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Tragzeit Welpen Aufzucht Kupieren Wolfskrallen - Jagdhundehaltung und Zucht

29/01/2019
jaeger-werden
Tragzeit Welpen Aufzucht Kupieren Wolfskrallen - Jagdhundehaltung und Zucht

Tragzeit Welpen Aufzucht Kupieren Wolfskrallen - Jagdhundehaltung und Zucht
• Was ist bei der Zucht grundsätzlich zu beachten?
Der verantwortungsbewusste Jagdhundzüchter ist Mitglied in einem Zuchtverein, der vom Jagdgebrauchshundverband e.V. (JGHV) anerkannt ist.

Der zur Zucht einzusetzende Hund - egal ob Rüde oder Hündin - muss in höchstmöglicher Weise über all die rassespezifischen Eigenschaften verfügen, die für den jagdlichen Einsatz dieser Rasse unabdingbar sind. Diese Anforderungen sind von Rasse zu Rasse verschieden und in den Zuchtordnungen der Zuchtvereine festgeschrieben. In diesen ist auch festgehalten, welche Prüfungen abgelegt und welche Form/Haar-Typ-Noten auf Zuchtschauen oder sog. Ankörungen erreicht werden müssen.

Zucht- u. Verbandsprüfungen werden von den jeweiligen Zuchtvereinen sowie von durch den JGHV anerkannten Vereinen abgehalten. Zugang zu diesen Prüfungen haben i.d.R. nur Hundeführer, die im Besitz eines gültigen Jagdscheins sind.

Eine weitere wichtige Zuchtvoraussetzung ist die Wesensfestigkeit sowie die körperliche Gesundheit des Hundes. Ein schwerwiegender körperlicher Mangel ist z.B. eine gravierende Fehlstellung der Läufe oder aber auch die vererbbare Anomalie des Hüftgelenks (sog. HD = Hüftgelenkdysplasie )

Jeder Jagdhund-Zuchtverein hat einen oder mehrere Zuchtberater bzw. Zuchtwarte, deren Rat der Züchter rechtzeitig vor dem beabsichtigten Deckakt einholen sollte. Diese Zuchtberater sind immer erfahrene Kynologen (Kynologie = Wissenschaft vom Hund ) und meist auch bewährte Züchter, die sich in „ihrer“ Rasse bestens auskennen.

• Was sind „Schwarzzuchten“?
Wenn mit Hunden gezüchtet wird, bei denen ein oder sogar beide Elternteile über keine vom jeweiligen Zuchtverein ausgestellten und vom JGHV anerkannten Ahnentafeln verfügen oder aber ihnen wegen schwerwiegender körperlicher, leistungs- oder wesensmäßiger Mängel die Zuchtzulassung durch den Verein verwehrt wurde.

Bei den Nachkommen einer solchen Paarung gibt es weder eine Gewähr für die jagdliche Brauchbarkeit noch für die gesundheitliche und wesensmäßige Unbedenklichkeit, da bei den Elterntieren vererbbare Merkmale wie Laut, Wesensstärke, Wildschärfe nicht nachgewiesen oder gravierende körperliche Mängel wie HD o.a. nicht ausgeschlossen wurden.

• Wann wird der Hund geschlechtsreif und wie äußert sich dies?
Rüden und Hündinnen werden zwischen dem 7. u. 12. Lebensmonat geschlechtsreif (1. Hitze). In dieser Pubertätsphase sind die Junghunde in ihrem Wesen vorübergehend verändert, sie wirken sensibler oder auch flegelhaft. Bei der Hündin äußert sich die Hitze oder Läufigkeit durch Anschwellen der Schnalle und Beginn des sog. „Färbens“. Der blutige Ausfluss ist in der anfänglichen, ca. einwöchigen Vorhitze (Proöstrus) rot bis dunkelrot, in der anschließenden Haupthitze (Östrus, 9. bis 15. Tag) wird er zunehmend milchig-schleimig. Die Hitze kehrt periodisch meist zweimal im Jahresablauf (Frühjahr und Herbst) wieder.

