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Wildkatze Blendlinge Luchs - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten

28/11/2018
jaeger-werden
Wildkatze Blendlinge Luchs - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten

Wildkatze Blendlinge Luchs - Aussehen Lebensraum Biotop Ernährung Jagdarten
Gattung: Luchse Luchs (Lynx lynx)
• Welches sind die typischen äußeren Merkmale beim Luchs?
Augenfällig sind sofort die kurze Rute („Stummelrute“), die Haarbüschel an den Gehörspitzen („Pinselohr“) und der dicht behaarte „Backenbart“ am runden Katzenkopf. Der Luchs steht auf hohen Läufen (Rückenhöhe bis zu 75 cm = ca. Schäferhundhöhe), sein Balg ist gelblich-braun und der Kuder (= männlicher Luchs) wird bis zu 35 kg schwer. Gesichts- und Gehörsinn sind sehr gut, der Geruchssinn ist vergleichsweise schwach entwickelt.

• Welchen Lebensraum bevorzugt der Luchs und wo kommt er heute vor?
Er ist ausgesprochener Kulturflüchter, liebt ausgedehnte, vom Menschen möglichst unberührte urwüchsige Wälder. Geschlossene Vorkommen gibt es in Ost- und Südosteuropa und auch in Skandinavien und Spanien hielten sich Restbestände. Wieder angesiedelt wurde er im Bayerischen Wald, in Österreich, der Schweiz und den französischen Vogesen. Daher können vereinzelt immer wieder Zuwanderer im Alpenraum, dem Pfälzer Wald und im Schwarzwald auftauchen.


Abb. Luchse

• Wovon ernährt sich der Luchs?
Der Luchs schlägt als Fleischfresser seiner Größe und Kraft entsprechend Hasen und Rehwild, Bodenbrüter und auch schwächeres oder krankes Rotwild, ebenso Waldgams sowie auch Füchse. Der tägliche Nahrungsbedarf liegt bei ca. 1,5 bis 3 kg Fleisch, dies entspricht einem Reh pro Woche bzw. einem Hasen pro Tag.

Er ist ein Pirsch- und Ansitzjäger, der daher seine Beute kaum selektiv auswählt. Meist kehrt er mehrere Tage zu einem größeren Riss zurück und verzehrt es völlig. In Notzeiten nimmt er auch Fallwild an. Wirtschaftliche Schäden können entstehen, wenn Luchse Haustiere - etwa Ziegen oder Schafe - reißen.

• Wann ranzen Luchse?
Die Ranz liegt im März bis April und nach ca. 10 Wochen hat die Katze 2 bis 4 Junge, die bis zu 14 Tage blind sind und vielfach bis zur Geschlechtsreife (mit 2 Jahren) in Kontakt mit ihrer Mutter bleiben. Der Kuder beteiligt sich nicht an der Aufzucht der Jungen.
• Wie groß ist das Jagdgebiet des Luchses?
Es umfasst je nach Nahrungsangebot mehrere 1.000 ha (bis zu 30.000), wobei sich die Gebiete mehrerer Exemplare überschneiden können.

• Wo gibt es Versuche, den Luchs auszuwildern?
Überlegungen gab und gibt es in mehreren Bundesländern, wo sich geeignete Biotope anbieten oder immer wieder Einwanderer festgestellt werden, so im baden-württembergischen Schwarzwald oder im Nationalpark Westharz in Niedersachsen. Die Diskussionen dazu werden häufig sehr emotional geführt.

Gattung: Katzen Wildkatze (Felis silvestris)
• Wie kann man die ganzjährig geschonte Wildkatze von einer streunenden Hauskatze unterscheiden?

Die Wildkatze hat eine gelbgraue Grundfärbung mit schwacher Streifung. Sie hat eine abgestumpfte und buschige, ca. 30 cm lange Rute, die drei deutliche und weitere weniger ausgeprägte geschlossene schwarze Ringe aufweist. Der Nasenspiegel ist fleischfarben, was allerdings auch bei Hauskatzen Vorkommen kann. Der schwarze Sohlenfleck hinter den Ballen ist geringer als bei Hauskatzen. Der Kuder wird bis zu 10 kg schwer und ca. 40 cm hoch - das entspricht etwa einem starken Fuchs!

• Wo kann man mit dem Vorkommen der Wildkatze rechnen?
Eigentlich muss man überall in Mittelgebirgslagen mit ausgedehnten, deckungsreichen Waldungen mit ihr rechnen und dem entsprechend genau ansprechen, wenn man glaubt, eine streunende Katze vor sich zu haben.

Gerade in Gegenden mit gesicherten Vorkommen, wie dem Bayerischen Wald, dem Harz, dem Taunus, der Eifel, dem Pfälzer Wald, dem Hunsrück, dem Vogelsberg, Thüringen und auch dem Hessischen Bergland hält sie sich gerne auf sonnenseitigen Hanglagen mit nahrungsreichen Schlagflächen (Mäuse) auf.

• Woraus besteht die Nahrung der Wildkatze?
Hauptsächlich aus Mäusen, allerdings vergreift sie sich auch an allem Jungwild, das sie schlagen kann (bis zum Rehkitz) und Vögeln. Die Wildkatze orientiert sich beim Beutemachen vor allem auf ihr Gehör und Gesicht. Der Geruchssinn ist wie beim Luchs vergleichsweise schlecht entwickelt.

• Wann ranzt die Wildkatze?
Den Schrei des Kuders als Zeichen der Ranz hört man im Februar/März. Die Katze geht dann ca. 9 bis 10 Wochen dick und bringt anschließend ca. 2 bis 7 Junge in einem sicheren Versteck (Baum- oder Felshöhle, Fuchsbau) zur Welt. Die Jungen sind als Nesthocker etwa 9 Tage lang blind.

• Was sind Blendlinge?
Blendlinge sind Kreuzungen zwischen Hauskatze und Wildkatze.
Die europäische Wildkatze ist im übrigen nicht die eigentliche Stammform unserer Hauskatze, die ursprünglich von der nubischen Falbkatze abstammt.

• Darf die Wildkatze bejagt werden?
Nein, sie ist ganzjährig geschont! Da junge Wildkatzen meist nicht leicht von wildfarbenen Hauskatzen zu unterscheiden sind, sollten in Vorkommensgebieten alle graubraun-gestromten Katzen möglichst geschont werden.

• Gibt es Initiativen, die Wildkatze auszuwildern?
Eine neue Initiative zur Auswilderung der Wildkatze gibt es im Forstamt Mühlhausen in Thüringen, wo man in geeigneten Biotopen auf Erfolg hofft.


Abb. Wildkatze Deutschland

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