Wärmebildgeräte und Jagdzubehör
Anmeldung und Registrierung
Aktionsangebote im April 2024

Wildäcker Wildwiesen Pflanzenschutz Brachflächen - Jägerprüfung Fragenkatalog

11/01/2019
jaeger-werden
Wildäcker Wildwiesen Pflanzenschutz Brachflächen - Jägerprüfung Fragenkatalog

Wildäcker Wildwiesen Pflanzenschutz Brachflächen - Jägerprüfung Fragenkatalog
• Wie lässt sich die Anlage von Wildäckern und Wildwiesen begründen?
Das Bundesjagdgesetz verpflichtet den Jagdrechtsinhaber zur Hege des Wildes (§ 1, 1 und 2). Inhalt des Jagdschutzes (§ 23) ist nach diesem Gesetz auch der Schutz des Wildes vor Futternot. Wildäcker und -wiesen können zur Verringerung von Wildschäden und - richtig angelegt - zur Minderung von Verkehrsschäden beitragen. Eine weitere Funktion von Wildäckern liegt in der Schaffung auch von Deckungsflächen, insbesondere in Feldrevieren.

Ein gutes Einvernehmen mit den örtlichen Landwirten und Grundeigentümern trägt dazu bei, dass genügend Flächen bereit gestellt und diese auch günstig bewirtschaftet werden. Die von der Agrarpolitik der EU gewollten Brachflächen können hervorragend als „Wildackerersatz“ wildfreundlich eingesät werden. Dabei sind viele kleine über das ganze Revier verstreute Wildäcker und -wiesen günstiger als eine einzige große Fläche.

Die Ausführungsgesetze der Bundesländer zum Bundesjagdgesetz können allerdings die Anlage sowie die Bestellung von Wildäsungsflächen einschränken.

• Welche Vorteile bietet der Wildacker?
Er kann ganz gezielt mit einer oder mehreren Früchten entsprechend den vorkommenden Wildarten eingesät werden, um Äsung und auch Deckung zu bieten. Mit ihm lassen sich Äsungsengpässe im Revier überbrücken. Er kann das Wild an das Revier binden und zum Beispiel auch bei geschickter Anlage Verkehrsunfälle mindern. Gegenüber der Wildwiese hat er den Vorteil, dass das Pflanzenangebot jährlich überprüft und in seiner Zusammensetzung verändert werden kann.

• Welche Vorteile bietet die Wildwiese?
Sie ist Dauergrünland und muss nicht jährlich neu bestellt werden. Der Arbeitsaufwand ist gering. Dem Wild bietet sie ganzjährig Äsung, sieht man von hoher Schneelage oder Vereisung ab. Die Äsung ist vielseitig, denn sie bietet die verschiedensten Gras-, Kräuter- und Kleearten. Durch die mehrjährige Anlage ist gegenüber dem Wildacker ein geringerer Arbeitsaufwand gegeben.

• Welche Saatmischungen für Wildäcker und Wildwiesen gibt es?
Einzelne Firmen haben Saatmischungen zusammengestellt, die beispielsweise einjährig (nicht winterhart), zwei- oder mehrjährig genutzt werden können. Andere Mischungen enthalten wertvolle Kräuter, die das Wild auf den intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen nicht finden kann. Wieder andere sind speziell für einzelne Wildarten zusammengestellt. Dies trifft auch für die Saatmischungen für Wildwiesen zu. Die Hinweise der Verkaufsfirma sollten bei der Aussaat entsprechend umgesetzt werden.

• Ist Pflanzenschutz auf Wildwiesen und Wildäckern nötig?
Hier ist eine Hochleistungsproduktion nicht notwendig, aufkommende Wildpflanzen können daher, solange sie nicht verdämmend wirken, das Äsungsangebot bereichern. Daher sollte der Jäger nach Möglichkeit auf Pflanzenschutzmittel verzichten. Allenfalls sollte man, wenn unbedingt erforderlich, nach den Prinzipien des „integrierten Pflanzenschutzes“ handeln.

• Was sollte der Jäger über Brachflächen wissen?
In der Europäischen Gemeinschaft können mehr Nahrungsmittel erzeugt werden als im In- und Ausland abzusetzen sind. Deshalb hat die Europäische Gemeinschaft zur Reduzierung der Ernteerträge Flächenstilllegungsprogramme eingeführt. Die stillgelegten Flächen dürfen zwar nicht als Wildacker oder Wildwiese direkt genutzt werden, es ist aber möglich, auf diesen Flächen Einsaaten vorzunehmen, die dem Wild Äsung und Deckung bieten. Deshalb sollte jeder Revierinhaber sich mit den Landwirten in seinem Revier darüber besprechen, ob diese an Flächenstilllegungsprogrammen teilnehmen und wenn ja wie eine wildfreundliche Einsaat auf diesen Flächen vorgenommen werden kann.

magnifier Call Now Button