Wärmebildgeräte und Jagdzubehör
Anmeldung und Registrierung
Aktionsangebote im April 2024

Rehwild jagen und beschützen

20/01/2012
jaeger-werden
Rehwild jagen und beschützen

Allgemeines. Das Reh zählt wie das Elchwild zu den Trug- oder Neuwelthirschen. Als Kulturfolger mit extrem ho­her Anpassungsfähigkeit er­reicht es gerade in Mitteleuropa Siedlungsdichten, die von kei­ner anderen Hirschart auch nur annähernd erreicht werden, und gilt auch in Deutschland als be­deutendstes Jagdwild. Von städ­tischen Parkanlagen über Gär­ten und Meeresküsten bis hin zur alpinen Baumgrenze ist das Reh in fast allen Lebensräumen vertreten. Ursprünglich ein einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen lebender, scheuer Waldrandbewohner, ist das Rehwild heute, lebensraum­bedingt unterschiedlich, mitun­ter in Sprüngen anzutreffen, die 50 oder mehr Einzeltiere umfas­sen können. Derart große Ver­bände werden jedoch ausschließ­lich in den freien Fluren großräu­mig landwirtschaftlich genutzter Gebiete beobachtet. Bei über­höhten Wildbeständen kann es durch Verbiss an Bäumen und Sträuchern in der Forstwirt­schaft zu gravierenden Vegeta­tionsschäden durch Rehwild kommen, die mitunter das Errei­chen waldbaulicher Ziele, spe­ziell im Rahmen des naturgemä­ßen oder ökologischen „Wald­umbaus“ unmöglich machen. Neben dem Erhalt und der Hege der Rehwildbestände zählt daher gebietsweise der planmäßige Abschuss des Reh­wilds zur Begrenzung (Absen­kung) der Wilddichte heute zu den vordringlichsten Aufgaben des Jägers.

Lassen Sie das Wild täglich und einfach füttern mit unseren neuen USA Futterautomaten für Jagd mit eingebauten Solarpanel und Akku!

1. Kennzeichen. Das Reh zählt als typischer Waldrandbewoh­ner zu den Schlüpfern (Dukkern), deren hintere Gliedma­ßen überbaut, d. h. länger sind als die vorderen, so dass es sich keilförmig durch das Dickicht schieben kann.1Haar und Färbung. Das Haar wird zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst, gewechselt. Junge Stücke verfärben meistens früher als alte. Das kurze Sommerhaar ist gelb­rot bis kupferrot. Im Som­merkleid ist der dann wenig auffallende Spiegel gelblich. Die Schürze der weiblichen Stücke ist dann kaum sicht­bar. Das längere, dichte Win­terhaar ist oben graubräun­lich und unten grau. Der jetzt auffallend große Spiegel ist schneeweiß. Die Schürze, ein langer Haarbüschel im Be­reich des Feuchtblattes beim weiblichen Wild, ist deutlich sichtbar. Rehkitze tragen zu­nächst ein mit weißen Tupfen versehenes Tarnkleid. Ab Au­gust sind sie bis zum ersten Haarwechsel einfarbig rot­gelb. Schwerpunktmäßig in Norddeutschland kommen durch genetische Mutatio­nen auch schwarze Rehe vor. Da es sich um einen rezessi­ven Erbgang handelt, bleibt der Anteil schwarzer Stücke am Gesamtbestand jedoch re­lativ gering.

