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Zeigen der Gefundenen, System-Korrekturen und Erschwernisse - Jagdhund Ausbildungsplan

10/11/2017
jaeger-werden
Zeigen der Gefundenen, System-Korrekturen und Erschwernisse - Jagdhund Ausbildungsplan

Zeigen der Gefundenen Jagdhund
Beim Aufbau des Zeigens empfiehlt es sich, immer mit der Zeigeleine zu arbeiten, weil dann der Jagdhund unter Kontrolle gehalten und aufkommende Kapriolen verhindert werden können. Die Zeigeleine soll zwischen vier und sechs Metern lang und so an der Schabracke befestigt sein, dass ein Zug auf die Brust des Jagdhundes (und nicht am Hals) wirkt. Am Ende der Leine darf keine Schlaufe vorhanden sein, da sich diese an Ästen verfangen könnte.

Einzig wenn der Jagdhund das Anhängen der Zeigeleine mit Fährtenverhalten verknüpft, lassen wir ihn bereits im Aufbau die Figuranten frei, also ohne Leine, zeigen. Erst wenn der Jagdhund seinen Führer rasch und auf direktem Weg zum Figuranten führt, entscheiden wir in den Übrigen Fällen je nach Temperament des Jagdhundes, Gelände und Witterung (Nacht), ob wir frei oder mit Leine zeigen lassen wollen. An Prüfungen und im Einsatz führen wir aber neben dem Reservebring- sel stets eine Zeigeleine mit uns.

Zu einem schnellen und direkten Zeigen des Figuranten verhelfen uns folgende Maßnahmen:
- Jede Art von Belohnung (Lob, Futter usw.) erfolgt immer erst unmittelbar, nachdem uns der Jagdhund zum Figuranten geführt hat. So wird der Jagdhund in Erwartung der Belohnung eilends zum Figuranten rennen wollen. Auch aus diesem Grund loben wir nie bereits bei der Bringselmeldung.

Ein genügend hungriger Jagdhund wird übrigens in rasendem Tempo zum Figuranten eilen, wenn er von ihm ein Würstchen erhält. Durch dieses Vorgehen wird auch erreicht, dass der Jagdhund bereits beim Bringsein Kontakt mit dem ausliegenden Helfer aufnimmt. Wenn er dort auch einen Moment verharrt, schadet dies nichts. Mit der Zeit wird er sich merken, dass er zuerst bringsein und zeigen muss, ehe er das Futter erhält. Merkt der Jagdhundeführer, dass sein Jagdhund zu lange beim Figurant verweilt, ruft er ihn einfach mit dem normalen „zurück" zu sich (nie aber das Hörzeichen „Apport" verwenden).

- In der Anlernphase darf der Helfer in dem Moment, wo Führer und Jagdhund zum Zeigen starten, den Jagdhund durch Rufen und Locken anspornen, sofern dies nötig ist.
- Bei gewissen Jagdhunden konnten auch schon gute Erfolge erzielt werden, indem der Führer beim Aufbau des Zeigens dem Jagdhund voraus in raschem Tempo zum Figuranten rannte.
- Druck und Zwang von hinten, vom Führer, bewirken in den meisten Fällen aber nur ein noch lahmeres Zeigen. Beim Zeigen soll der Jagdhund aber mit starkem Drang zum Figuranten rennen wollen und nicht zu diesem gestoßen werden.

System-Korrekturen
Bei Jagdhunden, welche im Revier mit der Zeit erfolgsbetont nur noch nach vorne preschen und keine sauberen Schläge nach rechts und links mehr ausführen, sind System-Korrekturen notwendig. Die wichtigste Erfahrung, die ein solcher Jagdhund machen muss ist, das er beim Vorprellen übungsmäßig nie zu einem Erfolg gelangt. Mit dem richtigen Setzen der Objekte von den beiden Außenseiten her erfolgt also sowohl ein guter Systemaufbau wie auch die Korrektur.

Als Überlistung der Spurensucher lässt sich folgende Übung gestalten: Vier bis sechs Personen bilden bei der Grundlinie eine Kette und marschieren in je 20 Meter seitlichem Abstand parallel zur Mittellinie durch das Revier und zurück. So legen sie von der Grundlinie aus parallel zur Mittellinie acht bis zwölf Fährten, welche der Jagdhund nun mit jedem Schlag rechtwinklig durchkreuzen muss. Dann werden von außen auf jeder Seite auf 60 Metern Personen und Gegenstände ausgelegt. Lässt sich der Jagdhund nun beim Revieren durch die Fährten leiten und prescht nach vorne, wird er auf keinen Erfolg stoßen. Führt er jedoch die Schläge korrekt aus, wird er mit den gesetzten Erfolgen belohnt.

Bereits ausgebildete Jagdhunde können mit Hilfe des Vorlaufens für ein schönes Revieren gewonnen werden. Wir fahren mit dem Velo durch das Revier und setzen in etwa 100 Metern Tiefe auf der einen Seite einen Erfolg. Nun fahren wir zum Ausgangspunkt und beginnen auf der Grundlinie folgende Übung: Der Führer lässt den Jagdhund in der Mitte sitzen und rennt rechts auf 60 Meter hinaus. Dann kehrt er zum Jagdhund zurück und lässt ihn den ersten Leerschlag machen. Nach dem Abrufen wird der Jagdhund vom Führer mit Wurst belohnt. So läuft der Führer nun jeden Schlag vor und lässt den Jagdhund revieren, wobei er jedes Mal für einen sauberen Schlag belohnt wird. Rückt der Führer bei jedem Schlag etwa dreißig Meter vor, so ergeben sich bis zum Erfolg fünf bis sechs Leerschläge. Je nach Ausbildung und Arbeitsfreude des Jagdhundes darf nach dem Erfolg nochmals ein Leerschlag angehängt oder schon beim Objekt die Arbeit eingestellt werden. Das Auslegen des Objektes geschieht deshalb mit dem Fahrzeug, damit keine Spur zu diesem hinführt.

