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Pulsar Helion XP50 2 und Accolade LRF XP50 2 Testbericht Review

18/11/2020
jaeger-werden
Pulsar Helion XP50 2 und Accolade LRF XP50 2 Testbericht Review

Pulsar Helion XP50 2 und Accolade LRF XP50 2 Review
In diesem Artikel werden wir einen genaueren Blick auf die derzeitigen Top-Produkte aus dem Hause Pulsar werfen. Mit dem Anspruch des Accolade LRF XP50 2 sowie des Helion XP50 2 zur oberen Liga des Hightech Segments im Bereich der optischen Visiere zu gehören, hat Pulsar die Messlatte entsprechend hoch gelegt. Ob sich die Produkte im konkurrenzreichen Markt der thermischen Zielfernrohre behaupten können, werden wir anhand verschiedener Praxistests erkunden.

Pulsar hat in den letzten Jahren viel dafür getan, um die Oberhand im Premiumsegment der Wärmebild Zielfernrohre zu behalten. Die Dominanz in diesem Marktsegment macht es der Konkurrenz nicht leicht vergleichbar gute Produkte anzubieten. Stetige Weiterentwicklungen bezüglich der Technologie sowie der Ausbau des Sortiments machen Pulsar zu einem Anbieter, der ohne Zweifel seit vielen Jahren zu den Top Marken zählt. Ein Beispiel, der die Weiterentwicklung gut veranschaulicht sind die Accolade-Bino-Spotter, die mit und ohne Laser Range Finding (LRF) angeboten werden. Pulsar hat durch diese Produkte für eine Ergänzung zur Helion-Reihe gesorgt.

Für Aufsehen sorgten die Veränderungen an den beiden Pulsar Top-Produkten, dem Accolade LRF 2 XP50 und dem Helion XP50 2. Beide Produkte, die sich in die Kategorie der professionellen Wärmebild- und Nachtsichtoptiken eingliedern, erfuhren ein brandneues Update ihrer Sensortechnologie. Doch Pulsar reagiert angesichts der verstärkten Konkurrenz im Markt, die von Wettbewerbern wir iRay durchaus ernst zu nehmen ist, nicht nur mit Technologie-Updates. Auch preislich lässt sich Pulsar etwas einfallen, um der Konkurrenz Paroli zu bieten. Ohne Frage ist Pulsar als Anbieter mit hoher Qualität bekannt, was sich auch durchaus in den Preisen widerspiegelt. Aufgrund der sich ändernden Marktlage hat sich Pulsar jüngst zu einem enormen Preisnachlass entschieden und bietet seine beiden Top Produkte, das Accolade LRF 2 XP50 und das Helion XP50 2, nun 500 Euro günstiger an. Hier können Sie die vollständige Liste mit den anderen Pulsar Wärmebildgeräte finden

Die Größe des Sensors des Helion XP50 und Accolade XP50 bleibt die gleiche wie vor dem Update. Nach wie vor handelt es sich um die 640x480 Ausführung. Allerdings hat sich die Technologie verändert und wurde um ein NETD <40mK Design erweitert. Die Produkte, die sowieso schon zur absoluten Oberklasse ihrer Kategorie gehören, wurden hierdurch nochmals erheblich aufgewertet. Wie schon in der Vergangenheit häufig gezeigt, versteht es Pulsar seine Produkte in die Richtung weiterzuentwickeln, wie es sich für Premiumprodukte dieser Klasse gehört und es die anspruchsvollen Kunden auch durchaus erwarten dürfen.

Was ist eigentlich an der Pulsar V2 neu?
Nun stellt sich natürlich die Frage, was denn an dem Update auf NETD <40mK so gut ist und welche Vorteile es in der Praxis für den Anwender mit sich bringt. Auf den Punkt gebracht bedeutet die Neuerung vor allem eine höhere thermische Empfindlichkeit im Vergleich zu den Vorgängermodellen. Dies macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn sich die Objekte in der beobachteten Umgebung durch eine nur geringfügige Temperatur unterscheiden. Der sensible <40mK Sensor ist in der Lage das Wärmespektrum der Umgebung feiner aufzulösen und dem Betrachter dadurch ein vollumfänglicheres Bild zu geben. Dem Anwender stellt sich die Umgebung wesentlich klarer dar, als es bei Modellen mit einem weniger sensiblen Sensor der Fall ist. Dem Anwender fällt es hierdurch wesentlich leichter sich in der Umgebung zu orientieren und ihre Charakteristik wahrzunehmen.

