Vogeljagd in Deutschland - Trends und Jagdpraktiken Die Jagd auf Vogelwild in Deutschland hat eine lange Tradition und erfreut sich […]
Schäden Toleranzgrenze Rehwilddichte Trophäen - Rehe Rehwild in Europa
Schäden Toleranzgrenze Rehwilddichte Trophäen - Rehe Rehwild in Europa
• Welche Schäden verursachen Rehe im Walde?
Von Bedeutung für den Waldbesitzer ist vor allem der Rehwildverbiss der Terminal- oder Gipfeltriebe. Bevorzugt werden dabei die Knospen der Laubhölzer, z.B. Eiche, Esche, Buche und Ahorn und der Weißtanne. An sonnigen, windgeschützten Lagen leiden auch Kiefern und Fichten darunter wenn keine Alternativen bestehen. Da die Rehe beim Verbeißen die selteneren Pflanzen bevorzugen, ist diese Entmischung von jungen Waldflächen besonders kritisch zu bewerten. Das Fegen und Schlagen mit dem fertigen Gehörn trifft häufig gerade die aus waldbaulichen Gründen künstlich eingebrachten Mischbaumarten. Dann steht auch dieses Imponierverhalten des Bockes dem notwendigen Aufbau von stabilen Jungbeständen entgegen.
• Wo liegt die Toleranzgrenze bei den Verbissschäden?
Keimlinge und Knospen gehören zur natürlichen Ernährung des Rehwildes. Die Forstverwaltungen unserer Bundesländer tolerieren daher auch recht einheitlich einen Verbiss bis zu einer Höhe von 20% aller vorkommenden Baumarten. Übertrifft der Schaden diese Grenze jedoch, ist der Abschuss örtlich zu erhöhen. Es tut Wald und Wild gut, wenn der neuen Abschussfestsetzung ein gemeinsamer Waldbegang von Waldbesitzern, Jägern und Forstbeamten vorausgeht.
• Welche Abwehrmaßnahmen gegen Wildschäden im Wald bestehen?
Vorbeugend ist eine an der Vegetation ausgerichtete Wilddichte und - soweit dies möglich ist - eine Verbesserung der Äsungsbedingungen anzustreben.
Direkte Abwehrmaßnahmen sind Flächen- oder Einzelschutz. So können Kulturen ganz eingezäunt werden, wobei aber Einstandsflächen verloren gehen. Beim Einzelschutz werden besonders gefährdete Bäumchen mechanisch oder chemisch geschützt. Beide Verfahren sind für den Waldbesitzer mit hohem finanziellen Aufwand verbunden. Sie verhindern Rehwildverbiss nicht, mindern aber Art und Intensität.
• Wo liegt die zulässige Rehwilddichte?
Rehwild lässt sich mit vertretbarem Aufwand weder von Wildbiologen noch von Jägern oder Förstern zählen. Daher kann eine bloße Zahlenvorgabe hier nicht helfen. Der entscheidende Weiser ist der Vegetationszustand der Verjüngungsbestände. Ein Rehwildbestand gilt als angepasst, wenn sich die Hauptbaumarten im Revier ohne Schutzmaßnahmen verjüngen lassen.
Neue Untersuchungen in Bayern haben ergeben, dass ein hoher Waldanteil in den Rehwildrevieren die Verbisssituation entschärft.
• Welche Probleme bestimmen in der Bundesrepublik die Situation in Rehwildrevieren?
Ähnlich wie beim Rotwild entstehen vielfach starke Spannungen zwischen Forstleuten und Jägern aufgrund der teilweise sehr unterschiedlichen Einstellungen zur vertretbaren Rehwilddichte und zu tolerierbaren Wildschäden. Dabei stehen in den Diskussionen je nach „Herkunft“ oft rein forstliche oder rein jagdliche Gesichtspunkte im Vordergrund ohne dass die jeweils anderen Argumente ausreichend gehört oder berücksichtigt werden.
Trophäen
• Welche Trophäen hat Rehwild für den Jäger?
Das Gehörn des Bockes ist beliebtes Erinnerungsstück. Grandeln sind beim Rehwild sehr selten. Die Sommerdecke kann an die Wand gehängt werden oder als Ruheplatz für den Hund dienen.
• Welche Eigenschaften des Gehörns werden zu seiner Bewertung herangezogen?
Messungen werden bei der Ermittlung der Stangenlänge, des Gehörngewichtes und des Gehörnvolumens vorgenommen. Bei den Zuschlägen werden Farbe, Perlung, Rosen, Auslage und die Spitzen der Enden berücksichtigt.
• Welche Bedeutung hat das Gehörngewicht bei der Beurteilung eines Gehörns?
Da die Volumenfeststellung stets umständlich zu treffen ist, wird die Stärke eines Gehörns landläufig in der Regel mit seinem Gewicht ausgedrückt. Gut abgetrocknet gelten 300 g Gehörngewicht als gut, 400 g werden selten erreicht.