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Steinwild Lebensraum Altersansprache Jagdzeit - Familie Hornträger in Deutschland

05/12/2018
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Steinwild Lebensraum Altersansprache Jagdzeit - Familie Hornträger in Deutschland

Steinwild Lebensraum Altersansprache Jagdzeit - Familie Hornträger in Deutschland
• Wo steht das Steinwild in der zoologischen Systematik?
Das Steinwild bzw. der Alpensteinbock zählt wie Gams- und Muffelwild zur Familie der Hornträger (Bovidae) und darin zur Gattung der Ziegen. Steinwild kann sich zwar mit sämtlichen Hausziegenrassen fruchtbar kreuzen, doch stammen Hausziegen ganz überwiegend von der Bezoarziege ab.

• Was kennzeichnet den Lebensraum des Steinwilds?
Der Alpensteinbock besiedelt als sprunggewaltiger Kletterer bevorzugt die hochalpinen Regionen oberhalb der Baumgrenze bis etwa 4.300 m ü. NN. Dort dienen ihm Kräuter (ca. 30%), Gräser (ca. 65%) sowie Holzgewächse, Moose, Flechten und Farne als Äsung. In Anpassung an seinen Lebensraum ist das Steinwild tagaktiv.

• In welchem Sozialsystem lebt Steinwild?
Steinwild lebt ganz überwiegend gesellig in mehr oder minder großen Rudeln. Außerhalb der Brunft kommt es zur Bildung von Bock- und Geißenrudeln. In den Geißenrudeln findet man neben führenden Geißen mit ihren Kitzen, junge (noch) nicht führende Geißen sowie Geltgeißen und junge Böcke bis etwa drei Jahre. Steinwildrudel sind keine festen Einheiten. Ihre Zusammensetzung wechselt häufig. Bei beiden Geschlechtern sind vorübergehend Einzelgänger zu beobachten.


Abb. Steinwild im natürlichen Lebensraum

• Unterscheiden sich Steinböcke und -geißen deutlich voneinander?
Ja. Adulte Steinböcke wiegen etwa zwischen 70 und 120 Kilogramm, Geißen werden selten schwerer als 50 Kilogramm, bleiben meist deutlich leichter. Die Hörner der Böcke sind an der Basis dreieckig bis trapezförmig, tragen an der Stirnseite gut sichtbare Schmuckwülste und erreichen Längen um einen Meter, die der Geißen sind schmal, oval und maximal 35 Zentimeter lang. Ältere Böcke tragen einen kurzen Kinnbart. Die Brunftkugeln sind deutlich sichtbar.

• Wann brunftet Stein wild?
Die Hauptbrunft fällt in die Monate Dezember und Januar. Der gesamte Kähmen kann den Zeitraum von November bis März (Nachbrunft) umfassen. Nach einer Tragzeit von 23 bis 25 Wochen setzen die Geißen ein Kitz. Zwillingsgeburten sind äußerst selten.

• Welche Möglichkeiten der Altersansprache gibt es beim Steinwild?
Mit etwas Erfahrung ist die Altersansprache im Kevier (Spektiv!) und die Altersbestimmung am erlegten Stück zumindest bei Böcken sehr einfach. Das Hornwachstum des Steinwüds stagniert in den Wintermonaten. Dadurch kommt es zur Bildung der Jahresringe, schmalen Einschnürungen, die an den Hornseiten und -rückseiten gut zu erkennen sind (s. Abb.). Die Schmuckwülste an der Stirnseite lassen nur eine sehr grobe Altersschätzung zu. Ab dem zweiten Lebensjahr werden jährlich eine bis drei dieser Wülste gebildet.

Bei den Geißen sind die Jahresringe, wenn überhaupt, nur aus nächster Nähe bzw. am erlegten Stück zu erkennen. Hier gelten der Gesamteindruck, die Kopfform, der Gesichtsausdruck gemeinsam mit der Länge der Hornschläuche als Alters-Ansprechmerkmale.

• Hat Steinwild in Deutschland eine Jagdzeit?
Nein. Das Bundesjagdgesetz sieht keine Jagdzeit vor. Vor allem an der Benediktenwand (Jachenau) erfolgen aber Abschüsse über besondere behördliche Regelungen. Die geringe Größe des dortigen Einstandsgebietes macht Reduktionsabschüsse unumgänglich. In der Oberaudorfer Kolonie werden in Intervallen Einzelabschüsse getätigt, im Nationalpark Berchtesgaden nur räudekranke Stücke erlegt.

In der Schweiz (1998/99 = 1.646 Stück) und Österreich (506 Stück) wird Steinwild bereits wieder großräumig und planmäßig bejagt. Die Abschüsse werden nach wildbiologischen Gesichtspunkten bei Berücksichtigung der Alters- und Sozialstrukturen der einzelnen Populationen festgelegt.

Gattung: Gämsen Gamswild (Rupicapra rupicapra)


Abb. Altersansprache des Alpensteinbocks

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