• Wann kann die heiße Hündin erfolgreich belegt werden?
Die Hündin „steht“ etwa ab dem 9. Tag, sie lässt den Rüden zu. Der sicherste Zeitraum für einen erfolgreichen Deckakt liegt zwischen dem 11. u.14. Tag. Aber auch in der folgenden Nachhitze, die noch 10 Tage andauern kann, ist eine erfolgreiche Befruchtung nicht ausgeschlossen.

Der genaue Zeitpunkt des Eisprungs (Ovulation) lässt sich durch einen vaginalen Abstrich (in der Scheide oder Schnalle) oder durch einen einfachen Hormontest feststellen (Konzentration des Schwangerschaftsschutzhormons Progesteron im Blut). Für einen erfolgreichen Deckakt muss die Hündin frei von Gebärmutter- oder Scheideninfektionen (Bakterien) sein. Dies wird zu Beginn der Hitze mittels Abstrich vom Tierarzt festgestellt.

Man kann eine Hitze durch Hormonpräparate verschieben, sollte jedoch bedenken, dass man durch solche Manipulationen den gesamten Hormonhaushalt der Hündin - oft für ihr ganzes Leben - nachhaltig stört.

• Wie kann man eine heiße Hündin vor Hündin schützen?
Indem man die Hündin sicher einsperrt. Bedenken sollte man jedoch immer, dass die Liebe bekanntlich erfinderisch macht und für einen Rüden ein 2 m hoher Zwingerdraht kein Hindernis darstellen muss.

• Nach welcher Tragzeit erfolgt die Geburt?
Die Welpen kommen nach durchschnittlich 63 Tagen zur Welt. Bei kopfstarken Würfen in der Regel etwas früher, bei kopfschwachen Würfen eher später. Zwischen dem Wölfen der einzelnen Welpen liegen anfangs vielleicht 30 Minuten, bei kopfstarken Würfen können zwischen der Geburt der letzten Welpen auch Stunden liegen.

• Wo sollte die Hündin werfen?
Die Hündin sollte in ihrer gewohnten Umgebung und ungestört durch fremde Menschen oder auch andere Hunde werfen können. Die Wurfkiste muss so geräumig sein, dass sie noch durch die Hündin aufgewärmt werden kann. Im Wurfzwinger muss sie gegen Wind und Wetter geschützt stehen. Künstliche Wärmequellen sowie abgeschlossene Räume sind einer artgerechten Aufzucht abträglich.

Der Wurfzwinger muss von seiner Größe und sonstigen Beschaffenheit (z.B. natürlicher Bodenbewuchs, Sonneneinstrahlung) her den hygienischen und instinktiven Bedürfnissen (Spieltrieb) der Hundefamilie gerecht werden.

• Wie kommen die Welpen zur Welt?
Die Geburt kündigt sich durch Austreten von Fruchtwasser an, der Welpe kommt in einer Fruchthülle zur Welt, die von der instinksicheren Hündin aufgebissen und schließlich verzehrt wird. Anschließend beißt sie die Nabelschnur ab und durch dauerndes Trockenlecken weckt sie die Lebensgeister des Neugeborenen, der sofort in kreisenden Bewegungen das Gesäuge sucht. Die Welpen kommen blind und behaart zur Welt, die Augen öffnen sich zwischen dem 10. und 14. Tag.

Die instinktsichere Hündin vollzieht den gesamten Geburtsvorgang sowie die anschließende Aufzucht selbstständig und ohne jede Hilfe. Jedoch ist spätestens nach abgeschlossenem Geburtsvorgang eine tierärztliche Nachversorgung unbedingt notwendig. Die Kontraktion und Reinigung der Gebärmutter schützt vor häufig tödlich verlaufenden Entzündungen.

