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Übungen Dressur Ablegen Apportieren – Junghundeerziehung

23/01/2019
jaeger-werden
Übungen Dressur Ablegen Apportieren – Junghundeerziehung

Übungen Dressur Ablegen Apportieren – Junghundeerziehung
• Was versteht man unter einem „leinenführigen“ Hund?
Einen Hund, der sich an der kurzen Leine auf der linken Seite seines Herrn bewegt, ohne vorzuprellen oder zurückzubleiben.

Der Kopf des Hundes soll mit den Knien des Führers auf gleicher Höhe bleiben. Im Stangenholz oder Kulturen soll der angeleinte Hund seinem Herrn so folgen, dass er sich weder mit der Leine verfängt noch seinen Herrn beim Vorwärtsgehen hindert. Zur Abrichtung benutzt man das Dressurhalsband. Beim Vorprellen wird der Hund durch ruckartiges Anziehen des Dressurhalsbandes gestraft. Bleibt er aus Ängstlichkeit zurück, so ist er mit der linken Hand - bei sanft gesprochenem „Fuß“ - zu liebeln oder durch schnelles Vorwärtslaufen freudig zu animieren.

• Was versteht man unter „Folgen frei bei Fuß“?
Der unangeleinte Hund folgt dem Führer, ohne dass dieser auf den Hund einwirken muss, dicht hinter oder neben dem Fuß. Der Hund muss sich dem Tempo des Führers anpassen. Wenn dieser z.B. stehen bleibt, so hat sich der Hund sofort zu setzen.

• Wie übt man das „Sitz“?
Der Hund hat das Dressurhalsband an und folgt an der kurzen Leine. Beim Stehen bleiben wird mit der rechten Hand die Leine straff gehalten und mit der linken wird der Hund durch Druck auf die Kruppe nach unten gedrückt. Mit der rechten Hand hält man die Leine hoch, so dass sich der Hund nicht legen kann. Gleichzeitig erhält er den Befehl „Sitz“ und man zeigt ihm den erhobenen Zeigefinger, der schließlich auch als Sichtkommando ausreichen muss. Der Hund muss schließlich in der Sitzposition verharren, auch wenn der Führer sich einige Schritte entfernt.

• Welche Bedeutung hat die „Halt-“ oder „Down-“ Dressur?
Die konsequente Haltabrichtung auf Zuruf, Handzeichen oder Trillerpfiff ist die Gewähr dafür, den Hund in jeder Situation (sichtiges Wild, Straßenverkehr, etc.) unter Kontrolle zu behalten. Sie ist unabdingbare Voraussetzung bei der weiteren Abrichtung und für den Jagdbetrieb.

• Was hat der Hund auf „Halt“ oder „Down“ zu tun?
Er hat sich auf die Hörzeichen „Halt“, „Down“, Trillerpfiff oder auf die Sichtzeichen (Hand- oder Gewehrhochheben) blitzartig niederzulegen und so lange liegen zu bleiben, bis er vom Herrn abgerufen wird. Mit dem Kommando „Halt“ oder „Down“ beherrscht man den Hund über weite Distanzen.

• In welchen Schritten erfolgt die „Halt-“ oder „Down-“ Dressur?
1. Drücken in die korrekte „Halt-“ Lage: Die linke Hand drückt auf die Kruppe, mit der rechten Hand fasst man unter die Vorderläufe und zieht sie gleichzeitig nach vorne. So kommt der Hund in die „Halt-“ Lage, in der er, je nach Übungsfortschritt, immer länger verharren muss. Gleichzeitig erhält er das Kommando „Halt“ oder „Down“.
2. Der Hund geht auf Kommando in die „Halt-“ Lage: Hat der Hund nun begriffen was „Halt“ ist, so wird dem Kommando Nachdruck verliehen, indem man den Hund mit der unter dem Fuß durchgeführten Leine auf den Boden ziehen oder auf die kurze Leine treten kann. Diese Übung wird begleitet durch das „Halt-“ Kommando und das Heben der rechten Hand. Das Heben der rechten Hand ist ein Sichtkommando, das schließlich auch alleine angewendet wird.
3. „Halt“ auf Trillerpfiff: Beherrscht der Hund nun die Kommandos „Halt“ und „Armheben“, wird zusätzlich getrillert. Alle drei Kommandos werden anfangs gleichzeitig und schließlich einzeln gegeben. Er muss auf alle drei - auch einzeln - gegebene Kommandos sofort in die „Halt-“ Lage gehen.

