Vogeljagd in Deutschland - Trends und Jagdpraktiken Die Jagd auf Vogelwild in Deutschland hat eine lange Tradition und erfreut sich […]
Schäden Probleme und Abwehrmaßnahmen - Familie Hirsche Rotwild
Schäden Probleme und Abwehrmaßnahmen - Familie Hirsche Rotwild
• Welche Probleme bestimmen in der Bundesrepublik die Situation in den Rotwildrevieren?
Forstliche und jagdliche Interessen stehen sich vielfach in starker Spannung gegenüber.
Der Waldbauer will den geringsten, aus seiner Sicht gerade noch zulässigen Wildbestand, für den Jäger sollte dieser dagegen möglichst hoch sein.
• Welche Wildschäden verursacht Rotwild im Wald?
Der schwerwiegendste Schaden ist das Schälen. Mit den Schneidezähnen werden Rindenteile von Stämmen oder Wurzelanläufen erfasst, gegen die Gaumenplatte gepresst und abgerissen. Gefährdet sind alle Laubbaumarten (außer der Eiche, sobald sie verborkt ist), aber auch Fichte, Kiefer und Douglasie.
Beim Nadelholz unterscheiden wir langstielige „Sommerschäle" und kürzere „Winterschäle“. Schälschäden sind nicht absolut zu vermeiden. Das Äsen der Rinde gehört zur normalen Nahrungsaufnahme im Wald. Das Ausmaß wächst aber bei überhöhter Wilddichte und Störung der täglichen Nahrungszyklen an.
Der Verbiss von Baumtrieben ist ebenfalls ein typisches Äsungsverhalten im Wald. Bei Auswahlmöglichkeit ist hier Laubholz stärker betroffen als Nadelholz. Das Fegen des Geweihs beschränkt sich auf die letzten Tage des Julis und die ersten zwei Augustwochen. Von wirtschaftlich schon größerer Bedeutung ist das Schlagen mit dem fertigen Geweih, ein Imponierverhalten, das in der Brunft verstärkt zu beobachten oder zu . hören ist, aber bis in den Winter anhält.
• Welche Wildschäden verursacht Rotwild im Feld?
Weizen- und Haferfelder in der Milchreife ziehen an, Maiskolben sind beliebt, Kartoffeln werden aus dem Boden geschlagen, Zucker- und Futterrüben werden benagt und als Grünäsung werden Raps, Bohnen, Lupinen und Wicken geäst.
• Welche Abwehrmaßnahmen gegen Wildschäden können getroffen werden?
Vorbeugend wirken das Herstellen einer angemessenen Wilddichte und verbesserte Äsungsbedingungen, z.B. Anlage von ruhigen Wildäsungsflächen im Wald.
Direkte Abwehrmaßnahmen sind:
• eine scharfe Bejagung an den Schadflächen
• im Wald: Flächenschutz durch Zäunung von Kulturen, Einzelschutz von ausgewählten Bäumen (chemisch oder mechanisch)
• im Feld: Flächenschutz mit Elektrozaun oder punktuell mit Blinkleuchten bzw. Knallapparaten.
• Wo liegt die zulässige Rotwilddichte?
Ein Rotwildbestand gilt als standörtlich angepasst, wenn die gesamte Pflanzendecke, vor allem die auflaufende Verjüngung aller Hauptbaumarten, sich gut entwickeln kann und die Schälschäden tolerierbar sind. Der Vegetationszustand ist also der entscheidende Weiser, den sowohl Forstmann als auch Jäger ständig im Auge haben sollte.