Wärmebildgeräte und Jagdzubehör
Anmeldung und Registrierung
Aktionsangebote im April 2024

Staphylokokkeninfektion Brucellosen Salmonellosen Geflügelcholera Aktinomykose – Wildkrankheiten

20/02/2019
jaeger-werden
Staphylokokkeninfektion Brucellosen Salmonellosen Geflügelcholera Aktinomykose – Wildkrankheiten

Staphylokokkeninfektion Brucellosen Salmonellosen Geflügelcholera Aktinomykose – Wildkrankheiten
Staphylokokkeninfektion
• Was muss man über Staphylococcose wissen?
Die Staphylococcose ist häufig beim Hasen. Die Infektion erfolgt meist über Wunden oder über das Futter. Sie führt zu Vereiterung von Lymphknoten, die das Wundgebiet abfiltern und dann zu Milzvergrößerung und weiterer Bakterienstreuung im ganzen Körper mit Eiterungen, die schließlich zum Tode führen. Der Erreger ist ein Kugelbakterium (Coccen).

Brucellosen
• Was verstehen wir unter Brucellosen?
Es sind Seuchen (drei Arten) mit Anzeigepflicht und im Jahr 1887 vom Engländer Bruce entdeckte durch Brucella-Bakterien hervorgerufene Krankheiten der Rinder, Schweine, Schafe und Feldhasen, bei denen Erkrankungen der Genitalien, des Gesäuges, des Tragsackes und der Milz sowie seuchen- haften Fehlgeburten (Aborte) auftreten. Die Infektion der Hasen erfolgt mit der Äsung und beim Rammeln. Durch direkte Berührung kranker Tiere kann auch der Mensch an Brucellose erkranken (zur Untersuchung Schutzhandschuhe verwenden). Erkrankte Hasen sind genussuntauglich. Der infizierte Mensch leidet an Fieberanfällen. Seine Leber und Milz schwellen an. Brucellosefälle treten - wegen der Tilgung bei Haustieren - nur noch selten beim Wild auf.

• Welche Veränderungen zeigen sich bei der Hasenbrucellose?
Die Hasenbrucellose geht mit schweren Genitalerkrankungen einher. Bei Rammlern erkranken hauptsächlich die Hoden und Nebenhoden (das Geschröt), bei Häsinnen der Tragsack, bei beiden außerdem stets auch die Milz und daneben Leber und Lunge. Die erkrankten Organe sind stark vergrößert und zeigen Abszesse mit käsigem oder zähflüssigem Eiter.

Vorsicht: Es besteht auch Infektionsgefahr für Menschen und andere Tiere.


Abb. Brucellose einer Häsin; die Milz (o.) ist riesig vergrößert und mit großen Eiterherden durchsetzt. Die Tracht (re.) ist vergrößert und vereitert. Die Leber (u.) ist von Eiterherden durchsetzt.

• Woran ist das Auftreten von Hasenkrankheiten zu erkennen?
Besonders im Herbst (Kokzidiose) und Frühjahr (Pseudotuberkulose) sieht man weniger Hasen oder findet erkrankte Hasen. Erkrankte Hasen sind meist stark geschwächt und bewegen sich auffallend langsam. Sie drücken sich gern und werden von Hunden leicht gegriffen. Die Feststellung der jeweils vorliegenden Krankheit ist nur durch die Untersuchung in einem Staatlichen Veterinär-Untersuchungsamt möglich. Kranke Hasen dürfen nicht zum Genuss für Menschen verwendet werden. Eine Bekämpfung der Hasenkrankheiten ist kaum möglich.

Salmonellosen
• Was sind Salmonellen oder Fleischvergifter?
Es sind mehrere hundert Arten krankheitserregender Bakterien der Typhus-, Paratyphus- und Enteritisgruppe, durch die bei Menschen typhusähnliche Erkrankungen mit Erbrechen, Magen-Darm-Entzündung, Milzschwellung, Durchfall auftreten. Geschwächte Tiere sind besonders gefährdet. Der Verzehr von rohen (Enten)-Eiern, die häufig Salmonellen enthalten, bedeutet eine Gefahr für den Menschen.