4. Verharren in der „Halt-“ Lage: Sind die Übungen so weit fortgeschritten, dass der angeleinte Hund auf Hör- und Sichtkommandos in die „Halt-“ Lage geht, so muss er nun lernen, in dieser so lange zu verharren, bis er vom Führer abgeholt bzw. gerufen wird. Hierbei bewegt man sich zunehmend vom Hund weg, umkreist ihn und geht außer Sicht.
5. „Halt“ auf Entfernung: Haben alle diese Übungen noch mit der Dressurhalsung und an der kurzen Leine stattgefunden, so wird jetzt an der Feldleine und schließlich mit frei umherlaufendem Hund gearbeitet. Die verschiedenen „Halt-“ Kommandos, anfangs noch kombiniert, später einzeln, werden nun dem Hund aus immer größer werdender Entfernung vom Führer gegeben - anfangs nur wenige Meter, schließlich 50 bis 100 Meter und mehr. Sehr wichtig ist das schrittweise Vorgehen - jeder einzelne Übungsabschnitt muss fest sitzen, ehe man zum nächsten übergeht. Ebenso wichtig ist sicherlich - wenn notwendig - der Einsatz von Zwangsmitteln (Gerte, Dressurhalsung), um den unbedingten Gehorsam zu erreichen. Die konsequente „Halt-“ Dressur ist grundlegende Voraussetzung für die Einarbeitung vieler an-derer Gehorsamsfächer, aber insbesondere auch für den Jagdbetrieb.

• Wie übt man das „Ablegen“?
Der an einer bestimmten Stelle - auch über einen längeren Zeitraum hinweg - abgelegte Hund darf seinen Platz nicht verlassen, auch dann nicht, wenn er durch irgendwelche äußeren Einflüsse beunruhigt oder abgelenkt wird oder wenn der Führer außer Sicht gerät. Der Befehl zum Ablegen, auch bei einem Gegenstand wie Rucksack, Hut, Jagdstock o.a. gegeben, darf nur leise erfolgen. Der so abgelegte Hund darf den Kopf hochhalten, sich sogar auf der Vorderhand aufrichten, seinen Platz aber keinesfalls verlassen und muss dort wieder abgeholt werden. Anfangs ist der Hund bei diesen Übungen noch angeleint, später frei. Sehr wichtig ist auch hier, dass die Abrichtung nur schrittweise erfolgt. So wird z.B. die Zeitdauer des Außersichtbleibens des Führers langsam gesteigert.

• Was muss der abgelegte Hund tun, wenn ein Schuss fällt ?
Er hat auf der Stelle zu bleiben, bis er abgeholt wird und darf weder winseln noch Laut geben. Der vom Meutetrieb geleitete Hund fühlt sich „abgelegt“ vereinsamt. Das Abholen bedeutet für ihn eine Erlösung. Er wird deshalb nach guter Arbeit gelobt. Ein abgelegter Hund darf nie abgepfiffen werden, man muss ihn stets abholen (im Unterschied zu dem in „Halt-“ Lage befindlichen Hund).

• ln welcher jagdlichen Situation wird das Ablegen verlangt?
Das Verharren auf dem zugewiesenen Platz ist besonders im praktischen Jagdbetrieb bei Pirsch, Treibjagd, Ansitz, Kontrolle eines Anschusses etc. von großer Bedeutung.

• Wie hat sich der Hund auf dem Stand zu verhalten?
Während des Treibens, auch wenn mehrfach geschossen wird und Treiberlärm herrscht, muss der Hund sich ruhig verhalten, am besten abgelegt. Er darf weder an der Leine zerren, noch winseln oder Laut geben.

• Was versteht man unter „Apportieren“?
Sicheres und zuverlässiges Apportieren ist immer noch eine Hauptaufgabe des vielseitigen Gebrauchshundes. Bei dieser Arbeit hat er das erlegte Wild auf den Zuruf „Apport“ korrekt zu tragen, d.h. ohne es zu knautschen (zu drücken), seinem Herren zuzutragen und abzugeben. Krankgeschossenes Wild muss er finden und, wenn notwendig, zuverlässig abtun (abwürgen) und sauber bringen (apportieren).

Kommt der Hund heran, so hat er sich zu setzen und auf das Kommando „Aus“ das Wild sofort herzugeben. Es darf nicht geduldet werden, dass der Hund seinen Herrn umkreist oder ihm das Wild vor die Füße wirft.

• In welchen Schritten bringt man dem Hund das Apportieren bei?
1. Greifen des Apportierholzes: Der Hund wird am Dressurhalsband angeleint und sitzt links neben dem Herrn. Das Apportierholz (z.B. ein ca. 30 cm langes Stück eines Besenstiels) wird dem Hund mit gleichzeitigem Kommando „Apport“ in den Fang gelegt. Öffnet er diesen nicht, umgreift der Abrichter mit der einen Hand den Fang. Die Zange aus Daumen und Zeigefinger presst auf die Lefzen. Macht der Hund den Fang jetzt auf, legt der Abrichter ihm mit der anderen Hand das Apportierholz hinein.

Dazu wird wiederholt das Kommando „Apport“ gegeben. Mit dem Befehl „Aus“ holt man es ihm wieder aus dem Fang. Wichtig ist hierbei, dass positives Verhalten wie Öffnen des Fanges bzw. Halten des Apportiergegenstandes sofort belohnt wird (Happen, Streicheln etc.).

