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Schweinepest Myxomatose Gamsblindheit - Infektiöse Wildkrankheiten

24/12/2018
jaeger-werden
Schweinepest Myxomatose Gamsblindheit - Infektiöse Wildkrankheiten

Schweinepest Myxomatose Gamsblindheit - Infektiöse Wildkrankheiten
Schweinepest
• Welche Kennzeichen zeigt Schwarzwild bei der Schweinepest?
Bei der akuten Form der sehr leicht übertragbaren Viruspest, zeigt es auffällige Schwäche und ein Schwanken in der Nachhand. Die erkrankten Stücke trennen sich von den Rotten und suchen wegen bestehenden Fiebers Wasserstellen zum Kühlen und Schöpfen auf. Sie zeigen Appetitlosigkeit, Krämpfe und Schwächeerscheinungen.

Nach 4 bis 5 Tagen können sie verenden. Stellt man beim Aufbrechen am Deckel des aufgeschärften Drosselkopfes punktförmige Blutungen fest, besteht begründeter Verdacht auf Schweinepest. Solche Blutungen finden sich auch in der Schleimhaut der Drossel, des Magen- Darm-Kanals, der Harnblase und in den Nieren. Sie sind für die große Verluste bringende Schweinepest typisch. Auffallend sind zudem blutige Infiltrate in allen Lymphknoten.

Bei chronischer Pest finden sich Husten, Durchfall und Kümmern und beim Aufbrechen geschwürartige Veränderungen im Darmkanal, besonders am Übergang des Blinddarms in den Hüftdarm.

Der Jagdausübungsberechtigte muss jeden Verdacht auf Pest umgehend der Behörde anzeigen. Da die Ansteckung durch direkten Kontakt aber auch indirekt durch Aufnahme infizierter Futterteile erfolgt, ist das Vergraben pestverdächtigen Schwarzwildes oder dessen Verbringen auf Luderplätze zu vermeiden. Man muss verhindern, dass Wild an Küchenabfälle kommt, und darf im Revier keine Rohwurst wegwerfen. Zu bedenken ist, dass das Virus der Schweinepest auf Hausschweine leicht, auf Menschen jedoch nicht übertragbar ist. Das Virus bleibt in der Kälte monatelang ansteckungsfähig, wird aber durch Wärme (Kochen oder Braten des Wildbrets) und Sonnenbestrahlung sicher vernichtet.


Abb. Schweinepest mit blutigen Infiltraten in den Lymphknoten und der Lunge: dazu punktförmige Blutungen im Kehlkopf und Kehldeckel.

• Welche Aufgabe hat der beamtete Tierarzt (Kreistierarzt) bei Schweinepestverdacht?
Er hat festzustellen, ob Schweinepest vorliegt. Er führt hierzu die Untersuchung (Zerlegung) kostenlos durch. Im positiven Fall erlässt die untere Verwaltungsbehörde eine örtliche VO zur Schweinepestbekämpfung.

• Welche Maßnahmen muss der Jäger treffen, wenn Schweinepest in Schwarzwildbeständen festgestellt wird?
Tritt die Schweinepest in Schwarzwildbeständen auf, so müssen durch intensive Bejagung die betroffenen Bestände zahlenmäßig drastisch reduziert werden. Dabei sind insbesondere die Leitbachen zu schonen um zu verhindern, dass sich die Rottenstrukturen auflösen. Treibjagden, durch die Rotten gesprengt werden, Rottenmitglieder über größere Strecken wechseln und so u.U. die Krankheit weiter verbreiten, sind möglichst zu vermeiden. Durch entsprechende Verordnungen kann in den betroffenen Gebieten die Schonzeit ganz oder teilweise aufgehoben werden. Kirrungen und Fütterungen sollten auf ein Mindestmaß reduziert, im Umkreis um betroffene Hausschweinbestände ganz eingestellt werden.


Abb. Schweinepest mit typischen feinsten Blutungen in der gesamten Niere.

Myxomatose und Hämorrhagische Erkrankung der Kaninchen
• Welche Viruskrankheiten verursachen große Verluste bei Kaninchen?
1. Die Myxomatose:
Sie ist eine sehr ansteckende und verlustreiche Kaninchenkrankheit. In Australien infizierte man die Wildkaninchen künstlich mit dem Virus dieser Krankheit, um der dort herrschenden Wildkaninchenplage Herr zu werden. Man erreichte zuerst damit ihre 90%ige Vernichtung. Diese Krankheit wird nicht nur von Tier zu Tier, sondern auch durch den Kaninchenfloh und durch stechende Insekten (Fliegen und Mücken) übertragen. Die Verbreitung erfolgt besonders in Flußtälern. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 6 Tage. Heute ist die Sterblichkeit wesentlich geringer.


Abb. Abgeheilte Myxomatose beim Kaninchen: mit haarlosen Stellen am Ohrmuschelgrund (s. Pfeil) nach überstandener Krankheit. Der Haarausfall erfolgt oft dort, weil an der Stelle die stärksten gallertigen Ödeme aufgetreten sind.

2. Die Hämorrhagische Erkrankung des Kaninchen (RHD oder HD)
Die Sterblichkeit ist aufgrund einer akuten Virussepsis sehr hoch. Es besteht keine Anzeigepflicht. Eine Diagnose kann nur in tierärztlichen Instituten gestellt werden. Der Laie kann Myxomatose und Leberkokzidiose leicht ausschließen. Als dritte Möglichkeit bleibt bei hohen Bestandsverlusten die Hämorrhagische Erkrankung der Kaninchen als Verdachtsdiagnose übrig.

• Welche Tiere erkranken an Myxomatose?
Wildkaninchen und Hauskaninchen. Hasen werden nur ausnahmsweise von der Myxomatose (von myxa = Schleim) befallen.

Gamsblindheit
• Was muss man über die Gamsblindheit wissen?
Die Gamsblindheit ist eine Infektionskrankheit, die durch Mikroorganismen hervorgerufen wird. Diese Mikroorganismen sind zwischen Bakterien und Viren einzuordnen. Bei der Gamsblindheit entsteht eine Bindehautentzündung mit starkem Tränenfluß, der eine Tränenrinne vom Licht bis zum Äser verursacht. Später kommt es zur Entzündung und Trübung der Hornhaut mit Abszessbildung und zur Erblindung. Die Ansteckung erfolgt durch gegenseitige Berührung im Rudel oder bei der Brunft sowie durch Fliegen. Die Krankheit erreicht im August und September ihren Höhepunkt. Die erkrankten Stücke bewegen sich unsicher tappend. Es kann zu Selbstheilungen kommen.

Gamsblindheit wird durch Überhege begünstigt. Zur Bekämpfung sind sichtbar kranke Stücke mit dem Fernglas oder Spektiv zu ermitteln und auf der Einzeljagd zu erlegen.

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