Größe/Gewicht Böcke Ricken
Schulter­höhe cm 60- 90 60- 90
Länge cm 90-140 90-140
Gewicht kg 10- 25 10- 20
2. Gehörn. Normal entwickelte und starke Bockkitze schie­ben im Herbst des ersten Le­bensjahres das rosenlose Erstlingsgehörn, das im Januar/Februar wieder abgewor­fen wird. Schwache Bockkit­ze schieben das Erstlingsge­hörn erst im Frühjahr, wäh­rend die stärkeren Altersge­nossen dann bereits ihr zwei­tes Gehörn ausbilden. Jähr­linge sind oft Spießer, kön­nen bei entsprechender Standortgüte bzw. Lebens­raumverhältnissen aber auch Gabler- oder Sechsergehör­ne schieben. Das Fegen der Gehörne, meist an jungen Bäumen (Fegeschäden!), fällt normalerweise in die Zeit zwischen März und Juni, wobei ältere Böcke in der Re­gel (!) zuerst fegen, Jährlinge zuletzt. Zwischen Oktober und Dezember (Januar) wer­den die Gehörne abgeworfen. Das Alter, in dem Rehböcke ihr stärkstes Gehörn tragen, schwankt zwischen 3 und 6 Jahren. In der Mehrzahl aller Fälle endet die Gehörnent­wicklung beim Stadium des Sechsers, doch kommen auch acht- oder mehrendige Ge­hörne vor. Mehrendig- oder Mehrstangigkeit sind nicht selten Folgen von Bast- oder Rosenslockverletzungen. Knopfböcke sind normaler­weise die Folge mangelnder Äsung, frühen Mutterverlu­stes (Führungslosigkeit). niedriger sozialer Stellung der führenden Ricke oder überhöhter Wildbestände. Perückengehörne entstehen durch Störungen des Sexual­hormonhaushaltes infolge Verletzung oder Verkümme­rung der Brunftkugeln.

3. Gebiss. Zahnformel: 00(1)33/3133= 32. Grandeln, beim Rehwild Ha­ken genannt, kommen nur seilen vor. Die zunächst als Milchzähne vorhandenen Schneide- und Vorbacken­zähne (Prämolaren) werden gewechselt. Der dritte, unte­re Backenzahn (P3) ist als Milchzahn dreiteilig. Der Zahnwechsel ist nach etwa 12-13 Monaten beendet. Geschlechts- und Alterskenn­zeichen. Sekundäres Ge­schlechtsmerkmal des männ­lichen Rehwildes ist das Ge­hörn, dessen Basis auch bei Bockkitzen ab September durch die beim Wachsen der Rosenstöcke entstehenden Wülste sichtbar ist. Selbst Böcke, die abgeworfen ha­ben, erkennt man an den sichtbaren Rosenstöcken. Gehörnte Ricken kommen nur selten vor. Im Winter las­sen sich die Geschlechter leicht am Spiegel unterschei­den. Beim männlichen Wild ist er nierenförmig, beim weiblichen herzförmig mit Schürze. Der Pinsel des Bokkes und die Schürze des weib­lichen Wildes treten als leicht und deutlich erkennbare Un­terscheidungsmerkmale nur im Winter in Erscheinung. Führende Ricken erkennt man am Gesäuge (Spinne) und den oft eingefallenen Flanken. Die Altersschät­zung beim Rehwild ist schwie­rig. Alle Böcke schieben und legen ihr Gehörn in der Re­gel früher als junge. Im Körperbau zeigen junge Böcke ei­nen dünnen, aufrecht getra­genen Hals und eine gerade Rückenlinie. Mit zunehmen­dem Alter wird der Hals dikker und im Ziehen fast waa­gerecht getragen, der Wider­rist zeichnet sich deutlich ab, Rückenlinie und Bauch hän­gen durch. Der Gesichts­zeichnung wird in der Regel zu viel beigemessen. Wohl tragen Jährlinge überwie­gend ein schwarzes, junge Böcke in der Regel ein bun­tes Gesicht. Muffelfleck, Bril­le und eisgraues Haupt kön­nen hingegen sowohl bei al­ten als auch bei jungen Bökken beobachtet werden.

4. Losung. Die Losung des Reh­wildes fällt (normalerweise) im Sommer in breiigen Klum­pen und im Winter in harten ovalen Beeren. Die Ge­schlechter lassen sich an der Losung nicht unterscheiden.

5. Fährte. Der Tritt des ausge­wachsenen Rehes ist etwa 45 mm lang und 35 mm breit. In der Fluchtfährte ist das Geäfter deutlich abgezeichnet. Ein Unterschied zwischen Bock und Ricke besieht nicht.

Sinne.

  1. Geruchssinn. Das Reh orien­tiert sich vorwiegend mit dem Windfang. Es nimmt

menschliche Wittrung auch auf größere Entfernung wahr und reagiert in der Regel durch Flucht.