2. Halten des Apportierholzes oder eines Balges: Nun wird mit dem Kommando „Apport“ das Apportierholz - in weiteren Schritten der Balg oder der Apportierbock - in den Fang des Hundes gelegt. Der Hund muss ihn halten und nach dem Befehl „Aus“ wieder loslassen. In der Folge soll er den Apportiergegenstand halten lernen. Wichtig sind deutliche Pausen zwischen dem Reichen des Bockes oder Balges, dem Aufnahmebefehl, dem Zurückziehen der Hand, dem erneuten Anfassen des Apportiergegenstandes und der Ausgabeanweisung, damit der Hund nichts durcheinanderbringt.

3. Tragen des Bockes bzw. Balges: Mit der Leine wird der Hund, der den Bock oder Balg im Fang hat, an den Führer herangezogen und das Kommando „Hier“ gegeben. Damit Bock oder Balg nicht ausgelassen werden, greift man mit der rechten Hand unter den Fang. Man achtet darauf, dass der Hund den Apportiergegenstand nur im Sitzen ausgibt.

4. Ergreifen des Apportiergegenstandes: Dem sitzenden Hund hält man den Bock oder Balg hin. Die linke Hand liegt im Zangengriff über dem Fang. Der Hund muss den Apportiergegenstand auf Befehl aufnehmen, durch Lefzendruck wird nachgeholfen. Dieser Griff endet, sobald der Hund zugreifen will. Nachdem er auf Kommando ausgegeben hat, wird er belohnt.

5. Aufnehmen vom Boden: Man vergrößert schrittweise den Abstand zwischen Fang und Apportiergegenstand, bis man diesen schließlich auf den Boden legt. Die Abfolge dieser Schritte sollte nicht zu groß und der Lernfähigkeit des Hundes angepasst sein. Er muss jeweils auf Befehl aufnehmen und im Sitzen ausgeben.

6. Bringen des Gegenstandes: Den angeleinten Hund führt man zum abgelegten Apportierbock und fordert ihn mit Apportkommando zum Aufnehmen auf, lässt ihn den Bock zutragen und ausgeben. Diese Übung wird nun an der Feldleine gefestigt, indem man die Entfernung zwischen Hund und ausgelegtem Apportiergegenstand immer weiter vergrößert. Ist auch dieser Übungsschritt gefestigt, wird der Hund frei zum Bringen geschickt. Später wird der Bock geworfen und muss geholt werden. Schließlich lassen wir ihn unauffällig fallen. Der Hund muss auf der Spur des Führers zurück suchen und apportieren.

7. Festigung der Grifftechnik und Stärkung der Nackenmuskulatur: Das zu tragende Gewicht wird durch Aufschrauben von Eisenringen an den Apportierbock stufenweise erhöht. Damit der Hund auch das Ausbalancieren einer Last lernen kann, lässt man ihn z.B. einen mit einem Balg umwickelten Sandsack oder Dummy bringen.

8. Bringen von Wild: Ist nun die Grundabrichtung im Apportieren abgeschlossen, lässt man den Hund verschiedene Wildarten, auch ihm unangenehme (z.B. Fuchs oder Taube) apportieren. Zuerst wird diese Übung mit kaltem, später auf der Jagd mit warmem Wild durchgeführt. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Hund sich keine Unarten angewöhnt, wie zum Beispiel das „Knautschen“ von noch nicht verendetem oder warmem Wild.

9. Ergänzende Bringübungen: Um den Jagdgebrauchshund zu einem in allen Situationen zuverlässigen Apporteur zu machen, sollte man ihm unbedingt beibringen, mit dem Apportiergegenstand bzw. mit Wild Hindernisse wie Hürden und Gräben zu überwinden und hierbei korrekt zu bringen.

Eine weitere sinnvolle Übung ist das Bringen auf der Führerfährte. Hierbei werden verschiedene persönliche Gegenstände wie Hut, Schlüsselbund o.ä. „verloren“. Der Hund wird mit Apportbefehl auf der Führerfährte zum Suchen und Bringen zurückgeschickt.

• Kann man bei einem apportierfreudigen Hund auf eine Einarbeitung nach obigem Verfahren verzichten?
Nein! Nur durch diese Form der Abrichtung erlernt der Hund, dass das Bringen ein absolutes Muss ist. Er muss im späteren Jagdbetrieb in jeder Situation ein sicherer Apporteur sein und auch ihm unangenehme Wildarten, wie z.B. Fuchs oder Taube, zuverlässig zutragen.

• Wie soll der Hund eine gegriffene Ente apportieren?
Er muss nach Verlassen des Wassers die Ente ohne sich zu schütteln oder sie zwischenzeitlich abzulegen, seinem Führer zutragen. Eine abgelegte Ente, die vielleicht nur geflügelt ist, würde sonst sofort wieder das Wasser annehmen.

Junghundeerziehung mit Dogtra Collars

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