Vogeljagd in Deutschland - Trends und Jagdpraktiken Die Jagd auf Vogelwild in Deutschland hat eine lange Tradition und erfreut sich […]
Sikawild jagen und beschützen
13Allgemeines. Das dem Rotwild von allen heimischen Cerviden am nächsten verwandte Sikawild stammt ursprünglich aus Ostasien. Sämtliche heute in freier Wildbahn vorkommenden Sikawildbestände Deutschlands wurden durch Aussetzungen von Gehegetieren begründet. Nennenswerte Vorkommen existieren heute in Schleswig-Holstein, in Baden-Württemberg (Hessen und Bayern) sowie in Nordrhein-Westfalen, wo der größte deutsche Sikawildbestand, 1936 begründet, im Raum Arnsberg etwa 30000 ha Fläche besiedelt. Die fünf neuen Bundesländer sind sikawildfrei. Zwischen Rot- und Sikawild kann es zu fortpflanzungsfähigen Kreuzungen kommen, die in den heimischen Beständen allerdings keine Rolle spielen.
Kennzeichen. Sikawild ist etwas kleiner als Damwild und weist einen gedrungenen, auf kurzen Läufen stehenden Körper auf.
- Haar und Färbung. Das kurze Sommerhaar ist rotwildfarben, mit dunklem Aalstrich und unregelmäßig verteilten, weißen Tupfern bedeckt. Im Winter ist die Decke graubraun bis schwarzbraun. Die Hirsche besitzen dann eine starke Brunftmähne. Auffällig wirkt der große, weiße Spiegel. Der Wedel ist kürzer als beim Damwild. Unverkennbar ist der weiße Haarfleck unterhalb des Sprunggelenkes an den Hinterläufen.
Größe/ Gewicht Hirsche Tiere
Schulterhöhe cm 75-110 65- 90
Länge cm 110-120 100-110
Gewicht kg 35- 50 30- 40
Je nach Unterart und Population sind die Gewichte und Körpermaße starken Schwankungen unterworfen, v Geweih. Das erste Geweih schiebt der Sikahirsch genau wie der Rothirsch im Frühjahr des 2. Lebensjahres in Form von etwa 10 bis 25 cm langen Spießen. Hirsche ab dem 2. Kopf können ein Sechser-, Achter- oder seltener auch ein Kronengeweih tragen. Spießer verfegen zwischen Mitte August und Oktober, ältere Hirsche von etwa Mitte Juli bis September. Das Geweih wird im April/Mai abgeworfen.
- Gebiss.
Zahnformel: 0133/3133 =34
Der Zahnwechsel, ähnlich wie beim Rotwild, ist meist mit 28 Monaten abgeschlossen. Sikawild besitzt Grandeln.
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Lautäußerungen. Der Brunftschrei des Sikahirsches ist ein mehrfach wiederholter, auf- und abschwellender Pfeif- bzw. Quietschton. Pfeifende Mahn- und Schrecklaute werden bei Gefahr und Unsicherheit von beiden Geschlechtern ausgestoßen.
Lebensweise. Sikawild gilt als sehr standorttreu. Das Kahlwild lebt im Sommer in kleineren Mutterfamilienrudeln und bildet im Winter größere Rudel, denen sich einzelne jüngere Hirsche anschließen. Die Hirsche leben in Trupps. Alte, starke Hirsche sind mitunter Einzelgänger. Im Nachwinter sind große Hirschrudel anzutreffen, deren Größe die der Kahlwildrudel nicht selten übersteigt. Sikawild suhlt gerne.
Fortpflanzung. Die Hauptbrunftzeit liegt von Mitte Oktober bis Anfang November. Doch kann die Brunft insgesamt von September bis Dezember andauern. Die Hirsche schließen sich dann den Kahlwildrudeln an. Einen Platzhirsch gibt es nicht. Brunftige Stücke werden vom Hirsch aus dem Rudel getrieben und abseits beschlagen. Entsprechend der sich relativ lang hinziehenden Brunft fällt die Setzzeit zwischen Mai und Mitte Juli. Zwillingsgeburten sind selten.
Geschlechterverhältnis, Bestandesdichte. Die den land- und forstwirtschaftlichen Verhältnissen angepasste Wilddichte sollte 3-4 Stück im Verhältnis von 1:1 pro 100 ha Waldfläche nicht überschreiten.
Nahrung. Das Sikawild ernährt sich in erster Linie von Gräsern, Kräutern, Trieben und Blättern. Besonders bei hohem Schnee kommt es zu Verbiss- und Schälschäden.
Jagd. Die Bejagung erfolgt in der Regel im Rahmen des Ansitzes und der Pürsch sowie im Rahmen von Beunruhigungsjagden. Hirsche, die mindestens vom 8. Kopf sind, gelten als reif (Klasse I).
Jägersprache. Es gelten die gleichen Ausdrücke wie beim Rotwild.
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