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Rundwürmer Trichinen Lungenwürmer Kreuzlähme Rotwurm - Infektiöse Wildkrankheiten

19/12/2018
jaeger-werden
Rundwürmer Trichinen Lungenwürmer Kreuzlähme Rotwurm - Infektiöse Wildkrankheiten

Rundwürmer Trichinen Lungenwürmer Kreuzlähme Rotwurm - Infektiöse Wildkrankheiten
Magen- und Darmwürmer
• Welche Bedeutung haben Spulwürmer für Wild (und Hund)?
Die Spulwürmer schmarotzen im Dünndarm von Schwarzwild, Fuchs, Waschbär, Katze, Hund und Federwild (Fasan, Rebhuhn, Auerwild). Sie hemmen die Entwicklung der Jungtiere. Bei Massenbefall können sie besonders schwer schaden. Erkrankte Tiere zeigen blasse Schleimhäute, Abmagerung und Mattigkeit. Sie können an Durchfall und Entkräftung verenden. Die Spulwürmer sind ziemlich große Rundwürmer mit sehr widerstandsfähigen Eiern und führen ohne Zwischenwirt zu Neuinfektionen.

• Wo schmarotzen die Darmwürmer?
Bei wiederkäuendem Schalenwild im Labmagen und vorderen Dünndarm, bei Schwarzwild, Hase und Kaninchen im Magen, Dünn- und Dickdarm. Beim wiederkäuenden Schalenwild finden sich der bis 30 mm lange gedrehte oder große Magenwurm sowie mehrere 3,5 bis 6 mm lange Magen-Darmwürmer. Ihnen nahe verwandt sind die Magenwürmer der Hasen und Kaninchen. Sie sind häufig und verursachen große Verluste.

Die Hakenwürmer schmarotzen hauptsächlich bei Wiederkäuern im mittleren Dünndarm, wo sie sich mit der Mundkapsel an der Schleimhaut festsaugen. Der Palisadenwurm kommt im oberen Grimmdarm von Reh-, Muffel-, Gams- und Rotwild vor. Er heftet sich ebenfalls mit seiner Mundkapsel an der Schleimhaut fest.

Die Peitschenwürmer finden sich im Blinddarm von Schalenwild, Hase und Kaninchen. Sie sind durch ein langes fadenförmiges Vorderende gekennzeichnet.

Die feinen Haarwürmer finden sich bei vielen Säugetieren und Vögeln im Dünndarm, beim Fuchs auch in der Blase und Lunge.


Abb. Lungenwurm- und Magenwurmbefall beim Junghasen. Lungen- wurmbrutknoten sind die bräunlichen Herde (s. Pfeil) am hinteren Lungenrand. Auf Magen- wurmbefall deutet die hochgradige Blutarmut und Darmentzündung hin.

• Wie erfolgt die Ansteckung mit Magen- und Darmwürmern?
Kranke Stücke scheiden mit der Losung Wurmeier aus. Aus ihnen entwickeln sich bei Feuchtigkeit und Wärme in wenigen Tagen ansteckungsfähige Larven. Sie klettern in der Dämmerung bei fallendem Tau an den Futterpflanzen empor und werden von äsendem Wild aufgenommen, in dessen Magen und Darm sie meist nach 20 bis 25 Tagen zu geschlechtsreifen Magen-Darm-Würmern heranwachsen. Feuchtigkeit und Wärme begünstigen die Ausbreitung der Wurmkrankheiten.

Trichinen
• Wie erkrankt ein Mensch an Trichinose?
Trichinöse Tiere (Fleisch- und Allesfresser) werden vom Allesfresser Wildschwein (oder Hausschwein) aufgenommen. Über den Genuß von Mett, Rohwurst, rohen Schinken werden die Trichinen auf den Menschen übertragen, wenn das rohe Fleisch mit Trichinenlarven befallen war.


Abb. Trichinenlarve in der Muskulatur einer Wildkatze: mikroskopische Aufnahme

• Wie entwickeln sich die Trichinen?
Werden die Muskeltrichinenlarven mit rohem Fleisch von Menschen oder Tieren verzehrt, so löst der Magensaft die Trichinenlarvenkapsel auf, ohne die Trichinenlarven selbst anzugreifen. Fuchskadaver sind oft die Infektionsquelle. Die freigewordenen Trichinenlarven gelangen mit dem Speisebrei in den Dünndarm und bohren sich in die Schleimhaut ein. Hier wachsen sie in etwa 2 Tagen durch vier rasch aufeinanderfolgende Häutungen zu Geschlechtstieren, den männlichen und weiblichen Darmtrichinen (Rundwürmer), heran, die sich alsbald begatten. Etwa 5 bis 6 Tage nach der Aufnahme des trichinösen Fleisches gebären die Weibchen die ersten Larven. Jedes der vielen Weibchen lebt etwa 6 Wochen und setzt in dieser Zeit schubweise insgesamt 1.200 Larven ab. Die 1/10 mm großen Larven dringen in die Lymphgefäße des Darmes ein und gelangen dann über den Blutstrom in den großen Blutkreislauf, der sie in alle Teile der Muskulatur verschleppt.