Milzschwellung plus Darmentzündung sind warnende Krankheitsanzeichen. Eine spezielle Salmonellose ist die weiße Kükenruhr, die in Fasanerien sehr gefürchtet ist.

Geflügelcholera (Pasteurellose des Geflügels)
• Bei welchem Federwild kann die Geflügelcholera Vorkommen?
Außer bei Tauben bei allem Federwild, besonders bei Fasanen und Wildenten. Die Geflügelcholera macht sich durch plötzlich auftretende Todesfälle bemerkbar. Die Sterblichkeit kann bis zu 90% betragen. Bei guter Allgemeinsituation ist Geflügelcholera selten geworden. Es handelt sich um eine Milieukrankheit, die nicht mehr anzeigepflichtig ist.

Aktinomykose
• Wodurch entsteht die Strahlenpilzkrankheit (Aktinomykose)?
Sie wird durch verschiedene Bakterien verursacht. Der Erreger der Knochenaktinomykose ist das Corynebacterium israeli, der Erreger der Haut- und Weichteilaktionomykose ist der Aktionobazillus lignieresi. Daneben sind sekundär noch Eiterbakterien (besonders Mikrokokken) beteiligt.

Die Knochenaktinomykose wird hauptsächlich beim Rehwild, seltener beim Rot- und Schwarzwild sowie bei Hase und Dachs, festgestellt. Das Eindringen der Bakterien erfolgt meist nach Verletzungen des Zahnfleisches. Die Krankheit geht mit Knochenauftreibung einher. Nach einigen Monaten nimmt die Verdickung am Kiefer starken Umfang an und führt zu einer sichtbaren Auftreibung des schwammartig durchlöcherten Kieferknochens.

Erkrankte Stücke sind zu schießen, um sie vor dem Kümmern zu bewahren. Bei der Weichteilaktinomykose des Schwarzwildes finden sich Knoten und kalte Abszesse am Gesäuge. Die „Strahlenpilzknoten“ entwickeln sich vorwiegend im Anschluß an Hautverletzungen (z.B. am Gesäuge nach Verletzungen durch Bisse der Frischlinge, durch die die Erreger eindringen). Sofern befallene Tiere nicht zu sehr abgemagert sind, gilt ihr Wildbret als genießbar. Die erkrankten Organteile sind zu entfernen. Die Aktinomykose ist nicht von Tier zu Tier übertragbar. Der Mensch ist gefährdet, wenn er Grashalme kaut.


Abb. Aktinomykose (Strahlenpilz) in einem Rehwildunterkiefer; typisch ist die stark gekammerte Knochenauftreibung.

Rotlauf
• Wo kommt Rotlauf beim Wild vor?
Rotlaufbakterien kommen überall im Erdreich vor. Wildschweine erkranken öfter. Auch viele andere Tiere und Vögel können betroffen sein. Ebenso kann der Mensch erkranken, wenn er mit rotlaufkranken Tieren Umgang hatte. Um Riss- oder Schnittwunden an den Händen entsteht dann Schmerz, und man sieht eine starke Rötung. Penicillin ist ein wirksames Medikament gegen Rotlauf.

Moderhinke
• Wie unterscheidet sich die Moderhinke beim Muffelwild vom Schalenauswachsen?
Das Schalenauswachsen beim Muffelwild hat mit der bakteriell bedingten Moderhinke nichts zu tun. Bei Moderhinke kommt es zu übel stinkenden Eiterungen im Zwischenklauenspalt. Es ist eine Krankheit, die auf morastigen Böden gehäuft auftritt. Vom Wild ist nur das Muffelwild betroffen. Beim Schalenauswachsen bleibt dagegen der Zwischenklauenspalt trocken.

magnifier Call Now Button