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Verbreitung Zoologische Einteilung Aussehen und Lebensraum vom Muffelwild in Deutschland

07/12/2018
jaeger-werden
Verbreitung Zoologische Einteilung Aussehen und Lebensraum vom Muffelwild in Deutschland

Verbreitung Zoologische Einteilung Aussehen und Lebensraum vom Muffelwild in Deutschland
Gattung: Schafe Muffelwild (Ovis ammon musimon)
Verbreitung
• Zählt das Muffelwild zu den ursprünglich heimischen (autochthonen) Wildarten Mitteleuropas?
Nein. Die Wildschafe zählten nicht zur nacheiszeitlichen Fauna Mitteleuropas. Das Muffelwild wurde erst seit Ende des 19. Jahrhunderts durch den Menschen auf dem europäischen Festland verbreitet. Es stammt von den Mittelmeerinseln Korsika und Sardinien, obwohl es auch dort erst durch Menschen hingelangte. In Deutschland begann die Einbürgerung erst im 20. Jahrhundert (1902 in Langenbielau/Schlesien, heute Polen).

• Gehört das Muffelwild heute zum „heimischen Wild“?
Ja. Zum heimischen Wild zählen sämtliche Arten, die bei Inkrafttreten des Bundesjagdgesetzes am 1. April 1953 im Bundesgebiet heimisch waren. Dazu gehörte auch das Muffelwild. Die mancherorts angestrebte Eliminierung der Muffelwildbestände als „überzählige Schalenwildart“ ist also schon rein rechtlich bedenklich - sofern es sich nicht um schalenkranke Populationen handelt.


Abb. Muffelwild in Deutschland mit Schabracke

• Wo liegen Verbreitungsschwerpunkte der Mufflons in Deutschland und Europa?
Im Jahre 1990 schätzte man den europäischen Muffelwildbestand auf etwa 70.000 Stück. Die größten Vorkommen ziehen in der ehemaligen Tschechoslowakei (Tschechien, Slowakei) und in Deutschland ihre Fährte. Hier wiederum stehen die kopfstärksten Bestände in Brandenburg, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz.

Zoologische Einteilung, Aussehen, Beschreibung
• Wo ist Muffelwild in der zoologischen Systematik einzuordnen?
Wie das zuvor behandelte Stein- und Gamswild gehört das Muffelwild zu den Hornträgern (Bovidae) unter den Wiederkäuern. Während Stein- und Gamswild aber zu den Ziegenartigen zählen, wird das Mufflon der Gattung der Schafe zugeordnet. Es zählt als kleinste Unterart zu den Wildschafen (Ovis ammon).

• Wie ist die Decke des Muffelwildes typischerweise gefärbt?
Das kurze Sommerhaar ist braun- oder kupferrot. Die Bauchseite, der Spiegel sowie die Läufe und der Äserbereich sind weißlich oder grauweiß. Das lange Winterhaar ist graubraun, dunkelbraun bzw. schwarzbraun. Die Widder tragen einen weißen oder weißgrauen Sattelfleck, die „Schabracke“. Nicht alle Widder zeigen diese Schabracke. Mehr oder minder häufig treten sattellose Schwärzlinge auf (Melanismus). Zur Brunft (im Winterhaar) bildet sich schon bei Jährlingen ein aus längeren Haaren bestehender schwarzer „Kragen“ am Träger, der sich bei älteren Widdern zur langen Brunftmähne auswächst.

Lebensraum, Lebensweise, Ernährung
• Welchen Lebensraum bevorzugt Muffelwild?
Muffelwild ist hinsichtlich seiner Lebensraumansprüche wenig spezialisiert. Dies belegen erfolgreiche Einbürgerungen in den unterschiedlichsten Lebensräumen (z.B. Harz und Lüneburger Heide). Die Mufflons bevorzugen bergige (hügelige) und trockene, relativ locker bestockte und mit Freiflächen durchsetzte Waldgebiete. Sehr feuchte Lebensräume oder solche mit dauerhaft hohen Schneelagen über 30 Zentimeter (Hochgebirge) sind ungeeignet.

Als ursprüngliche Bergbewohner sind die Muffel auch in Flachlandbiotopen ganz überwiegend tagaktiv. Eine Eigenschaft, die das Muffelwild für Spaziergänger und Naturfreunde gleichermaßen beobachtbar und attraktiv macht.

• In welcher sozialen Organisation lebt Muffelwild?
Muffelwild lebt normalerweise in Rudeln verschiedener Größe. Die weiblichen Stücke leben mit ihren Lämmern, Schmalschafen und Jährlingen in Verbänden verschiedener „Mutterfamilien“. Diese Rudel werden vom Leitschaf - normalerweise dem ältesten Schaf - geführt und bestehen ganz überwiegend aus miteinander verwandten Stücken (Töchtern, Tanten, usw.). Die Größe und Zusammensetzung variiert. Gelegentlich sind auch noch zwei bis dreijährige Widder in diesen Rudeln zu beobachten.

Widder dieses Alters verlassen normalerweise die Mutterfamilien und bilden mit mittelalten und älteren Geschlechtsgenossen Widderrudel, deren Größe ebenfalls starken Schwankungen unterworfen ist. Die Gruppengröße sinkt mit steigendem Alter der Widder. Alte Widder sind häufig Einzelgänger. Zur Brunft ziehen die älteren dominanten Widder in die Schafrudel.

• Welchem Äsungstyp ist das Muffelwild zuzuordnen? Was äst Muffelwild?
Muffelwild zählt durch die Anatomie und Physiologie seines Verdauungstraktes (Pansen etc.) zu den Rauhfutterfressern oder Grasäsern (Gegenteil = Konzentratselektierer, Rehwild). Es hat von allen heimischen wiederkäuen- den Schalenwildarten den relativ größten Verdauungstrakt. Trotzdem nimmt es mit Vorliebe auch krautige Äsung und - wo möglich - auch Feldfrüchte sowie die Blätter und Triebe von Gehölzpflanzen.

Muffelwild deckt seinen Wasserbedarf fast ausschließlich über die aufgenommene Pflanzenäsung. So werden die Wildschafe nur in sehr seltenen Ausnahmefällen beim Schöpfen beobachtet.

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