  1. Gehörsinn. Selbst leiseste Ge­räusche werden vernommen, jedoch nicht immer richtig identifiziert. Die dadurch ent­stehende Unsicherheit wird oftmals durch Schrecken si­gnalisiert.
  2. Gesichtssinn. Die Augenlei­stung des Rehwildes bezüg­lich bewegter Objekte ist gut. Das Unterscheidungsvermö­gen ist selbst bei starren Ob­jekten jedoch nur sehr mäßig ausgebildet. Ein still daste­hender Mensch wird wohl er­äugt, meist aber nicht als sol­cher erkannt. Beim soge­nannten Scheinäsen behält das Reh die erkannte Gefah­renquelle im Auge oder ver­sucht, sich durch Umschla­gen Wind zu holen.

Lautäußerungen. Das Schrekken oder Schmälen, ein lautes Bö, bö erschallt als Warnruf bei Gefahr oder Unsicherheit. Im Sommer schreckt Rehwild beson­ders oft. Die durch den Windfang ausgestoßenen Fieptöne sind Verständigungslaute zwischen Ricke und Kitz als auch Kontakt- laute der weiblichen Stücke wäh­rend der Paarungszeit (Blatt­zeit). Beim Treiben der Ricke keucht der Bock.

Lebensweise. Das Sozialver­halten des Rehwildes ist jahres­zeitlich und lebensraumbedingt sehr verschieden. Böcke sind mit Ausnahme einiger Jährlinge territorial. Im Sommer sind alle Rehe mit Ausnahme von Rikken mit ihren Kitzen sowie in der Blattzeit normalerweise Ein­zelgänger. In dieser Zeit leben auch Ricken territorial und in ei­ner Rangordnung. Im Winter bil­den sich Sprünge, die meist aus kleineren Familienverbänden bestehen. Gerade in großen Waldbiotopen beschränkt sich der Sozialverband auch im Win­ter jedoch nicht selten auf die Verbindung Ricke und Kitz. Le­diglich Feldrehe tun sich in wei­len, offenen Landschaftsforma­tionen aus Sicherheitsgründen zu großen Sprüngen zusammen, in denen dann auch zahlreiche Böcke vergesellschaftet sind.

Die Hauptaktivitäten entwickelt das Wild in den Morgen- und Abendstunden. Es hält aber auch über Tag und in den Nacht­stunden einen gewissen Äsungs­zyklus ein, der mit den Phasen des Ruhens und Wiederkäuens abwechselt.

Lebensraum. Allgemein gilt das Reh als sehr standorttreu. Es wählt allerdings je nach Jahreszeit, Äsungsangebot und so­zialem Rang unterschiedliche Standorte. Bevorzugte Einstän­de sind unterholzreiche Altholzbestände in Waldrandnähe. Aber auch Feldgehölze, Buschgruppen, Getreideschläge und Wiesen werden im Sommer als I instand gewählt und territorial gegenüber gleichgeschlechtli­chen Artgenossen verteidigt. Sind die Feldfluren im Herbst abgeerntet, ziehen sich die Rehe in die deckungspendenden Wäl­der, Feldgehölze, Schilfpartien usw. zurück. Reine Feldrehe le­ben das ganze Jahr über in der mehr oder minder deckungslosen Kultursteppe,

Fortpflanzung. Die Brunft (Blattzeit) findet im Hochsom­mer (Juli/August) statt. In selte­nen Fällen kommt es im November/Dezember zu einer Nach- ­oder Nebenbrunft. Das Stück wird oft erst beschlagen, nach­dem es der Bock stundenlang mit Unterbrechungen zeitweise auch im engen Kreis getrieben hat, wobei manchmal die soge­nannten „Hexenringe“ entste­hen. Sind alle Ricken und Schmalrehe im Territorium ei­nes Bockes beschlagen, sucht er oft weit umherziehend nach wei­teren, brunftigen Stücken. Tref­fen dabei etwa gleichstarke Ri­valen aufeinander, kann es zu er­bitterten Brunftkämpfen kom­men.

Die besten Wildkameras und Wild Futterautomaten auf dem Markt 

wildkamer testsieger fotofalle test 1

wild futterautomaten testsieger kirrung

magnifier Call Now Button