Erschwernisse
Klappt das Revieren und Anzeigen im bekannten Gelände mit vertrauten Personen, bauen wir sukzessive folgende Erschwernisse ein: - Anstelle der bekannten Helfer liegen nun unbekannte Personen, Männer, Frauen und Kinder als Figuranten aus. Dabei sollen sie sitzen, liegen und (als seltene Ausnahme) auch einmal stehen.

Ebenso ist der Jagdhund an rauchende und schwatzende Figuranten und Personengruppen zu gewöhnen.
- Das vertraute Übungsgelände wird mit unbekannten Revieren mit Dickichten, Dornen, Bachläufen und Hügeln vertauscht. Idealerweise findet jede Übung in einem neuen Revier statt.
- Der Jagdhund wird darauf trainiert, umhergehende Drittpersonen und Zuschauer im Bereich der Mittellinie nicht anzuzeigen. Wer nur für Prüfungen trainiert, kann dieses Verhalten auf das ganze Revier ausdehnen. Für Einsatzhunde ist dies unakzeptabel.
- Während des Revierens gibt eine Hilfsperson hie und da Schüsse aus einer nicht zu kleinkalibrigen Schusswaffe ab.
- Der Jagdhundeführer eignet sich eine prüfungszeitbezogene Reviereinteilung an.
Kennzeichnen des Sanitätsreviers

An der Prüfung und beim prüfungsbezogenen Üben ist das Gelände für die Revierarbeit zu markieren. Am besten eignetsich dazu eine Serie von Tafeln, wobei auf je drei Tafeln die Distanzen „Start", „50 m", „100 m", „150 m" usw. aufgemalt sind. Je eine Tafel wird auf der Mittellinie und in seitlichen Distanzen von 60 Metern mindestens in Kopfhöhe (ca. zwei Meter) aufgehängt. Dadurch weiß auch der Figurant, welcher von der Außenseite des Reviers her ausliegt genau, in welcher Reviertiefe er sich befindet. Stehen Distanztafeln nur für die Mittellinie zur Verfügung, so sind die rechte und linke Reviergrenze mit auffallenden, um die Bäume gewickelten Bändern in Kopfhöhe zu markieren. Fähnchen sind verpönt; sie können umfallen und müssten dann richtigerweise vom Jagdhund angezeigt werden. An stehende Fanions auf der Mittellinie sollte sich der Jagdhund aber unbedingt gewöhnen, das heißt, sie nicht anzeigen. Es ist (auch im Hinblick auf Einsätze) ratsam, zwischendurch ohne jegliche Markierung zu üben.

Praktische Einsätze
Auch gut ausgebildete Sanitätshunde eignen sich nicht ohne weiteres für den ernstfallmäßigen Einsatz bei Vermissten suchen - und noch viel weniger deren Führer. Beide sind in der Regel zu sehr auf die sportliche, prüfungsmäßige Routine ausgerichtet. Kaum ein Jagdhund ist sich gewöhnt, einmal eine Stunde lang ohne Erfolg zu revieren, wie es im Einsatz noch und noch vorkommt. Die Jagdhundeführer wissen sich dazu meist zu wenig zu helfen in heiklen Situationen wie Geländehindernisse, Straßenverkehr, auftauchendes Wild und begeben sich und den Jagdhund allzuleicht in Gefahr.

Im praktischen Einsatz muss der Jagdhund auch umhergehende sich bewegende Personen sicher anzeigen. Suchen wir nämlich ernstfallmäßig ein vermisstes Kind oder eine abgängige alte Person, dürfen wir niemals riskieren, dass unser Jagdhund diese nicht anzeigt, wenn sie sich fortbewegen. Der Jagdhund kann eine solche Anzeige rasch lernen.

Eine Prüfung kann nicht im Geringsten mit der Einsatzsituation verglichen werden. Hier erhält das Team ein wohlvorbereitetes, oft wildfreies, schön markiertes Revier, in welchem meist Fährten zu den Personen führen, weil sie der Prüfungsrichter von der Mittellinie aus ins Versteck schickt. Im Einsatz wird dem Team die Aufgabe zugewiesen, ein ihm völlig unbekanntes Gelände lückenlos abzurevieren. Der Führer muss imstande sein, anhand der Landkarte die Beschaffenheit des Geländes zu interpretieren und anhand eines gefassten Entschlusses taktisch richtig vorzugehen. Er muss nach der Suche auch einwandfrei wissen, wo genau gesucht wurde und sein Jagdhund allenfalls diffuse (unklare) Anzeigen gemacht hat. Stößt er auf eine Person, muss er sich entsprechend zu helfen wissen. Um als Sanitätshundeteam einsatzfähig zu werden, braucht es demnach eine umfassende einsatztaktische Schulung von Führer und Jagdhund. Hier ist der Schweizerische Verein für Katastrophenhunde in die Bresche gesprungen und bildet seit einigen Jahren systematisch Führer und Jagdhunde für die Flächensuche aus. Diese beschäftigen sich neben der eigentlichen, einsatzbezogenen Revierarbeit mit Funkausbildung, Karten- und Kompasskunde, lebensrettenden Sofortmaßnahmen, der Betreuung von aufgefundenen Personen und korrekter Berichterstattung.

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