• Was versteht man unter Kupieren?
Kupieren ist das Kürzen der Rute, das in den ersten Lebenstagen der Welpen erfolgt. Die Maßnahme dient dem Tierschutz, um zu erwartende Verletzungen (Wundschlagen im Schilf, Gestrüpp etc.) bei jagdlich geführten Hunden zu vermeiden. Gem. Tierschutzgesetz vom 1.6.1998 ist das Kupieren „jagdlich zu führender Hunde“ durch einen Tierarzt erlaubt. Dieser prüft im Einzelfall die Voraussetzungen und kürzt die Ruten nur etwa bis zur Hälfte der ursprünglichen Länge, um die Mimik und Steuerungsfunktion zu erhalten.

Die Rassestandards der Deutschen Vorstehhundrassen DD, DK, PP, DSt, Gr u. Weimaraner-Kurzhaar, die der Ungarischen Vorstehhunde (Kurz- u. Drahthaariger Magyar Vizsla) sowie der des französischen Bretonischen Vorstehhundes sehen das Kupieren vor. Ebenso werden der Deutsche Wachtel, die Terrier und der Spaniel kupiert. Nicht kupiert werden grundsätzlich alle Bracken sowie Schweißhunde und die langhaarigen deutschen Vorstehhunde. Ebenso werden die „Engländer" (Pointer und Setter) niemals kupiert. Gleiches gilt für die Teckel aller Größen und Haarvarietäten.

• Was versteht man unter „Wolfskrallen“ oder „Wolfsklauen“?
Die an den Innenseiten der Hinterläufe gelegentlich vorkommenden fünften Krallen (=Zehen), die meist nicht mit dem Laufknochen verwachsen sind, sondern nur lose in der Haut hängen. Sie werden in den ersten Lebenstagen mit einer scharfen Schere abgeschnitten, die geringe Blutung wird von der Hündin durch Lecken der Wunde meist rasch gestillt.

Eine Abnahme dieser Wolfskralle ist notwendig, damit sich der Hund diese später nicht in spitzen Dornen oder Brombeeren einreißt oder gar abreißt.

• Ab wann füttert man die Welpen zu?
Mit Beginn der 3. bis 4. Lebenswoche werden die Welpen zugefüttert, bis dahin leben sie ausschließlich von der Muttermilch. Als erstes „Beifutter“ nimmt man durch den Wolf gedrehtes Muskelfleisch vom Rind, gemischt oder in Abwechslung mit altersangepasster Flockennahrung. Ab der 5. bis 6. Lebenswoche meistern die Welpen auch schon grob gehackten Pansen oder anderes Muskelfleisch.

• Was ist bei der Aufzucht der Welpen sonst noch zu beachten?
Nachdem die Mutterhündin in der Mitte der Trächtigkeit entwurmt wurde, ist dies in der zweiten und der vierten Woche nach dem Werfen zu wiederholen. Gleichzeitig werden dadurch die Welpen mitentwurmt.

Der Wurf ist unverzüglich dem Zuchtbuchamt des jeweiligen Zuchtvereins zu melden. Gleichzeitig werden die Ahnentafeln der Welpen beantragt. Die Rufnamen aller Welpen eines Wurfes müssen mit dem gleichen Buchstaben beginnen.

In der siebten Lebenswoche werden die Welpen gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Leptospirose geimpft. Eine wirksame Tollwutimpfung kann erst später - im Alter von etwa drei Monaten - erfolgen.

• Was bedeutet folgende Anzeige in einer Jagdzeitung?
Pudelpointerwelpen - 4 Rüden, 3 Hündinnen mit Papieren abzugeben, mittel-dunkelbraun. Wurftag 06.04.1999

Vater: Tim Hünfelden, mit bestandener Verbandsjugendprüfung, Herbstzuchtprüfung, Verbandsgebrauchsprüfung, Härtenachweis, sichtlaut, HD-frei, Formwert sehr gut, Haarwert sehr gut

Mutter: Pudelpointersieger Ira vom Geweberwald mit bestandener Verbandsjugendprüfung, Herbstzuchtprüfung, Verbandsgebrauchsprüiung, Verbandsschweißprüfung, Bringtreueprüfung, Armbrusterhaltabzeichen, Härtenachweis, sichtlaut, spurlaut, HD-frei, Formwert sehr gut, Haarwert sehr gut ab Anfang Juni abzugeben.

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