Eine Weiterentwicklung der Trichinenlarven ist nur in der quergestreiften Muskulatur möglich. Die mit dem Blut in die Muskulatur eingeschwemmten Larven dringen nach Durchbohrung der zarten Muskelhaut in die quergestreifte Muskelfaser ein. Sie rollen sich dort spiralig ein und buchten dabei den Muskelschlauch spindelförmig aus. Etwa 5 bis 6 Wochen nach Aufnahme des trichinösen Fleisches bildet sich um die aufgerollte Trichinenlarve eine zitronenförmige bindegewebsartige Kapsel. Etwa ein halbes Jahr nach Einwanderung der Trichinenlarven erfolgt deren Verkalkung. Die Trichinenlarven bleiben dann jahrelang infektiös in der Muskulatur. Gelangt mit Trichinenlarven durchsetztes

Fleisch nach dem Tod des Wirtes in den Magendarmkanal eines Menschen oder Tieres, so beginnt die eben geschilderte Entwicklung aufs neue. Trichinoseverdacht bei Menschen besteht, wenn gleichzeitig mehrere Menschen an Übelkeit, Erbrechen, Darmschmerzen und rheumatischen Schmerzen (durch Einwanderung der Trichinenlarven in die Muskulatur) erkranken. Zur Behandlung der Trichinose haben sich Magenwurmmittel bewährt, solange die Trichinen im Darm Larven produzieren.


Abb. Kreislaufschema für Trichinen. Der Infektionsweg verläuft vom fleischfressenden Tier zum fleischfressenden Tier ohne Wirtsspezifität.

• Welche Tiere unterliegen der Trichinenschau?
Schweine, Wildschweine, Hunde, Bären, Katzen, Füchse, Dachse und andere fleischfressende Tiere und Allesfresser, die Träger von Trichinen sein können, wenn deren Fleisch zum Genuß für Menschen verwendet werden soll. Das ist erforderlich, weil z.B. trichinöse Füchse oder Ratten die Trichinose auf Haus- und Wildschweine und diese wieder die Trichinose durch Genuß von Rohwurst oder rohen Schinken auf Menschen übertragen können.

Lungenwürmer
• Bei welchen Wildarten kommen Lungenwürmer vor?
Bei Schalenwild, Hase, Fuchs und Dachs.
Das mit Lungenwürmern befallene Wild hustet deren Larven oder Eier in die Rachenhöhle hoch. Von hier werden sie abgeschluckt und gelangen so mit der Losung nach außen. Die Lungenwürmer des Schwarzwildes benötigen Regenwürmer, die kleinen Lungenwürmer des Hasen Landschnecken als Zwischenwirte. Die großen Lungenwürmer des Wiederkäuerschalenwildes benötigen keinen Zwischenwirt.


Abb. Schema für die Kreisläufe großer und kleiner Lungenwurm Die Zwischenwirte der kleinen Lungenwürmer sind in der Nahrung der jeweiligen Tierart zu finden.

Beispiel: Schwarzwild
Die mit Losung ausgeschiedenen Eier der Lungenwürmer entwickeln sich in den als Zwischenwirt dienenden Regenwürmern zu ansteckungsfähigen Larven. Nach ihrer Aufnahme durch das Schwarzwild gelangen sie vom Darm über den Lymph- und Blutstrom in die Lunge, wo sie sich in den Bronchien ansiedeln und dann zu geschlechtsreifen Würmern heranwachsen.

Kreuzlähme des Rotwildes
• Was wissen wir von der Kreuzlahme des Rotwildes?
Sie ist eine durch Rundwürmer (Nematoden - Verwandte der Lungenwürmer) verursachte Erkrankung des Zentralen Nervensystems, verläuft chronisch und beginnt mit Schwanken in der Nachhand (Sägebockstellung); dann folgen Nachhandlähmungen. Zu ihrer Bekämpfung sind alle erkrankten Stücke möglichst frühzeitig zu schießen. Die Wildbretteile des Rückens und der Keulen, die Schwund und Wässrigkeit zeigen, sind untauglich für den Genuss, die übrigen als noch genussfähig anzusehen.

• Wodurch und bei welcher Gelegenheit lassen sich Wurmkrankheiten bekämpfen?
Durch verschiedene Hegemaßnahmen. Hierher gehören: Wilddichte regulieren, Äsung schaffen, Bejagen der kranken Stücke und der Stücke mit besudeltem Spiegel. Weiter lassen sich durch Verabreichen von Magenwurmmitteln alle Arten von Lungen-, Magen- und Darmwürmern sowie deren Larven bekämpfen. Die Mittel sind geruch- und geschmacksarm und auch bei Überdosierung unschädlich. Sie sind verschreibungspflichtig und können über Tierärzte bezogen werden. Man darf allerdings keine allzu großen Erfolge bei Wurmkuren in freier Wildbahn erwarten, in Gehegen sind Wurmkuren notwendig. Auch bei Rotwurmbefall der Fasanen haben sich Magenwurmmittel bewährt.

Luftröhren- oder Rotwurm
• Welche Bedeutung hat der Luftröhrenwurm (Rotwurm) des Federwildes, und wie wird er bekämpft?
Die dunkelroten Luftröhrenwürmer werden besonders bei vier bis acht Wochen alten Hühnervögelküken (wie auch bei Puten) angetroffen. Sie verursachen besonders bei den in Fasanerien aufwachsenden Küken Husten, Krächzen und Niesen. Die erkrankten Jungfasanen stehen mit zurückgezogenem Kopf und geschlossenen Augen herum und zeigen Atemnot (Japsen), unnatürlich aufgesperrten Schnabel, Abmagerung und struppiges Gefieder. Zur Behandlung des Rotwurms haben sich Magenwurmmittel gut bewährt. Die als Sammelwirt dienenden Regenwürmer vermitteln massive Infektionen. Die Therapie muss alle 14 Tage wiederholt werden.

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