem sicheren und endgültigen Untergang bewahren. Sie schufen Zufluchtsstätten für diese Todeskandidaten. Die meisten leben jetzt in größeren Reservaten, in Nationalparks, die sie vor dem völligen Aussterben schützen. Dem Quagga (Equus quagga) war jedoch nicht mehr zu helfen, er ist restlos ausgerottet worden.

Die Touristen haben in den Reservaten Gelegenheit, die Zutraulichkeit des dortigen Wildes zu beobachten. Durch den Lärm der Autos lassen sie sich nicht im geringsten stören, sie äsen ruhig weiter, sehr zur Freude der Reisenden, die sich beeilen, solch paradiesische Bilder zu filmen oder zu knipsen. Selbst das „Große Raubtier“ - der Löwe - fürchtet dort seinen Erbfeind, den Menschen, nicht. Die Besucher der Löwenreservate fällen oft ein Zebra oder eine Kuhantilope außerhalb des Schutzgebietes und schleppen sie dann an einem längeren Tau zu den Lieblingseinständen der Löwen. Dort halten sie mit dem Wagen, lassen die Hupe ertönen und schon kommen die Löwen angeschritten, um sich an der wohlfeilen Beute zu sättigen. Denn nach und nach erlernen es auch die Löwen, wie man die Dinge von der leichten Seite anfaßt.

Die Mühen der Zebraschleppe erweisen sich als äußerst lohnend, da ja ein Löwe, der allein oder im Familienkreis Mahlzeit über einem Zebrakadaver hält, gewiß nicht zu den alltäglichen Sehenswürdigkeiten zählt und ein sensationelles Fotoobjekt abgibt. Allerdings braucht man Nerven dazu, um so mehr, als dort - wie erwähnt - unter keinen Umständen geschossen werden darf. Hoffentlich werden die Wildnisse Ostafrikas noch lange solche Wildeldorados bleiben, zur Wonne jedes Naturfreundes und weidgerechten Jägers.

Die gefährlichen Grosswildarten Ostafrikas
Ostafrika war das Land der unbeschränkten Jagdmöglichkeiten und der unberechenbaren Jagderfolge und ist es zum Teil bis in die Gegenwart geblieben. Der fremde Erdteil, die neue Umwelt, das unbekannte Wild, der neuartige Jagdbetrieb, die fast im Urzustand lebende Bevölkerung bilden lauter mächtige Anziehungspunkte, doch der stärkste Magnet der afrikanischen Jagden - ihr Zauber, könnte man sagen - besteht immerhin in der mit Gefahr verbundenen Großwildjagd.

Sie ist dort auch heute noch - im Zeitalter der präzisen Schußwaffen mit großer Durchschlagskraft - in nicht geringem Maße gefährlich, und grade dieser Umstand gibt ihr den Vorrang vor den übrigen Jagdmöglichkeiten. In Afrika leben fünf Wildarten, deren Jagd stets mit Lebensgefahr verbunden ist, die daher mit Recht als „gefährliches Wild“ bezeichnet werden. Es sind dies: der Löwe, der Elefant, der Kafferbüffel mit seinen verschiedenen Spielarten, der Leopard und das Nashorn.

Freilich kann der Jäger auch bei der Jagd auf andere Tiere in Gefahr geraten, zum Beispiel wenn sein Kanu durch ein erzürntes oder angeschweißtes Nilpferd umgestürzt wird. Aber das gehört immerhin zu den Ausnahmefällen und daher zählen die afrikanischen Großwildjäger das Nilpferd nicht zum gefährlichen Wild. Auf Grund von Vorstellungen, die alten Reisebeschreibungen entstammen, rechnete man seinerzeit auch die größte Art der Menschenaffen, den Gorilla in diese Gruppe, doch haben die neueren Forschungen und glaubwürdigen Darstellungen diese Auffassung fast restlos widerlegt.

Dieser ungeheuer kräftige, in einsamer Zurückgezogenheit lebende Riese ist, so hat es sich erwiesen, ein friedliebendes Geschöpf. Bedrohlich kann er nur auf der Nachsuche werden, das heißt, wenn man ein angeschweißtes Stück verfolgt. Aber in dieser Lage kommt das bei den meisten Tieren vor. Freilich beginnt die wahre Gefahr auch beim „gefährlichen“ Großwild erst dann, wenn es krankgeschossen wird, ausgenommen die seltenen Fälle, wo es sich um Großkatzen, also um Löwen oder Leoparden handelt, die zum Menschenfresser geworden sind und dann geradezu berufsmäßig auf Menschenjagd ausgehen. Das sind die berüchtigten man-eaters, die wir in einem gesonderten Kapitel behandeln.

Man darf jedoch nicht meinen, daß das Raubwild nicht unter dem Schutz der Jagdgesetze steht, denn in den meisten Gegenden darf der Jäger zum Beispiel auch Löwen nur in beschränkter Zahl erlegen. Nur die „Menschenfresser“ darf jeder ohne Einschränkung vertilgen und auf bekannte man-eaters werden sogar hohe Schußgelder ausgesetzt.

Ebenso werden menschenmordende Elefanten, Kafferbüffel und Nashörner vogelfrei erklärt. Bei diesen drei Arten kommt das allerdings selten vor. Für das fünfte bedrohliche Wild, den Leoparden gelten keine Schonvorschriften, doch braucht man nicht um ihn zu bangen, da er selbst sehr wohl auf sein schöngetupftes Fell aufpassen kann.*

Heute sind in ganz Ostafrika bereits auch Leoparden geschont.

Bilder kommen von pixabay . com

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