Vogeljagd in Deutschland - Trends und Jagdpraktiken Die Jagd auf Vogelwild in Deutschland hat eine lange Tradition und erfreut sich […]
Zoologische Einteilung Aussehen Beschreibung - Rehe Rehwild in Europa
Zoologische Einteilung Aussehen Beschreibung - Rehe Rehwild in Europa
• Wie lange und wo kommen Rehe in Europa vor?
Seit dem Ende der letzten Eiszeit gibt es Rehe in Europa. Dank seiner enormen Anpassungsfähigkeit und seiner Vitalität besiedelt das Reh alle Landschaften von der Küste bis zu den Alpen. Es ist damit in den verschiedenartigsten Lebensräumen heimisch geworden. Wir finden Rehe ebenso in geschlossenen Waldgebieten wie auf großer, freier Feldflur und als typische Kulturfolger auch in Stadtrandlagen.
• Wie ist das Rehwild zoologisch einzuordnen?
Das Rehwild zählt zum Stamm der Wirbeltiere, zur Klasse der Säugetiere, zur Ordnung der Paarhufer, Unterordnung der Wiederkäuer, zur Familie der Hirsche und hier zur Unterfamilie der Neuwelt- oder Trughirsche. Rehwild steht damit dem Elch/Ren näher als dem Rot- und Damwild.
• Wie wird Rehwild nach Alter und Geschlecht unterschieden?
Im ersten Lebensjahr sind männliche Jungtiere Bockkitze, die weiblichen Ricken- oder Geißkitze (jagdrechtlich bis zum 31. März des nächsten Kalenderjahres).
Im zweiten Lebensjahr sind männliche Stücke Jährlinge oder Jährlinge, die weiblichen Schmalrehe oder Schmalgeißen. Vom dritten Lebensjahr an sind männliche Stücke Böcke mit einem Durchschnittsgewicht von aufgebrochen 14 bis 18 kg, weibliche Stücke Ricken oder Geißen mit einem Durchschnittsgewicht von aufgebrochen 14 bis 16 kg.
Abb. 2.39: Rehbock im Frühjahr, sein Gehörn ist noch nicht gefegt
• Wie kann im Winter ein männliches von einem weiblichen Stück Rehwild sicher unterschieden werden?
Beim Blick spitz von hinten zeigt sich der geschlossene, nierenförmige Spiegel des männlichen Stückes. Beim weiblichen Stück dagegen formt die „Schürze“ den Spiegel herzförmig. Im Winterhaar ist dieses lang herabhängende helle Haarbüschel gut zu erkennen. Beim Bock sind in dieser Zeit auch die Rosenstöcke und beim breitstehenden Stück der Pinsel erkennbar.
• Wie heißt die Vereinigung mehrerer Stück Rehwild?
Sprung. Da die sozialen Bindungen beim Rehwild nur sehr locker sind, besteht ein solcher Sprung in der Regel nur aus einem kleinen Familienverband von Ricke mit Kitzen. Größere Gemeinschaften sind nur im Winter und bei Feldrehen zu beobachten. Ältere Böcke leben überwiegend allein.
• Wann verfärben Rehe?
Im April/Mai verlieren die Rehe das graue Winterhaar oft büschelweise. Das brandrote Sommerhaar wechseln sie im September/Oktober. Gesunde Stücke verfärben zuerst. Der Färbezeitpunkt ist nach heutiger Erkenntnis kein zuverlässiges Mittel der Altersschätzung, nur ein Anhaltspunkt.
• Wann verlieren die Kitze ihre hellen Flecke?
Von der zweiten Augusthälfte bis in die ersten Wochen des Septembers hinein wechseln die Kitze ihr Jugendkleid gegen ihr erstes Winterhaar. Sie sind also im Frühherbst die ersten grauen Rehe.
• Was versteht der Jäger unter dem Drossel- oder Halsfleck?
Im Winterhaar besitzen manche Rehe einen weißen Fleck an der Halsunterseite, der auch doppelt untereinander vorkommt. Er ist kein Alterskennzeichen, fehlt aber bei den Kitzen.
• Was versteht der Jäger unter der „Muffel“? Das nackte schwarze Nasenfeld um den Windfang, das stets feucht gehalten wird.
• Was bezeichnet man als „Muffelfleck“?
Den weißen Fleck oberhalb des Windfanges, der früher als Kennzeichen eines 2- bis 3jährigen Bockes galt, aber bei Böcken aller Altersklassen zu beobachten ist.
• Welche Drüsen des Rehs sondern Duftstoffe ab?
Drei Drüsen sind von Bedeutung. Zum einen liegen zwischen den Schalen Drüsen, deren Duftstoffe eine intensiv riechende Fährte bewirken, die von den Feinden der Rehe leicht zu halten ist und für junge Jagdhunde eine große Verleitung darstellen.
Ferner befindet sich an der Außenseite der Hinterläufe unterhalb des Sprunggelenkes eine deutlich erkennbare dunkle Haarbürste, die „Kastanie“. Unter ihr sitzen Schweißdrüsen, deren Sekret an höherem Pflanzenwuchs abgestreift wird.
Der Bock hat außerdem noch Duftdrüsen unter der Stirnlocke. Mit den Duftstoffen dieser Drüsen markiert er sein Einstandsgebiet beim Schlagen und Reiben seiner Stirn an Stämmchen und Ästen.