Nicht unerwähnt bleiben soll hierbei, dass die Unterschiede der alten und neuen Modelle bei einfacheren thermischen Verhältnissen weniger stark in den Vordergrund treten. Es hängt natürlich immer von den Anwendern, deren individuellen Bedürfnissen und dem Anwendungsbereich ab. Es sei daher darauf hingewiesen, dass sich auch die Vorgängermodelle bereits durch eine überaus starke Leistung ausgezeichnet haben. Unter normalen Bedingungen und weniger anspruchsvollen Herausforderungen an die Technik ist auch der Einsatz eines XP50 nach wie vor durchaus von Relevanz. Die thermische Optik ist bei diesem Gerät im Vergleich zum neueren V2 keinesfalls völlig abgeschlagen. Im Gegenteil werden dem Laien kaum Unterschiede auffallen. Das XP50 hat also durchaus auch weiterhin seine Daseinsberechtigung.

Interessant wird es allerdings, wenn die <40mK Variante unter Bedingungen zum Einsatz kommt, bei denen ältere Versionen an ihre Grenzen stoßen. Hier zeichnen sich im wahrsten Sinne des Wortes erhebliche Unterschiede ab. Während unserer Tests sind wir sowohl unter schwierigen Temperaturbedingungen sowie unwegsamen Gelände als auch in Situationen, die für viele Anwender normal sein dürften, auf interessante Ergebnisse gestoßen. Auf bedingt übersichtlichem Gelände haben wir einen Weitsichttest durchgeführt, um zu eruieren, wie sich die neue Version von den herkömmlichen Geräten abheben kann. Aus weiter Entfernung haben wir am Fuße eines Baumes, der von buntem Laub umsäumt war, bloßen Auges eine Bewegung wahrgenommen. Allerdings war die Entfernung zu groß, um identifizieren zu können, worum es sich hierbei handelte. Getippt hatten wir auf ein Nagetier und griffen sodann zum Pulsar Objektiv der neuesten Variante. Nach der Anvisierung des Objektes konnten wir klar erkennen, dass es sich um ein Eichhörnchen gehandelt hatte. Wirklich überrascht hat uns allerdings der Blick auf die Entfernung, die ganze 234 Meter betrug. Die Klarheit und Schärfe, mit der wir den Baum, dessen Umgebung sowie das sich bewegende Eichhörnch erkennen konnten, beeindruckten und nachhaltig. Ein Gerät auf Basis eines XP 640x480 Sensors wäre zu einem solchen Ergebnis sicherlich nicht in der Lage.

Und auch der nächste Anwendungstest stimmte uns durchaus positiv. Es ist allgemein bekannt, dass es Situationen gibt, in denen eine klare Unterscheidung von anvisierten Objekten und deren Umgebung nicht immer eindeutig ist. Dies trifft insbesondere bei älteren Geräten zu, die in kälteren Bedingungen eingesetzt werden und dem Anwender relativ wenig Kontrast in Bezug auf thermische Unterschiede bieten. Einer dieser Situationen sind Vögel, die in einiger Entfernung auf einem Baum sitzen und diese von schräg unten gen Himmel durch das Fernrohr beobachtet werden. Unser Vogel war in diesem Fall ein kleiner Habicht und saß in circa 142 Metern Entfernung auf einem Ast, der sich leicht im Wind wog. Die Entfernung selbst ist nicht übertrieben groß, aber die Umstände sind es, die die Darstellung und vor allem die Differenzierung im Wärmebild doch erheblich erschweren. Aufgrund des vergleichsweise geringen Wärmeunterschiedes zwischen dem Baum und dem Vogel einerseits und dem dahinterliegenden, wesentlich kälteren Himmels andererseits kann eine differenzierte Darstellung von Baum und Vogel auf Geräten, die mit herkömmlicher Technologie ausgestattet sind, durchaus problematisch sein. Nicht so bei dem neuen Objektiv von Pulsar. Die Darstellung des Habichts und dessen Position war sehr klar und verdeutlichte welche enorme Steigerung mit dem Update der Technologie hier gelungen ist.

Das Pulsar Apollo Problem
Eine ähnliche Herausforderung wie in unserem Test, wurde an die Technologie während der Mondlandung 1969 gestellt. Damals war die Technologie natürlich noch nicht da, wo sie heute ist und führte daher zu einigen Kontroversen, nachdem der erste Mensch seinen Fuß auf die Oberfläche des Mondes setzte und dies per Videoaufnahmen festgehalten wurde. Für kontroverse Diskussionen sorgte unter anderem, dass auf dem Videomaterial keine Sterne im Hintergrund des Mondes zu sehen waren. Nicht Wenige gingen daher von einer Fälschung aus. Tatsächlich ist die Herausforderung, auf die die Kameratechnologie von damals traf, ähnlich wie die der thermischen Optik. Aufgrund des hellen Vordergrunds und den sehr kleinen Lichtpunkten der Sterne im Weltall war es für die Kameras schlicht noch nicht möglich den Kontrast so zu regulieren, dass eine Darstellung der Sterne möglich gewesen wäre.

Und eben diese nötige Dynamik des Sensors bietet die <40mK Variante des Objektivs von Pulsar. Die wesentlich feinere Reaktion auf thermische Abstufungen macht es für den Anwender wesentlich leichter ein klares Bild seiner Umgebung zu erhalten, inklusive der kleinsten Details. In diesem Anwendungsbereich macht sich das Update voll bemerkbar und zahlt sich aus, während es unter normalen Bedingungen einen eher geringen Unterschied macht.

Hoher Dynamikbereich bei V2
Die Stärke des V2 Systems zeigt sich insbesondere unter Bedingungen, die von geringer thermischer Vielfalt und Temperaturunterschieden geprägt sind. Hierzu zählen kalte, nasse, neblige und feuchte Witterungen, in denen die neuen optischen Sensoren einen echten Mehrwert bieten.

Die Kombination aus hoher Auflösung und einem entsprechend großen Objektiv machen die neuen Geräte von Pulsar zu hochqualitativen sowie innovativen Produkten. Mittels der eingesetzten <40 mK Technologie können die Bilder auch in Umgebungen, die sich durch geringe Temperaturunterschiede auszeichnen, sehr hoch aufgelöst werden.

ACCOLADE XP50 2 & Helion XP50 2 - Kernfunktionen
* Eingebauter Laser-Entfernungsmesser – nur beim Accolade XP50
Das Accolade XP50 ist mit einem integrierten Laser-Entfernungsmesser ausgestattet. Dieser ermöglicht die Entfernungsmessung in zwei Modi. Sowohl Einzelmessung als auch Scanmodus, mit einer Genauigkeit von ± 1 m bis zu 1 km sind möglich.

* Fernglas mit zwei Displays - nur beim Accolade XP50
Wer schon einmal eine Wärmeoptik mit doppeltem Okular verwendet hat, der empfindet es bei längeren Einsätzen oft angenehmer mit beiden Augen durch das Gerät schauen zu können, als es mit einem einfachen Okular der Fall wäre, bei dem ein Auge üblicherweise geschlossen gehalten wird. Allerdings kann die längere Konzentration beider Augen zu einer bedingten Nachtblindheit führen und die Orientierung in der dunklen und kontrastarmen Umgebung erschweren.

* 1800 Meter Erfassungsbereich
Im Vergleich zu den kleineren Sensoren der früheren Geräte hat sich die Qualität der neuen Sensoren erheblich verbessert. Die Identifizierung von Objekten und die Kontrastschärfe sind Dank der neuen Technologie auch auf großen Distanzen beeindruckend. Der Erfassungsbereich von 1800 Metern bezieht sich auf Objekte in Menschengröße.

* Herausragende Bildqualität
Insbesondere das XP Segment besticht durch eine herausragende Bildqualität. Die Technologie basiert auf einem modernen Algorithmus, der eine Berechnung des dargestellten Bildes vornimmt und dieses entsprechend verbessert. Wärmequellen werden stärker hervorgehoben und in Kombination mit einer Bildrate von 50 Hz können außergewöhnliche Wärmebilder erzielt werden.

* Eingebauter Foto- und Videorecorder
Zwischen der Foto- und Videoaufnahme kann bequem über den Druck eines Knopfes gewechselt werden. Das Bildmaterial wird intern gespeichert und kann in die StreamVision App von Pulsar übertragen werden.
* Bild-in-Bild Funktion

Die Funktion ermöglicht es einen vergrößerten Bildausschnitt im oberen Bereich des Displays anzuzeigen. Dem Nutzer ist so ein bequemes zoomen auf ausgewählte Objekte möglich.

* 8 Farbpaletten
Die 8-Farben-Palette umfasst warmes Weiß, warmes Schwarz, Rot Monochrom, Sepia, warmes Rot, Regenbogen sowie Ultramarin und Violett. Insbesondere im Red Hot-Modus wird die enorme Qualität der <40mK Technologie deutlich.

Bildquelle: pulsar-nv.com

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